Hi, vor einigen Jahren kam mir einmal in den Sinn ein Bike mit Rücktrittbremse zu bauen in Anlehnung an die Kindheitserinnerungen wie schön das doch damals war... Mehr als der Gedanke daran ist damals aber nicht geblieben...
Dann kam der Herbst 2009 und der Tag an dem ich für meine Nichte mein altes BMX aus meiner Kindheit vom Speicher holte womit sie dann den Tag verbrachte, ich durfte auch mal kurz fahren... Da war es dann wieder... Das Projekt Rücktrittbremse...
Los ging es dann mit der Rahmensuche, Voraussetzungen waren ganz klar Stahl und horizontale Ausfallenden, da ich gewisse Vorstellungen hatte sollte der Rahmen nicht zu teuer werden da er, sollte es mir am Ende nicht gefallen eher nicht mehr zu gebrauchen ist bzw. wieder einiges an Arbeit erfordert um ihn wieder mit einer normalen Ausstattung fahren zu können...
Ich habe dann einen DMR Trailstar Rahmen inner Bucht gekauft und angefangen mit entlacken was sich als eher Mühselig erwies, die beste Methode war mit Drahtbürste und Heißluftföhn...
Als der Lack ab war ging die Bearbeitung los, sämtliche Zuganschläge und die Catisockel mussten ab... Das Resultat sah dann so aus...
Jetzt hab ich alles schön beigefeilt nachdem die Flex fertig war und den Rahmen komplett mit der Bohrmaschiene gebürstet...
Als nächstes stand die Farbgebung an wo ich schon meine Vorstellungen hatte, ROST... Aber nicht rostfarben sondern echter Rost...
Dieses Vorhaben erwies sich aber als nicht mal so einfach, so schnell rostet der Sathl auch wieder nicht... Zuerst machte ich mir Salzwasser im Mischungsverhältnis wie Nudelwasser was nach stunden und 5x feucht einreiben lediglich eine Salzkruste ergab... Dann telefonierte ich mit einem Freund der meinte er hatte ne Sendung im Fernsehen gesehen wo die Jungs nen Golf zur Ratte machten und dafür Badesalz benutzten da das wohl aggresiver ist... Also ging ich ins Badezimmer auf der Suche nach etwas aggresiveren und fand Fussbadesalz... Das und noch ne Portion Kochsalz in 500ml Wasser sollte den Rost jetzt aber blühen lassen... Sollte... Aber immerhin hatte ich nach weiteren 3x feucht einreiben ne leicht hellbraune Färbung in meiner Salzkruste...
Dann kam der Nächste Morgen, ein Samstag mit dichtem Nebel und Nieselregen... Eine kurze Suche by GOOGLE ergab dann das Essig das Rosten wohl auch fördert, also kam in meine Salzlauge noch eine kräftige Portion Essig... Nun war aber ein Problem das die Salzlauge immer sehr schnell trocken wurde und daher machte ich mir den Nieselregen zu nutze, eine Holzlatte im Rasen und der Rahmen steckte im Nieselregen...
Die Salzlauge mit Essig hab ich in eine Sprühflasche umgefüllt und und den Rahmen jede halbe Stunde kräftig eingesprüht, durch den Regen konnte er nun nicht mehr trocknen...
3 Stunden später sah das dann so aus...
Das war geschafft... Jetzt hab ich den Rahmen in die Werkstatt gebracht und mit dem Heissluftföhn lange und ausgiebig getrocknet und durch und durch erwärmt, danach kamen 4 Schichten Hammerit Metall Klarlack drüber welcher für Lackierungen auf Rost geeignet ist... Ich bin gespannt wie lange der Lack hält...
Mittlerweile waren auch die Hintere Nabe und einige andere Teile eingetroffen...
Die Nabenwahl war auch nicht so einfach, moderne Naben mit Rücktrittbremse gibt es fast keine mehr und wenn dann taugen die wohl nicht mehr viel...
Nach viel lesen machte ich mich dann auf die Suche nach einer Fichtel & Sachs Torpedo Automatic mit langer Achse und 36 Loch, als ich eine gefunden hatte hab ich mich dann aber umentschieden zu einer Fichtel & Sachs Duomatic da ich gerne den Zeitpunkt wann sie schaltet selbst bestimmen möchte...
Jetzt kommt Jens Hansen von www.scheunenfun.de ins Spiel, bei ihm habe ich dann eine Duomatic 102 von 1964 mit langer Achse gefunden und gekauft... Wer solch alte Teile sucht kann sich bei Jens in den besten Händen wissen...!
Die Problematik an der Hinteren Nabe ist einfach nur das diese für 110mm Hinterbauten sind, ich aber einen 135mm Hinterbau am MTB Rahmen habe daher ist die lange Achse unbedingt nötig...
