Komfortabler als CX-Rad und trotzdem schnell? Gravel? Flatbar?

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Hallo! Mein Rücken kämpft gerade mit meinem CX-Rad und ich überlege was ich machen kann. Ich bin Ende 30, 182cm mit 86cm Schrittlänge und habe die folgenden Räder:
  • CX: Stevens Super Prestige Di2 2020, 56cm, 30mm Spacer und positiver 90mm Vorbau
  • Hardtail MTB: Sobre Multi, L/XL, 120er Federgabel, 0 Spacer, 35mm Vorbau, Lenker ohne Backsweep
  • Lastenrad: Omnium Cargo, M, 50mm Spacer und positiver 90mm Vorbau, Lenker mit leichtem Backsweep

Geometrie-Vergleich.

Das Super Prestige ist mir anscheinend zu sportlich. Mein Rücken will immer, dass ich in den Oberlenker gehe, ich versuche aber Hoods zu fahren, Drops eigentlich nie. Außerdem schmerzt mein Nacken. Muss ich mich damit jetzt einfach 1000km quälen und dann wird alles besser? Oder brauche ich ein komfortableres Rad?

Mit den anderen beiden Rädern habe ich keine Schwierigkeiten, auch auf langen Strecken. Das Omnium fühlt sich etwas kurz an, ist aber nicht unbequem.

Ich fahre übrigens kein CX oder ähnliches, sondern vorallem meine 23km einfach zur Arbeit (Straße und mittelmäßige Radwege) und etwas in der Freizeit. Viel Geländetauglichkeit brauche ich eigentlich gar nicht, dafür habe ich ja auch das Hardtail.

Was für ein Rad bietet mir nun mehr Komfort, macht mich aber nicht sehr viel langsamer? Ein modernes Gravel-Bike mit komfortablerer Geometrie? Oder sogar mit Flatbar? Ich möchte auf jeden Fall selbst aufbauen, aber zuerst geht es ja mal ums Konzept und die Geometrie.
 
Eventuel ist das Stevens zu klein. Ansonsten Rücken trainieren.
Oder mit dem MTB zur Arbeit fahren, eventuell zweiter Laufradsatz mit Straßenreifen zulegen.
 
Der Geometrievergleich hilft dir garnix. Flatbar und Dropbar ist ein Geometrievergleich von Äpfel und Birnen.

Lösungsvorschlag 1: Bikefitting + Gewöhnung + Stabilisationsübungen und das Super Prestige nutzen.
Lösungsvorschlag 2: Bike von der Stange und ausgiebige Probefahrten, damit du rausfinden kannst, was komfortabel für dich ist. Selbstaufbau finde ich schwierig, wenn du garnicht genau was du willst und welche Rahmengeometrie komfortabel für dich ist.
 
Das Stevens ist mit den Spacern und Vorbau ja schon ziemlich für aufrechtes Sitzen umgebaut.
Fahre das 54er mit 1.78m/84cm und 5mm Spacer, Vorbau 100mm negativ. Das ist dann Rennradposition.
Das Teil ist aber eigentlich für schnelles Fahren gebaut und nicht für aufrechtes Sitzen.
Das 56er ist aber ein Sonderfall: Reach wie das 54er, aber stack 20mm höher, also wie ein Endurance RR.
 
Danke! Ich antworte euch mal in Stichpunkten:
  • Ich denke nicht, dass das Stevens zu klein ist. Und noch mehr Reach kann ich wirklich nicht gebrauchen.
  • Mit MTB fahren wollte ich bald mal machen und die Zeit/Durchschnitt vergleichen. Mit meinen Barzo/Mezcal bin ich bestimmt gar nicht so langsam...
  • Bikefitting frage ich mich, ob es sich lohnt mit dem Rad, oder ob es einfach zu sportlich für mich ist.
  • Der Sattel ist recht neutral und schon recht weit vorne, da wollte ich aber nochmal versuchen zu optimieren. Eine Stütze ohne Setback (jetzt ca. 2cm) könnte auch noch was bringen.
  • Sattelüberhöhung: keine 5cm.
  • @adrenalin_pur genau das ist es, ich bin wohl einfach zu unsportlich für das Rad 🙃 irgendwo ist ja Schluss mit den Anpassungen und es wird peinlich. 😀 und so richtig Rennrad ist auch garnicht meins.
Dazu kommt: Ich habe Lust auf ein neues Aufbauprojekt 😁 nur, bringt es eine Komfort-Gravel Geometrie oder brauche ich eine Flatbar? Spricht eigentlich irgendetwas dagegen, ein Gravel Rahmenset mit Flatbar aufzubauen?
 
