Gabelschaft wechseln - ein Erfahrungsbericht

Im Vergleich zu den restlichen Presspassungen, die ich aus dem MTB Bereich kenne sind die 15/100 schon ziemlich viel. Aber an einer uralten 200mm Singlecrown ist auch jede Menge Material 😁
 

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Noch ein kleiner Exkurs zu den motorisierten Zweirädern: Am Lenkkopf einer 600er Husaberg Supermoto sind es (mit ordentlichem Werkzeug vermessen) 24/100. Die Bilder des Messschieber dienen eher der Illustration.

Diese Passmaße haben aber rein gar nichts mit einer modernen, gewichtsoptimierten MTB-Gabel zu tun.
 

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Am Ende wird wohl jeder bestätigen können, dass Theoriewissen ohne praktische Erfahrung oder Versuche nur die halbe Miete ist. Deshalb kann man von fertigen Konstruktionen viel lernen.

Ich für meinen Teil habe genug gelernt, um vom Schaftwechsel an einer Single-Crown Gabel im sportiven MTB-Einsatz die Finger zu lassen.

Wenn, dann lässt man das von jemandem mit der nötigen Expertise machen. Mögliche Adressen finden sich in einem meiner letzten Posts.
so sehe ich das auch. als ungeübter amateur mit selbst gebasteltem werkzeug kann man da IMHO viel zu viel kaputt machen bzw. es nicht sauber genug machen. der mehrpreis, den ein professioneller anbieter incl. der gewährleistung, kostet, stehen in keiner relation zu einem bastelversuch in der heimischen garage
 
..mit ordentlichem Werkzeug vermessen) 24/100.
Ein Messschieber kann konstruktionsbedingt nur bis zu einer Genauigkeit von 1/10, maximal 1/20 Millimeter messen. Digitale Messschieber mit einer Anzeige von zwei Stellen hinterm Komma sind nur Augenwischerei. Um hundertstel Millimeter zu messen, braucht man eine Messschraube mit Rutschkupplung.
 
Ja und eine Bohrungsmessschraube, ggf. Messuhr und Referenzmaß, etc.
Das ist alles nichts, was ich privat besitze und für ein paar schnelle HandyPhotos aus dem Keller holen kann.

Mich würde aber mal brennend interessieren wie viele Federgabeln @BommelMaster zerlegt hat, bevor er seine erste Gabel konstruiert hat. 😁
 
Hi, an alle, die ich hier wiedererweckt habe. Die Kritik an meiner Artikulation lasse ich mal dahingestellt. Schön ist, dass sich wieder jemand über das Thema Schaftwechsel austauscht und das habe ich erreicht.
Nun habe ich alle Beiträge gelesen und mir auch Gedanken gemacht. ( Man glaubt es kaum :)) Also, es ist nach wie vor kein Tutorial, sondern nur eine Beschreibung, wie jemand sein Problem gelöst hat. Ich habe dieses angesehen und erlebe gerade dieselbe Situation. Der Gabelschaft muss von einer Alu- Legierungskrone auf eine andere gebaut werden und??? Ein Presse habe ich erstmal nicht in Verfügung. Es geht hier auch definitiv um einen Stahlschaft mit Gewinde. Nicht um Alu-Schäfte. Gelesen und getan. Jetzt habe ich den Stahlschaft aus der Aluminium Krone, mit einer nur M10 Gewindestange herausgepresst. Der Schaft sieht fast ladenneu aus und würde von mir in jedem Fall wieder in eine andere Krone eigepresst werden. Bedenken bei länger benutzten Alu- Schäften hätte ich definitiv auch. Schon allein wegen einer Materialermüdung. Und nur zur Info an jemanden hier, der nur glatte Alu Schäfte kennt. Wüsste ich wie man hier ein Foto einstellt, würde er sehen, dass es sehr wohl noch Stahlschäfte gibt und diese auch eine deutliche Verzahnung aufweisen können, nicht müssen. Zudem ist mein Stahlschaft noch in seinem Aufweitungsbereich durch eine zusätzlich eingepresste Stahlhülse im Einpressbereich verstärkt. Eine andere Aussage hier, mit dem Schlitzen des Schaftes, um die Alu- Krone zu schonen kann ich ja auch absolut nachvollziehen, ist hier aber nicht dikutabel, da ja genau dieser Schaft für die neue Gabel benötigt wird. Wäre schon ziemlich doof, das zu zerstören, was man benötigt. Da würde ich eher bei benötigtem Schaft die Krone zerstören. Jetzt bin ich nur mal gespannt, ob das hier noch weitergeht. Ich habe ja nicht geahnt, was man hier so lostreten kann.
 
