Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Alles in der Bike-Industrie ist einem ständigen Wandel unterworfen – nur die Kurbellänge hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Bis Hope eine 155 mm Version der beliebten Evo-Kurbeln vorgestellt hat. Wir sind sie im direkten Vergleich mit der 170 mm-Version gefahren. Ist kürzer besser?

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Hope Evo MTB-Kurbeln im Test: 155 mm vs. 170 mm – sind kürzere Kurbeln besser?

Was sagst du zur 155 mm kurzen Kurbeln – revolutionär oder Spielerei?
 
Mit mehr kadenz hab ich das pedal auch öfters am boden.
Mit dem grossen hebel kann ich gezielte kraftvolle strokes setzen.

Beim rad legen hab ich den schwerpunkt mit der längeren kurbel tiefer an der äusseren kurvenseite.

Beim mtb fahren ist gleiche kadenz und leistung oft ein wunschdenken. Das merkt man erst wenn man eins von beiden standartisiert.
So ist es zum beispiel sehr schwer das man nach einer kuppe die leistung oben hält wenn man die kadenz nicht steigert. Denn der gegendruck der kurbel ist plötzlich weg. Wenn man nach wattschnitt fährt sind das die härtesten passagen.
Wenn man keine anzeige hat nimmt man automatisch die leistung raus, weil das rad ja von selber schneller wird.

Beim mtb braucht man alles. 60-90tf.ausser jolanda. Die fährt 100. Immer. Was hat sie für eine kurbel?

Mtb news hat den test aus enduro Perspektive gemacht. Das ist ok weil dort ist Bodenfreiheit ein thema wegen tretlager und federweg.
Perspektive von gabi und weil er im podcast war, schwarzbauer wäre sehr interessant.
 
Aber deine Schlussfolgerung kann ich nicht unterschreiben. Und das mit den Mittelwerten hast du immer noch nicht verstanden. Wenn du nicht gleichmäßig trittst, dann trittst du teilweise mit deutlich mehr Kraft, als du im Mittel brauchst, um das Rad am Fahren zu halten. Sonst geht es ja nicht auf.
Da muss ich @MTB_Daniel jetzt mal mit einem Praxis Exempel beispringen.
Es gibt in der Tat eine Situation: Steher im (Trail)Uphill und Ratcheting/Pedalkicks. Sobald man nicht gleichmäßig durchtreten kann und die Kraft schön verteilt und im flüssigen Schwung ausüben kann, sondern aus einer Halte- oder Umkehrposition knapp über 3-Uhr mit Kraft das Pedal runter pressen muss. Da hilft dann leider garnichts mehr außer: Maximalkraft und Hebel. Und da merkt man dann tatsächlich ohne Umschweife, wenn letzterer kleiner geworden ist.

Jetzt ist halt wieder die Frage, wie relevant diese Situation im Gesamtbild ist? In gewissem Maß wird es eh kompensiert dadurch, dass man mit einer kurzen Kurbel mehr flüssig durchtreten kann und Steher/Ratcheting seltener werden im Uphill. Der einfache Grund: Bodenfreiheit. Ich würde noch einen dazufügen: Grip, da ist dann wieder die Sache mit der Kraftverteilung.
 
Zusammenfassend würde ich sagen: Es ist bedauerlich, dass die sehr tiefen Tretlager die individuelle Wahl der passenden Kurbellänge einschränken.
Ich stimme dir in allen Punkte zu, nur bei dem Absatz bin ich anderer Meinung.
Ich persönlich mag tiefe Tretlager, das im Bike Feeling mit modernen und eher etwas längeren Bikes.
Ich nehme mit meiner 88SL lieber eine 170 oder notfalls 165 Kurbel, als ein geringeren BB Drop zu haben.

Durch die kürzere Kurbel ballere ich bergauf nicht an, hab aber bergab das für mich bessere Feeling.

Hab selbst bei einem Test gemerkt, wie ein sonst wirklich gutes Bike, mir wegen 10 oder 13mm höheren Tretlager nicht zu 100% getaugt hat.
Mit einem eher tiefen Tretlager kann ich subjektiv auch eher 10 oder 15mm weniger Reach als angenehm empfinden.

Ist jetzt natürlich eine sehr subjektiv und persönliche Sache.
Hab ja wegen dem Mitlesen hier, kürzere Kurbelarme bestellt für ein Bike 🙄
 
Ich stimme dir in allen Punkte zu, nur bei dem Absatz bin ich anderer Meinung.
Ich persönlich mag tiefe Tretlager, das im Bike Feeling mit modernen und eher etwas längeren Bikes.
Ich widerspreche nicht den Vorteilen, die ein tiefes Tretlager bringt. Die kenne ich doch auch.

