Bitte! Falls du wirklich auch nur ein bisschen Ahnung davon haben solltest,, wüsstest du doch genau, dass das ein ganz gewöhnlicher Viergelenker ist, sogar einer der komservativen Sorte. Ganz umd gar nicht schlecht, aber wie du auf sowas wie Top 3 kommst???
Dazu ist erst einmal zu sagen, dass es viel mehr auf die detaillierte Umsetztung an kommt, als auf das Federungsprinzip oder auch wo denn der Dämpfer sitzt bei einem klassischen Viergelenkter. Wo genau die Drehpunkte liegen und wie die Kinematik exakt ist, das ist viel entscheidender.
Das Nicolai hat auf dem kleinen Kettenblatt und in den hier relevanten kleinen bis mittleren Gängen einen Antisquat von um die 110%. Das ist in der Praxis das, was zu dem wenigsten Wippen führt. 100% ist vom Kettenzug her perfekt antriebsneutral, leicht (!) darüber zieht die Federung minimal auseinander und gleicht damit das leichte Wippen aus, das durch die leichte Stampfbewegung des Fahrers iniziert wird. Daher ist das Bike auf dem kleinen Kettenblat sehr neutral, macht aber auch noch auf mittleren Kettenblättern mit um die 80% einen guten job. Ein fehler bei vielen Bikes insbesondere Viergelenkern ist, dass sie schon auf dem kleinen Blatt bei 80% liegen und bei mittleren und großen Blättern deutlich in den Hub ziehen und dadurch Wippen.
Nächster Punkt: Pedalrückschlag ist trotzdem so gering, dass er im nicht spürbaren Bereich liegt.
Beim Bremsen sorgt der Viergelenker dafür, dass der Dämpfer etwas leichter in den Hub gezogen wird. Der Dämpfer arbeitet etwas leichter. Da beim Bremsen auf dem Hinterrad weniger Last liegt (Radlastverschiebung) fühlt sich selbst ein Perfekt neutral arbeitender Hinterbau (100% Brems-Antisquat) ein bischen an, als wenn er verhärtet. Durch den quasi "weicher" arbeitenden Hinterbau beim Bremsen beim Viergelenker fühlt sich das Bike neutral an. Die 70% vom Nicolai liegen in einem idealen Bereich.
Dann: Die Federkennlinie ist sehr sauber. Ganz leicht progressiv von Anfang bis Ende. Das geht sehr gut mit großvolumigen Luftdämpfer die da auch sauber ansprechen, eignet sich aber auch hervorragend mit entsprechend Stahlfederdämpfern. Außerdem ist die Änderung des Übersetzungsverhältnis sehr gering über den Hub. Das bewirkt, dass sich Dämpfer sehr sauber und einfach abstimmen lassen, da die Dämpfung sehr gleichmäßig arbeiten kann. Es werden hier gar nicht unbedingt komplizierte Dämpfer mit 2-fach verstellbarere Zugstufe benötigt um eine perfekte Abstimmung hin zu bekommen.
Übrigens: Für Bikes mit denen man Strecke fährt, halte ich den Viergelenkter immer noch für das beste Prinzip. Die meisten DW-Designs und insbesondere VPPs haben immer die Tendenz im Wiegetritt etwas einzuknicken. Eingelenker lassen sich perfekt auf ein Kettenblatt abstimmen, aber eben nur auf eins. Den Spagat auf mehreren Kettenblättern gut zu arbeiten, schafft ein gut konstruierter Viergelenker besser. Das liegt daran, dass ein Eingelenker zwangsläufig eine kreisförmig Raderhebungskurve mit sich bringt, während man die bei einem Viergelenker etwas "begradigen" kann. Auch den Bremsvorteil hat der Eingelenker je nach genauer Drehpunktslage nicht. Bei Tourenbikes eigentlich egal, bei 160-170er Bike die auch ordentlich bergab bewegt werden aber schon zu spüren.
Nochmal zum Nicolai: Die Geometrie finde ich annähernd perfekt (und die ist dem IBC schon sehr ähnlich), und die Konstruktion mit den recht kurzen Streben ist auch ordentlich steif.
Man braucht das Rad nicht neu erfinden um ein sehr gutes Rad zu bauen.
Daher ist für mich persönlich das ION 16 eins der besten Enduros auf dem Markt.
Ausreichend begründet?
