Pyrix - Von Bilbao nach Barcelona... und weiter...

12.09. 12:15 Coll de Nou Creus, 2800m

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Ein hartes Stück Arbeit, dieser Pass der neun Kreuze. Aber am Mittag ist auch der geschafft.

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Glaub Kettle ists ein bisserl warm geworden auf den letzten Metern, trotz der reichlich herbstlichen Temperaturen.

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Und oben. Höher wird's nimmer auf dieser Tour.
 
12.09. 13:15 Abzweig ins Val Caranca, 2600m

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Nach einer adäquaten Heissgetränkpause in einem windgeschützten Eckerl am Pass der neun Kreuze trailen wir ein Eckerl auf dem Grenzgrat zwischen Spanien und Frankreich dahin.

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Schön ist's, hier oben. Allerdings sehen wir vor uns schon den nächsten Einhunderter-Gegenanstieg, das haben Grate wohl so an sich.

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Keiner von uns hat Bock, noch mehr bergauf zu schieben. Außerdem kenn ich den Grat schon von einer früheren Tour. Da bietet sich doch ein Experiment an: Links führt ein Stricherl auf der Karte und ein halbwegs moderates Wegerl in der Realität fast zweitausend Tiefenmeter bergab nach Frankreich.

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Ich hab keinen Schimmer vom "Val Caranca", der Name sagt mir gar nix. Aber Experimente sind immer geil, also rollen wir grinsend...

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... aber schon bald sacksteil hinab in ein unbekanntes Tal voller hübscher Seen. Ein Fehler...?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war ja bis Anfang September auch in Katalonien. Mir ging das gehörig auf die Nüsse.
Diese komischen gelben Kringel. Dann die Typen, die sich das E vom Nummernschild kratzen.
Am geilsten war die Ketchup Flasche mit Beschriftung in Katalan Cexup oder so. Da wird's dann absurd.
Die leben in der Region in der mit Abstand am weitesten ausgeprägten Autonomie.
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Da ich beruflich schon seit längerer Zeit vor Ort bin kann ich Dir nur beipflichten.

Nur als Anmerkung: Die Fahne mit dem Stern drauf heisst "Estellada" und ist nicht die Flagge Kataloniens. Die Flagge Kataloniens ist nur Rot/Gelb gestreift https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Kataloniens
Die Flagge mit dem Stern, ist die der Separatisten, also eine Flagge mit politischer Bedeutung. Oder mit anderen Worten: Wer die Katalanische Flagge hisst, der liebt seine Region. Wer die Estellada hisst, liebt seine Region wahrscheinlich auch, aber will ein politisches Ziel vermitteln. Umso mehr verstört es mich und andere wenn Volksfeste und vor allem Kinder für politische Zwecke missbraucht werden.

Letztendlich ist das aber egal, denn meine wahren Helden sind @stuntzi und @Goldkettle die uns Sesselfurzern und Flatscreenglotzern zeigen, was wir eigentlich machen sollten.

Bitte macht weiter so und seid wie ihr bleibt. Besste Grüße!

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Nur als Anmerkung: Die Fahne mit dem Stern drauf heisst "Estellada" und ist nicht die Flagge Kataloniens. Die Flagge Kataloniens ist nur Rot/Gelb gestreift https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Kataloniens


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Wenn der Stern rot ist mit gelben Dreieck dann steht das ganze übrigens für ein sozialistisches Katalonien, hat man oft zu meiner Zeit an der BCU (1994-1998) auf T-Shirts gesehen, hat aber keiner wirklich ernst genommen, ähnlich wie die Estelada blava (Blau/Weiß), allerdings ging das damals schon los mit der Umstellung der Straßenschilder auf Catala, ebenso wurde es zunehmend schwieriger einen Job im öffentlichen Dienst zu bekommen ohne Sprachkenntisse in Catala. Als Ausländer war es ok nur Spanisch zu sprechen, gab aber damals schon einige Verbohrte die es besser fanden mit mir Englisch zu sprechen als Spanisch (.. nein, es lag nicht an meinen mangelden Sprachfähigkeiten), grade die in den Fachschaften & ASTA, die ja auch hier in D meist ein Sammelbecken der politisch Aktiven darstellt.
 
