Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Am ersten richtigen Schultag meines Sohnes brauchte ich definitiv Urlaub, ich kann mir ja das erste Bringen und Abholen nicht nehmen lassen - dazwischen hatte ich also seit langem etwas Zeit. Also rauf auf den Sattel...
Die Tour ging nach Haltern am See.
GRVL-20220812_26_Haltern.JPG

GRVL-20220812_29_Haltern.JPG

Dieses wrackige Hüttchen nennt sich "Villa Kunterbunt" - ein neuer Anstrich wirkte Wunder.... die Tour führte durch Nottuln, Merfeld und mich irgendwann in die Haard.
GRVL-20220812_25_Haltern.jpg

GRVL-20220812_30_Haltern.JPG

Nach Untergründen vielfälter Gestalt....
GRVL-20220812_15_Haltern.jpg
GRVL-20220812_17_Haltern.jpg
GRVL-20220812_18_Haltern.jpg

... sowie Trockenheit und Dürre...
GRVL-20220812_02_Haltern.jpg

traf ich in Haltern auf einen fiesen Fahrraddieb:
GRVL-20220812_33_Haltern.JPG

GRVL-20220812_19_Haltern.jpg

Ich schlich mich an und macht laut: "Muuhhh!" - Das brachte ihn aus dem Konzept und er erstarrte vor Ku(h)mmer.

Nach dieser Nummer freute sich meine grüne Hornisse über kuhriose Gesellschaft.
GRVL-20220812_20_Haltern.jpg

GRVL-20220812_07_Haltern.jpg
Haltern am See! Eigentlich sind da drei Seen (die wurden mit Silbersee benannt und durchnummeriert).
Wirklich toll fand ich auch den Hullerner Stausee - wer fünf Seiten zurückblättert, erkennt die Brücke sicher wieder.
GRVL-20220812_08_Haltern.jpg
GRVL-20220812_10_Haltern.jpg

GRVL-20220812_09_Haltern.jpg

Auf dem Rückweg über Lüdinghausen begegnete mir noch ein geniales Hühnermobil.
GRVL-20220812_21_Haltern.jpg

Der Saharawind hat mir bei der flimmernden Luft irgendwann zu schaffen gemacht (der legt sich ganz fies auf die Bronchien) und die 2,5 Liter Wasser waren 10km vor dem Ziel aufgebraucht. Somit war ich ganz zufrieden und konnte pünktlich meinen Sohn aus der Schule abholen.
Zusammenfassung GRVL Haltern.jpg
 
Aus dem bayerischen Flachland wieder im Taunus unterwegs.

20220814_112701.jpg

Fuhr der alte Lord fort, fuhr mit seinem Ford fort.

20220814_113547.jpg

Dürre überall.

20220814_120937.jpg

Auftanken in Idstein.

20220814_135214.jpg

Wer ist der haarige Kerl??

20220814_141322.jpg

Abfahrt nach Ruppertshain.

20220814_143917.jpg

Sehr gutes Eis in Fischbach.

20220814_150328.jpg

An der Gundelhardt.

Heiss war es, darum nur 100 km mit 1900 hm heute. Dafür habe ich letztes WE 410 km gebraucht, um auf die hm zu kommen. Flussradel an Isar, Loisach, Lech und Altmühl machen es möglich.
 
Moin,
heute wollte ich eine Umrundung Hamburgs starten. Geplant waren gut 100km einmal rund herum. Ich nehme es vorweg: Bei dem geplanten Radius läuft halt vieles durch die Stadt und damit weit entfernt von "Gravel". Und so kam es, dass ich nach ungezählten Ampelstops, Kreuzungen und fast nur Asphalt dann auf der Hälfte aufgegeben habe. So macht das einfach keinen Spaß. Am Ende waren es dann nur 58km, die ich mir größtenteils abringen musste.
Die ganze Industrie südlich der Elbe erspare ich euch weitgehend mit Fotos, aber ein paar Bilder, inklusive der bekannten Foto-"Klassiker", möchte ich dennoch zeigen:

