Trailzerstörung Stuttgarter Wald

Ja gut, dann macht mal schön so weiter, ich werde bei unserem Gebiet jedenfalls nicht tatenlos zuschauen wenn einige wenige Ignoranten das Image der Biker zerstören. In solchen Fällen gibt es bei uns geeignete Gegenmaßnahmen!
1. Es sind nicht wenige. Wenn man an gewissen Spots vorbeischaut, dann sind das doch ziemlich viele.
2. Das Image der Biker wird nicht unbedingt dadurch zerstört, dass Sprünge gebaut und gefahren werden. Ich habe an solchen Spots auch schon sehr nette Gespräche mit Fußgängern aller Altersklassen geführt, die von dem Können mancher Biker beeindruckt waren.
Das Image wird meiner Ansicht nach hauptsächlich durch Rücksichtslosigkeit mancher Biker verschlechtert.
Ob das jetzt durch einen 15 jährigen passiert, der auf seinen Sprung zufährt, obwohl Fußgänger im Weg sind, oder durch einen 50 jährigen, der mit Vollgas durch eine Familiengruppe auf ner Forstautobahn fährt, spielt dabei keine Rolle.
 
Ja, ich spreche die Buddel-Kids an, wenn ich sie antreffe und erkläre ihnen, warum das so nicht ideal ist. Manche gucken überrascht, andere sagen “Fahr’ weiter, alter Mann, Sie stehen auf unserer Linie.” (das mit dem Siezen trifft mich immer besonders hart :D )
Das habe ich auch schon 1001mal versucht, leider 0,00 Einsicht.
"Jungs, lass das, es sind schon genug Spuren, Sprünge, usw. hier, das wird zu viel."
Ergebnis wie bei Dir. :ka:
 
Das habe ich auch schon 1001mal versucht, leider 0,00 Einsicht.
"Jungs, lass das, es sind schon genug Spuren, Sprünge, usw. hier, das wird zu viel."
Ergebnis wie bei Dir. :ka:

Versuchs mal anders.
Hab erst gestern paar Jungs hier im Wald darauf hingewiesen keine neuen Linien/Sprünge zu bauen, sondern bereits bestehende Elemente zu pflegen. Ich stieß damit auf offene Ohren, besonders nachdem ich den Jungs über die Abrisse und Vollsperrungen einiger nahe gelegenen Strecken informierte.

Ne Stunde später wurde dann ein Anlieger repariert und der neu entstandene Sprung war wieder weg.
 
Momentan ist wieder das Seehaus Leonberg an Arizona und Indiana zugange. Momentan wird das ganze echt forciert, so häufig wie abgerissen wird.

Bin beides gestern gefahren und persönlich hat es mich fast gefreut, dass jemand die ganzen Kicker rausgenommen hat, ich finde die haben den Flow doch eher gestört (liegt natürlich auch an meinen Sprung-Skills). Beide Trails sind von Natur aus schon ziemlich gut, da kann man doch extra Elemente einfach auch weglassen.
Die schönen Anlieger haben sie ja bislang nicht zerstört.
 
Bin beides gestern gefahren und persönlich hat es mich fast gefreut, dass jemand die ganzen Kicker rausgenommen hat, ich finde die haben den Flow doch eher gestört (liegt natürlich auch an meinen Sprung-Skills). Beide Trails sind von Natur aus schon ziemlich gut, da kann man doch extra Elemente einfach auch weglassen.
Die schönen Anlieger haben sie ja bislang nicht zerstört.
Ja, zum Glück besteht wohl jetzt die Ansage, Anlieger stehen zu lassen.
Mir haben die kleinen Sprüngchen zwar Spaß gemacht, kann aber drauf verzichten, flowig ists trotzdem.
Von Natur aus war der Trail aber anders, ohne Anlieger ist der nicht so schön flowig ;)
 