Aber deine Schlussfolgerung kann ich nicht unterschreiben.
Welche Schlussfolgerung? Im Ernst: Welche?
Und das mit den Mittelwerten hast du immer noch nicht verstanden. Wenn du nicht gleichmäßig trittst, dann trittst du teilweise mit deutlich mehr Kraft, als du im Mittel brauchst, um das Rad am Fahren zu halten.
Was meinst du? Dass der Kraftverlauf im Bezug auf die Kurbelstellung schwankt oder das unterschiedliche Fahrsituationen verschiedenen Kraftinput verlangen? Und was willst du damit sagen? Worauf willst du hinaus? Beide Phänomene sind ja unabhängig von der Kurbellänge immer da. Ganz im Ernst 🤷‍♀️?
Mit mehr kadenz hab ich das pedal auch öfters am boden.
Mit dem grossen hebel kann ich gezielte kraftvolle strokes setzen.

Beim rad legen hab ich den schwerpunkt mit der längeren kurbel tiefer an der äusseren kurvenseite.
Das sind Kritikpunkte, die ich auch sehe.
Beim mtb braucht man alles. 60-90tf
Das sehe ich auch so.
Perspektive von gabi und weil er im podcast war, schwarzbauer wäre sehr interessant.
Das würde mich auch interessieren.
Sobald man nicht gleichmäßig durchtreten kann und die Kraft schön verteilt und im flüssigen Schwung ausüben kann, sondern aus einer Halte- oder Umkehrposition knapp über 3-Uhr mit Kraft das Pedal runter pressen muss.
Was für Fälle unterscheidest du da anhand welcher Kriterien? Wie hilft das beim Verständnis der physikalischen Zusammenhänge? Was ist "Kraft schön verteilt im flüssigen Schwung" vs. "Kraft aus einer Halteposition knapp über 3 Uhr"? Ist deine These, dass im ersten Fall die Länge des Hebels, über den die Kraft eingebracht wird, weniger relevant ist? Falls ja: Wie kommst du darauf?
 
Welche Schlussfolgerung? Im Ernst: Welche?
Dass die tiefen Tretlager bedauerlicherweise die Wahl der Kurbel einschränken. Das finde ich überhaupt nicht bedauerlich. Ich mag tiefe Tretlager.

Was meinst du? Dass der Kraftverlauf im Bezug auf die Kurbelstellung schwankt oder das unterschiedliche Fahrsituationen verschiedenen Kraftinput verlangen? Und was willst du damit sagen? Worauf willst du hinaus? Beide Phänomene sind ja unabhängig von der Kurbellänge immer da. Ganz im Ernst 🤷‍♀️?
Gemeint ist natürlich, dass der Kraftverlauf über eine Kurbelumdrehung schwankt. Und klar ist das immer so, dass der Kraftverlauf über die Kurbelumdrehung sich verändert, egal ob ich eine kurze oder lange Kurbel fahre. Aber du gehst in deiner Argumentation, die sich eben nur auf einen Kraftwert stützt, der ja dann nur der Mittelwert sein kann, davon aus, dass dieser Kraftverlauf strukturell immer gleich ist, egal mit welcher Kurbellänge gefahren wird. Wäre dem so, dann ist es klar, dass bei der kürzeren Kurbel über der gesamten Kurbelumdrehung das Drehmoment mit der kürzeren Kurbel um genau den Faktor geringer ist, um den die Kurbel kürzer ist. Will ich die Leistung konstant halten, muss ich dann klarerweise entweder die Kraft gleich halten und die Trittfrequenz um eben genau denselben Faktor erhöhen, oder die Kraft um den Faktor erhöhen und die TF gleich halten (oder eine beliebige Mischung davon). Es ist aber nicht gesagt, dass der Kraftverlauf mit einer anderen Kurbellänge strukturell genau derselbe ist, der kann auch anders sein, was aus biomechanischen Gründen durchaus denkbar ist. Wenn der Kraftverlauf aber strukturell anders ist, dann gilt die Schlussfolgerung mit dem einfachen Faktor nicht mehr und dann kannst du Kraft, Drehmoment, Trittfrequenz und Leistung nicht so skalieren, wie du das in deiner Rechnung eben machst, nämlich mit einem einfachen Faktor. Wie dann stattdessen der Unterschied ist, wissen wir solange nicht, solange niemand den Kraftverlauf bei einer Kurbelumdrehung und verschiedenen Kurbellängen misst, und das am besten mit einer größeren Kohorte, um auf Ergebnisse zu kommen, die einigermaßen im Mittel der menschlichen Konstitution liegt. Dass das dann für den Einzelnen immer noch abweichen kann, ist klar, wie alles was mit Biomechanik zu tun hat. Aber man wüsste zumindest, ob es da eine große Streuung zwischen Individuen gibt oder nicht und natürlich auch, ob es diese Unterschiede strukturell im KraftVerlauf bei verschiedenen Kurbellängen gibt oder nicht (oder vielmehr, in welchem Bereich sie auftreten und ob es einen evtl. größeren Sweetspot Bereich gibt - abhängig von der Beinlänge natürlich - wo es eben keine großen Unterschiede gibt; wenn die Kurbeln abstrus lang oder kurz werden, dürfte ja klar sein, dass es die Unterschiede gibt).