Die Kattwykbrücke
Anhang anzeigen 1533679
Anhang anzeigen 1533680

Wenig später - immer noch Moorburg - dann auch Natur
Anhang anzeigen 1533681

Die Süderelbe - gesehen und gequert auf der Autobahnbrücke Anhang anzeigen 1533682

Irgendwo im nirgendwo
Anhang anzeigen 1533684

Arbeitsplatz der besten Ehefrau von allen
Anhang anzeigen 1533685

Gleich dort auch ein bekannter Fotospot für Modeaufnahmen und Musikvideos (und Bikefotos)
Anhang anzeigen 1533687

Kennt wohl jeder Hamburger, wie auch Tourist: Das Wasserschlösschen
Anhang anzeigen 1533688

Schönen Restsonntag für euch!
Nächstes Mal gehts wieder in die Natur.
Heiko
Mit 100km kommst du auch nicht um Hamburg drumrum. Die brauchst du schon für eine schöne Gravelrundung durch den Süden. Der Norden braucht eher noch 150km, wenn du jenseits der Peripherie Graveln willst. Dann lohnt es aber!
Der Grüne Ring (100km) ist eher eine Umrundung durch die Parks und Grünanlagen der mittleren Stadt.
 
Haltern am See! Eigentlich sind da drei Seen (die wurden mit Silbersee benannt und durchnummeriert).
Wirklich toll fand ich auch den Hullerner Stausee - wer fünf Seiten zurückblättert, erkennt die Brücke sicher wieder.
Anhang anzeigen 1533848
Da muss ich als quasi Lokalmatador doch kurz korrigieren: es gibt neben dem eigentlichen Halterner Stausee (mit Nord- und Südbecken) noch den Hullerner Stausee UND die drei Silberseen, die aber weiter nördlich liegen (zwischen Haltern und Dülmen) 😉
 
Da muss ich als quasi Lokalmatador doch kurz korrigieren: es gibt neben dem eigentlichen Halterner Stausee (mit Nord- und Südbecken) noch den Hullerner Stausee UND die drei Silberseen, die aber weiter nördlich liegen (zwischen Haltern und Dülmen) 😉
So lernt man nie aus! Als "nur-auf-die-Karte-Schauer" ist das nicht so ganz leicht auseinanderzuhalte(r)n...
Davon ab liebe ich die Haard, ob neben GRVL mit Hund, MTB oder Wanderschuh. Es gibt Stellen, da könnte jederzeit ein Dinosaurier rausspringen und du wärst nicht überrascht. Andernorts ist es wie im Märchenwald.
Danke für den Hinweis und beste Grüße!!!
 
Hier noch ein nachgelieferter Kurzbericht meiner gestrigen Bike and Hike-Kombitour.
Wollte die S3 nehmen um die Tour ab Holzkirchen zu starten. Da die S-Bahn aber ein knappe Minute zu früh losfuhr...:aufreg:...entschied ich mich, statt auf die Nächste zu warten, den Biketeil eben am Heimatbahnhof zu beginnen.

Nach einer Stunde war dann Holzkirchen erreicht, und eine Kaffeepause fällig. Vom Rastbankerl am südlichen Ortsrand war das Ziel der Tour gut auszumachen: Der Risserkogel, siehe Kreis.
IMG_9569k.jpg


Kurz vor'm Tegernsee. Das Nilpferd hat dann doch abgelassen, vermutlich hatte es ein Einsehen, da mit seinen kurzen Beinchen die Pedale einfach außer Reichweite sind.
P1070195.JPG


Vorbei am Tegernsee. Der Risserkogel (zweiter von links) rückt näher.
P1070197.JPG


Dann rein in die Valepp, quasi um den Risserkogel herum bis ins Bernauertal, hier der Abzweiger in Letzteres.
P1070199.JPG