Ich hab exakt dieselbe Größe und Schrittlänge wie du und ein Orbea Terra in Größe M, welches ich mal Probe gefahren bin, war mir massiv zu klein. Hier der Geometrievergleich: https://bike-stats.de/geometrie_vergleich?Bike1=Stevens_Super Prestige_2020_56&Bike2=Orbea_Terra M30 Team_2023_M
Wenn der Sattel genau waagerecht ist, habe ich das Gefühl nach vorne vom Sattel zu rutschen
Du solltest die Hände während der Fahrt vom Lenker abheben können, ohne nach vorne über zu kippen.
Mit MTB fahren wollte ich bald mal machen und die Zeit/Durchschnitt vergleichen.
Bei gleicher Durchschnittsleistung bin ich mit meinem Orbea Terra M20i (und aktuell 4 - 5 cm Sattelüberhöhung) auf der Pendelstrecke gerade mal 2 % schneller als mit meiner Rostlaube aus den 90ern. 😂
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Bikefitting frage ich mich, ob es sich lohnt mit dem Rad, oder ob es einfach zu sportlich für mich ist.
Die eigene Sitzposition auf dem Rad kritisch zu hinterfragen, lohnt sich vermutlich bei jedem Rad. Hier ein Link zu einer Videoreihe von Patrick Zasada zum Thema Bikefitting, die mir sehr geholfen hat, meine Sitzposition auf dem Orbea Terra selbst zu optimieren. Ein paar Millimeter hier und da können enorm viel ausmachen!
 
Zuletzt bearbeitet:
CX: Stevens Super Prestige Di2 2020, 56cm, 30mm Spacer und positiver 90mm Vorbau
Du hast das Cockpit kürzer und höher gemacht? Warum und hat es was besser gemacht?
Wie hast Du den Sattel eingestellt? Backsweep der Sattelstütze? Horizontaler Versatz, also wie weit hinter dem Tretlager ist der Aufsitzpunkt?
Foto vom Fahrrad mit aktueller Einstellung?

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Dir das Stevens einfach zu lang vom Sattelaufsitzpunkt bis in die Griffe. Das könntest mal testen mit unterschiedlichen Vorbauten. Vorher aber sicherstellen, dass der Sattel nicht zu hoch und auch nicht zu weit vorne ist! Man muss wirklich satt drauf sitzen und damit genug Gewicht dort auflagern. Ansonsten muss man vorne zu viel abstützen und das merkt man dann in den Pfoten und/oder im Nacken usw.
 
Du hast das Cockpit kürzer und höher gemacht? Warum und hat es was besser gemacht?
Nur höher, weil es nach ca. 2 Jahren Corona-etc.-Pause für mich unfahrbar war. Hat es schon besser gemacht, ich kann überhaupt wieder in den Hoods fahren. 😅
Wie hast Du den Sattel eingestellt? Backsweep der Sattelstütze?
Gestern nochmal mit der Wasserwaage. Setback ca. 25mm.
Horizontaler Versatz, also wie weit hinter dem Tretlager ist der Aufsitzpunkt?
Bis zur Mitte der Sattelklemmung ca. 21cm Versatz vom Tretlager.
Foto vom Fahrrad mit aktueller Einstellung?
Habe ich angehängt.
 

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Du hast jetzt praktisch keine Sattelüberhöhung mehr. Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass Dir die Sitzlänge, also der Griff ins Cockpit, einfach zu weit ist. Mit nem z.B. 50mm Vorbau könntest wahrscheinlich ohne Spacer fahren. Auch der geringe Auszug der Sattelstütze lässt mich vermuten, dass Du einen kleineren und vor allem kürzeren Rahmen benötigst.
 
