Eines vorweg, Lupine kenne ich nicht und ich würde niemals dermaßen viel Kohle für eine Fahradleuchte hinblättern.
Meine erste LED-Leuchte war auch meine teuerste, eine Cateye Triple Shop im Sonderangebot für 129 Eur von Stadler, dicht gefolgt von einer Magicshine 880direkt nach Erscheinen, der besten Lampe, die ich jemals besessen hatte.
Wäre sie im Preis nicht angezogen, hätte ich sie mir erneut geleistet..
Der Entschluss zur SS X2 fiel bereits Mitte des Jahres, hätte ich vorher hier oder an an anderer Stelle noch mal nachgeschaut, wäre es wohl eine Yingding geworden - weil schön ist nach meinem Empfinden nicht gerade
Ich habe den Lampenkopf solo bezogen, für schlappe 16,53 Eur!
Gemessen an diesem Preis ist das Teil hervorragend, und ebenso, wenn ich an "Halogenfluter" a la Union Fröndenberg oder diverse
Sigma Batterieleuchten denke (Ellipsoid o.ä.)
Wenn ich also Kritik äußere, dann immer bezogen auf eine idealisierte Leuchte.
Positiv:
- sie macht Licht, und das nicht gerade wenig
- sie ist leicht, leichter als eine MS MJ-808 und Konsorten
- Kabeldurchführung
Negativ:
- Lichtqualität, zu kalt, im Auslieferungszustand mit scharf abgegrenztem sehr kleinem und sehr hellem grünlichem Spot ohne nennenswerte Randausleuchtung (subjektiv), dafür aber blau/violett gefärbt
- Gehäusekonzeption und Detaillösungen, minderwertige Kabel- und Fußqualität
- kein Ausschalter bzw. memory, nur Durchschalten
Das erste, was mir beim Auspacken auffiel, waren das geringe Gewicht und die rückseitig vorstehenden Schrauben.
Und dann war da noch ein anders gearteter Stecker, keine Wulst, dafür O-Ring und Überwurfmutter. Das soll an meine in Zulieferung befindlichen Akkus passen?
Da mein letzter guter Akku Akku gerade geklaut worden war und sich die defekten Zellen meines ersten MS Akkus noch in der Wiederbelebungprozedur befanden ging es sofort ans Aufschrauben.
Ein erster Test vorweg mit einem alten Cateye Akku (12V, NiMH) war dann für meinen Geschmack wenig berauschend, ein extremer sehr scharf abgegrenzter grünlicher Hotspot wurde von einem recht dunklem bläulich-violettem Lichtkegel begleitet.
Wie soll ich denn mit so etwas auf die Straße?
Aufschrauben..?? Ja wie denn? Mit welchem Schlüssel, keiner wollte so richtig passen..
Letztendlich hat es mit einem 1,2er Inbus doch noch hingehauen, nur wie?
Jedenfalls waren es bei mir unpräzise gefertigte Halbrundkopf-Inbusgebilde aus relativ weichem Material, runddrehen ist auch beui entspechender Vorsicht nur eine Frage der Zeit.
Wie man sowas richtig macht, kann man bei Cateye bestaunen, wobei die es wohl regelmäßig mit der
Schraubensicherung zu gut meinen.
Auf der Vorderseite sind die Schraubenköpfe immerhin versenkt.
Im Vergleich zu Magicshine fällt außerdem der billige Plastiksockel auf, hart, spröde, unsauber gegossen und nicht völlig durchgefärbt, optisch noch bruchempfindlicher als Sigmahalterungen.
Frontseitig gibt es nur jeweils einen O-Ring zwischen Glas und Reflektor, somit können die Glasscheiben unter ungünstigen Bedingungen durchaus zerspringen.