Am liebsten wäre ich ja hier schon reingehüpft. Aber erst die Arbeit, dann das Gumpenvergnügen.
P1070201.JPG


Bernaueralm mit Risserkogel darüber. Das Rad wartet 350 hm unterhalb.
P1070228.JPG


Die 400 hm zum Gipfel waren dann deutlich anstrengender als gedacht bzw. eingeplant. Zum Glück war ich komplett alleine - die allermeisten kommen von der anderen Seite rauf - so konnte niemand zusehen, wie ich mich im Hungerastmodus praktisch nur noch die Latschen greifend gen Gipfel hochgezogen habe.
P1070209.JPG

P1070211.JPG


Nach ausgedehnter Rast und Proviantverzehr war ich dann wieder fit für den Abstieg. Dieser führte in weitem Bogen um die Ostschulter der Risserkogel. Diese Variante scheint selten begangen zu werden. Eigentlich schade, sie ist super schön und auch deutlich interessanter, als der Anstieg von Kreuther Seite, oder vom Wallberg kommend.
Auf dem Foto Risserkogel und Blankenstein von Osten.
P1070222.JPG


Wieder so eine verlockende Badewanne.
P1070227.JPG


Sich wieder auf's Rad schwingen zu können,
P1070232.JPG


wird nur noch getoppt vom lang herbeigesehnten Bad in der Gumpe💦💦💦
IMG_9581.JPG


Der Rest war dann noch langsames kräftesparendes Hochgekurbel zum Spitzingsattel, und per BOB ab Miesbach wieder heim.
Karte.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem @drWalliser das Glarnerland zum zweitschönsten Kanton der Schweiz geadelt hat, musste ich heute die Gunst der Stunde nutzen und zwischen dem Büromorgen und der Strategiesitzung am Abend schnell über den Längeneggpass.

Ich habe also das Goldrush vom Packeselgedœns befreit, mit dem es mich durch die Ferien begleitet hat,
20220728111645_IMG_7439~2.JPG


hab fette Reifen aufgezogen und ab ins Glarnerland! Da macht sich die Trockenheit auch bemerkbar:
20220816141815_IMG_8015~2.JPG


Und selbst die Fastdreitausender sind schneefrei
20220816154103_IMG_8019~2.JPG


Die Kühe haben sich keinen Centimeter bewegt.
20220816150048_IMG_8017.JPG


Vielleicht muss ich nächstes Mal doch meinen Schnauzer mitnehmen, dass der mal zum Rechten guckt.
20220814104408_IMG_8004~2.JPG


Und den Kühen sagt, wo der Bartli den Most holt.
20220814113129_IMG_8011~2.JPG


20220816154957_IMG_8020~2.JPG

Wie steht's um die Heide @Stefan090801 ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute Morgen war es hartnäckig neblig.
6CC6578C-FE8C-4E76-B6CB-15CBFACB5862.jpeg

93861E42-D745-4A93-B647-DFE896C32F54.jpeg
A4C1D5B3-1E6A-47B7-9092-5D11723BDBAF.jpeg

642B1AAA-99D8-4D04-83BC-4C9173054294.jpeg

Aber ich sollte Baguette und Brötchen besorgen.
Auf zu einer 60 km Wal(l)fahrt
4B917226-10A9-4640-BCD7-C1AE750BB429.jpeg

zur Pilgerstätte französischer Backwaren. Ich bin nicht besonders
frankophil, aber in Sachen Baguette und Co. ist die Boulangerie Rustique ein echter Tipp.
E21F815A-5C1B-41BE-B4B5-649AE766DC8D.jpeg

