Testosteron-Doping: Helen Grobert für vier Jahre gesperrt

Testosteron-Doping: Helen Grobert für vier Jahre gesperrt

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Lange Zeit wurde spekuliert – nun ist es offiziell: Die deutsche Mountainbikerin Helen Grobert wurde des Dopings überführt und wird nun rückwirkend für vier Jahre gesperrt.

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Testosteron-Doping: Helen Grobert für vier Jahre gesperrt
 
Ich denk mir, klar hat sie nen Fehler gemacht, keine frage. Und der muss bestraft werden. Aber dass es dann jeder besser weiß - und das Zitat ist nur zufällig, hätte 40 andere im Thread gegeben - find ich auch zum Kotzen.
Nach den Gründen die zu Doping führen fragt keiner. Und wie es den Menschen damit geht. So hart wie möglich trainieren aber es trotzdem nicht schaffen ist auch eine krasse psychologische Belastung. Sowas kann auch zu Depressionen führen. Und dann suchen die Leute einen Ausweg. 1 möglicher Grund von vielen. Jetzt lass noch Sponsoren unzufrieden sein mit der Leistung...
Ich (reiner Breitensportler) hab auch schon in mehreren Sportarten hart trainiert und immer war jemand in meiner Gruppe stärker. Ich komme da nicht Ran, egal was ich mache, dazu Verletzungspausen. Das nagt dann auch, da braucht man den richtigen Support um das so zu akzeptieren.

Keine Ahnung wie das in dem Fall ist, aber denkt Mal drüber nach, vllt sind die Profisportler nicht immer nur Täter sondern auch irgendwie Opfer... Und da dann in Foren nachtreten zu müssen, sagt auch viel über den Charakter der Kommentar Autoren aus.
Etwas anders seh ich das bei den Ärzten die das betreiben und dem ganzen Vorschub leisten. Die haben keine eigene Belastung daraus und die riskieren auch nicht ihre eigene Gesundheit...

Wollte ja eigentlich nichts schreiben. Doping geht gar nicht.. so einfach!

Habe selbst Leistungssport gemacht. Wenn man mit den Druck nicht klar kommt, ist man einfach dafür nicht geschaffen. Und das muss man einsehen. Auch wenn es hart klingt. So einfach ist das meiner Meinung nach.
Als Legasdeniker, Lgsaethen....ach...ihr wisst schon was ich meine, werde ich auch nie Journalist werden. Auch wenn ich es doch unbedingt möchte ;)

Ich frage mich nur gerade, ob die Aussage dann auch Raubüberfälle nicht legitimiert (mit viel Ironie)?
Falls sozial niedrig gestellte Personen sich das eine oder andere bei besser gestellten Personen "besorgen"? Der Druck der da entsteht....
Ich mein...wenn mein Nachbar mit seinen 3 Porsche vor der Türe täglich mit nur einen 5km zur Arbeit fährt, das führt dann bei mir schon zu Depressionen und Zwängen :P
 
Ich mein...wenn mein Nachbar mit seinen 3 Porsche vor der Türe täglich mit nur einen 5km zur Arbeit fährt, das führt dann bei mir schon zu Depressionen und Zwängen :p

Warum?
Sieh es mal so, er hat nicht nur die drei Porsche, er hat drei Versicherungen für die Karren, dreimal Unterhaltungskosten, dreimal Spritkosten, dreimal KFZ Steuer. Wäre es Dir wirklich wert soviel Kohle für was zu bezahlen, was man nie und nimmer 100% ans Limit bringen kann?

Gut ich bin da vielleicht anders eingestellt...

Genug Offtopic.
 
Was ich erschreckend finde, dass sich das Team die ganzen 2 Jahre nicht zu dem Fall geäußert hat. Weiterhin ist es für mich nicht denkbar, dass sich eine so junge Fahrerin allein auf die Suche nach professionellen Doping macht. Und ich denke da sollte man mit den hohen Strafen ebenso ansetzen. Nicht nur beim Letzten in der Kette.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum?
Sieh es mal so, er hat nicht nur die drei Porsche, er hat drei Versicherungen für die Karren, dreimal Unterhaltungskosten, dreimal Spritkosten, dreimal KFZ Steuer. Wäre es Dir wirklich wert soviel Kohle für was zu bezahlen, was man nie und nimmer 100% ans Limit bringen kann?

