Bei meiner Urlaubsplanung im Frühjahr hab ich auf solche schönen Tage gehofft. Also ab ins Auto und übermütig und zu optimistisch alle 3 Länder Enduro Trails fahren. Sind ja in der Theorie nur 46 km und paar Tiefenmeter. Wie gesagt übermütig, dazu noch nachwehen von der Magen-Darm-Grippe, aber ab morgen soll das Wetter schlechter werden.
Mit der Bergkastelseilbahn hoch und über den Almtrail rüber zum Bunkertrail. Hier die erste Überraschung bereits, bin wohl zu sehr von Sölden und seinen "Murmelbahnen" negativ versaut. Der blaue (S1) Almtrail ist nett und schön gemacht, hatte aber kleine Stufen, nicht schwierig, aber hatte ich nicht erwartet ist doch angeblich blau, da denkt man an Waldautobahn.
Der Bunker und der Etsch Trail sind schöne und flüssige Trails. Der Untergrund steinig und an einer Stelle Steine die aussehen wie Rasierklingen die
Reifen killen wollen. Aber langsam kommt mir hier die Erkenntnis, rot ist hier anders gemeint als an anderen Spots. Hier musst schon arbeiten auf dem Bike.
Hoch zum Schönebentrail. Die Aussicht aus der Gondel herrlich. Das Wetter super, etwas frisch aber sehr angenehm.
Der Trail ist ebenfalls als rot (S2) gekennzeichnet, super spaßig und flüssig in meinen Augen.Hat mir gut gefallen. Aber auch hier wieder, Arbeiten auf dem Bike. Irgendwie kamen mir etwas bedenken wegen den schwarzen (S3) Trails.
Erneut hoch und rüber zur Haideralm mit den blauen Transfertrails. Diese Trails entpuppen sich als eher flach mit vielen kurzen Gegenanstiegen. Dabei zieht sich dieser deutlich in die Länge durch ständiges Auf und Ab. Technisch kann ich bis auf das geringere Gefälle kaum einen Unterschied ausmachen.
Der schwarze Haideralmtrail entpuppt sich an wenigen Stellen als etwas steiler, aber für mich als Schisser problemlos fahrbar. Ja macht Spaß.
Also erneut hoch und mit dem roten und blauen Trail erneut rüber zur Schönebenbahn.
Der Trail beginnt wie immer ganz nett, jedoch eher flach. Die große Kunst besteht darin, nirgends die Pedale an zu ballern und genügend Schwung zu haben um nicht in den Wurzeln stecken zu bleiben. Zwischendurch mache im mal ein paar Bilder, wie immer mehr an den leichten Stellen, da man da einfach hält als in den technischeren Stellen.
Grundsätzlich sind die Trails hier deutlich mehr mit Wurzeln versehen als auf der anderen Seite mit dem Bunkertrail.
Der Trail zieht sich durch ständiges Auf und Ab ohne wirklichen flüssigen Flow. Langsam werde ich genervt, auch wissend dass es durch die Transfertrails unmöglich wird alle Trails zu Fahren. Der schwarze Trail ging bergab, da hatte man Schwung und konnte überall drüber, der blaue Trail zieht sich wie Kaugummi und ist einfach nur langsam. Gefühlt mehr bergauf als bergab.
Bei meiner neuen Bikebekanntschaft streikt dazu die Schaltung. Also geht es ohne Kette nachher noch langsamer weiter.
Aussicht klasse, meine Stimmung im Keller. Wir fahren direkt zur Bergkastellbahn rüber.
Ein Schokokuchen hebt meine Stimmung, also beschließe ich um kurz vor 16 Uhr noch den Bergkasteltrail unter die Stollen zu nehmen.
Am Ende des Almtrails erneut biege ich diesmal unterhalb die Bahn ab statt die andere Richtung zum Bunkertrail zu wählen.
Auch dieser Trail hat wieder einige kurze Gegenanstiege die das Tempo rausnehmen. Jedoch ist er zu meiner Überraschung der flowigste (falls man dies bei Reschen sagen kann) und gefühlt der leichteste Trail bisher.
Meine Stimmung ist wieder deutlich besser. OK alle Trails an einem Tag ist eine echte Aufgabe. Da sollte man wirklich fit sein.
Mir hat Reschen super getaugt, aber die blauen Trails werde ich mir beim nächsten Besuch sparen. Technisch, ist zwischen rot, blau und schwarz nur die Neigung der Unterschied. Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich in einem blauen und einem roten Trail die einzigen fahrtechnischen Überraschungen.
Hatte ich bisher häufig das Gefühl zu viel Federweg dabei zu haben, war es diesmal absolut passend. Endlich habe ich das passende Gelände gefunden für mein Federwegsspielzeug.
Reschen sind Enduro-Trails, also sehr viele Gegenanstiege und auch technische Trails. Auch der Zustand ist überraschen gut. Spaßig ja, aber alles andere als "Murmelbahnen".
Glaube es könnte mein aktueller Lieblingsspot sein. Aber es fehlen noch Livingo und Molveno. Nur da brauche ich länger als knapp über zwei Stunden hin.