2794E9FD-4085-499D-BEC1-E7D252011F9D.jpeg

B8219449-B5C1-4D30-8E68-938D2CB9AC4F.jpeg

7FA44DAC-666C-495E-B234-94FA619784AD.jpeg

16076465-E451-4276-AF21-78320C01C421.jpeg

Noch ein kurzer Gruß an @Bener
C3167404-11BD-440B-9F01-FE734E2F9AE0.jpeg

Apropos, der Kuhlturattaché emphielt: jetzt noch schnell Tickets sichern.
49CD467F-C195-42D8-9E42-4BA5435D7E40.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich bin seit Sonntagabend wieder zu Hause, höchste Zeit um noch vom Ende der Longbiketour zu berichten. Ich habe alle Oberengadiner Fundbüros angerufen, der Fotoapparat wurde nicht abgegeben... Daher gibt es fast nur Bilder von meinem Nokia 7.2. Den Text habe ich teils bereits unterwegs verfasst. Unglaublich, was mir alles für Blödsinn in den Sinn kommt bei zeltverursachtem Schlaf- und anstrengungsbedingtem Sauerstoffmangel 🤦‍♂️😅

Am Donnerstagabend bin ja auf einem Zeltplatz bei Landquart gelandet:
IMG_20220811_180447_3 (2).jpg


Wahrscheinlich denken viele Leute, ich sei unvernünftig. Aber das ist total falsch: mein Problem ist nicht die fehlende Vernunft, sondern der dicke Berner Schädel (zu diesem Thema empfehle ich übrigens das sehr lesenswerte "Ein Bernerschädel ist nicht fon Blastigg"). Da wird dann halt weitergegravelt, auch wenn das Gravelbike gar nicht verfügbar ist. Und vor allem wird eisern an gewissen Prinzipien festgehalten: z.B. "es wird geradelt oder gewandert - alles mit Motor ist des Teufels".
Aber mit dem Eisenschwein ist alles anders :ka:
IMG_20220812_074127_4 (2).jpg


Gut, die Alternativen zum Zug wären alle nicht so olle gewesen: nach Davos (wo mich die Kleine Rote hinfährt) geradelt bin ich schon, Lenzerheide sieht unsexy aus, das Domleschg hebe ich mir für ein andermal auf, bei der Surselva geht es zu sehr Richtung Hause, und der (ursprünglich angedachte) Durannapass ist nicht vereinbar mit der ausgerufenen Tour der Vernunft.

Auf den ersten Tagen dieser Tour ist ja die Erkenntnis gereift, dass das Fateba gar kein klassisches Gravelbike ist. Vielmehr handelt es sich aufgrund der beschränkten Aufstiegsqualitäten und der herausragenden Performance in der (Teer-)Abfahrt eher um ein ungefedertes Downhillbike. @Marketing: wie wäre es, wenn man den "Rigid Longdowner" dem grossen Zoo der Veloarten hinzufügen würde?

So, dank dem sinnfreien Gequassel haben wir das grosse und hässliche Davos schon hinter uns gebracht und wir biegen in die Zügenschlucht ein - boah, ist die eindrücklich und schön!!
IMG_20220812_095839_2 (2).jpg
IMG_20220812_103741_3 (2).jpg


Zusammen mit einem Nachwuchseisenbahnfotografen warte ich nach der Überquerung des Wiesenviadukts auf das RhB-Krokodil.
IMG_20220812_104341 (2).jpg
DSC03234.JPG


Die MTB-Route vom Viadukt nach Filisur ist wie gemacht für Rigid Longdowners :love:
Ab Filisur geht's bergauf, Richtung Albulapass. In Bergün bin ich geistig bereits leicht angeknackst: auf dem Rahmen einer Radlerin lese ich "Rost" statt "Rose".
Normalerweise fahre ich ja keine Strassenpässe, und ich weiss jetzt auch wieder wieso: mit knapp überholenden Autos, höllisch heulenden Motorrädern, auf meiner Spur entgegenkommenden Fahrzeugen und anderem Ungemach komme ich auf 0.38 Mittelfinger pro Kilometer. Einziger Lichtblick: ich werde von der Schweizer Radnationalmannschaft überholt (Betonung auf überholt - nicht etwa verheizt oder so 😂).