Hallo zusammen,

auch wen mich der eine oder andere gern zereißen würden...heute kommt ein Artikel in der STZ, die allerdings
oft nicht ganz "fair" berichtet.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/...len.f2288990-3244-409e-8ea5-8a3c6e6068a8.html
Ich selbst bin seit über 30 Jahren mit dem MTB meistens auch auf diesen per Gesetz in BW als illegal
bezeichneten Trails unterwegs...die letzten Jahre nicht mehr ganz so heftig...wer rechnen kann ahnt
warum. Aber wenn dem so ist wie im Artikel beschrieben, dann sind die Aktionen der Stadt Stuttgart
zum Teil nachvollziehbar. Wenn ich so sehe was da im Wald an der Weidacher Höhe, ums Truppenübungs-
gelände, im Schönbuch zwischen Herrenberg und Waldorfhäslach so gebaut wird, kann man nur staunen.
Aber in der Tat ist es eben auch so dass es hier im Ballungsraum S/BB/ES/Tü/ quasi nichts gibt...und
es gibt eben unter den MTBlern/Freerider/Trailer auch welche die nicht ganz rictig ticken...wie Autofahrer,
Motoradfahrer und und und... Ist natürlich auch schwierig etwas zu organisieren. Ich fühle mich weder beim
ADFC noch im DAV gut aufgehoben, aber ne Organisation um diese Interessen durchzudrücken fehlt einfach

Viele Grüsse macht was draus...
 
Was Vandalismus betrifft: Ist leider so, auch vollkommen unabhängig von Downhill- oder e-MTBs. Das jetzt zu vermischen ist IMHO nicht angebracht. Dischinger (bei mir vor der Haustür) ist aktuell leider eine "Party-Meile", die Gründe wurden genannt.
 
Aber wenn dem so ist wie im Artikel beschrieben, dann sind die Aktionen der Stadt Stuttgart
zum Teil nachvollziehbar.

Ja, nachvollziehbar, ABER:
  • der Abriss, so wie er jetzt stattfindet, führt zu einem Teufelskreis aus Abriss und Wiederaufbau und nicht zu einer Lösung, im Effekt sind mehr Leute öfter und an mehr Stellen sowie besser koordiniert mit Klappspaten im Wald unterwegs, bauen höher und krasser als zuvor. Wenn das nicht die Absicht der Stadt ist, sollte sie sich einen Strategie-Wechsel überlegen.
  • überhaupt nicht nachvollziehbar ist für mich, warum man die Biker, die sich seit Jahren um legale Lösungen bemühen und dafür der Stadt immer wieder konkrete Angebote vorgelegt haben, am langen Arm verhungern lassen hat. Man hätte viel Zeit gewinnen und auch der Natur den ein oder anderen Umbau ersparen können, wenn man darauf eingegangen wäre. Jetzt eskaliert es. Schade, dass es immer erst soweit kommen muss.
 
Ja, nachvollziehbar, ABER:
  • der Abriss, so wie er jetzt stattfindet, führt zu einem Teufelskreis aus Abriss und Wiederaufbau und nicht zu einer Lösung, im Effekt sind mehr Leute öfter und an mehr Stellen sowie besser koordiniert mit Klappspaten im Wald unterwegs, bauen höher und krasser als zuvor. Wenn das nicht die Absicht der Stadt ist, sollte sie sich einen Strategie-Wechsel überlegen.

Warum wird durch ständiges Abreißen höher/krasser gebaut als davor? Erschließt sich mir nicht. Ich glaube eher, dass Dinge wie mehr Federweg, Motorisierung der Bikes, mehr Verfügbarkeit an Mitteln (schon krass, mit was selbst die Kids teilweise unterwegs sind) und die ständige Reizüberflutung durch Influencer in Youtube etc. mit Shred/Drift/Baller- Videos der Hauptantrieb sind. Wie Du ja selbst sagst, bekommt man die Leute quasi nicht eingefangen, die Leben im hier und jetzt (vermutlich waren wir mit 16 auch so).
Auch wenn ich gerne kleine Einbauten wie Anlieger oder Kicker mitnehme, bin ich mittlerweile der Meinung, dass sowas auf geteilten Wegen nichts verloren hat. Insbesondere, wenn der Weg auch tatsächlich von anderen Gruppen genutzt wird - Dischinger ist ein gutes Beispiel, hier habe ich schon oft Fußgänger oder sogar Kindergartenausflüge getroffen, da bin ich ja fast froh, wenn das Forstamt hier ab und zu wieder den Resetknopf drückt.
Vermutlich wäre es da Beste (aber solange es die 2mR gibt illusorisch), wenn sich die MTB-Gemeinde (oder MTB Stuttgart) selbstregulierend dem Thema annimmt und Ausuferungen rücktbaut, dann geschieht es wenigstens mit Sachverstand und man hat vielleicht zumindest einen Teil der Stakeholder hinter sich. So wie sich der SAV oder DAV halt auch um die Wegpflege kümmert.
 
