Haftgrenze auf harten, staubigen Böden

Nico Laus

Trolly Designs
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25. Januar 2007
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Bielefeld
Ich habe in letzter Zeit verstärkt damit zu kämpfen, dass mir auf staubtrockenen Pisten in Kurven das Vorderrad weggeht. Mit weicheren Böden komme ich viel besser klar. Da ist der Grenzbereich größer und ein rutschendes Rad kündigt sich an. Das gibt mehr Vertrauen und lässt mich mehr Druck aufs Vorderrad geben. Wenns dann mal rutscht bleibt genug Zeit für Korrekturen.
Bei staubtrockenen Böden, wie man sie zurzeit auf fast allen Strecken findet, geht es dann entweder gut, oder das Vorderrad geht blitzschnell weg und man findet sich mit der Nase im Dreck wieder.
Wie macht mans besser und kommt trotzdem schnell ums Eck?
 
was willst du den jetzt hören, sollen wir dir irgend welche Wunder REIFEN empfehlen oder eine neue Technik?
Wie du schon selbst festgestellt hast ist trockener Boden rutschiger wie manch nasser...ist halt so, einfach einen Gang raus nehmen und gut ist.:D
 
Okay, der Grip hat seine Grenzen - mit der Kurventechnik, bei der Du aus der Aktivposition startest und dann das Bike mithilfe des Impulses aus dem inneren Arm in die Schräglage legst, rutschen meistens beim Überschreiten der Traktionsgrenze beide Räder, aber so kontrolliert, dass man ein komplettes Wegrutschen häufig noch verhindern kann - und: mit dieser Technik nutzt man den Grip der Außenstollen am besten. Hast Du bei diesen Passagen das äußere Pedal unten und einen sehr tiefen Schwerpunkt eingenommen? :)

Ride on,
Marc
 
Tiefer geht immer, aber grob passt es schon. Bspw. habe ich ein Problem damit den kuvenäußeren Fuß nach hinten abzuwinkeln. Da fehlt mir dann der Bewegungsspielraum für kleine Schläge.
rutschen meistens beim Überschreiten der Traktionsgrenze beide Räder, aber so kontrolliert, dass man ein komplettes Wegrutschen häufig noch verhindern kann
Ja, so kenne ich es ja auch. Letztens passierts aber immer häufiger, dass ich mir denke "da geht noch was und man kann die Kurve etwas enger machen", dann nachdrücke und mich auf der Nase wiederfinde. Einfach viel zu schnell.
Gestern habe ich die Geoverstellung meines Torques genutzt und den Lenkwinkel etwas steiler gemacht. Das macht es für mich etwas leichter die Haftgrenze zu finden, aber so wirklich gut klappts dann doch nicht.

was willst du den jetzt hören, sollen wir dir irgend welche Wunder REIFEN empfehlen oder eine neue Technik?
Sowas wie: "Das Problem kenne ich auch. Geholfen hat mir,..." ;)
 
wenn das vr wegrutscht, dann machst du was falsch. bei mir passiert das, wenn ich die kurve zu zögerlich anfahre. mir hilft es, das bike entschlossener in die kurve zu legen und das gewicht im scheitelpunkt mehr nach hinten zu verlagern, so dass es nur hinten rutscht. das ist dann förderlich, um um die kurve zu kommen und lässt sich auch deutlich besser kontrollieren. eigentlich müsste man den spruch "geschwindigkeit bringt sicherheit" um "schräglage bringt sicherheit" erweitern.

beispiel anlieger: die meisten stürze passieren, weil man über den anliger drübergeht, wenn man sich nicht traut, das bike flachzulegen. wenn mans mit flachlegen übertreibt, dann ist der sturz weniger warscheinlich, weil man das bike leichter abfangen kann und auch umso weniger schmerzhaft, je tiefer man sich reinlegt.
 
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Was du schreibst stimmt schon, nur das verstehe ich nicht:
...und das gewicht im scheitelpunkt mehr nach hinten zu verlagern, so dass es nur hinten rutscht.
Es ist ja eher so, dass das stärker belastete Rad mehr Seitenführungskräfte halten kann. Also Vorderrad belasten, Heck reindriften lassen, Bike unter sich durchfahren lassen und Gewicht und somit Grip aufs Hinterrad bringen, mit steigendem Vorderrad raus aus dem Anlieger. Aber so Tricksereien sollen hier garnicht das Thema sein. Mir geht es vielmehr darum, möglichst schnell durch normale Kurven durchzukommen. Schön kontrollierbar am Limit, aber ohne Drift.

Bewusst tief zu gehen und die Arme extrem auszustellen hat etwas geholfen. Quasi übertriebener Fahrtechnikcoach-Stil. Trotzdem hat's mich am Sonntag wieder in einer Linkskurve geschmissen. :mad:

8ou2.jpg
 
Du willst im Zweifelsfall die Gripbalance nach vorne verlagern, damit im Fall der Fälle das Heck zuerst kommt:

- Gewicht nach vorne, Oberkörper tiefer (Ja!)
- Gabel weicher als das Heck
- vorne weichere Mischung fahren
- vorne weniger Luftdruck

Fahrtechnisch würde ich mich nicht darauf konzentrieren, die Kurve so schnell wie möglich zu fahren, sondern das Hinterrad zuerst rutschen zu lassen, damit das Gefühl für die Gewichtsverteilung sich umstellt.

Gut den Lenker optimiert haste! :-D
 
Es ist ja eher so, dass das stärker belastete Rad mehr Seitenführungskräfte halten kann. Also Vorderrad belasten, Heck reindriften lassen...

ich habe ein trial bike mit einem 150 mm vorbau und steilem lenkwinkel. mehr gewicht nach vorne ist quasi nicht möglich. ich kann dir sagen, das teil scheibt übers vorderrad - sowas habe ich noch nicht erlebt. d.h., die überall propagierte hypothese, dass es nur über den druck auf dem vorderrad geht, ist zumindest nicht so allgemeingültig. du wirst feststellen, dass du nur dann vernünftig das hr in die kurve reindriften kannst, wenn du es gezielt belastest bzw. selber reindrückst. so hab ichs jedenfalls gelernt und für mich funktioniert es bestens. ausbrechendes vorderrad war früher ein problem, jetzt kann ich das bike über das hinterrad steuern.
 
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