Übrigens, ich behaupte auch gar nicht, dass es diese Unterschiede gibt, jedenfalls nicht derart, dass es in jedem Fall einen Unterschied machen würde, wenn man eine 160er oder 170er Kurbel fährt. Aber ich behaupte auch nicht, dass es diese Unterschiede nicht gibt - was man aber implizit macht, wenn man global mit einem Wert für Kraft, Drehmoment, Leistung etc. argumentiert. Der Punkt ist, wir wissen es nicht, solange nicht jemand die Messung macht oder eben jemand mit einer entsprechenden Arbeit vorbeikommt, die das schon gemacht hat (was ich ja nach wie vor für wahrscheinlich halte, weil es ja eigentlich naheliegend ist, sonst wäre ich da ja auch nicht so einfach drauf gekommen).

Natürlich kann man sich zur Vereinfachung auch mal überlegen, wie das so ist, wenn der Kraftverlauf über eine Kurbelumdrehung bei verschiedenen Kurbeln zumindest sehr ähnlich ist. Das ist ja zur Orientierung auch sinnvoll. Man sollte sich aber eben bewusst sein, dass man dann eine Vereinfachung macht, die unter Umständen nicht gerechtfertigt ist, und entsprechend sollte man diese Einschränkung mit kommunizieren und man sollte sich später nicht wundern, wenn die Überlegungen, die mit den Vereinfachung gemacht wurden, nicht mit gemachten Erfahrungen übereinstimmen; dann weiß man auch warum. (Und es gibt ja hier genug Berichte, die nahelegen, dass dies so sein kann, wobei die auch wiederum kein Beweis sind, sondern eben nur Erfahrungsberichte.) Sollte sich herausstellen, dass zumindest in einem Bereich, der im Moment üblich ist, also bei den aktuellen Standardkurbeln bezogen auf die Standardbeinlänge, die Vereinfachung in der Regel passt, umso besser. Dann kannst du fahren, was dir passt oder was deine Tretlagerhöhe zulässt. :D Dass es dann für Leute, die deutlich kürzere Beine haben, aber tendenziell Standardkurbeln fahren, weil es bisher wenige Alternativen gibt, mit der Vereinfachung nicht aufgeht, kann aber immer noch gut möglich sein.

Das ist auch schon alles, was ich sage, wenn auch mit vielen Worten. Es ist eben eine Situation, wo uns eine wichtige Information fehlt, und entsprechend ist es schwierig, Schlüsse zu ziehen, die eindeutig sind.

Da muss ich @MTB_Daniel jetzt mal mit einem Praxis Exempel beispringen.
Es gibt in der Tat eine Situation: Steher im (Trail)Uphill und Ratcheting/Pedalkicks. Sobald man nicht gleichmäßig durchtreten kann und die Kraft schön verteilt und im flüssigen Schwung ausüben kann, sondern aus einer Halte- oder Umkehrposition knapp über 3-Uhr mit Kraft das Pedal runter pressen muss. Da hilft dann leider garnichts mehr außer: Maximalkraft und Hebel. Und da merkt man dann tatsächlich ohne Umschweife, wenn letzterer kleiner geworden ist.

Jetzt ist halt wieder die Frage, wie relevant diese Situation im Gesamtbild ist? In gewissem Maß wird es eh kompensiert dadurch, dass man mit einer kurzen Kurbel mehr flüssig durchtreten kann und Steher/Ratcheting seltener werden im Uphill. Der einfache Grund: Bodenfreiheit. Ich würde noch einen dazufügen: Grip, da ist dann wieder die Sache mit der Kraftverteilung.