Warum wird durch ständiges Abreißen höher/krasser gebaut als davor?

Alles was Du schreibst, trägt sicherlich auch zu dem höher/krasser/weiter bei, aber ich beobachte halt, dass Trails nach Abriss-Aktionen eher "wachsen" als "schrumpfen". Das kenne ich nicht zuletzt auch aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, dass man, wenn man schon mal zum Reparieren im Wald steht, die Sachen auch gleich noch ein bisschen "optimiert". Alle Erkenntnisse, dass man wenn schon dann doch bitte nur dezent reparieren sollte, weil man so im übertragenen wie wörtlichen Sinne weniger Angriffsfläche bietet, sind in dem Moment scheinbar vergessen.

Der andere Punkt ist, dass Leute die bisher überhaupt nicht auf die Idee gekommen sind, selbst Hand anzulegen, sich plötzlich organisieren und Wiederaufbauarbeiten koordinieren, weil man sich an die vielen schönen Trails gewöhnt hat und ja "was tun muss".

Am schlimmsten finde ich, dass es nicht zuletzt durch die Abriss-Aktionen mittlerweile auch Ausweichbewegungen zu Spots gibt, wo bisher noch keine Linie war. Da ensteht dann was Neues, solange es dem Forst noch nicht bekannt ist. Wenn wir das Spiel so weiter spielen, ist irgendwann der ganze Wald umgegraben. :wut:
 
Du sprichst noch einen sehr interessanten Knackpunkt an:
Auch wenn ich gerne kleine Einbauten wie Anlieger oder Kicker mitnehme, bin ich mittlerweile der Meinung, dass sowas auf geteilten Wegen nichts verloren hat. Insbesondere, wenn der Weg auch tatsächlich von anderen Gruppen genutzt wird

Es gibt ja durchaus Biker, die sich darüber aufregen, dass Spaziergänger und Trailrunner auf "ihren Trails" rumrennen (oder Pedelecer ihnen entgegenkommen). Auch wir Biker haben also teilweise diese Anspruchshaltung, dass Teile des Walds nur uns gehören.

Ich denke darin liegt eines der Hauptprobleme, denn wir haben einfach nicht genug Platz dafür, jedem seine eigene Infrastruktur im Wald zu bieten. Es muss daher zum Großteil auf 'shared trails' hinauslaufen und wir Biker müssen dort auf Sicht fahren. Zusätzlich findet sich dann vielleicht noch Platz (zwischen den ganzen Schutzgebieten) für ein paar separate Strecken wie in Freiburg (aber Achtung: andere Topographie! (und anderes Forstamt)) oder auch 2-3 Dirt Jump Plätze außerhalb des Waldes, wo sich die "Buddeln-um-des-buddeln-Willens"-Fraktion austoben kann.
 
Der Artikel zur Dischinger Burg ist ehrlich gesagt ne Sauerei. Denn wenn man den Titel liest
"Historisches Gemäuer in Stuttgart-Weilimdorf
Auf der Räuberburg herrschen Vandalen",

und sich dazu das erste Bild anschaut, dann sollte der Grund für den Artikel ja die Entfernung von Steinen aus den Burggemäuern sein.
Im ersten Absatz wird das auch weiter behandelt.
Aber jetzt das Problem:

Aber wenn dem so ist wie im Artikel beschrieben, dann sind die Aktionen der Stadt Stuttgart
zum Teil nachvollziehbar.
Genau das ist nicht der Fall. Diese Steine, die Ursache des Artikels, werden ziemlich sicher nicht durch Biker herausgerissen. Die Trails verlaufen nicht an den Gemäuern vorbei und die bösen bösen Downhiller halten sich hauptsächlich um den Step-Up auf, wo sie leider auch teilweise Party mit Musik und co machen.
Die Steine werden vermutlich durch Gruppen von Jugendlichen herausgerissen, die man dort Abends häufiger sehen kann, wie sie kleine Feuer in der Ruine machen und sich augenscheinlich betrinken. Oder evtl auch durch Kinder, die dort tagsüber herumklettern.

Dadurch, dass von den Steinen ein fließender Übergang zu den Downhillern besteht und 3/4 des Textes dann von den "rücksichtslosen" Downhillern handelt, wird hier eindeutig Meinung gegen die Biker gemacht, die mit den "mutwilligen Beschädigungen" der Mauern wahrscheinlich nichts zu tun haben.