Rückseitig ist bis auf die Schrauben alles prima, die Steuerelektronik befindet sich auf sauber gefertigten Platinen hoher Qualität, das Stromkabel knickgeschützt und mittels Quetschung ausreichend zugentlastet, regelmäßige Kabelbrüche innerhalb des lampenkopfes wie bei der MS 808 sind aller Voraussicht nach nicht zu befürchten.
Die LEDs kommen auf 16mm Träger und sind mittels Wärmeleitkleber auf eine weitere Platte aufgeklebt, die scheinbar bündig eingepresst wurde.
Alles in allem macht die Geschichte einen recht dünnwandigen Eindruck, da hilft auch das strömungsorientierte Profil nicht viel weiter.
Da ich meine TripleShot zwecks erneutem Umbau bereits demontiert hatte, habe ich kurzerhand zwei ihrer Optiken zweckentfremdet und anstelle der Reflektoren eingepasst - Abmessungen kamen hin, nur die Auflage nicht so wirklich, die XMLs sind in eine Plastikmanschette eingebettet, die wohl den Reflektor positionieren und eventuellen Lötstellenkontakt verhindern sollen.
Also mussten die O-Ringe dafür etwas stärker komprimiert werden.
Und das Ergebnis... deutlich größerer Spot mit diesmal fließendem Übergang, dafür dann diverse farbige Koronen dass man glauben könnte, man würde mit einer Saturnprojektion duch die Pampas fahren.
Nun gut, ich habs erst mal gelassen und abgewartet, bis ich einen einsatzfähigen Akku hatte.
Dann an zwei Abenden getestet, neee, nicht wirklich.
Zwar fallen die Ringe im Wald nicht so stark auf wie auf Asphalt, trotzdem war's 'nen Satz mit X.
Also wieder auseinander und die Reflektoren rein, hmm, leider wollten die Linsen nicht mehr ganz freiwillig hinaus, die 0,5 mm Durchmesserunterschied machten sich nach dem Einpessen nun bemerkbar.
Eine Linse war sehr hartnäckig, da half nur heftiges Ausklopfen.
Als Folge dessen kam dann gleich noch ein LED-Träger hinterher..oje, die Aluplätte ist ja noch dünner als befürchtet.
Und richtig einpressen lies sie auch nicht mehr, der Sitz war nun locker.
Da keinerlei Klebereste zu entdecken waren hat sich das Gehäuse durch den Betrieb wahrscheinlich so verzogen, dass die eine Platte keinen bündigen Sitz mehr findet.
!!!
Dünnwandiges Gehäuse + dünnwandige Trägerplatte + lockerer Sitz nach Erwärmung
--> suboptimaler Wärmetransport!
!!!
Von wenigen Sekunden abgesehen ist mein Lampenkopf nie auf höchster Stufe gelaufen, da ich von Reflektionen innerhalb des Spots geblendet werde.
Zu über 95% reichte mir die erste Stufe, da sollte eine Überhitzung der LED auch unter den geschilderten ungünstigen Umständigen unwahrscheinlich sein.
Ich fürchte aber, dass sich bei intensivem Gebrauch der hellsten Stufe ein anderes Bild ergibt, da kann man nur auf eine funktionierende Thermoregelung hoffen.
Da ich nach den ersten Eindrücken unverzüglich anderen LEDs und diverse Linsensätze geordert hatte habe ich die Lampe ohne weiteres Tamtam wieder mit den Originalreflektoren zusammen geschraubt.
Ein kurzer Test setzte mich in Erstaunen: Immer noch ein heller Spot, aber deutlich weicher im Übergang, immer noch farbig, aber weniger extrem, umgeben von einem Lichtkegel, das man fast schon zur Vokabel Randausleuchtung greifen kann.
In englischsprachgen Foren durfte ich mittlerweile lesen, dass 0,3 mm den Unterschied ausmachen können.
Ich kann das nun bestätigen, im Momentzustand ist meine X2 durchaus einsatzfähig.
Zwar gefällt mir die Ausleuchtung meiner P7 deutlich besser, dafür hat der X2 Spot auch Vorteile: im Nebel!
