Kapverdix - Tief im Süden

cool, da wollte ich auch schon mal hin, aber mehr zum baden und entspannen ... viel spass. freu mich schon auf alles, was da jetzt kommen wird :daumen:
 
Bin echt gespannt, wo man auf den kleinen Inseln radeln kann. Kaum ist der Bock in Schwung, muss man schon wieder abbremsen. In bisschen wie auf dem Planeten des kleinen Prinzen.
Auf jeden Fall ist das Ziel eine Überraschung, Stuntzi.

Bin gespannt,
Daniel
 
Liebe Freunde des kapverdianischen Liveberichts... die Internetuhren laufen hier noch ein bisserl anders. Bitte noch um etwas vorweihnachtliche Geduld...
 
01.12. 09:30 Porto Novo, Santo Antao, Caboverde, 20m

Im preiswerten Pensionszimmer in Mindelo wird Specki abends noch schnell radlfertig aufgebrezelt, dann fall ich auch mehr oder weniger gleich ins Bett. Musste morgens schon um vier zur S-Bahn, das merkt man.

Am nächsten morgen drücke ich dem Maitre meinen Karton in die Hand, vielleicht hebt er ihn ja ein paar Tage oder auch Wochen auf, bis ich wieder komme. Mit Karton fliegen ist immer ein bisserl nervig, aber wegen der vielen Umsteigeverbindungen hab ichs halt doch mal gemacht. Tuifly akzeptierts wohl zur Not auch noch ohne Verpackung, bei Condor dürfte es mittlerweile zwingend sein. Bei der kapverdischen TACV gibts diesbezüglich glaub ich keine Bestimmungen, erlaubt ist was Platz hat. Dafür ists auch umsonst, wenn man insgesamt unter zwanzig Kilo bleibt.

Noch ein kurzes Wort zur Anreise: tuifly fliegt auf die windigen Surferinseln Sal und Boavista ab vielen deutschen Städten, oneway-Preise mit Glück ab 79E (bei mir warens 99). Keine der Surferinseln hat regelmässigen Fährverkehr, Inselhoppingflüge sind also quasi zwingend notwendig. TACV verlangt für die paar Minuten normalerweise zwischen 70E und 100E.

Alternativ gehts auch noch mit TAP über Lissabon in die kapverdische Hauptstadt Praia auf Santiago, da hats zumindest schon mal ein paar Berge. Preislich können die Portugiesen den deutschen Charterairlines allerdings nicht das Wasser reichen.


In Mindelo auf Sao Vicente hält mich erst mal nicht viel, ich rolle also morgens direkt zur Fähre nach Santo Antao. Warum nicht gleich mit der Hightlightinsel anfangen. Die Kapverdianer scheinen mir nicht besonders seefest zu sein, auf der kurzen Überfahrt sind die Spucktüten rundherum heftig in Gebrauch. Der Ozean ist hier auch reichlich wellig, die alte Armasfähre hüpft ganz schön durch die Gegend. Ich bin ja sonst auch nicht unbedingt der große Seemann, aber ein Stünderl halt ichs grad noch aus.


Specki freut sich trotzdem, in Porto Novo wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Und ohne Karton drumrum kommts auch irgendwie besser. 11.2 Kilo radlfertig in XL mit Pedalen und 2.4er-Schlappen, das find ich gut :). Freilich kommt da noch der ganze Zorrocrosscountrykrempl dazu, aber das brandneue Canyon Nerve CF ist glaub ich schon jetzt mein Lieblingsbike. War damit bisher nur einmal kurz zum Testen in Garmisch und auf dem Schwarzenberg, dann gings auch gleich direkt ab in den Flieger nach Süden. Schauen wir mal, wie sich das neue Karbonfully auf den harten, salzigen Atlantiktrails bewähren wird.


Bei Canyon gibts die rohen Daten und hübsch hochauflösende Bilder ohne meine verunstaltenden Anbauteile: http://www.canyon.com/mountainbikes/series/nerve-cf.html
 
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Schicker Hobel.
Ich hielt mich auch nie für einen Gewichtsfetischisten, aber seit ich selbst Carbon fahre, merke ich erst, wie geil ein leichtes Bike bei Uphills ist.
Bin auf deine Meinung gespannt. Sofern bei dir nach dem Pimpen von dem niedrigen Gewicht noch was übrig ist.
 
Ich hielt mich auch nie für einen Gewichtsfetischisten, aber seit ich selbst Carbon fahre, merke ich erst, wie geil ein leichtes Bike bei Uphills ist.

Ahh, daher das "Hochstechen" in Trexico. War mir garnicht aufgefallen das Carbon angesagt war. ;)

Bin mal gespannt wie lange der "Hobel" bei stuntzi hält bis es wieder heißt: "Tested to Destruction".
 
@Carbonzerstörer, bisher hab ich ja immer nur Alurahmen zerbrochen. Der Vorgänger vom Nerve-CF, das gute alte Canyon Spectral, steht immer noch völlig unzerstört bei mir zu Hause. Carbon ist einfach stabiler! Hm... vielleicht sollt ich lieber nix sagen... die Kapverden sind weit ab von jeglichem Support.

@Carbonfreunde, mei... das geringe Gewicht ist schon geil. Ich merks vor allem, wenn der Hobel auf dem Buckel liegt. Das ist ein Riesenunterschied. Ansonsten könnte ich an Plauzi grad mal wieder noch ne ganze Menge mehr sparen :). Was man aber deutlich spürt: Der Rahmen ist beim Uphill/Wiegetritt/oä einfach verwindungssteifer. Besonders in Größe XL macht das schon einen dicken Unterschied zu Alu find ich.

