RS Totem Tuning - Heute: Staubabstreifer!

maxracingshox

Es gipt keine Kartoffeln mer!
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Ich möchte hier ein kleines aber sehr effizientes Tuning für alle Totems erläutern.
Die Gabel hat (vor allem in der RC2DH Coil Ausführung) in meinen Augen großes Potential und da ich das Basteln nicht lassen kann habe ich einige Verbesserungen im Laufe der Zeit entwickelt.
Eine sehr gute Möglichkeit das Ansprechverhalten zu verbessern ist das Tauschen der Staubabstreifer.
Die originalen Staubabstreifer sind ab Werk zweiteilig ausgeführt und haben in meinen Augen eine deutlich zu große Vorspannung, was sich in hakeligem Ansprechverhalten äußert.
Mein erster Versuch war es die Staubabstreifer gegen neue zu tauschen, da ich die Gabel gebraucht gekauft habe. Den unteren Ölabstreifer musste ich mit dem Dremel auffräsen, da ich ihn sonst nicht herausbekommen hätte...
Als ich die neuen Staubabstreifer installiert und alles wieder zusammengebaut habe machte sich Ernüchterung breit. 25€ für die Katz!
Nächster Tuning Versuch: Entfernen der Metallfedern um die Vorspannung zu mindern - ebenfalls kein Effekt.
Versuch Nr. 3: Staubabstreifer wieder ausbauen und NUR die oberen Abstreifer ohne die Ölabstreifer verbauen. Das brachte eine merkliche Verbesserung, aber noch nicht das gewünschte Ergebnis.
Das größte Manko bei dieser Version ist das ständige Ölsiffen der Gabel, also nicht wirklich praxistauglich!
Tuningdichtungen aus dem Aftermarketbereich gibt es für diese Gabel auch nicht (habe einige Hersteller angeschrieben und die Antwort war immer die gleiche).

"Es muss doch eine Lösung geben..." :ka:
Gibt es!
Unzufrieden mit meinen bisherigen Versuchen kam mir der Gedanke, dass die Fox 40 ja auch 40 mm Standrohre hat, für die es eine ganze Palette an Aftermarketzubehör gibt. Eine Recherche hat ergeben, dass die Passungsbohrungen im Casting der Totem für die Staubabstreifer 50,4 mm ø haben, die Fox 40 hat allerdings nur 50,0 mm ø.
Auf gut Glück habe ich mir hier im Bikemarkt erstmal für ca. 34€ Racingbros. Staubabstreifer für die Fox 40 bestellt und sie in mein Totemcasting eingebaut. Leider kann man die Fox 40 Staubabstreifer so nicht verwenden, da sie "lose herumfallen".
Ich habe lange gegrübelt wie man eine Differenz von 0,4 mm im Durchmesser effektiv überbrücken kann. Keiner meiner technisch versierten Bekannten & Freunde hatte da eine richtig zündende Idee... Kleben wäre eine Möglichkeit, finde ich aber nicht schön.
Heute kam ich dann auf die Idee den Sitz der Staubabstreifer mit 4-5 Lagen Tesa zu umwickeln und die überstehenden Reste abzuschneiden, was den perfekten Pressitz ergab.
Zusätzlich habe ich aus Gimmick die mitgelieferten Schaumstoffringe zwischen oberer Gleitbuchse und Abstreifer installiert.
Schon beim ersten Zusammenbau fiel auf, dass ich das Casting nicht wie sonst mit Kraft über die Standrohre schieben musste, sondern das Casting glitt mir aus der Hand und rutschte von ganz alleine in seine Position -wow!
Eine fluchtende Ausrichtung der Standrohre zu den Buchsen ect. ist natürlich dafür Vorraussetzung. ;)
Die Gabel vermittelt ein völlig anderes Gefühl wie die Seriengabel. Sie ist nun endlich geschmeidig, spricht fein an und dicht ist das ganze auch.

So schauts dann im Endeffekt aus:

totem201_zpscoq3jj4m.jpg


totem202_zpso8bsogbx.jpg


totem203_zpsz5f0s7j8.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ölsifferei gibts mit den Racingbros Abstreifern nicht mehr?

Hallo zusammen,

das kann ich so leider nicht bestätigen.
Nach mehreren Umbauten sowohl von Fox 40 auf Racingbros als auch bei Rock Shox Boxxer ist das Ergebnis mit den Racingbros Dichtungen eher ernüchternd.
Das Ansprechverhalten verbessert sich, keine Frage, dies ist dem fehlendem unteren Ölabstreifer geschuldet.
Weil wie der Name ja schon sagt, soll er das Öl abstreifen und im Inneren der Gabel lassen. Das Standrohr hat somit weniger Kontaktpunkte (Flächenpressung durch Quetschung der Dichtung), die bei einigen Nachrüstkits gegen den Schaumstoffring getauscht wurden.
Der Nachteil ist, dass die Racingbros nicht stramm genug das Standrohr umschließen und somit Öl aus dem Casting den Weg bis nach oben findet.