Es gibt ja die Faustregel, dass der Lenker 3-4 cm von den Fingerspitzen entfernt sein soll, wenn man den Ellenbogen an die Sattelspitze drückt. Kommt das bei dir in etwa hin? Wie lang ist deine Armspannweite? Meine ist 186 cm und ich fahre trotz 16 mm mehr Reach ebenfalls einen 90er Vorbau.
Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass Dir die Sitzlänge, also der Griff ins Cockpit, einfach zu weit ist.
Würde dazu passen, dass er sich beim Griff in die Hoods vom Sattel nach vorne zieht.
 
Bei gleicher Durchschnittsleistung bin ich mit meinem Orbea Terra M20i (und aktuell 4 - 5 cm Sattelüberhöhung) auf der Pendelstrecke gerade mal 2 % schneller als mit meiner Rostlaube aus den 90ern. 😂
Mal nüchtern betrachtet, warum solltest Du auch viel schneller sein wenn Du die selbe Leistung trittst, nur wegen mehr Überhöhung oder anderem Laufraddurchmesser?

Da wirken Reifen/Luftdruck, Windverhältnisse usw. mehr als von Rad A auf Rad B zu umzusteigen, wenn Du bei beiden Rädern 150Watt trittst.
 
Es gibt ja die Faustregel, dass der Lenker 3-4 cm von den Fingerspitzen entfernt sein soll, wenn man den Ellenbogen an die Sattelspitze drückt. Kommt das bei dir in etwa hin?
Ja, es sind sogar nur 2-3cm.
Wie lang ist deine Armspannweite? Meine ist 186 cm und ich fahre trotz 16 mm mehr Reach ebenfalls einen 90er Vorbau.
ca. 177cm. Ich bin also eher ein Anti-Affe. 🐵 Das zeigt aber auch ganz gut, dass Körpergröße+Schrittlänge doch nicht ausreicht, um die Größe gut zu bestimmen. Ich muss aber auch sagen, dass ich eher ungelenkig bin...
Ich schaue mal, ob ich noch irgendwo einen kürzeren Vorbau liegen habe.
 
Hast du schon an einen "Gravel-Lenker" gedacht, dh möglichst wenig Reach. Sattelstütze wäre auch Option.
Für ein Flatbar-Speedbike könntest du dich an der Oberrohrlänge des MTB orientieren, bei Berücksichtigung der jeweiligen Vorbaulängen.
 
Hast du schon an einen "Gravel-Lenker" gedacht, dh möglichst wenig Reach. Sattelstütze wäre auch Option.
Sattelposition nach vorne verlegen um den Reach zu verkürzen ist eine schlechte Idee. Das erzeugt mehr Probleme als es löst.
Lenker mit kürzerem Reach wäre eine Möglichkeit das Cockpit näher heran zu holen, nur halt keine einfache zum mal ausprobieren.
Sollte sich erweisen, dass der Rahmen ne Nummer zu groß ist, wäre der Umstieg auf einen passenden Rahmen die einzig wahre Lösung.
 
Nur höher, weil es nach ca. 2 Jahren Corona-etc.-Pause für mich unfahrbar war. Hat es schon besser gemacht, ich kann überhaupt wieder in den Hoods fahren. 😅
Entweder ist das Rad in den 2 Jahren gewachsen oder Deine Muskeln haben sich verkürzt.

Du kannst jetzt a) mit einem neuen Rad bzw. Setup das Vehikel anpassen oder b) durch gezieltes Training Deine Mobilität wiederherstellen. Oder c) beides. A) wird auf Dauer nur Deinen Orthopäden reich machen.
 
Ich habe auf dem Gravelbike einen einfachen Aero-Aufsatz. Damit hat man neben der Möglichkeit, in Aeroposition zu fahren eine unglaubliche Auswahl an Griffmöglichkeiten. Gegenüber dem Serienlenker ist es wesentlich rückenfreundlicher.
Falls du oft auf den Hoods greifst, bringt das Eindrehen viel: Die natürlichere Haltung der Unterarme wirkt bis in den Nacken.
 
Bei den Maßen und dem Alter soll ein 56er SP mit Spacern und hoch stehendem Vorbau zu sportlich sein? Auf dem Bild ist der Lenker höher als der Sattel. Da stimmt doch was nicht, körperlich alles in Ordnung?
 
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