28.06. 17:20 Le Seu d´Urgell, 700m
Habs kurz mal angetestet, aber auf der Straße ist wirklich grauenvoll viel Verkehr. Scheint die Hauptverbindung von und nach Barcelona zu sein, das tu ich mir nicht an. Eine richtige Alternative finde ich auf der Karte auch nicht, aber ich finde sie im... Busbahnhof

. Jaja... Weicheizorro und so weiter... sind ja nur gute 45km. So what? Ich hab Urlaub!
Also kauf ich mir statt dessen eine halbe Wassermelone und ein halbes Kilo Kirschen, setz mich an einen schattigen Brunnen und genieße.
Ein bisserl Zeit übrig und sonst nix zu tun, da könnt ich mal was zum täglich mehrfachen Ablauf des Liveberichts schreiben. Also hier für die Technikfreaks und solche, die es werden wollen:
Fotos schießen sollte ja klar sein. Kamera aufs Ministativ, Ministativ irgendwo in einen Baum oder auf einen Fels fummeln, Selbstauslöser ein, zum Rad sprinten und hoffen, daß man nach exakt zehn Sekunden einen einigermassen coolen Eindruck macht.
Ich poste nicht jedes Bild sofort, das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Normalerweise gibt's das Update halt bei der nächsten Pause, in den Pyrenäen aufgrund mangelnder Netzabdeckung auch mal erst am Abend im nächsten Dorf. Das läuft dann in etwa jedesmal so ab:
In der Toposoftware PathAway den aktuellen Track im GPX-Format exportieren und abspeichern. Die gespeicherte Datei mit PocketZIP komprimieren.
Bilder auf der Kamera angucken und gleich mal 80% sofort wieder löschen. SD-Karte aus der Kamera in den Loox einsetzen und die Software RescoPictureViewer starten. Nochmal die Hälfte der Bilder löschen. Bei den verbleibenden (hoffentlich guten) Bildern die Ausschnitte korrigieren und ihnen vernünftige Namen geben.
Anschließend Bilder umrechnen auf 600 Pixel Breite und zwar mit der nächsten beteiligten Software: XnViewPocket. Das Programm ist zwar schnarchlangsam und schlecht zu bedienen, hat aber einen wesentlich besseren Verkleinerungsalgorithmus als Resco. Nur so wird's richtig scharf.
Nach all diesen Vorarbeiten wird das Mailprogramm (FlexMail) gestartet. Die soeben verkleinerten Bilder und das vorher erstellte zip-Archiv mit dem Track werden als Anhang eingefügt. Dann endlich fang ich überhaupt erst an, die Story zu schreiben. Dank iGo Stowaway Faltkeyboard geht das meistens schneller als der Kram vorher.
Wenn dann alles fertig ist, geh ich mit dem PocketPC übers Handy online und schicke die email ab. Allerdings nicht direkt an mtb-news, sondern zunächst an meinen Server daheim. Dort werden mit diversen Skripten die Anhänge extrahiert und Bilder und Tracks auf die Bilderseite eingefügt. Die Georeferenzierung und Erstellung der kml-Datei für GoogleEarth erfolgt ebenfalls automatisch auf dem Server. Erst danach wird die Nachricht an mtb-news weitergeleitet, die korrekte Adresse der Bilder fürs Anzeigen im Posting wurde vorher an entsprechend markierten Stellen eingesetzt.
Der email-posting-service von mtb-news schließlich nimmt die so verarbeitete Nachricht von meinem Server entgegen und stellt sie ohne weitere Zeitverzögerung als neues Posting ins Forum.
Wenn bis hierher alles funktioniert hat... Flutsch... Da ist es schon, das neue Posting.
Nach dem senden der Mails vom PocketPC werden natürlich auch welche empfangen. So bekomm ich eure Kommentare mit und kann dann darauf antworten.
Der Hauptvorteil an diesem System? Es funktioniert komplett per Mail. Ich muss nicht ein einziges Mal den Webbrowser starten, mich mit Verbindungsabbrüchen ärgern, unnötige und teure Bytes durch die Luft pumpen. Alle Postings werden offline vorbereitet und wenn sie fertig in der Outbox von FlexMail stehen, muss ich mich darum nicht mehr kümmern. Sobald das Netz mal gut genug ist, kommen sie dann schon durch. Wenn nicht sofort, dann eben etwas später
Bin recht zufrieden mit diesem System, bisher läuft eigentlich alles wie am Schnürchen. Auf PocketPC-Seite könnte man noch einiges mehr automatisieren, aber das ist unter WindowsMobile nicht ganz so einfach. Egal, auch mit den notwendigen manuellen Arbeitsschritten komm ich ganz gut hin mit dem Tag. Pausen braucht man ja sowieso, wer radelt schon gern zwölf Stunden am Stück. Und wenn man sonst niemand zum Quatschen hat, kann man die Pausen ja auch am PocketPC verbringen, die Berge genieße ich trotzdem

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