Hier mal ein aktuelles Bild einer Boxxer...
image.jpeg

Selbes System (Staubschutzabstreifer mit Schaumstoffring) bietet auch SKF als Nachrüstkit an (ich will jetzt keine Werbung machen), aber dort ist bis jetzt bei allen verbauten Kits dieses Problem mit der Undichtigkeit noch nie aufgetreten!

Ein Freund fährt die Fox 40 mit Racingbros und ich die gleiche mit SKF.
Seine ölt und meine nicht!
Sein Losbrechmoment ist noch etwas kleiner als meins aber nicht wirklich messbar.
Ein anderer Bekannter hat die Boxxer R2C2 mit Racingbros und ein anderer die gleiche Gabel mit SKF.
Hier ist es das selbe Problem!

Vielleicht wurde hier die Montagsproduktion erwischt aber verdächtig ist das schon...
 

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Danke für Deinen Erfahrungsbericht! :)
In meinem Umbau geht es auch nur um das Prinzip, dass Fox 40 Abstreifer bei der Totem verwendet werden können. Ob Skf, Racingbros., U2NR (hat die schon mal jemand getestet?) etc. ist Wurscht. So weit ich weiß hat das vorher noch keiner gemacht.
Ich stelle mal die These auf, dass die Racingbros. zero friction (bei Dir im Bild) einfach noch weniger Vorspannung als die Modi haben (welche ich verwende) und daher eher zum siffen neigen. Meine Standrohre sind nach knapp 10 km praktisch trocken. :)
 
die Zero Friction Abstreifer von Racing Bros siffen immer ! Absoluter Blödsinn diese Abstreifer,zumindest für Hobby Fahrer. Die normalen Racing Bros(Low friction) scheinen aber dicht zu sein.
 
Ich habe lange gegrübelt wie man eine Differenz von 0,4 mm im Durchmesser effektiv überbrücken kann. Keiner meiner technisch versierten Bekannten & Freunde hatte da eine richtig zündende Idee... Kleben wäre eine Möglichkeit, finde ich aber nicht schön.
Heute kam ich dann auf die Idee den Sitz der Staubabstreifer mit 4-5 Lagen Tesa zu umwickeln und die überstehenden Reste abzuschneiden, was den perfekten Pressitz ergab.

Ich hätte mit Loctite einen 0,2mm-Blechstreifen (Fühlerlehrenband) eingeklebt.
 
könnt das nicht fast zuviel sein und 0,1-0,15 mm passender => loctite braucht ja auch noch platz? die tesafilmmethode :daumen: (oder irgein klebeband) wär mir allerdings gleich als erstes durch den kopf geschossen.
 
Ja, aber ganz sicher keine 0,2mm.

...

einer könnt aber durchaus hinkommen. wenn du 0.2mm streifen verwendest und den einmal passend abgelängt drumlegst, hast du 0.4mm mehr durchmesser. dann noch loctite dazu und du bist bei 0.5-0.irgwas. könnte das verblassen des vorteils dieser abstreifer bedeuten.

mit dem tesafilm hast allerdings vollkommen recht :daumen: da ist der eingeklebte stahl wohl langlebiger :)
 
Eine weitere Idee wäre Teflonband.
Ich habe mich aber dagegen entschieden, da ich Bedenken hatte, dass das Teflon nicht genügend Reibung in der Passung hat und der Staubabstreifer aus seinem Sitz wandern könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Tesafilm ist halt leider nicht ölfest. Der geht bei Ölkontakt schon binnen Minuten kaputt. Er zerfällt quasi und dann wird auch der Abstreifer nicht mehr halten. Nicht das der Abstreifer herausploppt.

einer könnt aber durchaus hinkommen.
Ich tippe da eher auf ein paar wenige 1/100stel. Je nachdem wie stark der Streifen angepresst wird. Zum Anpressen würde ich direkt den Abstreifer verwenden. Aber okay. So genau gehts wohl eh nicht.
 
U2NR (hat die schon mal jemand getestet?) etc. ist Wurscht. So weit ich weiß hat das vorher noch keiner gemacht.
Ich stelle mal die These auf, dass die Racingbros. zero friction (bei Dir im Bild) einfach noch weniger Vorspannung als die Modi haben (welche ich verwende) und daher eher zum siffen neigen.