12.09. 15:00 Etang de la Caranca, 2270m

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Der Trail ins Val Caranca hat wirklich schön angefangen. Und nach den ersten paar hundert Tiefenmetern hat man dann auch keinen Bock mehr, umzudrehen und wieder zurückzuschieben.

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Auch wenn die Optik durch das menschenleere Tal hinab nicht unbedingt gutes vermuten lässt. Weiter unten seh ich eigentlich gar keinen gescheiten Weg mehr, nur einen Riesenhaufen karstige Felsbrocken.

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Mit ein bisserl gutem Willen kann man im oberen Drittel noch ein paar Stückerl fahren, auch wenn's da schon reichlich schwierig, steil und vor allem bröslbrockig wird.

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Da knips ich doch nochmal schnell Goldkettle auf einem der wenigen Ausruhstückerl. Zuvor durften wir uns eher mühsam den felsigen Hang im Bildhintergrund runterwürgen.

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Und in Talrichtung sieht's auch nicht mehr besonders vielversprechend aus.

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Am vierten See haben wir dann schließlich kaum fünfhundert Tiefenmeter geschafft und dafür gute eineinhalb Stunden gebraucht, die meiste Zeit davon neben dem Bike statt oben drauf. Je tiefer wir kommen, desto undeutlicher und unmöglicher wird der Trail. S4 und meistens drüber würd ich sagen, wenn man diese geschmacklose Schottersuppe überhaupt noch als Weg bezeichnen kann.

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Erst mal abkühlen: Wenn das die nächsten eintausendfünfhundert Tiefenmeterchen so übel weiter geht, sind wir mit dem Val Caranca wohl noch ne ganze unerquickliche Weile lang beschäftigt.

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Badeplantschblog.

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Aber a bisserl frostig ist er schon, der Carancasee. Genauso frostig wie der "Trail".
 
SO ist es! und DANKE! Ich komm leider nimma so viel dazu einen vernünftigen Senf abzugeben. Dafür war ich in den meisten deiner Gegenden einfach noch nicht und Hunde "hasse" ich so sehr, dass ich vor lauter Zittern nicht mehr tippen kann. ;)

Ich war übrigens gerade in einer deiner Lieblingsgegenden unterwegs. Erkennst du wo das ist? bist du da evtl. schon runter? Dolomiten mega Traumtrail par Excellence! bin ich zweimal gefahren in einer Woche, weil's einfach so irre gut ist! So, jetzt aht auch @stuntzi eine Rätselaufgabe, hehehehehe

Top-Buidl. Aber wo in den Dolos das jetzt genau ist... keinen Schimmer. Fehlt mir da am Ende noch ein Trail?! Raus mit der Sprache :).
 
@stuntzi Du hast Zeit während des Aufstiegs noch Beiträge zu lesen, Bilder zu suchen und zu posten? Beim Warten auf @Goldkettle?
Der Handyempfang scheint jedenfalls gut zu sein.

Würde auch gerne ein Bierchen oder zwei spenden, aber ohne PayPal Konto geht das ja nicht. Oder?
Handynetz in Spanien ist generell super. 1-2MB/s upload(!) in den Bergen, da kann ich in der Münchner City nur davon träumen. Sobald man allerdings über die Grenze nach Frankreich verschwindet... merkt ihr ja selber...
 
Eure Berichte und Fotos sind einfach toll, Tageszeitung könnte ich eigentlich abbestellen. Schaffe meistens nur diesen tollen Thread am Tage zu lesen.
Ich würde behaupten ich habe mehr über Geografie und Leute in den letzten Jahren bei Stunzi und Goldkettle gelernt als in der Schule.
Besonders fasziniert hat mich dein Südamerika Trip. Seitdem möchte ich da auch mal irgendwann hin. Am besten mit dem Rad.
Wie wäre es mit einem Hawaiiix? Ist vermutlich nicht das beste Terrain oder @Stunzi? Wir haben diesen Sommer unsere verspäteten (besser 25J. Später als nie) Flitterwochen dort verbracht. Vorher sind wir in Kanada durch die Rockys gefahren (ohne Rad). Aber da warst du ja schon.
Hawaii Insel Hopping wäre das was? Berge gibt's genug dort und das Klima ist perfekt.
Hawaii ist glaub ich eher schwierig vom Terrain her... teils auch verboten (Kalalau Trail zb). Aber am Haleakala könnte schon was gehen. War da schon mal vier Wochen Inselhüpfen, vor meiner Bikerzeit.
 
