Hallo schockbart,
ich war im Herbst 2004 mit dem bike auf Santo Antao und im Herbst 2006 zum Wandern dort.
Damals gab es leider überhaupt keine Info im Netz und ich musste mich auf den Wanderführer und das Kartenmaterial von Pit Reitmeier u. Lucete Fortes aus dem Goldstadtverlag als Infoquelle beschränken, die aber von den Wegbeschreibungen und der Kartengenauigkeit optimal waren.
Ich hatte damals meine eigenes bike verpackt im Bikekoffer dabei. Der Transport in den kleinen zweimotorigen Inselhüpfern, dem uralten Postschiff zwischen Sao Vicente u. Santo Antao und den Sammeltaxis "aluguer" war schon ein Abenteuer.
Mein felgengebremstes Hardtail war allerdings nicht das optimale Gefährt. Bei langen Abfahrten war es teilweise notwendig permanent zu
bremsen, da die trails derart anspruchsvoll waren. Also musste ich immer wieder Pausen einlegen, um die Laufräder wieder von der Weisglut zur Rotglut abzukühlen
Auf der gesamten Insel gibt es soviele geniale trails, ein Urlaub reicht hier nicht aus. Der nördliche, grüne Teil der Insel ist etwas dichter besiedelt und hier gibt es auch einige Kopsteinpflasterstrassen, auf denen auch Autos verkehren. Dort ist es auch einfacher Höhenmeter zu gewinnen, um diese dann auf den Trails wieder abzubauen. Aber Vorsicht, Die Autofahrer dort sind es nicht gewohnt Fahradfahrern zu begegnen und die Strassen sind auch nicht sonderlich breit.
Belohnt wird man dann durch grandios angelegte Trails durch grüne Täler, wo es einen nicht überraschen würde, wenn jetzt auch mal ein feuerspeiender Drache um die Ecke fliegen würde.
Der südliche Teil der Insel ist fast wüstenartig trocken mit einigen Oasen. Strassen fehlen hier fast gänzlich und weite Gegenden sind mit dem Auto nicht zu ereichen. Hier ist es natürlich auch mühseliger Höhenmeter zu gewinnen und Tragepassagen sind nicht selten. Pit Reitmeier warnt für den Süden vor der Gefahr des Verirrens. Mir ist es glücklicherweise nicht passiert aber aufgrund der heftigen Sonneneinstrahlung, des wenigen Schattens und des fehlens von Gewässern wäre dann auch recht schnell Schluss.
Belohnt wird man wie schon geschrieben durch eine geniale Landschaft mit genialen Trails bei gleichzeitigem Fehlen der ganzen negativen touristischen Begleiterscheinungen und einer super freundlichen Bevölkerung, die besonders im Süden ein Fahrad bisher nur aus dem Fernseher kannten.
Man muss sich allerdings bewusst sein, dass man ganz auf sich allein gestellt ist. Es gibt natürlich keinerlei Bergrettung und in grossen Teilen des Südens noch nicht mal Handyempfang. Also besser nicht alleine unterwegs sein.
Falls Du tatsächlich mit dem bike Richtung CV aufbrechen willst, freu ich mich schon mal auf frische Fotos und Reiseberichte hier an dieser Stelle. Viel Spaß