Das ist klar, dass bei kürzerem Hebel und gleicher Kraft das Drehmoment geringer ist, wenn man es an einem Punkt betrachtet. Wenn man dann zum Punkt mit der optimalen Kraftentfaltung schaut und es um Maximalkraft geht, die ja nicht skalierbar ist, dann hast du bei gegebenem Antriebsstrang mit kürzerer Kurbel weniger Wumms. Das spielt aber nur dann eine Rolle, wenn das ungeplant eintritt. Wenn man solche Situationen antizipieren kann, dann kann man immer noch schalten (außer du fährst Single Speed).

Und wie du ja sagst, ist das jetzt keine Situation, die relevant ist, wenn man auf die Leistung über längere Zeit bei dann ja doch eher unter-maximaler Belastung schaut.
 
Nachtrag zum obigen:
Was in der ganzen Diskussion noch zu Missverständnissen führen kann, ist das, was man gefühlt unter Kraftaufwand beim Treten versteht, oder anders gesagt, wie hart sich das Treten anfühlt. Was ich in meiner Argumentation impliziere, ist dass das Gefühl, wie hart es sich tritt, davon abhängt, was bei einer Umdrehung der höchste aufgewandte Kraftwert ist. Das ist für mich insofern naheliegend, weil erstens dieser höchste aufgewandte Kraftwert eine natürliche Grenze darstellt, sobald ich da die Maximalkraft erreiche. Mehr geht dann nicht. Länger potentiell ja, das hängt halt von den Hebelverhältnissen ab, wie lange man seine Muskelkraft effizient einsetzen kann. Zweitens kenne ich das so auch aus anderen Sportarten wie etwa Klettern - wo es allerdings keine solch rhythmische Bewegungen sind - dass ein Move sich immer vor allem durch die Maximalkraft definiert. Kann aber natürlich auch irreführend sein, weil grundsätzlich andere Belastung. Sollte der Körper eher so reagieren, dass er den Mittelwert einer ausgeübten Kraft wahrnimmt und nicht die Spitze, dann macht meine Ausführung oben eher keinen Sinn. Aber das widerspräche total meinem Verständnis, wie der Körper funktioniert, und meinen Erfahrungen. Mag mich da auch täuschen, und eventuell mag das auch die Ursache für unterschiedliche Auffassungen sein. Hätte ich evtl schon eher thematisieren sollen, schien mir aber so klar, dass ich das bisher nicht gemacht habe. Sei hiermit nachgeholt.
 
Bei gegebener Kraft kann ich mit einem 10% kürzeren Hebel einfach 10% weniger Drehmoment erzeugen.
Drück auf dem drehmomentschlüssel einmal mit fast ausgestrecktem arm, und einmal mit angewinkelten arm. Der körper bkeibt in gleicher position. Siehe auch armdrücken. Aus der hohen oder tiefen position.
Kurbel und beine sind hebelkombinationen. Die kraft kommt nicht von der fussohle sondern vom muskel.
Und sogar da wird nochmal unterschieden. Schwarzbauer präferiert den sattel weiter hinten weil er stark auch mit der gesässmuskulatur arbeitet. Das hat er sich jahrelang so an trainiert und heisst nicht das es besser ist. Aber die muskulatur hat sich so gebildet.
 
:daumen: Und jetzt hast du des Pudels Kern entdeckt/verstanden. Deshalb sagte ich dir ja, mach die Tests aber schau am Anfang NICHT auf die Zahlen sondern höre/fühle deinen Körper. Du wirst EVENTUELL mehr messbare Kraft aufwenden können ohne dass es deinen Körper mehr Kraft/Anstrengung kostet - nur weil du die Bewegung eben leicht anders ausführst. ;)
 
Eher als die von gregor empfohlene verkleinerung des kettenblatts um zwei oder vier zähne, würde ich die vergrösserung des sattelstützenhubs um die 2cm empfehlen. Dann bleibt der sattel im eingefahrenen zustand auf gleicher höhe.
Das wäre jetzt so ein fall wo für einen 210er gewohnten endurofahrer eine 240er plötzlich sinn macht.
 
:daumen: Und jetzt hast du des Pudels Kern entdeckt/verstanden. Deshalb sagte ich dir ja, mach die Tests aber schau am Anfang NICHT auf die Zahlen sondern höre/fühle deinen Körper. Du wirst EVENTUELL mehr messbare Kraft aufwenden können ohne dass es deinen Körper mehr Kraft/Anstrengung kostet - nur weil du die Bewegung eben leicht anders ausführst. ;)


Um vergleichen zu können wie sich die unterschiedliche biomechanik auswirkt muss für mich trotzdem die leistung und das drehmoment möglichst gleich sein.
Und auch wenn ich dann tf und übersetzung wechsle und die auswirkungen auf den puls sehen will macht ein vergleich für mich nur sinn bei gleicher leistungsabgabe.
 