Gut ich bin da vielleicht anders eingestellt...

Genug Offtopic.

Wenn ich mir einen „besorg“, zahl ich doch keine Versicherung oder Spritkosten ???

Aber ich sehe es doch im Grunde genauso. Will gar keinen und das sollte auch nicht die Kernaussagen sein. Es ging bei dem Beispiel doch lediglich um die Legitimierung von illegalen Handeln aufgrund von Zwängen.
 
Nur um mal einen kleinen Denkanstoß zu geben versetz dich mal in eine Situation:

Seitdem du klein bist gehst du deiner absoluten Leidenschaft nach, jede freie Minute verbringst du damit. Du bist durchaus gut darin und hast viel Ehrgeiz. Es ergibt sich die Möglichkeit für dich daraus eine Karriere zu machen, dafür bleiben Freunde, Familie und ein geregelter Alltag auf der Strecke, aber du hast die Chance deinen Traum zu verwirklichen. Du schaffst es in die Profimannschaft, wirst gefördert.

Du wirst vom Mannschaftsarzt auf Leistungssteigerung angesprochen, du weißt, dass das dein Team dies bereits seit längerer Zeit macht... du kannst davon ausgehen, dass deine Spitzenkonkurrenten es auch allesamt machen.
Du wirst für die Wahl gestellt beim Dopingprogramm mitzumachen oder nicht mehr gefördert zu werden bzw aus dem Tesm auszuscheiden.

Also machst du entweder mit oder gibst deinen Lebenstraum auf.

Dir wird gesagt "das machen alle so, keiner wird erwischt"

Der Mannschaftsarzt hat sich bei deinem Plan um zwei Wochen vertan, du wirst positiv getestet... deine Karriere ist vorbei, dein Lebenstraum auch.

Wenn du das Doping verweigert hättest, wären 10 andere bereitgestanden, die es trotzdem auf sich nehmen.



Ja, es ist richtig, dass sie bestraft wird, denn es war auch ihre Entscheidung und es ist ihr Körper... aber um das Thema Doping zu bremsen (aufhalten wird man es nicht können) muss das System hinterfragt werden, die Verantwortlichen müssen hier mal hart bestraft werden. Der einzelne Sportler ist relativ leicht für das Team zu ersetzen... beim erfahrenen Arzt wird das schon schwieriger, ein geschlossenes Labor wäre sehr kostspielig für das Team.

Aber es ist für alle viel einfacher die Einzelperson heauszuziehen und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Für das Team, für die Presse... und auch für die Fans.


Ich finde die vierjährige Strafe absolut gerechtfertigt... und trotzdem tut mir das Mädchen leid, weil ihr gsrantierr neben dem Druck auch Versprechungen gemacht wurden alà "das wird nicht auffallen, wir haben jede Menge Erfahrung..."

...und auf einen Schlag bricht deine komplette Welt zusammen und du wirst von allem Seiten eiskalt fallen gelassen.

Team, Fans, sogar die Stelle bei der Bundeswehr hat sie verloren.

Ich hoffe sie hat einen starken Familien- und Freundekreis, der sie nun unterstützt.
Besser hätte ich es auch nicht geschrieben. Wobei man Leidenschaft auch mit Beruf gleichsetzen kann. Die sind halt auch abhängig. In dem Sport gibts keinen PlanB, alles auf eine Karte. Nen Beruf gelernt hat sie eh nicht.
Gladiatorenspiele, nix weiter. Und alle die an sportlichen Wettkämpfen interessiert sind tragen die Scheiße mit, auch wir!
 
Nur um mal einen kleinen Denkanstoß zu geben versetz dich mal in eine Situation:

Seitdem du klein bist gehst du deiner absoluten Leidenschaft nach, jede freie Minute verbringst du damit. Du bist durchaus gut darin und hast viel Ehrgeiz. Es ergibt sich die Möglichkeit für dich daraus eine Karriere zu machen, dafür bleiben Freunde, Familie und ein geregelter Alltag auf der Strecke, aber du hast die Chance deinen Traum zu verwirklichen.
Dem muss ich allerdings mal widersprechen!

Wenn man das so macht wie von Dir beschrieben, basiert dein ganzer "Erfolg" auf einer Lüge. Wenn man das mit sich vereinbaren kann bitte.
Sehe ich auch so.

