Am letzten Samstag bin ich die erste größere Runde gefahren (
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rogzyxfcgmcuzztn).
Dabei habe ich ne Menge über das Rad (und mich *g*) gelernt.
Reifen: Ich hatte sie auf die max.Druck-Angabe aufgepumpt (5.5 Bar, meine ich). Das Rad fährt auf diesen
Reifen erstaunlich komfortabel, angenehmer als mein Stahl-Stadt/Reise/Trekkingrad von Herkelmann. Bei ähnlich breiten
Reifen aber eben einer anderen Geometrie. Die
Reifen rollten also bequem ab, hatten auf Nässe (9 Stunden Regen!) guten Gripp, waren auf Asphalt nicht übel laut, griffen auch auf Schotter/Feldwegen recht gut, schmissen aber extrem viel Wasser/Dreck hoch. Trotz meiner Selbstbau Mr.Fusion-ähnlichen Satteltasche (die immerhin den Hintern halbwegs schützte) ist mein
Helm nun von hinten Erd-braun ;-)
Bremsen: Spyre-C, mechanische
Bremsen. Liegen deutlich unter der Bremsleistung der 105er, die ich probefahren durfte, aber absolut ausreichend (und ich bin schwer!). Auf dieser Tour hatte ich zum ersten mal ernstzunehmende Gefälle/Steigungen, im direkten Umfeld um meine Wohnung ist die Topographie eher flach.
Bremsen ließen sich gut dosieren. Alles ok. Außer:
SON im Vorderrad: ich hatte zuvor schon mal erwähnt, dass der Abstand Speichen-Bremssattel sehr gering ist. Bei stärkerem
Bremsen zieht entweder der Hebel des Bremssattels etwas nach innen oder das Laufrad wird gestaucht und die Speichen gehen etwas nach außen. Kurzum: Speichen schleifen am
Sattel. Das muss geändert werden! Rufe gleich mal beim Radhändler an, ob Shims und weiter außen stellen des Sattels gehen. Ach so: der SON allerdings lieferte zuverlässig Strom. Irgendwas schliff am Ende der Tour vorübergehend. Bei der Nässe und dem Schmodder aber nicht unerwartet. Vor Ende der Tour war es wieder weg, evtl Sand im Bremssattel? Licht an der Gabelkrone, Rücklicht am Ausfallende gut positioniert.
Lenker: Form und Griffmöglichkeiten sehr bequem. Navi sitzt auf so nem Space-Extender oder wie das heißt. Das Griffband ist mir viel zu hart/ungepolstert. Ich fahre normalerweise ohne Handschuhe, trage die höchstens aus Wärmegründen. Auf diesem
Lenkerband wurden meine Handballen etwas taub. Werde wohl mal ein gepolstertes Band probieren. Ich fuhr nicht oft, aber doch häufiger als selten/nie im Untenlenker. Und zwar in zwei Positionen: Gelehnt auf den geraden Teil des Untenlenkers oder (vor allem in steilen Abfahrten) bremsbereit im Bügel. Auf der Ebene aber doch meist auf den
Bremsen - sehr bequem! Nacken problemlos, Schulter etwas steif, ein Schlagloch bescherte mir Schmerzen im Handgelenk, weil ich den Arm gerade durchgedrückt hatte...
Sattel: Brooks C17. in Verbindung mit meiner Radhose sehr bequem. Nach >10 Stunden Fahrtzeit keine Hintern-Malessen. An den Schuhen muss ich eher noch tüfteln;-) Auf meinem oben erwähnten anderen Rad komme ich mit dem C17 übrigens nicht so gut klar. Ob das an der Geometrie liegt oder daran, dass ich da idR keine Radhose fahre, weiß ich noch nicht.
Seat-Pack: Man sieht es auf den Bildern nicht gut, aber ich habe mir aus 10x1 Stahlrohr und einer Sattelklemme mit Gepäckträgerösen einen Porcelainrocket Mr.Fusion-ähnlichen Halter gebaut (Hand-Rohrbieger geht ganz gut bei dem Rohr) und einen Ortliebsack mit diesem, dem
Sattel und der Sattelstütze verzurrt. Das ganze hielt super, schwang nicht und war mit viel
Werkzeug, zweiter Jacke, 1.Hilfe-Kram, Brötchen, Kram auch gut voll. Hätte noch mehr reingekonnt. Für mich ist die Variante glaube ich trotzdem nix. Der Zugang ist eher aufwendig. Aus dem grunde würde ich jetzt doch auch eher kein Holster-basiertes Seat-Pack kaufen. Wenn man den Schlafsack/Klamotten für den Overnighter oder ähnliches transportieren will, ist das System so super. Ich brauche was, wo ich bei der kurzen Pause schnell mal rankomme und es schnell wieder zumache. Gurte lösen und Sack entrollen/zurollen ist mir glaube ich zu viel. Falls also jemand Interesse hat, ich würde den Selbstbau abgeben;-)
Über mich (was und wann muss ich essen), Navigation (der Oregon bleibt, das etrex Touch geht), Klamotten (bei Regen zählt Windschutz, nicht nässeschutz), Berge (Übergewicht berghoch ist Mist, ich muss mehr abspecken, bergab fehlt mir noch Vertrauen und Fahrtechnik) und sicher noch anderes habe ich auch gelernt.
Fazit: Das Rad macht richtig Spaß, die Art der Ausfahrt (quasi ein alleine durchgeführter, privater Brevet) auch. Ich kam erledigt, aber mental entspannt nach Hause!
Noch Fragen? Gerne her damit...