Ok @525Rainer, ich gebe mich geschlagen. Natürlich kannst du auch mit gleichem Puls oder gleicher Wattzahl fahren und am Ende versuchen zu beurteilen, was dich jetzt mehr oder weniger angestrengt hat. 8-)
Es ist anfangs nur der Eindruck entstanden, als wärst du zu sehr / ausschließlich auf die Zahlen und Übersetzungsverhältnisse fokussiert gewesen. ;)
 
Eher als die von gregor empfohlene verkleinerung des kettenblatts um zwei oder vier zähne, würde ich die vergrösserung des sattelstützenhubs um die 2cm empfehlen. Dann bleibt der sattel im eingefahrenen zustand auf gleicher höhe.
Das wäre jetzt so ein fall wo für einen 210er gewohnten endurofahrer eine 240er plötzlich sinn macht.

Das ist ja ohnehin notwendig und das @Gregor ja auch so beschrieben, nur dass er zu dieser Änderung, der Empfehlung nach, auch noch die KB-Größe geändert hat. Das hätte ich primär eben nicht gemacht. Eine Frage bleibt aber offen, hat er den Sattel auch horizontal entsprechend eingestellt, also eher noch etwas nach hinten verschoben?
Wichtiger würde mir erscheinen, dass die Sitzhöhe, die Position des Sattels (Ausrichtung des Knielots) sowie die gesamte Sitzposition, also auch Lenkerhöhe, so angepasst wird, dass man etwa identisch zum "alten" Setup auf dem Bike sitzt. Nur dann wäre es für mich logisch, dass auch die Gelenke und die Muskulatur so arbeiten können wie zuvor.

Jetzt müsste man erst einmal eruieren, wie sich das grundsätzlich anfühlt und welche anderen Übersetzungen man jetzt mit der kürzeren Kurbel bei gefühlt gleicher, aufgewendeter Kraft genutzt werden muss. Man schaltet ja hauptsächlich dann, wenn die Muskulatur ans Hirn signalisiert, dass die gefühlte Kraft, die man in dem jeweiligen Terrain gegen die Pedale aufwenden muss, zu gross ist.

Wenn ich möglichst die gleichen Vorrausetzungen dabei habe und eben erst einmal nur eine Variable (kürzere Kurbel) verändere, macht es für mich Sinn und trotzdem wird es keine allgemeingültige Antwort darauf geben, nur eine individuelle.

Hinzu kommt noch, selbst wenn ich den einen Tag mich mit der kürzeren Kurbel wohler fühlen würde, kann das am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussehen.

Wenn es grunsätzlich danach ginge, seine Leistungsfähigkeit auf dem Bike zu optimieren, müsste man wohl grundsätzlich zuerst einmal an einem maßgeschneiderten Rahmen feilen. ;)

Edit: nichts gekürzt :D nur Satzbau korrigiert ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok @525Rainer, ich gebe mich geschlagen. Natürlich kannst du auch mit gleichem Puls oder gleicher Wattzahl fahren und am Ende versuchen zu beurteilen, was dich jetzt mehr oder weniger angestrengt hat. 8-)
Es ist anfangs nur der Eindruck entstanden, als wärst du zu sehr / ausschließlich auf die Zahlen und Übersetzungsverhältnisse fokussiert gewesen. ;)
wenn man einfach nach gefühl fährt, würde dasselbe passieren wie bei gregor. erst wird man durch die neue kraftverhältnisse (und fehlende muskelanpassung) motiviert zu schalten und die frequenz zu erhöhen und am ende fällt man in den alten rythmus zurück. vor allem wenn man nach puls fährt.
das ist aus enduro perspektive, oder mit einer "mir ist egal wann ich ankomme, hauptsache entspannt/er" einstellung, ein weg den man beschreiten kann.
einen erfahrungsbericht einer 155er kurbel kann man so machen. sich danach fragen, was ist besser, wird so nicht so gut klappen.
 