U2NR habe ich auch, bisher keine Probleme bei den Dichtungskit's. Sind aber auch noch nicht lange verbaut.
Zu deiner These...
Dies könnte zutreffen, die Zero sind echt sehr weich und die Modi's etwas näher an den Orginaldichtungen von der Härte her.
 
Die Spielereien mit den Abstreifen ist ja gut und schön.
Normaler Service mit richtigem Öl muss reichen, sonst sitzt der Stachel tiefer.
 
Also Tesafilm ist halt leider nicht ölfest. Der geht bei Ölkontakt schon binnen Minuten kaputt. Er zerfällt quasi und dann wird auch der Abstreifer nicht mehr halten.
Entschuldige bitte, aber das ist nicht richtig.
Richtig ist, dass der Klebstoff unter Öl nicht klebt.
Wenn das Tape aber sauber aufgebracht wird, hält das auch,wenn nachher etwas Öl dran herumsuppt.
Zerfallen wird da gar nichts.
 
Staubabstreifer. Das ewige Gebrappel über dieses eine Teil, welches nur eines von tausend Faktoren in einer Federgabel ist. Ich habe noch nie erlebet das ein Staubabstreifer eine Gabel wirklich langfristig bockig gemacht hatte, sofern diese korrekt geschmiert ist. Ich beziehe mich mal ausschließlich auf Suntour-Gabeln (Auron/Durolux/Duro/Rux) bzw. Zocchis (Bomber, AM, ..) da ich hier die meisten Erfahrungen und Tests gemacht habe. Ich bezweifle sehr, dass Fox, Rock Shox und co. hier schlechter arbeiten und im Prinzip müssen alle Federgabeln mehr oder weniger das gleiche können. Wenn alles korrekt und sauber läuft, wie schon gesagt ist die korrekte/richtige Schmierung wichtig, dann hat der Staubabstreifer einen verflucht kleinen Einfluss auf die Performance der Gabel.
Der Zustand der Buchsen, dessen Passgenauigkeit zu den Tauchrohren->Standrohren, Zustand der Beschichtung der Standrohre, Fertigungstoleranzen der Gabelkrone und Standrohren usw. haben einen deutlich höheren bzw. den größten Einfluss auf die "Bockigkeit" der Federgabel. In dieser Aufzählung fehlen noch hundert andere Sachen, wie z.B. die Funktionsteile in Form eines Luftkolbens oder im Allgemeinen die Realisierung und Zustand der Dämpfung. Es ist ein super komplexes Thema, darüber könnte man Doktorarbeiten schreiben ..aber Runterbrechen auf nur den Staubabstreifer?

Nun zum Staubabstreifer: Dieser sollte zu allererst stets auf einem Öl-/Fettfilm "schwimmen" bzw. gleiten, die richtige Wahl des Schmierstoffes ist somit sehr wichtig, und mit dem/r korrekten/r Durchmesser/Vorspannung auf dem Standrohr aufliegen. Fertigungstoleranzen und der Zustand/Alter der Dichtung spielen natürlich ebenfalls eine sehr große Rolle. Wenn dieses Zusammenspiel der Faktoren passt, dann hat der Staubabstreifer keinen fühlbaren Einfluss beim Ein- und Ausfedern und kann seinen Dienst erfüllen: Standrohre mit Öl/Fett benetzen, Staub/Dreck abstreifen
Im Idealfall ist die obere Lippe ebenfalls immer komplett mit Öl/Fett benetzt, welches den Abstreifer durch diverse Additive pflegt, und der Staub ist ebenfalls in diesem getränkt (durch Additive wird dieser z.B. besser gebunden) und wird dadurch "Verschhleißfrei" vom Standrohr abgestriffen. Somit verbraucht sich natürlich Öl/Fett und man sollte immer darauf achten das die Standrohre/Staubabstreifer immer ausreichend benetzt sind.
Ein paar Punkte wann Staubabstreifer wirklich merklich das Ansprechverhalten negativ beeinflussen - dies macht aber kein Staubabstreifer wirklich lange mit und endet meistens damit, dass diese frühzeitig anfangen zu "siffen" und somit "endet" der negative Einfluss zum Ansprechverhalten:
- Staubabstreifer ist außerhalb der Toleranz
- Alterungsprozess zu weit fortgeschritten
- Staubabstreifer laufen trocken

