Heute bin ich das erste mal mit meiner neuen Reifenkombi unterwegs gewesen und anbei mal nen kleiner Bericht.
Vorderradreifen:
Schwalbe MagicMary Evo 26x2.35 SnakeSkin Trailstar [Gewicht nachgewogen: 866g]
Hinterradreifen:
Schwalbe RockRazor Evo 26x2.35 SnakeSkin Pacestar [Gewicht nachgewogen: 684g]
Setup: SunRingle Charger mit 22,7mm innenbreite und
Michelin C4 Latex Schläuchen
Bike: Nukeproof Mega AM mit CCDB Air
Druck: VR: 1,5bar HR: 1,8bar
Zuerst muss ich sagen da ich bisher eigentlich absoluter Schwalbehasser war und eher die
Reifen von
Continental favorisierte. Auf der Suche nach einer Reifenkombi für den Frühling/Sommer hab ich alle Hersteller abgesucht. Wichtig war mir am VR ein
Reifen mit viel Grip auch bei feuchten Bedingungen jedoch nicht schwerer als 850g und am HR ein
Reifen der extrem gut rollt, jedoch in Kurven genug Grip bietet und nicht schwerer als 750g ist.
Conti hat da nix. Der TrailKing 2.4 ist zu schwer, ein guter
Reifen keine Frage aber nichts besonders, bin ihn jetzt 1.5 Jahre gefahren. Im trockenen am VR und HR, bei feuchten Bedinungen gern auch mal mit dem Baron 2.5er an der Front bzw. die letzten 2 Monate den TK am Hinterrad und einen Onza Greina am VR. Als möglicher VR wäre der Baron 2.4 in Frage gekommen, aber da ich jetzt
Reifen brauchte und nicht erst in 6 Monaten wollte ich nicht warten. Fürs Hinterrad wäre ein MK2 oder XKing eine Überlegung gewesen aber irgendwie konnten mich beide vom Profil her nicht überzeugen.
Ein Kaiser mit härterer Gummimischung und 750g wäre fürs Hinterrad genial, aber den gibt es nunmal nicht.
Also hab ich mich eingelesen und durch diesen Thread und den Test auf oben genannte Kombi aufmerksam geworden. Heute dann die erste Endurotour mit den Schwalbereifen.
Bedingungen: Gemischt, im Prinzip war alles dabei, trocken jedoch stellenweise auch noch sehr matschig und ausgefahren, also eigentlich so wie man es die ganze Saison über in Deutschland vorfindet
Zur MagicMary:
Ein erstklassiger Vorderreifen. Sehr gutmütiges verhalten im Grenzbereich mit hoher Bremstraktion. Im feuchten/matschigen sehr viel Grip und Sicherheit, man kann ohne Bedenken in matschige Anlieger halten. Die Dämpfung geht für das Gewicht in Ordung, klar hat ein 2.5 Baron eine deutlich bessere Dämpfung, dieser wiegt auch 400g mehr. Griptechnisch steht er dem Baron in nichts nach, hatte auf nassen Wurzeln keinerlei Probleme. Das Profil arbeitet sich nach starken Matschdurchfahrten sehr schnell wieder frei. Der Rollwiderstand ist für so einen gripstarken
Reifen in einem sehr angenehmen Bereich.
Fazit: Ein perfekter Allrounder am VR. Wer mehr Dämpfung braucht oder auch in den Bikepark will, sollte zur SuperGravity Variante greifen. Für die typischen Endurotouren hier im Ruhrgebiet reicht die SnakeSkin vollkommen aus
Zum RockRazor:
Schon nach den ersten Metern tritt der WOW-Effekt ein, der Rollwiderstand ist extrem gering. Bei mir im Vergleich zum TrailKing 2.4 wirkt das Rad viel spritziger, was natürlich auch am geringeren Gewicht liegt. Der große Rollwiderstandsunterschied ist auf Waldboden natürlich nicht so ausgeprägt, aber auch vorhanden. Auf flacheren Trails, bei denen man auch ordentlich reintreten muss um spaß zu haben, gewinnt man mit dem RockRazor stark an Beschleuningungsvermögen und Geschwindigkeit. Bei Transferpassagen, die bei jeder Tour vorkommen, über Forstwege oder Asphalt kann der
Reifen enorm stark aufspielen. Man spart ungemein viel Körner weil es deutlich weniger Kraft kostet.
Jedoch bringt einem der niedrigste Rollwiderstand nichts wenn der
Reifen nicht gescheit gript und dämpft. Beim Anblick des Profils war ich vor der Tour doch sehr skeptisch. Diese Skepsis hat sie zum Glück nicht bestätigt. In Kurven merkt man keinen Unterschied zu einem "nicht semi-Slick"
Reifen, die ausgeprägten Seitenstollen sorgen für viel Grip und führen das Rad auch bei matischigen Bedingungen sauber durch Anlieger, aber auch offene Kurven sind kein Problem. Klar hat man gerade in abschüssigen ausgefahren Kurven, den ein oder anderen Rutscher, aber der
Reifen fängt sich da immer recht schnell.
Sehr überrascht war ich vom Grip bei feuchten/matschigen Bedingungen. Ich hab hier im Forum schon des öfteren gelesen das der
Reifen auch dort funktioniert, konnte es aber nicht so wirklich glauben. Ich hab bei der heutigen Tour in zum Teil tiefen Matsch nicht weniger Traktion gehabt als mit dem TrailKing, es scheint so als ob die großen Seitenstollen dann für den nötigen Grip sorgen.
Die Bremstraktion ist natürlich geringer als bei konventionellen
Reifen, jedoch in Kombination mit einem VR wie der Mary mit sehr hoher Bremstraktion und einer gut dosierbaren Bremse, kann man diesen Nachteil gut kompensieren.
Die Dämpfung ist wie zu erwarten bei einem 650g
Reifen, sie fällt deutlich ab gegenüber einem TrailKing 2.4 Protection/Apex. Im Zusammenspiel mit einem sensiblen Fahrwerk mit gutem Dämpfer kann man damit gut leben wenn man dafür mit so viel Beschleuningsvermögen entlohnt wird.
Schwalbe bietet hier ja auch wieder die Möglichkeit mit der SuperGravity Version einen
Reifen mit besserer Dämpfung zu bekommen.
Fazit: Unbedingt ausprobieren. Der RockRazor hat mein Bike enorm spritzig gemacht und ich konnte auf Transferpassagen viele Körner sparen die ich viel spaßiger auf flacheren Trails verfeuert hab.
Gesamtfazit: Ich bin mit der Entscheidung wieder
Schwalbe auszuprobieren sehr glücklich. Die beiden
Reifen in Kombination bieten enorm viel Fahrspaß und vertrauen ins Fahrverhalten des Bikes. Außerdem sind sie preislich in einem angenehmen Bereich. Klare Kaufempfehlung
Gruß
Adam