Das ist ja ohnehin notwendig und das @Gregor ja auch so beschrieben,
er hat die sattelhöhe angepasst, aber nicht den hub. sein sattel war damit im abgesenkten zustand 15mm höher und das kann ein nachteil sein.
nachdem ja auch ein paar sattelstützenhersteller nicht viel sinn für hübe über 213mm sehen, haben wir hier einen fall wo mehr hub trotzdem sinnvoll sein kann.
 
wenn man einfach nach gefühl fährt, würde dasselbe passieren wie bei gregor. erst wird man durch die neue kraftverhältnisse (und fehlende muskelanpassung) motiviert zu schalten und die frequenz zu erhöhen und am ende fällt man in den alten rythmus zurück. vor allem wenn man nach puls fährt.
das ist aus enduro perspektive, oder mit einer "mir ist egal wann ich ankomme, hauptsache entspannt/er" einstellung, ein weg den man beschreiten kann.
einen erfahrungsbericht einer 155er kurbel kann man so machen. sich danach fragen, was ist besser, wird so nicht so gut klappen.

Grundsätzlich finde ich Dein Ansinnen ja interessant, finde aber dass es zu kurz gedacht ist.
Wenn Du mit einer Kohortenstudie das so abbilden kannst, dass 155mm Kurbellänge für einen sehr großen Teil der Probanden passt, ist das ja super.
Das gilt dann aber auch nur für das beim Test jeweils vom Probanden genutzte Bike. Bei einem anderen Bike mit anderer Geometrie, anderem Einsatzzweck, anderem Gewicht zuzüglich den eigenen, sich ständig ändernden biologischen und biomechanischen Vorrausetzungen wird es eben keine wirklich verwertbare Antwort geben.
 
er hat die sattelhöhe angepasst, aber nicht den hub. sein sattel war damit im abgesenkten zustand 15mm höher und das kann ein nachteil sein.

Äh, das verstehe ich jetzt nicht. Es geht doch primär wohl erst einmal um das Gefühl, welches sich im beim Treten im Sitzen einstellt. Wenn er seine passende Sitzhöhe dafür eingestellt hat, ist das doch völlig korrekt.
 
wenn man einfach nach gefühl fährt, würde dasselbe passieren wie bei gregor. erst wird man durch die neue kraftverhältnisse (und fehlende muskelanpassung) motiviert zu schalten und die frequenz zu erhöhen und am ende fällt man in den alten rythmus zurück. vor allem wenn man nach puls fährt.
das ist aus enduro perspektive, oder mit einer "mir ist egal wann ich ankomme, hauptsache entspannt/er" einstellung, ein weg den man beschreiten kann.
einen erfahrungsbericht einer 155er kurbel kann man so machen. sich danach fragen, was ist besser, wird so nicht so gut klappen.
Ich denke, dass (dir) nun klar ist, dass es eben nicht nur auf die gemessenen Watt ankommt sondern ganz entscheidend auf ein nicht ganz so einfach zu messendes "Gefühl". Dieses Gefühl kann von Proband zu Proband unterschiedlich sein und sich zudem "entwickeln". Ganz gleich, was dein Wattmesser dir sagt, entscheidend ist, was du fühlst.
Ok, ich hoffe du bekommst bald deinen Wattmesser für diesen Versuch und bis dahin bin ich dann (mal wieder) raus. ;)
 
Äh, das verstehe ich jetzt nicht. Es geht doch primär wohl erst einmal um das Gefühl, welches sich im beim Treten im Sitzen einstellt. Wenn er seine passende Sitzhöhe dafür eingestellt hat, ist das doch völlig korrekt.
Wenn du von 170 auf 155 wechselst, ist dein sattel auch im abgesenkten zustand 15mm höher.
Beim bergabfahren im stehen mit waagerechter kurbel kann das ein nachteil sein.
Den nachteil hast du nicht wenn du den hub der sattelstütze erhöhst.
 
Wenn du von 170 auf 155 wechselst, ist dein sattel auch im abgesenkten zustand 15mm höher.

Das ist mir schon klar. :rolleyes:
Aber unter welchen Bedingungen willst Du denn jetzt testen: das Ganze aus dem Sitzen heraus oder mit abgesenkter Sattelstütze im Stehen - wenn dann doch eher noch Wiegetritt, beim Stehen auf dem Padal ist das DM und Watt=0. Hier ging es doch die ganze Zeit um Watt, Kraft (außer Schwerkraft ;)) und so'n Zeugs.
 
Ich denke, dass (dir) nun klar ist, dass es eben nicht nur auf die gemessenen Watt ankommt sondern ganz entscheidend auf ein nicht ganz so einfach zu messendes "Gefühl".

Das gefühl kann meiner meinung nach nur isoliert betrachtet werden wenn man die leistung möglichst konstant hält.

