Moin! Nun habe ich so viel von euch gelesen (daraus viel Mut gezogen!), dass ich euch selbst kurz an meinem 1. Schlüsselbeinbruch (und 1. Bruch überhaupt!) teilhaben lassen möchte.
18.07.21 -> mit ca. 20/25 km/h nach einem kleinen Sprung auf die Schulter gefallen. (Trail/boden war weich). Schmerzen waren erst schon heftig! RTW -> Krankenhaus -> 7 Stunden wartend in der Notaufnahme -> dann aufs Zimmerchen.
Der Bruch war aus meiner meiner Sicht "sauber" und stand eben hoch.
Bis zur OP hatte ich eigentlich kaum direkten Schmerzen am Schlüsselbein. Klar, das ist unangenehm! Wenn man sich bewegt, dann tut es weh. Aber einen "Ruheschmerz" hatte ich gar nicht.
Was mir direkt wehtat und noch immer tut: Der Rücken! "Zwischen Schulterblatt und der Wirbelsäule ist alles so arg verspannt, dass ich quasi nur deswegen die Schmerzmittel nehme.
Zur Entlastung habe ich einen "Schlingel-Verband" ("easy wrap" oder so. Sieht aus wie ne Warnweste und man schwitzt drin ...) bekommen. Meine Hand und auch den Arm konnte ich quasi durchgehend bewegen - und kann es auch noch immer.
(Gehe ich gleich noch mal drauf ein.)
19.07.21 -> OP im regionalen Klinikum durch den Chefarzt (schreibe ich mal bewusst, weil man den Eindruck gewinnt, dass das Gelingen doch vom Können abhängig ist.)
Eingesetzt wurde so ein 8-löchriges Ding, wie man es hier schon öfter gesehen hat. Mal sehen, wenn das klappt, dann packe ich euch die Bilder dazu.
Nach der OP hatte ich auch keine Schmerzen - es ist eben unangenehm und alles drauf ist blau inkl. Schulter. Leider habe ich um die OP-Narbe einen "Handflächen-großen" Bereich, der taub ist.
Zur Taubheit: Mir wurde gesagt, dass das so bleiben kann. Kann aber auch weggehen. Gute Aussage! Erstmal ist es aber eben "normal", weil dort viele Nerven laufen, die bei der OP "angefasst" werden. Fazit: Wenn es nach 1,5 Jahren noch taub ist, dann bleibt es taub.
Am 20.07.21 war dann Visite: Alles schön, alles toll, viel HAHA und HIHI. Die Schlinge könnte ich nun ablegen. Wichtig sein nur, dass ich den Arm nicht "belaste" und eben nicht über 90° heben. Aber sonst: Quasi alles machen. Also ja, man soll sich schonen, alles ruhig angehen lassen, aber man eben nicht explizit "nichts mit dem Arm" machen, sondern nur diese Regeln einhalten.
Am 21.07.21 durfte ich gehen. In der Zwischenzeit waren noch ne Physio-Frau (zeigte einem so "Wischübungen", die ich mir aber schenken könne, da mein Arm ja eben bis 89° voll einsatzbereit ist) und halt die Ärzte mehrfach da und ich habe ungefähr noch 761x gefragt, ob ich echt auf die Schlinge verzichten kann: JA, benutzen Sie den Arm - nur eben nicht belasten und die 90° usw.
Zudem habe ich mich auch noch ca. 725x wegen meines Rückens und der echt krassen Schmerzen (siehe oben) abtasten, klopfen lassen. Alles soweit normal. Es seien einfach Folgen des Sturzes und eben der einseitigem Belastung, Stress usw.
Am 23.07.21 war ich beim Hausarzt. Neues Pflaster: Wundheilung toll. Schmerzen im Rücken normal. (Habe noch das 726. Mal gefragt ...
)
Gestern, also am 26.07.21, war ich beim Orthopäden: Gleiche Aussage hier: Den Arm kann man ohne Schlinge benutzen, wenn es geht. Je früher, um so besser. Und ja, der Rücken tut weh, weil ... hehe. Ich lasse nicht locker
. Sonst sei die OP (also lt. den Bildern ...) aber auch sehr schön und ordentlich durchgeführt. Ich will damit auch sagen, dass nicht jeder Bruch/Mensch gleich ist. Mein Bruch inkl. OP ist quasi nach dem Bilderbuch gelaufen (bis jetzt ...).
Noch ein paar Fakten:
- 39 J. / 75 Kg / 182cm
- Fitness: Naja, bin vor 15 Jahren mal Rad gefahren. Jetzt sein 8 Wochen wieder. Karriere läuft also
- 3 Wochen AU, dann Urlaub. Nach 6 Wochen wird geröntgt und man kann wohl wieder über die 90° "gehen".
- Übrigens: Ich trage die Schlinge (trotz des x-ten Hinweises, dass ich es nicht muss) trotzdem, weil es mir eine gewisse Sicherheit gibt und mich eben daran erinnert, den Arm nicht zu weit zu heben, zu belasten oder mich aufzustützen. (meine größte Sorge ist echt, dass da was bricht oder so ...). Mir wurde aber versichert, dass das ne stabile Angelegenheit ist. Aber ja, grundsätzlich kann das auch durch eigene Kraft erneut brechen. Mir wurde aber auch gesagt, dass man es deutlich merken würde, wenn man eben zu weit hebt. Macht man wohl nur einmal ...
- Nachts schlafen ist die Hölle, da ich normalerweise auf der Seite liege. Ich bin so ca. 4x die Nacht wach und wache morgens komplett verspannt (und scheiße gelaunt!) auf.
- nach Bedarf nehme ich meist 1-2x Novaminsulfon Lichtenstein 500mg am Tag. Allerdings echt meist wegen des Rückens - bisher.
- Und ja, ich bin auch deprimiert. Hört sich ja alles so lustig an. Ich bin super traurig, dass ich nun vermutlich eher 12 Wochen nicht biken kann. Joggen sehe ich so ab Wochen 6. Ich gehe jeden Tag spazieren und sonst hockt man halt so rum. Und das mit der Taubheit/Gefühlstörungen macht mir auch zu schaffen, wenn es denn bleibt. Ist schon alles eher blöd gelaufen.
Ach so, Termine zur KG habe ich auch. Leider ist das echt schwer im Moment. Die ersten 2. Termine habe ich diese Woche. Allerdings soll es da mehr um Massagen für den Rücken gehen.
(Sorry. Ist nun viel wirrer Text mit sicher vielen Vertippern)
PS: Wenn ihr wollte, dann bekommt ihr noch was Narbenbild.