Ich hab eine Leidenschaft, einen Traum, kann es aber, aus diversen Gründen nicht schaffen.
So weit, so gut.
Die Evolution hat es halt manchmal nicht so gut mit einem gemeint.
Und manch einer, oder eine, will dem ein bischen nachhelfen.

Ich schaffe es nicht (mehr) berg auf zu fahren, e-Bike.
Ich schaffe diverse Prüfungen nicht, also kaufe ich mir einen Titel, besteche oder erschleiche mir sonst irgendwie einen Vorteil.
Ich bin nicht schnell, stark, etc genug, also helfe ich mit Doping nach.
Ich kann zwar nicht gut mountainbiken, aber ich kaufe mir ein 29 Zoll Enduro mit 180mm Federweg, 2,8 Zoll Reifen, 223 Bremscheibe, alles elektronisch gesteuert, überwacht und vorgeschlagen...
Ich kann zwar keine Reden, Aufsätze, Monographien, lyrische Texte, Reime, Ansprachen, Festreden oder wissenschaftliche Arbeiten etc schreiben, aber hey, wozu gibt es Redeschreiber, Ghostwriter, Plagiatsersteller, Textbausteine usw usf.
Ich hab zwar nicht der perfekten Körper, das perfekte Gesicht oder Gebiß, aber, mit ein bischen Geld kann ich den (vermeintlichen) Traum schon nachhelfen. Gott sei Dank funktioniert das nur beschränkt bzw in Maßen. Und Intelligenz kann man auch noch nicht verpflanzen/kaufen...

Nur weil man sich einen Traum nicht erfüllen kann, sollte man auch nicht zu verbotenen "Dingen" (wo oben ausgeführt) greifen.
 
Avancini ist lang dabei und hat sich hochgearbeitet. Sein Verlauf sieht nach hartem Training aus.

Helen Grobert's Leistung sieht über die Jahre sehr ähnlich aus, was eigentlich gegen Doping spricht oder ein Doping seit 2013 unterstellt: https://www.rootsandrain.com/rider85668/helen-grobert/results/.
Wenn man ihr nun systematisches Doping nachweisen kann dann müsste man logischerweise das Team und seine anderen Mitglieder auch unter die Lupe nehmen. Oder denkst Du wirklich ein systematisches Dopingprogramm wird für die weiblichen Teammitglieder aufgezogen und die prestigereicheren Männerwettbewerbe werden nicht mit eingebunden?
 
Als Legasdeniker, Lgsaethen....ach...ihr wisst schon was ich meine, werde ich auch nie Journalist werden. Auch wenn ich es doch unbedingt möchte ;)

Und wieso nicht? Dank Korrekturprogrammen und einer Endredaktion sollte das in den heutigen Zeiten kein Problem sein.
 
Nur um mal einen kleinen Denkanstoß zu geben versetz dich mal in eine Situation:

Seitdem du klein bist gehst du deiner absoluten Leidenschaft nach, jede freie Minute verbringst du damit. Du bist durchaus gut darin und hast viel Ehrgeiz. Es ergibt sich die Möglichkeit für dich daraus eine Karriere zu machen, dafür bleiben Freunde, Familie und ein geregelter Alltag auf der Strecke, aber du hast die Chance deinen Traum zu verwirklichen. Du schaffst es in die Profimannschaft, wirst gefördert.

Du wirst vom Mannschaftsarzt auf Leistungssteigerung angesprochen, du weißt, dass das dein Team dies bereits seit längerer Zeit macht... du kannst davon ausgehen, dass deine Spitzenkonkurrenten es auch allesamt machen.
Du wirst für die Wahl gestellt beim Dopingprogramm mitzumachen oder nicht mehr gefördert zu werden bzw aus dem Tesm auszuscheiden.

Also machst du entweder mit oder gibst deinen Lebenstraum auf.

Dir wird gesagt "das machen alle so, keiner wird erwischt"

Der Mannschaftsarzt hat sich bei deinem Plan um zwei Wochen vertan, du wirst positiv getestet... deine Karriere ist vorbei, dein Lebenstraum auch.

Wenn du das Doping verweigert hättest, wären 10 andere bereitgestanden, die es trotzdem auf sich nehmen.