Dieses Gefühl kann von Proband zu Proband unterschiedlich sein und sich zudem "entwickeln".
Der proband bin ich. Und ich weiss wie trügerisch gefühle sind. Das was viele auf tagesform oder verfassung schieben kann an untergrund, minimaltem wind oder sogar Temperatur liegen.der pm zeigts an.
Um das zu verstehen müsstest du mal eine runde mit mir fahren. Dann passiert das was viele meiner mitfahrer feststellen. Das rad rollt gut, man fühlt sich schnell. Aber der wattschnitt sinkt. Erholung passiert und man fühlt sich sehr fit.

Ganz gleich, was dein Wattmesser dir sagt, entscheidend ist, was du fühlst
Das ist in einer abhängigkeit zueinander wie nix anderes.
 
Das ist mir schon klar. :rolleyes:
Aber unter welchen Bedingungen willst Du denn jetzt testen: das Ganze aus dem Sitzen heraus oder mit abgesenkter Sattelstütze im Stehen - wenn dann doch eher noch Wiegetritt, beim Stehen auf dem Padal ist das DM und Watt=0. Hier ging es doch die ganze Zeit um Watt, Kraft (außer Schwerkraft ;)) und so'n Zeugs.
Ich hab lediglich angemerkt das man den nachteil eines 15mm höheren sattels in der abfahrt mit mehr sattelstützenhub vermeiden kann.
Und das dies ein grund sein kann warum mehr hub plötzlich sinn macht. Der wird ja von vielen abfahrern und auch Herstellern in frage gestellt.
 
ch persönlich mag tiefe Tretlager, das im Bike Feeling mit modernen und eher etwas längeren Bikes.
Ich nehme mit meiner 88SL lieber eine 170 oder notfalls 165 Kurbel, als ein geringeren BB Drop zu haben.

Durch die kürzere Kurbel ballere ich bergauf nicht an, hab aber bergab das für mich bessere Feeling.

Hab selbst bei einem Test gemerkt, wie ein sonst wirklich gutes Bike, mir wegen 10 oder 13mm höheren Tretlager nicht zu 100% getaugt hat.
Mit einem eher tiefen Tretlager kann ich subjektiv auch eher 10 oder 15mm weniger Reach als angenehm empfinden.
Was ist den für Dich ein "tiefes Tretlager"? wie tief ist das?
Mein 130mm Trailbike hat z.B. nen BB-Drop von 40mm...Ist das schon sehr tief? sind z.B. 30mm auch noch tief, oder ist das scho "stelzig"?

Mit 170mm Kurbeln muß ich schon arg aufpassen bei 40mm BB-Drop...hat erst 175mm das ging gernicht.

Wenn du von 170 auf 155 wechselst, ist dein sattel auch im abgesenkten zustand 15mm höher.
Auch ein Vorteil kürzerer Kurbeln: Du kannst längere Dropper fahren.
 
Und das dies ein grund sein kann warum mehr hub plötzlich sinn macht. Der wird ja von vielen abfahrern und auch Herstellern in frage gestellt.

Es gibt doch inzwischen Sattelstützen mit 240mm Hub, also was willst Du? Mal davon ganz abgesehen könnte ich an meinem Spur von meiner SL her durchaus eine Stütze mit mehr Hub fahren, könnte den Hub aber nicht ausnutzen, da das Sattelrohr sehr kurz ist (380mm), sprich: Nivo mit 212mm Hub musste ich auf ca. 190mm traveln, damit ich zur Scheibenbremse nicht auch noch eine Sattelbremse am Bike habe.
Ja, ich hätte gleich die 185mm nehmen können, wollte die mit dem größeren Hub aber, da sie ggf. auch mal zum HT wechselt - dort passt das nähmlich prima, auch mit sehr kurzem SR (405mm).
 
Mit einem eher tiefen Tretlager kann ich subjektiv auch eher 10 oder 15mm weniger Reach als angenehm empfinden.
Das finde ich nebenbei recht interessant. Mir geht es genauso, allerdings würde ich es andersrum formulieren: mit einem höheren Tretlager kann ich ein langes Rad spielerischer beherrschen und es wirkt dadurch kleiner als der Reach-Messwert suggeriert. Ich formuliere es andersrum, weil ich längeren Reach gern mag (wegen Platz zum Bewegen und Sicherheit im Steilen) und etwas höhere Tretlager ebenfalls :)

Jetzt zurück zum Thema: interessanter Weise tritt ein analoger Effekt bei mir mit kurzen Kurbeln auf. Das Bike wirkt mit 155mm Kurbel gefühlt eine Nummer kleiner als mit z.B. 170mm. Ich führe es auf die veränderte Schrittstellung zurück, die mich erstens einen Tick "höher" (aufrechter) stehen lässt, und andererseits positiv auf die Kraftentfaltung und Reaktionsgeschwindigkeit auswirkt bei Moves, wo man das Rad mit Beinarbeit kontrolliert oder einen Impuls einleitet.