Wo man mit der P7 in eine weiße Wand hineinfährt bringt der Spot der X2 tatsächlich noch erkennbare Konturen zum Vorschein, jedenfalls bei Lenkermontage.
Und sonst?
Der Lampenkopf ist immer brav in der eingestellten Position verblieben, kein SChlagloch hat sich da etwas dran geändert.
Bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt, die MJ-808 verharrte anfangs auch in ihrer Position.
Dafür ist das Kabel negativ aufgefallen, bereits bei +2° C AUßentemperatur erstarrt es beinahe völlig, was passiert wohl bei -15° C?
Ebenfalls problematisch ist der Anschluss desselben an MS kompatible Batteriekupplungen bei niedrigen Temperaturen. Einmal habe ich bei völliger Dunkelheit die Verbindung wohl nur unzulänglich gesteckt, so dass sie sich später während der Fahrt löste. Ich war nicht in der Lage, die Verbindung neu zu stecken.
Bei Zimmertemperatur ist die Verbindung kein Problem, die Abmessungen (5,5mm/2,1mm) sind identisch, die Überwurfmutter kann man 1-2 Umdrehungen auf eine MS-Buchse quetschen.
Lampenkopf Hinteransicht mit Fuß, eine Schraube entfernt
KSQ bzw. Lampensteuerung und Kabeldurchführung
Gehäuseinnereien
Original Reflektor, Cateye Optik, hintere Schraube
X2 mit eingepressten Optiken von Cateye Triple Shot, eine Schraube entfernt
Leuchtschnittbilder mit Cateye Optiken parallel zu weißer Wand, zweimal direkt aufliegend, zweimal mit mit ca. 10 cm Abstand, unterschiedliche Neigung
LED mit TRägerplatte, man beachte die schmale Nut(!!), die für den Kontakt zum Gehäuse sorgt!
Von gezeigten Stärke des äußeren Ringes muss man 2mm für den eigentlichen LED-Träger+WLK abziehen, also 2mm netto?
Wärmetransport also über 1,6 mm Basis & WLK auf 2 mm Plättchen, anschließend ca. 1mmx1mm Gehäusekontakt....
Leuchtschnittbilder mit wieder eingesetzten Original Reflektoren parallel zu weißer Wand,
einmal direkt aufliegend, dreimal unterschiedliche Neigung mit ca. 10 cm Abstand
ACh ja..KSQ.., bei meiner Steuerung handelt es sich um einen lupenreinen Abwärtsregler bzw. Stepdown Wandler, fällt die Batteriespannung, fällt auch der Strom, da die Vorwärtsspannung der LEDs
nicht proportional aufrecht erhalten werden kann -> mit abnehmender Batteriespannung sinkt auch die Beleuchtungsstärke.
Bei zu geringer Batteriespannung oder zu geringem Strom (NiMH) schaltet sie ohne weitere Warnung ab.
Der Batteriezustand wird mittels dreier grün leuchtender LEDs symbolisiert, sollte man mal in den Genuss einer einzelnen blinkenden LED (< 10 %) kommen, ist ein baldigster Batteriewechsel angesagt.
Einen Notfallblinkmodus wie bei MS gibt es nicht.
Nur einen SOS-Modus mit max. Leuchtstärke, aktiviert wird er von jeder Stufe aus über eine Tastenbetätigung > 3 sec.
LED Modi rückwärtige LEDs:
100% > 3 LED > 80% > 2 LED > 50% > 1 LED > 10% > 1 LED blinkend
Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass die Regelung ausschließlich pulst und im "gedimmten" Zustand periodisch immer volle Pulle raushaut.

Was das menschliche Auge nicht wahrnimmt könnte aber so den ein oder anderen Funktacho gehörig verzweifeln lassen.
Bei schwacher Stromquelle (NiMH) wird es dann als helles Sirren durchaus hörbar.