Moin.
Also, was mir in letzter Zeit (da ich immer mal wieder wegen Kleinteilen in div. Bike-Shops reingeschaut habe), immer wieder auffällt, ist der neuerliche Trend zu "großen" Bike-Rahmengrößen.
V.a. Anfänger lassen sich gerne von den Verkäufern zu der jeweils größeren Rahmenhöhe überreden, da der Einsatzzweck am Anfang gerne als "reines Tourenfahren" angegeben wird.
Da dabei das MTB eher als Trekking-Bike herhalten muss (womöglich noch mit Schutzblechen, Gepäckträger und Dynamolicht), ist das auch ok, wenn man auf dem Bike wie der "Affe auf dem Schleifstein" sitzt (d.h. sehr aufrecht und mit keiner bist fast keiner Sattelüberhöhung und dazu noch ein Maxi-Riserbar-Lenker)...
Sobald aber der Delinquent den Waldwegen überdrüssig ist und sich mal mutig von den befestigten Wegen mit 0% Steigung auf einen Ausflug ins Gelände wagt, und dann beim unvermuteten Absteigen plötzlich feststellt, dass seine edelsten Teile mit dem Oberrohr kollidieren und die Sturzenergie davon anstatt von den Füßen abgefangen wird, spätestens dann stellt man fest, dass nicht nur Beinlänge, sondern auch
Schrittfreiheit ein wesentlicher Faktor beim Biken ist.
Und dann geht der Delinquent mal mit dem MTB in den Urlaub die Berge, und ab 7% Steigung merkt er dann plötzlich auch, dass der Lenker steigt und steigt, und er keinen Druck mehr aufs Vorderrad bekommt und absteigen muss, wo andere noch easy hochkurbeln.
Sattelüberhöhung?? Was ist denn das?? okok, in modernen Zeiten des ETA, IT, RTWD oder U-Turn ist das nicht mehr ganz so relevant, aber eine ausgeglichene Gewichtsverteilung zwischen Vorderrad und Hinterrad spielt auch auf der Ebene oder aufs Trails für das Handling der BIkes auch heute noch eine größe Rolle. Ein gewisses Maß an sportlicher Sitzhaltung ist deshalb fürs Biken auch heute noch immer gefragt.
Nun ja, was sagt uns dies: für den Fall der Fälle wählt man beim Mountainbike (wenn man dieses auch als solches und nicht als verkapptes Trekking-Bike benutzen will) eher die kleinere Größe - damit sind ausreichend Schrittfreiheit (MINDESTENS EINE HAND BREIT!) und Sattelüberhöhung gewährleistet, undd as Bike bleibt wendig, handlich und jederzeit easy beherrschbar.
Wenn ich öfters sogenannte "Biker" auf ihren 22" Trümmern thronen sehe, komm ich echt nicht umhin, mich zu wundern, was die Shop-Verkäufer davon haben, den Leuten solche Rahmengrößen anzudrehen. Werden die mit Provisionen für verkauftes kg Aluminium bezahlt??
Greetz
Cubabike
P.S.: Und nochmal was konkret: Wenn 18" sich wirklich als zu klein erweisen, und 20" als zu groß und unhandlich, dann fackelt nicht lange herum und sucht Euch einen anderen Hersteller, der einen 19" Rahmen anbietet, der dann wie angegossen passt... einer Marke treu zu bleiben, wenn der Rahmen nicht
100% passt halte ich für absolut zweifelhaft.
Bei meinem Fury stoße ich mit 20" an die obere Größe dessen, was für mich noch passend ist (1,83m, 84cm Schritthöhe), da ich aber damit Marathons fahre, ist die gestreckte Sitzposition und der lange Radstand gerade richtig. Als reines Trailbike ist das Fury in 20" für mich allerdings zu unhandlich, da bin ich mit dem 18" LTD einfach wendiger & flexibler.