Also ich lese auch mit obwohl ich nichts zum Thema beizutragen hätte das andere nicht schon von sich gesondert hätten - ausser das zu Bergen eben auch Hügel gehören - rauf wie runter! Und für manchen ist so ein Hügel schon ein Berg!
Ich bewundere @Goldkettle 's Tapferkeit sich mit 8000er @stuntzi bergtechnisch anzulegen.....wo die Liebe hinfällt!
So - bin raus - lese weiter!
 
12.09. 17:30 Refuge du Ras de la Caranca, 1820m

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Weiter bergab durchs unerfreuliche Val Caranca. Das Tal selbst ist wunderschön: grün, felsig, menschenleer und zugeklatscht mit einem See nach dem anderen. Der Trail allerdings... verdient zumeist nicht mal den Namen "Wanderweg", geschweige denn kann man ihn fahren.

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Freilich gibt's immer wieder mal Stückerl, da fliegt man nur so dahin.

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Und selbst nach mittlerweile bereits zwei bis drei Stunden Bergabschlepperei kann man dann und wann noch den Anflug eines leichten Grinsens in Kettles Gesicht erkennen.

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Aber ein richtiger "Weg" ist's irgendwie trotzdem nicht. Und immer wenn man denkt, es würde irgendwie besser werden, ...

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... bekommt man den nächsten Schrott serviert. Auch tiefer unten im Wald...

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... geht im Prinzip einfach GAR NIX.

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Um nach vier Stunden Bergabschieberei...

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... noch zu lachen, muss man schon etwas härter im nehmen sein.

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Oder vielleicht freut sich Kettle auch bloß, dass das Refuge du Ras de la Caranca endlich im mittlerweile vernebelten Tal auftaucht. Das hilft dem Trail zwar auch nicht weiter, denn wir haben gerade mal die Hälfte hinter uns.

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Aber immerhin kann man hier den exorbitanten Sch..ssdreck für heute erst mal beenden und sich nachher von der Hüttenwirtin anständig bekochen lassen. Da sieht die Welt doch schon wieder besser aus.

War das Experiment im Val Caranca ein Griff ins Klo? ABER GANZ SICHER!
 
Zuletzt bearbeitet:
Als stiller Mitleser schaue ich sporadisch immer wieder in Deine Freds und freue mich über die schönen Bilder und Reiseberichte und auch über die Spontanitäten und das unbelastete Reisen. Danke fürs Teilen!
Heute war ich allerdings etwas überrascht:
Da bietet sich doch ein Experiment an: Links führt ein Stricherl auf der Karte und ein halbwegs moderates Wegerl in der Realität fast zweitausend Tiefenmeter bergab nach Frankreich.
Die OSM Daten via Brouter-Web sagen dort lange und auch flachere Strecken mit "demanding_mountain_hiking" bis zur Hütte voraus. Das ist also ganz sicher nix Flowiges ;)
Ich bin in den letzten Jahren öfters mal solch eigenen Spontanitäten aufgesessen, seit dem schaue ich lieber öfters mal vorher in die Daten. Dummerweise ist BRouter-Web nicht Mobilgerät-tauglich, Damsy schweigt sich über die Details aus und Locus ist auch nicht sehr informativ :( Da müßte mal jemand ein Theme anpassen.
Ich hätte gedacht, Du hast da eine Anzeige / Info für solche Strecken???
Aber Ihr habt es bis zur Hütte geschafft. Ab dort sollte es wieder fahrbar werden.
 
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