Kann Dir da grad nicht ganz folgen...
Meiner Meinung nach müsste ein rostfreier Stahl nach dem Passivieren absolut unanfällig (je nach Chromgehalt) für Flugrost sein. Der Entsteht in der Natur nur, wenn ich die Chromoxidschicht zerstöre und gleichzeitig Eisen auftrage (z.B. Funkenflug beim Flexen oder mit einer rostenden Schraube auf der Bremsscheibe herumkratzen).
Alles andere deutet meiner Meinung nach darauf hin, dass der Hersteller nach der Bearbeitung nicht richtig Passiviert.
Lasergravuren sind oft auch gerne Impfkristall für Flugrost, auf Grund von Gefügeänderung durch die kurzzeitige Hitzeeinwirkung (und von Schweißnähten natürlich mal abgesehen).
P.S. Forget it, ich habe jetzt erst gesehen, dass Du oben von minderwertigen Legierungen sprachst. Chapeau!
Bestes Beispiel und bei Schulungen immer gern genommen: Eine Gegend am Meer. Nimmt man da normalen V2A ( z.b. 1.4301), setzt der innerhalb kürzester Zeit Flugrost an. Schiffsreeling oder Geländer am Steg usw.
Z.b. auch wenn deine Küche auf der Meerzugewandten Seite des Hauses ist, du immer das Fenster aufhast und Edelstahlgeräte drin hast.
Nimmt man da kein V4A (z.b. 1.4401, wobei V2A eh nicht zulässig ist im Seewasserbereich) bekommt man richtig probleme.
Problem ist halt, das die natürliche Oxydschicht, die VA genauso bildet wie Alu oder Titan, partiell zerstört wird und dort dann die Korrossion einen Ansatzpunkt findet.
Genau so verhält es sich bei Bremsscheiben, wenn man eine minderwertige, besser gesagt, nicht gut geeignete Legierung benutzt, bekommt man sehr schnell Flugrost an den Kanten der Scheiben, je nachdem wo man wohnt auch mitten auf der Scheibe.
Besonders schlimm halt im Winter.
Wer z.b. an nem Bahnhof wohnt, kennt das thema Oberflächerost auch sehr gut.
BTW: Passivieren muss man eigentlich garnicht nach dem Bearbeiten, wo es nur um Kaltbearbeitung geht. Also ohne Schweissen/Thermisches Schneiden.
Glaube auch nicht das z.b. Trickstuff oder Hope ihre Bremsscheiben extra nochmal Beizen bzw. Passivieren nach der Laserbeschriftung.