Die Frage ist doch: Wieso? Und da müssen sich dann leider sehr viele von uns selber an die Nase fassen... (auch ich teilweise)
Na dann schwimm doch mal in paar Flüssen in Taiwan, trink das Leitungswasser dort usw... manchmal ist diese Art der Verteidigung einfach nicht die schlaueste sorry. Taiwan hat sich immens gebessert (das weiss ich aus meinen Erfahrungen), aber ob Vietnam, China oder Taiwan - nirgends habe ich Erfahrungen gesammelt, die mich mit gutem Gewissen dort grosse Produktionsprozesse durchführen lassen. Man schaue nach Malaysia (Als Beispiel) und vergleiche... wirklich teurer ist Malaysia nämlich nicht...
Ich muss mich nicht verteidigen, ich grenze nur meine Erfahrung zu dem Bild ab, welches hier oft sehr schwarz gemalt wird. Taiwan hat in den zehn Jahren in denen ich dieses Land regelmäßig besuche in allen Belangen dazu gelernt und arbeite dort mit einem guten Gewissen. Sicherlich ist nicht alles perfekt, aber ausgehend von dem, was man der Bikebranche anlasten kann, doch auf einem sehr hohen Level. Mal abgesehen davon, wen man als Verursacher sehen will, aber Wasser aus der Leitung ist ein Luxus den selbst in Europa die wenigsten Länder flächendeckend bieten können. Das unsere Flüße alles andere als sauber und gesund sind, kann man auch im jährlichen Bericht prüfen, wobei der Unterschied zu Taiwan sicherlich die flächendeckend hohe Belastung ist, Taiwan hat allein durch seine Topographie ganz andere Vorraussetzungen...
Ich bin kein Weltverbesserer oder Gutmensch, aber ich schaue kritisch hin und kann meine Produkte, Arbeitsweise und Produktionsstandorte gut vertreten. Sicherlich wäre es mal interessant, ein "green label" Bike zu bauen, dann muss aber auch die komplette Kette kritisch hinterfragt werden (Rohmaterial, Vorarbeiten mit hohem Energieaufwand, Logistikaufwand, etc.), dazu würde ich, ohne Prüfung, zwei Thesen aufstellen:
1. Man würde vermutlich recht schnell feststellen, dass sich einzelne Schritte mit der Aufgabenstellung nicht in Einklang bringen lassen, so z.B. die Beschaffung der Rohstoffe und deren Weiterverbeitung (Rohre ziehen, konifizierung, hydro forming), was bebeutet, man müsste schon direkt am Anfang der Kette von seinen Ansprüchen Abstand nehmen.
und/oder
2. Das Produkt entspricht bei sehr hohen Kosten noch immer nicht dem formulierten Anspruch (siehe 1) bzw. verliert seine Daseinsberechtigung durch geringes Konsumenteninteresse (Kosten/Nutzen Rechnung).
Versteh mich nicht falsch, wenn es was besseres gibt, schaue ich nciht weg, aber man muss auch sein Umfeld im Blick haben und schauen, wo und wie man sich platziert. Zum Glück spielen wir mit Alutech in einer Liga, in der man doch noch sehr idealistisch und leger (im Bezug auf Kosten) arbeiten kann, nichts desto trotz müssen wir am Ende des Tages Geld verdienen, dort liegt nämlich ein weiterer Teil unserer unternehmerischen Verantwortung: die gegenüber unseren Mitarbeitern und Familien.
Sicherlich ein Thema, mit dem man Bücher füllen könnte und über das man vorzüglich streiten kann....