Und noch ein zweiter Lichtblick: die unglaublich spannende Streckenentwicklung der Albulalinie - immerhin Unesco-Welterbe! Und natürlich die Landschaft, hier mit dem Lai da Palpuegna. Wartet aber einen Moment, bevor ihr euch dort hinbeamt: Camping- und Badeverbot, und unmittelbar nördlich davon die Passstrasse, das heisst viel Vvvrrrrrruuuummmm und wenig Hirn 😂
IMG_20220812_140611 (2).jpg


Kurz vor dem Pass mache ich eine kleine Wanderung und entdecke dabei einen ruhigen und windstillen Ort - und das Ziel für meine morgige Wanderung erblicke ich auch: links ist der Igl Compass.
IMG_20220812_171217_1 (2).jpg


Da eh schon Leute dort oben zelten, hole ich rasch meinen Campingkrempel und wandere wieder hoch:
IMG_20220812_193901_4 (2).jpg
DSC03331.JPG
DSC03346.JPG


Es ist die Hauptnacht der Perseiden - aber wegen des Vollmonds sehe ich nur eine Sternschnuppe. Mehr als einen Wunsch habe ich aber eh nicht 😊

Auf Schotter liegend durch die Ostschweizer Alpen: Tag 1 - 2 - 3 - hier - 5 - 6
 
Zuletzt bearbeitet:
Samstagmorgen früh. Auf dem Zelt ist der Tau gefroren, und in meinem Schlafsack ist es nicht sooo gemütlich. Daher stehe ich um 4:30 auf, koche mir Porridge und einen Tee, und dann steige ich ab.
Ich purzle mit dem Velo auf den Albula und wandere hoch zum Igl Compass - mein erster Bündner 3000er. Die Aussicht ist wirklich sehr schön :love:
IMG_20220813_082419_2 (2).jpg


Im Abstieg kommen mir nebst vielen Wanderern ein paar Biker entgegen. Krasse Gipfelbiketour!
Im Abstieg und in der Abfahrt mache ich mir so meine Gedanken: und wenn meine Tourberichte nur dazu führen, dass auf den Pässen noch ein bisschen mehr motorisierter Verkehr herrscht, durch Leute, welche einfach nur die Sweetspots meiner Touren abgrasen? Und was ich mir schon länger überlege: wie beeinflussen eigentlich meine Berichte meine Touren? Wäre ich gleich unterwegs, wenn ich nicht davon berichten würde, oder würde ich weniger das Schöne und ein bisschen Wilde suchen?

Und dann kommt der unschöne Moment dieser Tour: zwischen dem Lej da Gravatscha und San Gion verliere ich den Fotoapparat. Hier habe ich das letzte damit geschossenen Bild mit dem Nokia nachgestellt:
IMG_20220813_123659_1 (2).jpg


Ich suche die Strecke zwei Mal ab - nix...

In St. Moritz treffe ich Jiivan - cooler Typ: Er ist mit dem Cargobike von Dänemark nach Italien unterwegs. Das Omnium ist ein geiles Teil. Wiegt wie das Fateba 18 kg, und ist wie das Fateba eher ungewohnt zu fahren. Wir tauschen und ein bisschen aus übers Velofahren und die Bündner, und dann zieht jeder wieder seines Weges. Bei mir ist es Richtung Julier, bei ihm Richtung Maloja.
Ich bin noch immer recht geschockt vom Verlust des Fotoapparats und mag für den Rest des Tages auch mit dem Handy keine Bilder machen - dabei wäre vor allem die Nordseite des Juliers sehr schön! Was noch interessant ist: die Überlegungen "Foto oder nicht? Und wenn ja: welche Perspektive usw.?" fallen weg, und entsprechend nehme ich die Landschaft irgendwie unmittelbarer wahr - schön :love:

Auf dem Julier merke ich auch, dass der Entscheid zum Verkauf des Spurs richtig ist, denn ich könnte das Teil eh nicht artegerecht ausführen. Denn offensichtlich gehört ein Fully primär ans Heck eines Autos, verzugsweise eines SUV oder eines Campers.

