Hi,
die Geschichte mit dem Sag ist so eine Sache...
Ganz ehrlich: Ich hab keine Ahnung wie man den an der Gabel sinnvoll(!) misst und was das Ergebnis besagen soll. Mir persönlich ist das auch wurscht.
Die Reibung der vielen Dichtflächen verhagelt ohnehin eine vernünftige Beurteilung im Stand. Wenn du dich vorsichtig aufs Rad setzt und überdies noch einen flachen Lenkwinkel hast (wovon ich ausgehe) kannst du bei sehr weicher Federeinstellung auch 0mm Sag realisieren. Die Haftreibung ist halt recht groß durch die Dichtungen und die Einleitung der Radkraft im Stand ungünstig für eine flache Gabel.
Aber konkret zu deinem Beispiel:
Bei meiner 2Step Totem waren das knapp 15mm sag.
Treffen wir ein paar Annahmen:
Systemgewicht Fahrer + Rad =100kg.
Gewichtsverteilung vorne 40kg, hinten 60kg (eigentlich sinds ja Kräfte [N], aber jeder weiß was gemeint ist)
Lenkwinkel = 66°
Federweg = 180mm
Kennlinie = linear
keine systemreibungsbedingten Schweinereien
So; du hast 15mm Sag. Damit lastet auf der Gabel axial 40kg * sin (90°) = 36kg.
Du hast noch 165mm Restfederweg. 165mm/15mm = 11.
D.h. bei linearer Characteristik liegt bei voller Einfederung eine Kraft von 396kg vor!!!
Im Stand müsstest du eine Kraft von 396kg/ sin 66° aufbringen, um die Gabel bis zum Anschlag durchzudrücken! Das sind 433kg (eigentlich 4247N).
In Wahrheit ist aber die Kennlinie progressiv und es gibt einen Durchschlagschutz. Die erfoderliche Radkraft dürfte daher noch höher liegen, so etwa bei 500kg.
Ich denke meine Annahmen sind nicht so falsch. Daher glaube ich, daß du entweder die Gabel niemals zum Durchschlagen bringen würdest oder dich von Häusern 5m tief ins Flache fallen lässt oder ganz einfach den Sag nicht richtig misst (oder messen kannst). Vielleicht auch eine Kombination aus allem.
Der theoretisch sinnvolle Sag liegt bei einer 180mm-Gabel eher zwischen 50 und 80mm. Möglicherweise hast du den auch realisiert ohne es zu wissen....
Wie gesagt, mir ist der sag wurscht.
Gruß, Uwe