Ja, es ist richtig, dass sie bestraft wird, denn es war auch ihre Entscheidung und es ist ihr Körper... aber um das Thema Doping zu bremsen (aufhalten wird man es nicht können) muss das System hinterfragt werden, die Verantwortlichen müssen hier mal hart bestraft werden. Der einzelne Sportler ist relativ leicht für das Team zu ersetzen... beim erfahrenen Arzt wird das schon schwieriger, ein geschlossenes Labor wäre sehr kostspielig für das Team.

Aber es ist für alle viel einfacher die Einzelperson heauszuziehen und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Für das Team, für die Presse... und auch für die Fans.


Ich finde die vierjährige Strafe absolut gerechtfertigt... und trotzdem tut mir das Mädchen leid, weil ihr gsrantierr neben dem Druck auch Versprechungen gemacht wurden alà "das wird nicht auffallen, wir haben jede Menge Erfahrung..."

...und auf einen Schlag bricht deine komplette Welt zusammen und du wirst von allem Seiten eiskalt fallen gelassen.

Team, Fans, sogar die Stelle bei der Bundeswehr hat sie verloren.

Ich hoffe sie hat einen starken Familien- und Freundekreis, der sie nun unterstützt.

Die Sichtweise finde ich naiv.

Sie war zur gegebenen Zeit Mitte 20. Da kann man diese Dinge einordnen und beurteilen. Oder zumindest sollte man es.

Gerade im Radsport ist sicher an niemandem vorbeigegangen dass es eben nicht so ganz unwahrscheinlich ist erwischt zu werden.

Und dass man hierzulande keinen starken Verband im Rücken hat, bzw. als MTB‘ler kein einflussreiches Team die einen im Fall der Fälle rausboxen sollte man sich auch zurecht legen können.

Thema Lebenstraum und falsche Versprechungen: ist das ein Grund oder eine Entschuldigung, sein Gewissen - sofern vorhanden - einzuschläfern und nicht mehr zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden?

Oder um die Beschreibung aufzugreifen:

Seit du klein bist, schaust du mit großen Augen hinter jedem Porsche her. Du willst unbedingt auch mal einen haben. Du strengst dich in der Schule und im Studium an, hängst dich im Job rein um dir einen leisten zu können - und musst feststellen, dass es trotz all deiner Anstrengung nicht reicht.

Was machst du dann? Brichst im Autohaus ein und klaust dir einen? Oder treibst illegale Geschäfte um das nötige Kleingeld zusammen zu bekommen?

Weil - es ist ja ein Kindheitstraum, für den du so viel geopfert hast.....
 
solange nicht gegen die Drahtzieher effektiv vorgegangen wird und die tests flächendeckend und rigeros durchgeführt werden, wird sich eh nichts ändern.
Ich denke, dass es unterm strich kein ehrliches Interesse daran gibt, den profisport sauber zu halten. da ist viel zu viel geld und politische macht dahinter. es geht um geld und prestige und da ist jedes mittel recht.
die athleten sind nur das letzte glied der kette, die werden verheizt. Für jeden freien platz gibt es zig weitere, die alles mitmachen. wenn man sich also über etwas aufregen will, dann sollte man die Strukturen kritisieren, die es ermöglichen und fördern.

Ich finde es äußerst erbärmlich, sich auf die wenigen, die erwischt wurden, zu stürzen. jeder, der lauthals krakeelt, er würde ja niemals schummeln, er hätte ein viel zu starken sinn von Gerechtigkeit oder ähnlicher Schrott, der veräppelt sich nur selbst.
Ich kann nicht mit Überzeugung behaupten, dass ich unter den richtigen Umständen nicht auch dopen würde. Jeder, der das behauptet, hat sich in meinen Augen schon disqualifiziert. Ich rege mich über diese oberheiligen pseudomoralisten mehr auf, als über Menschen wie Helen Grobert.
 
An diesen Mitleid-erregenden Post musste ich auch denken. Ist übrigens immer noch der letzte Eintrag in Ihrem Insta Profil...

Ich weiß noch wie damals gemault wurde wenn jemand Doping vermutete. Depressionen oder Schwangerschaft waren die schöneren Optionen.
In der Retrospektive kann man natürlich nur ? über ihren Beitrag.

Was ich mich aber frage, wie sie 4 Monate nach dem Test noch im World Cup mitmischen kann....?
Und warum 4 Jahre? Ich meine es ist ok, aber für das erste Mal vergleichsweise hart, oder?
Wohl eher zu lasch wenn man das Doping wirklich bekämpfen wollen würde.
 