Meinen Hinterbau muss ich auf ca. 128mm zusammenziehen um noch genug Gewinde aussen zu haben, die restliche Differenz habe ich mit einem Aluspacer ausgefüllt...
Jede Rücktrittnabe besitzt einen Bremshebel zur Drehmomentabstützung welchen ich nicht wie früher mittels einer Schelle an der Kettenstrebe befestigen wollte, durch Zufall merkte ich das der Bremshebel mit seiner Bohrung in die IS2000 Bremsaufnahme passte, in das ober Loch...
Aber das ist auch nicht die Lösung da man dann das Hinterrad nur in dieser einen Stellung fahren kann und zum Kette spannen nicht verschieben kann...
Dann habe ich am unteren Loch probiert und mittles eines relativ kurzen Langlochs kann ich den gesamten Weg der Ausfallenden nutzen...
Jetzt habe ich mir bei Jens Hansen einen 2. Bremshebel bestellt um den orginalen nicht zu zerstören...
Zuerst musste er plan gebogen werden, danach habe ich ein Langloch gebohrt und gefeilt (Ich bin derzeit auf Kurzarbeit und habe daher keine Fräse zur Verfügung, also hiess es Handarbeit...!), danach den Hebel abgesägt und die Rundung angefeilt...
Jetzt brauchte ich noch eine Distanz zwischen Rahmen und Bremshebel welche ich aus Alu gedreht habe, ich muss 16,5mm ausfüllen...
Geschafft, die Nabe ist eingebaut und ich hoffe das die Abstützung des Bremshebels so hält...
Mittlerweile ist das Projekt bis auf Kleinigkeiten fertig... Ein paar Teile sind aber noch Unterwegs, ich hoffe das es kommende Woche komplett ferig wird und ich die erste Probefahrt machen kann...
Vielleicht hat ja der ein oder andere Interesse an dem Thema und findet hier eine kleine Anregung wie man die Probleme lösen kann... Vielleicht hat auch jemand Verbesserungsvorschläge die meine Umsetzung betreffen...
Viel Spass beim basteln...
Dann kam der Herbst 2009 und der Tag an dem ich für meine Nichte mein altes BMX aus meiner Kindheit vom Speicher holte womit sie dann den Tag verbrachte, ich durfte auch mal kurz fahren... Da war es dann wieder... Das Projekt Rücktrittbremse...
Los ging es dann mit der Rahmensuche, Voraussetzungen waren ganz klar Stahl und horizontale Ausfallenden, da ich gewisse Vorstellungen hatte sollte der Rahmen nicht zu teuer werden da er, sollte es mir am Ende nicht gefallen eher nicht mehr zu gebrauchen ist bzw. wieder einiges an Arbeit erfordert um ihn wieder mit einer normalen Ausstattung fahren zu können...
Ich habe dann einen DMR Trailstar Rahmen inner Bucht gekauft und angefangen mit entlacken was sich als eher Mühselig erwies, die beste Methode war mit Drahtbürste und Heißluftföhn...
Als der Lack ab war ging die Bearbeitung los, sämtliche Zuganschläge und die Catisockel mussten ab... Das Resultat sah dann so aus...
Jetzt hab ich alles schön beigefeilt nachdem die Flex fertig war und den Rahmen komplett mit der Bohrmaschiene gebürstet...
Als nächstes stand die Farbgebung an wo ich schon meine Vorstellungen hatte, ROST... Aber nicht rostfarben sondern echter Rost...
Dieses Vorhaben erwies sich aber als nicht mal so einfach, so schnell rostet der Sathl auch wieder nicht... Zuerst machte ich mir Salzwasser im Mischungsverhältnis wie Nudelwasser was nach stunden und 5x feucht einreiben lediglich eine Salzkruste ergab... Dann telefonierte ich mit einem Freund der meinte er hatte ne Sendung im Fernsehen gesehen wo die Jungs nen Golf zur Ratte machten und dafür Badesalz benutzten da das wohl aggresiver ist... Also ging ich ins Badezimmer auf der Suche nach etwas aggresiveren und fand Fussbadesalz... Das und noch ne Portion Kochsalz in 500ml Wasser sollte den Rost jetzt aber blühen lassen... Sollte... Aber immerhin hatte ich nach weiteren 3x feucht einreiben ne leicht hellbraune Färbung in meiner Salzkruste...
Dann kam der Nächste Morgen, ein Samstag mit dichtem Nebel und Nieselregen... Eine kurze Suche by GOOGLE ergab dann das Essig das Rosten wohl auch fördert, also kam in meine Salzlauge noch eine kräftige Portion Essig... Nun war aber ein Problem das die Salzlauge immer sehr schnell trocken wurde und daher machte ich mir den Nieselregen zu nutze, eine Holzlatte im Rasen und der Rahmen steckte im Nieselregen...

