Zum Thema "geniale Schaltzugführung" möchte ich mal meine Erfahrungen mit inzwischen drei Rohloff-Bikes (alle mit Spezialverlegung, siehe auch
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=4138 und
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=125430) weitergeben, für YourDiet kommen sie jetzt wahrscheinlich zu spät (je nachdem wie weit MiTech mit seinem Rahmen schon ist).
Ergänzungen bzw. Anregungen zu diesem Thema sind natürlich gewünscht, schließlich will ich bei meinem nächsten Rad endlich mal alles richtig machen.
Schaltpräzision:
Hier ist die interne der externen natürlich überlegen, da sie keinerlei Zwischengetriebe mit Zahn- und Lagerspiel hat. Des Weiteren ist die Hysterese durch die insgesamt kürzeren Außenzuglängen kleiner. Minimieren lässt sich allerdings noch das Spiel im Sechskant zwischen Schaltrolle und Schaltachse mit kleinen eingeschobenen Distanz-Plättchen (bei mir stecken da 0,05 mm dicke Plättchen aus einer zerschnittenen Fühler-Lehre).
Leichtgängigkeit:
Auch hier ist die interne der externen überlegen durch die insgesamt kürzere Außenzugführung. Sehr wichtig sind hierbei natürlich die Verlegeradien. Nach meiner Erfahrung können die nicht groß genug sein. Die Zugführung am oder im Unterrohr mit relativ engem Bogen ums Tretlager herum vermindert spürbar die Leichtgängigkeit. Deutlich leichtgängiger ist eine Verlegung übers Oberrohr, da hier der Bogen am Sitzrohr weniger eng gestaltet werden kann als am Tretlager.
Anfälligkeit: (speziell bei der internen Ausführung)
Hier ist die Verlegung im Unterrohr und ums Tretlager herum die schlechteste Lösung, da genau hier der meiste Schmodder hinkommt. Die Züge verlassen genau dort den Rahmen, wo im Winter der mit Streusalz getränkte Schneematschklumpen hängt (der an den Zügen auch noch besser haftet als nur am Rahmen). Im Sommer gilt das dann analog für Schlamm. Unterbricht man dann noch an der Kettenstrebe die Außenhüllen, muss man folglich eine effektive Zugabdichtung vorsehen. Diese vermindert bei z.B. engsitzenden Gummitüllen wiederum die Leichtgängigkeit.
Die Verlegung übers Oberrohr ist da wesentlich weniger schmutzanfällig, insbesondere wenn sie nicht über den Canti-Sockel verläuft sondern in Drehrichtung des Hinterrads geschützt hinter der Sitzstrebe, also in Fahrtrichtung vorne entlang der Sitzstrebe.
Wie sieht nun also eine optimale Schaltzugführung einer Speedhub aus?
Nach meiner Meinung auf jeden Fall in der internen Ausführung an der Nabe mit einer Verlegung übers Oberrohr (innenverlegt) mit nur einem Zuggegenhalter auf der geschützten Seite der Sitzstrebe entlang und bei Bremsscheibenausführung ohne Faltenbälge mit Gummitüllen/Schrumpfschlauchabdichtung direkt in den Achsring.