Bevor hier wieder der Pöbel mit ihren Mistgabeln und Fackeln zu Höchstform aufläuft und EINE einzige Person den sinnlosen Shitstorm abbekommt:

Es handelt sich hier um Leistungssport- in jedem so betitelten Niveau wird nicht zufällig, sondern von sicherlich xx% des Fahrerfelds systematisch gedopt.
Zu diesem gehören alle Angehörigen des Teams.
Das selbe wie damals mit Ullrich oder Armstrong: am Ende wollte NIEMAND im Umfeld was davon gewusst haben.
Selbstredend totaler Quatsch!

Also vlt. einfach mal die Füße stillhalten und einen Menschen Mensch sein lassen.
Sie ist bei weitem nicht die einzige die dopt und sie wird auch nicht die letzte sein!

Kann man ihr auch nicht wirklich krumm nehmen, denn bestimmte Leistungsniveaus sind einfach nicht ohne erreichbar.

Damit meine ich nicht dass Doping verherrlicht werden soll, ich finde es grauenhaft so etwas dem Körper anzutun, ABER es ist nun mal Gang und Gebe und deshalb sollte man nicht EINEN Sportler oder Sportlerin diesem Quatsch aussetzen sondern mal darüber nachdenken, wie man das grundsätzliche Problem anpackt.
Du verherrlichst Doping. Brauchst dich also nicht rausreden. Denn genau das ganze kleingerede läuft auch auf viel höheren Ebenen weswegen auch jeder am dopen ist.
 
Sehe ich auch so.

Ich hab eine Leidenschaft, einen Traum, kann es aber, aus diversen Gründen nicht schaffen.
So weit, so gut.
Die Evolution hat es halt manchmal nicht so gut mit einem gemeint.
Und manch einer, oder eine, will dem ein bischen nachhelfen.

Ich schaffe es nicht (mehr) berg auf zu fahren, e-Bike.
Ich schaffe diverse Prüfungen nicht, also kaufe ich mir einen Titel, besteche oder erschleiche mir sonst irgendwie einen Vorteil.
Ich bin nicht schnell, stark, etc genug, also helfe ich mit Doping nach.
Ich kann zwar nicht gut mountainbiken, aber ich kaufe mir ein 29 Zoll Enduro mit 180mm Federweg, 2,8 Zoll Reifen, 223 Bremscheibe, alles elektronisch gesteuert, überwacht und vorgeschlagen...
Ich kann zwar keine Reden, Aufsätze, Monographien, lyrische Texte, Reime, Ansprachen, Festreden oder wissenschaftliche Arbeiten etc schreiben, aber hey, wozu gibt es Redeschreiber, Ghostwriter, Plagiatsersteller, Textbausteine usw usf.
Ich hab zwar nicht der perfekten Körper, das perfekte Gesicht oder Gebiß, aber, mit ein bischen Geld kann ich den (vermeintlichen) Traum schon nachhelfen. Gott sei Dank funktioniert das nur beschränkt bzw in Maßen. Und Intelligenz kann man auch noch nicht verpflanzen/kaufen...

Nur weil man sich einen Traum nicht erfüllen kann, sollte man auch nicht zu verbotenen "Dingen" (wo oben ausgeführt) greifen.
Die Sichtweise finde ich naiv.

Sie war zur gegebenen Zeit Mitte 20. Da kann man diese Dinge einordnen und beurteilen. Oder zumindest sollte man es.

Gerade im Radsport ist sicher an niemandem vorbeigegangen dass es eben nicht so ganz unwahrscheinlich ist erwischt zu werden.

Und dass man hierzulande keinen starken Verband im Rücken hat, bzw. als MTB‘ler kein einflussreiches Team die einen im Fall der Fälle rausboxen sollte man sich auch zurecht legen können.

Thema Lebenstraum und falsche Versprechungen: ist das ein Grund oder eine Entschuldigung, sein Gewissen - sofern vorhanden - einzuschläfern und nicht mehr zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden?

Oder um die Beschreibung aufzugreifen:

Seit du klein bist, schaust du mit großen Augen hinter jedem Porsche her. Du willst unbedingt auch mal einen haben. Du strengst dich in der Schule und im Studium an, hängst dich im Job rein um dir einen leisten zu können - und musst feststellen, dass es trotz all deiner Anstrengung nicht reicht.