Ich übernachte im Surses auf einem Zeltplatz. Irgendwie ein schräger Abend: ich bin hundemüde von der Schlotternacht, ein Vater trinkt den ganzen Abend Bier und brüllt vor dem Zubettgehen die Kinder an, und mir tun die Beine weh vom Fatebafahren. Ich rette mich vor dieser wilden Welt in den Schlaf...

Am nächsten Morgen folge ich der MTB-Route #1. Bei Parsonz verpasse ich eine Abzweigung, aber das ist kein Problem: ich will eh noch zur Wallfahrtskirche von Ziteil. Ich fahre lange durch schöne Wiesen und Wald, dann wird es steil, und ich schiebe:
IMG_20220814_105337_3 (2).jpg


Ein entgegenkommender MTBler schaut mich ein bisschen komisch an. Der Typ hat Schoner an, was ich total übertrieben finde - aber dann komme ich auf die Welt bzw. an meine Grenzen. Für solches Gelände ist der Rigid Longdowner wirklich nicht ideal:
IMG_20220814_112600_3 (2).jpg


Aber es wird gleich wieder besser:
IMG_20220814_114700 (2).jpg


Die Kirche von Ziteil kommt in Sicht:
IMG_20220814_122502 (2).jpg


Ziteil lässt mich etwas ratlos und uninspiriert zurück:
IMG_20220814_125614_1 (2).jpg


Nur die Aussicht kann mich einigermassen überzeugen:
IMG_20220814_130353_1 (2).jpg
IMG_20220814_134333 (2).jpg


Zurück beim Velo fetzt es: die Abfahrt nach Tiefencastel ist einfach toll :love:
IMG_20220814_135943 (2).jpg


Im Vordergrund Mon, rechts im Hintergrund Brienz. Letzteres rutscht jährlich um einen Meter ab und wird u.U. bald nicht mehr bewohnbar sein...
IMG_20220814_141741_1 (2).jpg


In Mistail finde ich, was ich in Ziteil nicht gefunden habe: Ruhe und Inspiration :love:
IMG_20220814_144648_3 (2).jpg


Aber danach muss ich mich beeilen, denn um 18:05 fährt der letzte Zug von Reichenau nach Sion. Ich pressiere nach Vaz hoch und verstehe dank der Ausblicke die Bündner Talsysteme ein bisschen besser:
IMG_20220814_152528_2 (2).jpg

IMG_20220814_152927_1 (2).jpg


Es folgt der wilde Ritt durch die Schin - eine dermassen krasse Sache, dass ich vergesse zu fotografieren 😅 Mit dem Fateba nicht wirklich cool, aber mit einem dickbereiften Gravel wäre es sicher ein Gaudi gewesen.
Im Domleschg reicht es dann knapp für ein Porträtfoto 😊
IMG_20220814_165840 (2).jpg


Und dann komme ich zum Zusammenfluss von Vorderrhein und Hinterrhein - yeah, geschafft!
IMG_20220814_172358_3 (2).jpg


Ich bin den ganzen Tag an keinem Laden vorbeikommen und bereite mir wegen des grossen Hungers noch rasch meinen Notvorrat zu:
IMG_20220814_173954 (2).jpg


Und schon geht es Richtung Wallis :daumen:
IMG_20220814_180956_3 (2).jpg


Klarer Fall: die Abfahrt vom Oberalp und nach Brig runter absolviere ich nicht im Zug, sondern auf dem Rigid Longdowner 🤗
IMG_20220814_200621_4 (2).jpg


Um Mitternacht bin ich wieder zu Hause.

