Meine Frau hatte heute weit im Westen zu tun. Also ging ich sie abholen
Ich plante meine Route mit brouter und da mit "kürzester Strecke" oder so und mit ein paar taktisch klug gesetzten Eckpunkten. So traf ich nach etwas mehr als einer Stunde am Greifensee auf die obligaten Kühe. Ganado Bravo würde in Andalusien am Zaun stehen. Hach, Andalusien...
Keine zehn Kilometer nach dieser Idylle steckte ich mitten in Zürich-Nord
Aber die Glatt lotste mich souverän durch den Siedlungsbrei und am Flughafen vorbei ins Zürcher Unterland.
Da begann das eigentliche Thema der Tour: Der Jura. Wobei ich mir bei den ersten Hügeln noch nicht so sicher war, ob das wirklich schon Jura ist. Dafür hatte es einen Stein und Steine sind bei mir ja immer Thema. Der hier erzählt stolz davon, dass hier 1944 Landesverräter hingerichtet wurden.
Endingen war bis ins 19. Jh. eines von zwei Judendörfer in der Schweiz (sie durften nur da wohnen) und hat darum eine Synagoge.
Ich überquerte die Aare
und kam anschliessend definitiv in den Jura. Und ganz sicher ist das Raps (wenn es kein Gelbsenfzeug ist.)
Ich fand ein hübsches Schottersträsschen auf den Bözberg.
Und ein noch hübscheres wieder runter. Man könnte von der Strassenanlage her fast meinen, dass das mal eine wichtige Strasse gewesen sein mag.
So kam ich ins Fricktal, das bis Napoleon zu Habsburg-Österreich gehört hatte; der obere Teil aber offenbar zu Bern. Jetzt ist alles im weltschönsten Kanton Aargau.
Ganz so prächtig fand ich das Fricktal allerdings nicht, die verfolgen hier eine seltsame Zersiedelungspolitik. Ich verliess es wieder auf einem vergessenen Kiesweg, der scheinbar auch schon mal wichtiger gewesen war.
So gelangte ich ins Oberbaselbiet, nach Ammel. Das Oberbaselbiet ist ganz schön anstrengend, aber gegen Norden eigentlich sehr aussichtsreich. Heute leider nicht. Darum gibt es auch kein Bild. Kurz vor Wisen überquerte ich wieder eine Kantonsgrenze, der Grenzstein stand aber etwas abseits in einer sumpfigen Wiese, darum hab ich kein Bild. In Solothurn kam ich nach Wisen, über dem die Wisener Fluh thront.
Nun musste es schnell gehen, denn ich war langsam etwas in Verzug, doch wollte ich unbedingt noch die Petroglyphen der Hauensteinbefestigung fotografieren, damit ich die hier präsentierten kann.
Den Soldaten hier war offensichtlich langweilig (aber lieber langweilig als tot). Bern:
Zürich
Tessin (stehts bemüht)
Militärstrasse
Ich überquerte den höchsten Punkt der Tour auf 1055m und fand noch den obligaten Schnee.
Über den Chilchzimmersattel
ging's runter nach Balsthal
Und dann noch bis Niederbipp, wo mich meine Frau bereits erwartete und dann wieder nach Hause kutschierte.