Was machst du dann? Brichst im Autohaus ein und klaust dir einen? Oder treibst illegale Geschäfte um das nötige Kleingeld zusammen zu bekommen?

Weil - es ist ja ein Kindheitstraum, für den du so viel geopfert hast.....


Wir haben hier im Grundsatz eine sehr verschiedene Sichtweise. Ihr geht beide davon aus, dass dieser Sport größtenteils sauber ist und die einzelnen Doper erwischt werden.
Aus meiner Sicht ist das sehr naiv :D

Ich gehe davon aus, dass der größte Teil, zumindest des vorderen Fahrerfeldes, in unterschiedlicher Stärke illegale Hilfe bekommt... und ich gehe genau so davon aus, dass dies untereinander bekannt ist.

Dadurch ergeben sich unsere verschiedenen Schlussfolgerungen:
1. Wer nicht dopet kann mit den Besten, die dies systematisch und unter professioneller Leitung tun nicht mithalten... diese Erkenntnis wird bei einigen sicherlich erst aufkommen, wenn sie diesen Karriereweg schon vollstens eingeschlagen haben. Bis dahin besteht entweder noch aus der Jugend ein Weltbild des suggerierten sauberen Sports oder es besteht die Hoffnung es "sauber" schaffen zu können, die eine Ausnahme zu sein.

2. Wenn so viele dopen und nur sehr wenige eriwscht werden, stehen die Chancen sehr gut, dass ich unentdeckt bleibe... das bekommen sie natürlich auch von Arzt und Team so vermittelt.
 
Es geht nicht um Pseudo-Moral oder eigene Unfehlbarkeit.

Die Entschuldigungsversuche finde ich regelmäßig mißlungen.
Wie schon früher hier erwähnt wurde - sich so einem Programm zu unterziehen ist etwas anderes als „mal kurz die Augen zukneifen“.

Es gibt 2 Seiten der Medaille und auch eine Perspektive aus Sicht der Athleten - das ist richtig. Auch wird man Doping nie ausrotten können.

Aber das macht es weder besser noch richtig.
 
Denke auch, man wächst da rein in dem system. Traurig. Vor allem wenn man sieht wo leute wie ulle dann enden.
Ich glaub ja immer noch an ausnahmeathleten. Die vorstellung das ein schurter systematisch betrügt und dopt klappt bei mir nicht.
 
Wir haben hier im Grundsatz eine sehr verschiedene Sichtweise. Ihr geht beide davon aus, dass dieser Sport größtenteils sauber ist und die einzelnen Doper erwischt werden.
Aus meiner Sicht ist das sehr naiv :D

Ich gehe davon aus, dass der größte Teil, zumindest des vorderen Fahrerfeldes, in unterschiedlicher Stärke illegale Hilfe bekommt... und ich gehe genau so davon aus, dass dies untereinander bekannt ist.

Dadurch ergeben sich unsere verschiedenen Schlussfolgerungen:
1. Wer nicht dopet kann mit den Besten, die dies systematisch und unter professioneller Leitung tun nicht mithalten... diese Erkenntnis wird bei einigen sicherlich erst aufkommen, wenn sie diesen Karriereweg schon vollstens eingeschlagen haben. Bis dahin besteht entweder noch aus der Jugend ein Weltbild des suggerierten sauberen Sports oder es besteht die Hoffnung es "sauber" schaffen zu können, die eine Ausnahme zu sein.

2. Wenn so viele dopen und nur sehr wenige eriwscht werden, stehen die Chancen sehr gut, dass ich unentdeckt bleibe... das bekommen sie natürlich auch von Arzt und Team so vermittelt.

D‘accord.

Ich unterstelle in der Tat dass der XCO-Zirkus weniger durchseucht ist als z.B. das Straßen-Peloton.

Vielleicht liege ich damit falsch - das kann durchaus sein.
 
Du verherrlichst Doping. Brauchst dich also nicht rausreden. Denn genau das ganze kleingerede läuft auch auf viel höheren Ebenen weswegen auch jeder am dopen ist.

Keiner hier im Thread verherrlicht es... es gibt im Prinzip zwei Lager, die sich hier austauschen.