Die Salzlauge mit Essig hab ich in eine Sprühflasche umgefüllt und und den Rahmen jede halbe Stunde kräftig eingesprüht, durch den Regen konnte er nun nicht mehr trocknen...
3 Stunden später sah das dann so aus...


Das war geschafft... Jetzt hab ich den Rahmen in die Werkstatt gebracht und mit dem Heissluftföhn lange und ausgiebig getrocknet und durch und durch erwärmt, danach kamen 4 Schichten Hammerit Metall Klarlack drüber welcher für Lackierungen auf Rost geeignet ist... Ich bin gespannt wie lange der Lack hält...

Mittlerweile waren auch die Hintere Nabe und einige andere Teile eingetroffen...
Die Nabenwahl war auch nicht so einfach, moderne Naben mit Rücktrittbremse gibt es fast keine mehr und wenn dann taugen die wohl nicht mehr viel...
Nach viel lesen machte ich mich dann auf die Suche nach einer Fichtel & Sachs Torpedo Automatic mit langer Achse und 36 Loch, als ich eine gefunden hatte hab ich mich dann aber umentschieden zu einer Fichtel & Sachs Duomatic da ich gerne den Zeitpunkt wann sie schaltet selbst bestimmen möchte...
Jetzt kommt Jens Hansen von www.scheunenfun.de ins Spiel, bei ihm habe ich dann eine Duomatic 102 von 1964 mit langer Achse gefunden und gekauft... Wer solch alte Teile sucht kann sich bei Jens in den besten Händen wissen...!
Die Problematik an der Hinteren Nabe ist einfach nur das diese für 110mm Hinterbauten sind, ich aber einen 135mm Hinterbau am MTB Rahmen habe daher ist die lange Achse unbedingt nötig...
Meinen Hinterbau muss ich auf ca. 128mm zusammenziehen um noch genug Gewinde aussen zu haben, die restliche Differenz habe ich mit einem Aluspacer ausgefüllt...

Jede Rücktrittnabe besitzt einen Bremshebel zur Drehmomentabstützung welchen ich nicht wie früher mittels einer Schelle an der Kettenstrebe befestigen wollte, durch Zufall merkte ich das der Bremshebel mit seiner Bohrung in die IS2000 Bremsaufnahme passte, in das ober Loch...



Aber das ist auch nicht die Lösung da man dann das Hinterrad nur in dieser einen Stellung fahren kann und zum Kette spannen nicht verschieben kann...
Dann habe ich am unteren Loch probiert und mittles eines relativ kurzen Langlochs kann ich den gesamten Weg der Ausfallenden nutzen...

Jetzt habe ich mir bei Jens Hansen einen 2. Bremshebel bestellt um den orginalen nicht zu zerstören...
Zuerst musste er plan gebogen werden, danach habe ich ein Langloch gebohrt und gefeilt (Ich bin derzeit auf Kurzarbeit und habe daher keine Fräse zur Verfügung, also hiess es Handarbeit...!), danach den Hebel abgesägt und die Rundung angefeilt...

Jetzt brauchte ich noch eine Distanz zwischen Rahmen und Bremshebel welche ich aus Alu gedreht habe, ich muss 16,5mm ausfüllen...



Geschafft, die Nabe ist eingebaut und ich hoffe das die Abstützung des Bremshebels so hält...
Mittlerweile ist das Projekt bis auf Kleinigkeiten fertig... Ein paar Teile sind aber noch Unterwegs, ich hoffe das es kommende Woche komplett ferig wird und ich die erste Probefahrt machen kann...

Vielleicht hat ja der ein oder andere Interesse an dem Thema und findet hier eine kleine Anregung wie man die Probleme lösen kann... Vielleicht hat auch jemand Verbesserungsvorschläge die meine Umsetzung betreffen...
Viel Spass beim basteln...
