Ok, dann versuch' ich's mal n bisschen sachlicher:
Mir ist natürlich klar, dass man sich als Konsument gar nicht 100%ig so verhalten kann, dass Abzocke, Ausnutzung und (ich mein das ernst) Versklavung passiert. Dazu sind erstens die Wege von Herstellung und Vertrieb der Waren zu wenig transparent, zweitens die Gier der Beteiligten und drittens die Dummheit der Kosumenten zu groß.
Aber man kann's zumindest versuchen, anstatt zu resignieren und - fast schon zynisch - zu behaupten, "das machen doch alle so, also so what?".
Natürlich kann ich nicht nackich rumlaufen und auch nicht bei jedem Kleidungsstück, bevor ich's kaufe, die Herkunft recherchieren.
Allerdings kann ich die Augen und Ohren offen halten, und wenn ein Hersteller unangenehm auffällt (z.B.
Adidas), dessen Produkte meiden.
Dabei kann ich mich entweder auf mich selbst verlassen, was echt (zu) viel Arbeit macht, oder auf die Erkenntnisse von Organisationen wie die Stiftung Ökotest, oder (tschuldigung, wieder Essen) Fair Trade, GEPA, Foodwatch oder was weiß ich noch alles zurückgreifen.
Ein zweites und eigentlich ganz mühelos zu gebrauchendes Instrument ist der gesunde Menschenverstand: Hier wird gern angeführt, dass auch ein hoher Preis nicht garantiert, dass alles mit "rechten Dingen" zugeht. Stimmt! Allerdings ist umgekehrt bei Dumping-Angeboten auf jeden Fall garantiert, dass irgend jemand beschi$$en wird.
Ich will hier bestimmt keine Lanze für irgendwelche Schicki-Micki Nobelklamotten-Hersteller brechen, aber unterhalb einer gewissen Preisgrenze MUSS man einfach mit Tricks arbeiten um irgendwo einen Gewinn zu generieren, oder glaubt hier jemand, dass Aldi, Lidl & Co. plötzlich zu Wohlfahrtsorganisationen mutiert sind?
Was mich an dieser Diskussion besonders ärgert, ist die "da kann man eh nix machen - Attitude". Das stimmt nämlich so nicht! Als Konsument hat man Marktmacht. Es kommt nur darauf an, wo man sie ansetzt:
Kauf' ich n Paar Billig-Kunststoff-Schuhe bei Deichmann, die irgendwo in einem Armuts-Zwangsarbeiterlager in Bangladesh hergestellt wurden und 3 Monate Schweißfüße später zerbröseln, oder nehme ich qualitativ hochwertige, deren Hersteller seine Produktionsprozesse öffentlich macht (z.B. Patagonia o.a.)? Egal wofür sich die Konsumenten entscheiden, Produktion und Handel werden nachziehen...
Ansonsten hat Klein-Holgi natürlich vollkommen recht:
Also mittlerweile sind zumindest bei Lidl alle Radsachen ausverkauft...(außer ein blauer linker Handschuh, der gestern noch da lag...) Damit können wir das Thema dann wohl ruhen lassen, bis es wieder heißt: "Der März ist da...."