Ein paar Worte zu den Buchsen - der wohl häufigste Grund wieso manche Gabel nach einer gewissen Zeit richtig bockig arbeiten: Da nun keine Gabel wirklich Verschleißfrei läuft setzt sich der Abrieb der verschiedenen Bauteilen und Staub/Dreck an den Buchsen ab. Je schlechter der Staubabstreifer arbeitet, wenn dieser also sifft verfehlt dieser seinen Job komplett, dann kommt jeder Mist in die Gabel. Somit schleift man sich Riefen in die Buchsen die durch Abrieb, Additiven (von der Schmierung) und diversen anderem Dreck aufgefüllt wird. Im besten Fall schlägt man natürlich noch Teile aus der Buchse raus. Wenn man hier noch nicht zu sehr übertrieben hat, dann "verfärbt" sich die Buchse und irgendwann liegt "nur" noch Dreck zwischen der Buchse und dem Standrohr. Dies wirkt sich natürlich herrlich auf die Performance der Federgabel aus. Sie fängt an zu hängen/kleben - Stick-Slip-Effekt. Man sollte also auch stets auf den Zustand der Buchsen achten und wenn noch nicht alles zu spät ist gegebenenfalls diese auch mal reinigen, weil man sich sonst über kurz oder lang die Beschichtung der Standrohre komplett abschleift. Dies kann gegebenenfalls auch passieren wenn die Gabel immer korrekt geschmiert war und man nie Buchsenspiel hatte.

Gabelöl/-fett, wie schon einige Mal erwähnt, ist ein sehr wichtiger Punkt. Öl ist nicht gleich Öl und kein Öl ist wirklich noch mit seiner natürlichen Form zu vergleichen. Zum Teil werden Öle schon vollsynthetisch hergestellt und allgemein bestehen viele Öle schon meist aus über 20% Additiven, die die verschiedenstens Aufgaben übernehmen sollen wie z.B. Verbesserung der Notlaufeigenschaften, Reibverminderer/Korossionsschutz (z.B. durch Zink- und Phosphor-Additive), Pflege von Dichtungen. Abtransport von Abrieb, Verhinderung des Aufschäumens (Schaum -> verminderte Druckaufnahme -> Schaum "platzt" / Kavitation -> "Tod"), Antioxidantien gegen Alterungsprozess vom Öl etc.
Allein schon über dieses Thema könnte man seitenlang schreiben, deshalb belasse ich es bei dieser kurzen Einführung und beende es mit folgendem Satz: Verwendet nicht irgendein Öl, verwendet das richtige Öl zum richtigen Einsatzzweck. Mischt auch kein Öl von verschiedenen Herstellern bzw. Einsatzgebieten. Im Idealfall verwendet man die Öle/Fette, die der Hersteller empfiehlt, denn dann kann man davon ausgehen, dass sich innerhalb der Gabelwerkstoffen nichts beißt.

Nun noch ein Punkt das wohl ätere Gabeln am meisten betrifft. Neue Staubabstreifer sind hier meist nicht wirklich neu. Es hat also schon ein Alterungsprozess eingesetzt und je nach Lagerung kann dies natürlich sehr unterschiedlich ausfallen. Mit gutem Gabelöl kann man solchen Abstreifern vor dem Einbau eine kleine Kur verpassen in dem man sie für ein paar Stunden in ein Ölbad wirft. Komplett hart gewordene oder gar poröse Dichtungen kann man damit natürlich nicht retten.

PS: Achtung :rolleyes: Dieser "Wall of Text" ist keine wissenschaftliche Arbeit und ist somit nicht immer technisch korrekt formuliert. Diverse Fehler in der Ausarbeitung können vorkommen und dürfen korrigiert werden. Ebenfalls dient dies hier als kleiner Einblick in die Federgabelwelt und behandelt lange nicht alle Faktoren ab, die zu diesem Thema dazugehören.
 
Wie kraZey schreibt glaube ich auch nicht das die Abstreifer viel ausmachen. Einige ältere Boxxer gingen wegen schief gefrästem Casting so schlecht das man diese ab halben Federweg gar nicht mehr mit beiden Händen komprimieren konnte mit ausgebauter Feder. Die Kräfte stehen in überhaupt keinem Verhältnis zum Widerstand vom Abstreifer. Und selbst mit neuem Casting das perfekt sitzt, war der Unterschied beim fahren nicht so riesig wie man meinen möchte. So in etwa wie die Anpassung des Shimstacks.

Und mit Military Grease ging die Gabel derart schlecht das man im Stand die Gabel einige cm weniger reindrücken könnte im Vergleich zur SRAM Butter.

Abstreifer die schlechter dichten kämen für mich überhaupt nicht in Frage.
 
In diesem Thread geht es mir auch mehr um die Umsetzung, als die Diskussion ob es was bringt und wie viel ;)
Beim bergabfahren wird man nichts merken. Beim durch die Gegend rollen allerdings (immerhin!!! :p) schon.
Im Stand erst recht.
Ich will ja keinen dazu animieren seine Totem tunen zu müssen, es geht eher darum zu zeigen, dass es auch alternativen gibt :daumen:
 
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