Noch ein paar Gedanken:
-mit Wärme und Kälte arbeiten (Keine Flamme verwenden!)
-Ggf. Die Stahlhülse vor dem Einpressen entfernen.
-Du musst dir Gedanken zu einer ordentlichen Führung beim Einpressen machen.
-Die 10mm Gewindestange hat keine 10mm Durchmesser. Wenn du beim Einpressen mit einem Pressstück mit 10mm Bohrungsdurchmesser arbeitest wird das gerne am Anfang schief. (vgl. gute Führung). Diesen Fehler macht fast jeder mit selbstgebauten Presswerkzeugen auf Gewindestangen-Basis.
-Vertraue keinem Geschreibsel von unbekannten Typen aus dem Internet mit zweifelhaftem Fachwissen, vor allem @Duc851
-MCG und Lemon Shox können auch 1 1/8"
https://www.mrc-trading.de/Nach-Marke/ND-Tuned/ND-Tuned-Gabelschaft.html
 
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So etwas kommt dabei raus, wenn man mit Gewindestange und Unterlegscheiben presst..
Das liegt aber weniger an der Gewindestange, sondern am mangelnden Geschick des Monteurs.
Gemäß dem Spruch: "Wenn zwei das Gleiche machen, ist es noch lange nicht Dasselbe"
Nicht desto trotz halte ich von der Gewindestangenmethode auch nicht besonders viel.
 
Fox 32 1/18 Schaft aus Alu
Durchmesser 30,04 mm
Durchmesser der Brücke steht auf dem Schaft.

20210104_192712.jpg


Fox 32 Tapered
Schaft Durchmesser 40,32 mm

20210104_193110.jpg


Druchmesser Brücke 40,18 mm

20210104_192951.jpg


Das Schrumpfmaß bei Marzocchi war auch 0,14 mm mit Stahlschaft.

Gruß Sebastian
 
@sepp0 Waren bei deinen Gabeln die Schäfte zusätzlich mit Fügekleber gesichert? Das sieht auf den Bildern nicht danach aus.

Ist der Bund ein Teil des Pressverbundes? Zumindest beim schwarzen Fox Tapered Schaft sieht es so aus als wäre der Bund auch gepresst gewesen. Beim silbernen 1 1/8 Schaft sieht es nicht so aus als wäre am Bund noch eine Presspassung.
Meine olle Manitou hatte am Bund Luft. Der war nicht mit verpresst.
 
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@sepp0 Waren bei deinen Gabeln die Schäfte zusätzlich mit Fügekleber gesichert? Das sieht auf den Bildern nicht danach aus.

Ist der Bund ein Teil des Pressverbundes? Zumindest beim schwarzen Fox Tapered Schaft sieht es so aus als wäre der Bund auch gepresst gewesen. Beim silbernen 1 1/8 Schaft sieht es nicht so aus als wäre am Bund noch eine Presspassung.
Meine olle Manitou hatte am Bund Luft. Der war nicht mit verpresst.


Nein, es würde kein Kleber verwendet. Macht meiner Meinung nach auch kein Sinn.
Der Kleber würde sich beim verpressen wieder raus drücken. Wo kein Spalt oder Luft ist kann ein Kleber auch nicht arbeiten oder wirken.
0,14mm Schrumpfmaß ist schon eine Menge, da wirken schon ordentliche Kräfte.

Der Bund vom Schaft liegt eigentlich immer frei, war bei den zwei Gabeln auch so. Bei dem Schwarzen Schaft war das Druckstück vom Durchmesser etwas zu klein, deswegen die Spuren am Bund.
 
Das ist erstmal mein letzter Beitrag hier. Einige fragen sich ja sowieso, ob sowas hier überhaupt angesagt war. Ich freue mich jedenfalls, hier mal, wenn auch nicht für lange, eine Diskussion über das Thema Gabelschaftwechsel wiederbelebt zu haben. Danke für einige sehr wissenswerte Kommentare, fachlich absolut begründet, samt Bebilderung mit Meßschrauben und Meßschiebern und Berichten eigener Erfahrungen. Diejenigen, die mein erstes recht provokatives Kommentar ordentlich kritisiert haben bitte ich um Entschuldigung, Nun noch ein Endresultat meinerseits. Das Auspressen eines Schaftes mit einer Gewindestange, richtig gemacht, stellt definitiv kein Problem dar. Das Wiedereinsetzen eines Solchen bedarf mehrerer Beurteilungen, ob so etwas sinnvoll und sicher ist. Meistens wohl nicht. Die Durchführung mit der selbigen Methode, richtig gemacht, ist aber sicherlich auch kein Problem. Bei mir fiel jetzt ein solcher Wechsel sowieso aus, da der Schaft einer neu gelieferten Gabel auf die benötigte Länge kürzbar war und ich somit auf den Tausch gegen den gebrauchten Schaft verzichtet habe, obwohl dieser schon ausgepresst bereit lag und sogar sicher gepasst hätte. Ebenso habe ich ja erst jetzt realisiert, daß ich mich in einem sportlich ambitionierten MTB- Forum befinde und es bei mir um ein trutschiges City Bike ging, wo die Gabelbelastungen eine ganz andere Herausforderung darstellen. Also nichts für Ungut und macht alle weiter so.
LG
micfriwer
 
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