Das ist klar, dass bei kürzerem Hebel und gleicher Kraft das Drehmoment geringer ist, wenn man es an einem Punkt betrachtet. Wenn man dann zum Punkt mit der optimalen Kraftentfaltung schaut und es um Maximalkraft geht, die ja nicht skalierbar ist, dann hast du bei gegebenem Antriebsstrang mit kürzerer Kurbel weniger Wumms. Das spielt aber nur dann eine Rolle, wenn das ungeplant eintritt. Wenn man solche Situationen antizipieren kann, dann kann man immer noch schalten (außer du fährst Single Speed).

Und wie du ja sagst, ist das jetzt keine Situation, die relevant ist, wenn man auf die Leistung über längere Zeit bei dann ja doch eher unter-maximaler Belastung schaut.

Danke, aber du brauchst mir das nicht erklären. Ich hatte es erwähnt, weil ich dachte, dass Mtb-Daniel diese Situation gemeint haben könnte, in Bezug auf die Augenblicke, in denen er froh über einen langen Hebel ist.
Es "stört" mich tatsächlich auch, wenn überhaupt, dann nur ein paar Sekunden lang. Eben wie du schon schreibst dann, wenn ich ungeplant einen Steher habe oder selbst die kurze Kurbel aus dem Weg schaffen muss durch Ratcheting, und dabei schon im kleinsten Gang und am Limit meiner Fähigkeit bin. Aber in der Gesamtsumme über die ganze Fahrt überwiegen für mich andere Aspekte.
Aber es ist halt auch eine Situation, die man nicht unterschlagen sollte wenn man über Vor- und Nachteile redet, weil es sie eben gibt. Wie wichtig man das nimmt, ist sicher auch persönliche Ansichtssache und kommt auch darauf an, wie oft man so eine Situation erlebt.

Was für Fälle unterscheidest du da anhand welcher Kriterien? Wie hilft das beim Verständnis der physikalischen Zusammenhänge? Was ist "Kraft schön verteilt im flüssigen Schwung" vs. "Kraft aus einer Halteposition knapp über 3 Uhr"? Ist deine These, dass im ersten Fall die Länge des Hebels, über den die Kraft eingebracht wird, weniger relevant ist? Falls ja: Wie kommst du darauf?
@Dahigez hat es eigentlich schon sehr ausführlich erklärt, aber trotzdem auch nochmal kurz von mir:

Ich muss mein Erleben von kurzen vs langen Kurbel quasi in biomechanische Effekte und physikalische Effekte unterscheiden, weil nicht alles was da passiert mit simpler Mechanik des Fahrrads zu tun hat.

Ersteres (die Biomechanik):
Mit kurzen Kurbel kann ich gefühlt (ich hab ja keine Messkurve um es zu belegen) über einen größeren Bereich der Umdrehung gut Kraft ausüben, fast direkt ab dem oberen Totpunkt, und trotz des kleineren Umfangs mehr Wegstrecke. Eine Sache, die mir mit langen Kurbeln nie so gut gelungen ist. Das ist ein rein biomechanisches Thema, und sicherlich nicht bei jedem gleich. Jetzt die Physik, die auf die biomechanischen Veränderung folgt: Wenn ich mehr Weg am Pedal zur Verfügung habe, um Kraft auszuüben, brauche ich weniger Kraft im Peak um das Rad im Mittel gleich schnell vorwärts zu treiben. Die Kraft ist quasi besser verteilt. Nebeneffekt: wenn der Grip ein Thema ist, habe ich auch noch hierbei einen Vorteil, weil ich das Hinterrad gleichmäßiger antreiben kann.
Zusätzlich ein muskuläres Thema: aus einer möglichst flüssigen Bewegung heraus fällt es einem leichter, Kraft auszuüben, als aus einer sehr langsamen Bewegung, gipfelnd in einer statischen Halteposition oder einer Bewegungsumkehr.

Zweiteres (die Physik):
Bei Ratcheting oder einem Steher im Uphilltrail, habe ich beide Vorteile nicht: ich kann die Krafteinleitung nicht über einen größeren Bereich der Kurbelumdrehung verteilen, und habe auch keine flüssige Bewegung, sondern muss direkt Maximalkraft ausüben aus einer statischen Position heraus. Sprich, es kann mir keine Biomechanik mehr helfen, ab da ist alles Hebelgesetz. Und das kennst du ja ;)
 
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