Dass gegen rücksichtlose Biker dort geschrieben wird ist das eine. Aber dass, wie auch schon vor Jahren, die Biker mit der Zerstörung der Ruine in Verbindung gebracht werden, halte ich für eine Zumutung, für die jede Begründung fehlt.
 
Also ich habe in den Kickern und Schanzen auf der Burg schon behauene Steine gesehen, die waren garantiert nicht aus der Natur. Die waren rechteckig behauen und z.t. sogar bossiert.
Vielleicht wurden diese Steine (groß, geschätzt ca. 40 kg, ich war mal Landschaftsgärtner, weiß also wie schwer so ein Stein ist) auch extra aus Weilmdorf oder Feuerbach oder sonst woher raufgeschleppt.
Bestimmt war es so.
 
Also ich habe in den Kickern und Schanzen auf der Burg schon behauene Steine gesehen, die waren garantiert nicht aus der Natur. Die waren rechteckig behauen und z.t. sogar bossiert.
Vielleicht wurden diese Steine (groß, geschätzt ca. 40 kg, ich war mal Landschaftsgärtner, weiß also wie schwer so ein Stein ist) auch extra aus Weilmdorf oder Feuerbach oder sonst woher raufgeschleppt.
Bestimmt war es so.
Ja, solche habe ich dort auch schon gesehen. Das Problem ist nur, dass das noch lange nicht heißt, dass Biker die aus der Burg genommen haben. Denn: ich musste in den Jahren die ich dort schon immer wieder gefahren bin, mindestens 3 Mal Steinen ausweichen, die von Kids von oben heruntergerollt wurden. Dass Jugendliche, die sich mit der Burg und behauenen Steinen wenig beschäftigen, diese herumliegenden Steine dann in Kickern verbauen, kann ich nachvollziehen, da die Form sich natürlich anbietet.
Ich habe schon gesehen, wie nach Abrissaktionen dann solche Steine, wahrscheinlich aus der Burg stammend, 50m weiter unten am Hang lagen. Wenn die Abreißer die Steine also den Hang runterrollen, und sie dann unten von ahnungslosen Kids verwendet werden, dann ist das natürlich nicht optimal. Aber über die Jahrzehnte sind sicherlich einige Steine der Burg über die Hänge verteilt worden, ohne dass da unbedingt Biker zugange waren.
Ich schließe damit nicht aus, dass es evtl. auch vereinzelte Biker gab, die wirklich Steine aus der Burg genommen haben. Aber bei den meisten verbauten Steinen war das sicher nicht der Fall
 
Also ich habe in den Kickern und Schanzen auf der Burg schon behauene Steine gesehen, die waren garantiert nicht aus der Natur. Die waren rechteckig behauen und z.t. sogar bossiert.
Vielleicht wurden diese Steine (groß, geschätzt ca. 40 kg, ich war mal Landschaftsgärtner, weiß also wie schwer so ein Stein ist) auch extra aus Weilmdorf oder Feuerbach oder sonst woher raufgeschleppt.
Bestimmt war es so.

Es könnte ja auch durchaus sein, dass die einen die Steine runterwerfen und die anderen sie einbauen. ;-)
 
Wenn man nur etwas nachdenkt, würde man solche Steine erst gar nicht verbauen, sind die Leute dort eigentlich komplett bescheuert?
Wie gesagt sind hier sehr viele Jugendliche Unterwegs, teilweise ziemlich jung. Dass die unter Umständen nicht so weit denken und ihnen die Problematik nicht bewusst ist, ist denke ich nicht darauf zurückzuführen, dass sie "komplett bescheuert" sind, sondern auf ihr Alter.
Aber ja, du hast in diesem Alter bestimmt jede Aktion erstmal auf Konflikte mit anderen Interessensgruppen durchgängig geprüft. Korrekt?
 
Wie gesagt sind hier sehr viele Jugendliche Unterwegs, teilweise ziemlich jung. Dass die unter Umständen nicht so weit denken und ihnen die Problematik nicht bewusst ist, ist denke ich nicht darauf zurückzuführen, dass sie "komplett bescheuert" sind, sondern auf ihr Alter.
Aber ja, du hast in diesem Alter bestimmt jede Aktion erstmal auf Konflikte mit anderen Interessensgruppen durchgängig geprüft. Korrekt?
Korrekt, sonst hätte man uns gleich im Wald die Fresse poliert. Die Waldarbeiter bei uns waren da etwas "rustikaler"zu meiner Jugendzeit.
 
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