Die einen sagen eine junge Dame ohne medizinischen Hintergrund hat auf eigene Faust professionell depopt, es vor ihrem Team und allen anderen erdolgreich über Jahre verheimlicht. Sie ist eine Ausnahme in dem Sport und wurde erwischt, weil sie etwas illegales genommen hat. Dafür soll sie mit voller Härte bestraft werden, um mögliche Nachahmer abzuschrecken.

Das andere Lager sagt dieser Sport ist, wie die meisten Profisportarten auf Spitzenniveau dopingverseucht, es wird systematisch gehandelt und ganz selten wird Jemand erwischt, aus eigenem Fehler oder weil das Programm zu riskant durchgeführt wurde vom betreuenden Arzt. Dass es erschreckend ist, dass dieses letzte Glied der Kette (zurecht) hart bestraft wird, die Drahtzieher aber weiterhin ungeschoren davonkommen. Dass die Aufklärungsquote so gering ist, dass anderen Sportlern weiterhin zu diesem Schritt geraten wird von Leuten, die in dem Bereich viel Erfahrung haben und anscheinend unantastbar sind. Deren Fehler dürfen ja andere ausbaden, die leicht zu ersetzen sind.
 
Es geht nicht um Pseudo-Moral oder eigene Unfehlbarkeit.

Die Entschuldigungsversuche finde ich regelmäßig mißlungen.
Wie schon früher hier erwähnt wurde - sich so einem Programm zu unterziehen ist etwas anderes als „mal kurz die Augen zukneifen“.

Es gibt 2 Seiten der Medaille und auch eine Perspektive aus Sicht der Athleten - das ist richtig. Auch wird man Doping nie ausrotten können.

Aber das macht es weder besser noch richtig.

dass doping falsch ist, dass die Umstände unter denen es passiert, die taten und billigen lügen der athleten nicht entschuldigen, ist doch klar. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich so triviale sachen noch ausführen muss.
 
Denke auch, man wächst da rein in dem system. Traurig. Vor allem wenn man sieht wo leute wie ulle dann enden.
Ich glaub ja immer noch an ausnahmeathleten. Die vorstellung das ein schurter systematisch betrügt und dopt klappt bei mir nicht.

Ausnahmesportler sind es ja trotzdem, nur wird jeder Aspekt von Leistungssport immer professioneller... ganz früher hat es gerreicht mit Talent gesegnet zu sein, um als Weltklasse zu gelten. Sehr fleissige Athleten haben es geschafft diesem reinen Talent zu konkurrieren, also mussten die Talente auf einmal auch sehr fleissig trainieren. Irgendwann kamen dann die fleissigen Athleten mit Doping dazu und haben wieder mit der Spitze konkurriert. Und nun geh ich sehr stark davon aus, dass, bei den allermeisten bedauerlicherweise alle drei Aspekte dazugehören.
 
Doping ist sicher auch eine Folge von hoher Leistungsdichte in einer Sportart. Man darf sich da auch nichts vormachen, Doping macht niemanden zum Spitzensportler. Das sind bestenfalls die letzten 5% Leistungszuwachs.
Aber wenn die Top Fahrer nur wenige Zehntel auseinanderliegen kann der kleine Schub durchs Doping natürlich entscheidend für den Titel sein. Wenn Athleten weit auseinanderliegen (z.b. Damen Downhill) ist der Anreiz zu Dopen entsprechend geringer.
 
das ist aus meiner Sicht vollkommen richtig. Ich könnte dopen bis mein Herz stehen bleibt, ich würde wahrscheinlich den top-athleten nicht das wasser reichen können. man muss unglaublich leistungsfähig und fleißig sein, sonst bringt einen auch Doping nicht an die Spitze.

Ich glaube, dass das Leistungsniveau gar nicht auf natürlichem Wege erreicht werden kann, das nötig ist, um Chancen auf Siege zu haben.
Man braucht bloß auf die Tour de France schauen. Fast alle Topfahrer aus der Zeit von Lance Armstrong sind des Dopings überführt worden. Ich habe mit mehreren Fahrern Interviews gesehen. Unter anderem Tyler Hamilton, Floyd Landis und natürlich Armstrong selbst. Die haben natürlich unterschiedliche Aussagen gemacht, waren sich in einem Punkt aber alle einig: man musste gedopt sein, um nur im Peloton fahren zu können. Die Geschwindigkeit des Pelotons hat seit des dopingskandals nach 2005 nur minimal abgenommen. Da wird fleißig weiter gestofft. Es ist ein offenes Geheimnis
 
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