Tja, ich musste auf dieser Tour feststellen, dass Longbikes zu recht einen schlechten Bergruf haben. Und trotzdem hat die Tour ziemlich Spass gemacht 😊 Insgesamt sind in den 6 Tagen nur drei Pässe, aber doch immerhin etwas über 10 Höhenkilometer zusammengekommen (das Bahnstück natürlich nicht eingerechnet, dafür die ca. 3300 Hm zu Fuss).
Und jetzt? Freue ich mich vor allem auf mein Cutthroat :love:

Auf Schotter liegend durch die Ostschweizer Alpen: Tag 1 - 2 - 3 - 4 - hier
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was ich mir schon länger überlege: wie beeinflussen eigentlich meine Berichte meine Touren? Wäre ich gleich unterwegs, wenn ich nicht davon berichten würde, oder würde ich weniger das Schöne und ein bisschen Wilde suchen?
Wenn ich eine Graveltour unternehme, und vor habe, evt. ein paar Bildchen hier hochzuladen, dann motiviert mich das rechts und links genauer hinzuschauen, öfter mal abzusteigen um Fotos zu machen, oder auf der Suche nach interessanten Perspektiven irgendwo mal einige Meter höher rauf zu radeln. Ich bin mir fast sicher, dass das bei Dir ähnlich ist ;)
 
Und was ich mir schon länger überlege: wie beeinflussen eigentlich meine Berichte meine Touren? Wäre ich gleich unterwegs, wenn ich nicht davon berichten würde, oder würde ich weniger das Schöne und ein bisschen Wilde suchen?

So Touren, wie du die machst, müssen einfach auch dokumentiert werden, danke für die Mühe und den ausführlichen Bericht.

Also, wenn ich lockere Runden machen will, nehme ich was zum Knipsen mit. Das ist einfach was zusätzliches, das einen beschäftigt. Manche User machen ja schon eine bestimmte Kuhltourform daraus :daumen:

Gibt es eigentlich eine Idee für neue Foto-Challenges?
  • Trockenheit, Sommer, Pflanzen?
  •  Wolken, Regen, Himmel?
Sowas ...

Wer hat Ideen?
 
Hinreissend geschrieben und voller weiser Erkenntnisse @drWalliser :anbet:
Ich war allerdings etwas enttäuscht, dass du das Fateba nicht bis Ziteil hochgeschleikt hast, wie ich zuerst kopfschüttelnd angenommen habe. Ich war da schon ein paar Mal oben, mit Bike und Ski, aber noch nie drin. Scheinbar habe ich nichts verpasst.

Ich purzle mit dem Velo auf den Albula und wandere hoch zum Igl Compass - mein erster Bündner 3000er.
Im Abstieg kommen mir nebst vielen Wanderern ein paar Biker entgegen. Krasse Gipfelbiketour!
Been there done that:
Screenshot_20220817-212644~2.png


Auf dem Julier merke ich, dass offensichtlich ein Fully primär ans Heck eines Autos gehört, verzugsweise eines SUV oder eines Campers.
Das meine ich mit Erkenntnis. Wahrscheinlich steht mein Fully darum immer nur rum. (Nein, der eigentliche Grund ist, dass es mir nicht mehr so viel Spass macht wie früher, das Bike auf Berge zu tragen, und für alles andere braucht kein Mensch ein Fully.)
 
(...) dass es mir nicht mehr so viel Spass macht wie früher, das Bike auf Berge zu tragen, und für alles andere braucht kein Mensch ein Fully.)
Eine Aussage einer Teilnehmerin auf irgendeiner Tour mit der lokalen Gruppe vor zwanzig oder was weiss ich wie viel Jahren ist mir dauerhaft in Erinnerung geblieben 😜
Nette Wanderung. Nur wieso trage ich ein Fahrrad mit mir herum?
 
Zurück
Oben Unten