@internetzler, tmais simcard kostet nen euro, einen monat flatrate gibts für zehn weitere euros dazu. 3G bisher nur in einigen Städten und halt auf den Touristensurferinseln. Die Wanderinsel Santo Antao ist ziemlich weit vom Schuss und hat größtenteils noch gar nix. Aber WLANs findet man schon ab und zu, auch offene.

@insulaner, ein bisserl klein sind die Inseln hier schon, verglichen mit den Kanaren. Aber durchaus bergig, zumindest diese hier.

@wissefux, baden und entspannen auf den Kapverden geht gar nicht. Entweder Kite oder Bike!

@knuspi, wie jetzt "gesehen"... wo war das denn? Specki-CF durfte noch gar nicht oft vor die Tür.

@ManuelP, richtig geraten, hundert Punkte.

@Allmounties, immerhin hat mein CF jetzt 2x10, hatte ich mir so gewünchst. Da klappen die Stufen einfach besser und man hat nicht so ein Riesenschaltwerk im Weg. Große Kettenblätter braucht man auf den Kapverden sowieso nicht, flache Stücke gibts hier keine. Das CF würde sich auch prima mit einer 120-150er Talas machen, das wird bestimmt meine Lieblingskombi. Dafür hat aber die Zeit nimmer gereicht, bin halt mal wieder Lastminute unterwegs. Aber 120mm passt schon auch.
 
01.12. 13:00 Cova Paul, Santo Antao, 1300m

Wanderkarte Santo Antão 1:50.000, Dr. Pitt Reitmaier, Lucete Fortes, AB Kartenverlag

Wird langsam Zeit für den ersten Uphill des Trips. Von der Inselhauptstadt Porto Novo schraubt sich ein kleines Straßerl hinauf in die kapverdischen Berge.


Das Teerzeitalter hat auf Santo Antao noch nicht begonnen, auch die "Haupt"straßen sind gepflastert. Der Verkehr besteht größtenteils aus Ziegen, ab und zu brezelt auch ein Sammeltaxi (Aluguer) vorbei.


Aber viel los ist wirklich nicht.


Weiter oben tun sich erstaunliche Schluchten auf, die Szenerie erinnert ein bisserl an Gran Canaria. Die Passatwolken auf den Gipfeln bereiten mir allerdings etwas Kopfzerbrechen.


Auf etwa 1300 Meter Höhe biege ich rechts ab auf einen Trail in die "Cova Paul", angeblich ein uralter Vulkankrater. Dem Hörensagen nach könnte das hier schon ein kleines Inselhighlight werden. Schauen wir mal... oder besser gesagt... schauen wir mal aufs Smartphone. Schon bald steck ich dermassen im dichten Nebel, dass die Orientierung ohne GPS schon ein paar Probleme bereiten könnte. Aber mein elektronischer Kumpel weiss eigentlich meistens, wos lang geht. Wird schon schief gehen...
 
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01.12. 18:00 Vila das Pombas, Riberia Paul, Santo Antao, 3m


Am grünen Kraterrand der Cova Paul rolle ich zunächst einen recht gemütlichen Karrenweg bergab.


Ich weiss nicht wirklich, was mich hier erwartet. Sehen kann ich erst mal nicht viel, die Passatwolken hüllen mich in feuchte Watte. Außerdem bläst ein halbwegs ordentlicher Sturm dazu. Wo ist die kapverdianische Sonne vom brutzlheissen Uphill geblieben?


Naja was solls, seh ich halt nix. Der Trail ist bisher leidlich fahrbar und einen Wegweiser hab ich auch gefunden.


Schon bald hören die terassierten Flachpassagen auf und ich stehe an einer quasi senkrechten Fünfhundertmeterfelswand. Das sagt zumindest meine Karte. Meine Augen sehen maximal fünzig Meter davon, ein kühner Pflasterweg ist reichlich serpentinig in die Wand gedrechselt.


Dann gibts kein Halten mehr... abwärts auf den ersten kapverdischen Trail! Einen optischen "Restlichverstärker" dieser Abfahrt in bewegten Bildern findet man glaube ich unter http://www.kapverden.de/freizeit/mountainbiken.html


Ein Stückerl weiter unten hat auch der Passat ein Einsehen und gibt langsam aber sicher den Blick auf die grüne Riberia Paul frei.


Zorro und Specki mitten drin im kapverdischen Abenteuer.


Tiefer unten wirds leichter. Und grüner. Und schilfiger.


Die Ränder der Riberai Paul, zumindest was ich davon sehen kann, scheinen extrem scharf gezackt.


Blick zurück nach oben.


Langsam finden sich auch ein paar Häuserl und kleine Orte im Tal.


Senkrechte grüne Felswände am Talausgang... komme mir ein bisserl vor wie auf Hawaii. Santo Antao? Rocks!


Canyon Nerve CF? Rockt ebenfalls! Ich finds cool, wieder auf Carbon unterwegs zu sein.. diesmal sogar komplett mit Hinterbau und allem drum und dran. Und die lustigen "Flexstreben" anstelle des hinteren Lagers scheinen auch zu funktionieren, zumindest federt sichs prima.


Darauf einen Goiaba... was auch immer das ist!


Der Schlafsack bleibt auch heute wieder eingepackt. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie bin ich bisher eher ein bisserl im Warmduschermodus unterwegs. Preiswerte Pensionen wie gestern in Mindelo kosten so ab 15E ohne Futter. Ein "Luxuszimmerchen" wie dieses hier im "Paul a Mar" mit Atlantikbalkon direkt überm Beach ist für 33E zu haben, dafür dann auch mit (hoffentlich) gutem Frühstück.


Specki-CF dreht derweil ein paar ausgedehnte Runden mit den kapverdischen Locals von Vila das Pombas. Gitarrentest bestanden!
 
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