ultralight bikepacking

So, zum Thema Lange Routen mit leichtem bzw. wenig Gepäck hab ich auch noch was.http://fotos.mtb-news.de/p/1391052
Für meine Tour brauchte ich auch Isomatte, Schlafsack und Biwaksack.
1391053

Wollte allerdings kein Gepäck am Radl weil das auf den Trails hinderlich ist. Also musste alles auf den Rücken.
1391054

Deswegen sparte ich mir Luxus, wie warme Speisen und warme Getränke um keinen Kocher und Töpfe dabei haben zu müssen. Im Tälern deckte ich mich immer mit Brot, Käse, Riegeln, Speck oder Leoner ein.
1391055

So musste ich auch nie viele Lebensmittel spazieren fahren.
Bilder: Einfach bei Link durchklicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beeindruckende Route. Allerdings sieht der Rucksack doch recht schwer aus. Wieviel kg kommen da so zusammen (ohne Essen und Trinken)? Zumal der Salewa Rucksack ein nicht besonders komfortables Tragesystem hat (dafür aber leicht ist).
 
Der Rucksack mit Inhalt war so bei 4 kg + 3kg Getränk + 1kg Brotzeit = 8kg.
Bergauf teilweise noch 13,5 kg Radl drauf = 21,5 kg. (Habe leider keine Wage um genaue g Angaben zu machen.)
Mit dem Tragesystem vom Rucksack hatte ich keine Probleme bzw. man gewöhnt sich daran. Am Anfang hatte ich aber ein Problem mit der Deckeltasche, die stand beim bergab fahren immer am Kopf an. Die Lösung war radikal, Deckeltasche abschneiden und nach hinten runter hengen lassen (am Rucksack ist eh schon mehr kaputt). Hat aber prima funktioniert.
 
@bike-bubb
Hast nog etwas mehr info ueber deinen tour? Wie lange, welche route, mehr foto's? Sieht aus wie ein super unternehmung.
 
Diesmal war ich nur zwei Tage unterwegs. Ob das schon als Bikepacking durchgeht, oder nur als Overnighter? Immerhin waren es beinahe 100km mehr als das letzte Mal, als ich drei Tage unterwegs war.
Der Vorteil an zwei Tagen ist, dass man sich ziemlich auf den Wetterbericht verlassen kann und darum noch etwas Material sparen kann. Kalt war es diesmal auch nicht mehr, darum konnte auch die warme Jacke zu Hause bleiben.

Am Montag fuhr ich bei strahlendem Sonnenschein im Toggenburg los, erreichte über viele Nebensträsschen und wenige Trails Rapperswil und erklomm den Pfannenstil. Da wimmelte es von Schulreisen. Im Meilemer Tobel gings dann hübsch runter an den Zürisee, wo schon ein Schiff auf mich wartete.

1013448_10201573334122305_1606055910_n.jpg


Auf der anderen Seeseite wurde die Sache dann etwas mountainbikiger. Über die Albiskette erreichte ich den Üetliberg, der ziemlich mitten in Zürich steht.

1013175_10201573343642543_413151380_n.jpg


Hier gibt's einen gebauten Trail runter in die Stadt, den ich mitnahm, bevor ich mich weiter nach Nordwesten vorarbeitete. Ich folgte steht's dem Agglomerationsrand, bekam aber erstaunlich wenig davon mit. Es geschah aber ein paar Male, dass ich direkt aus dem Wald kam und plötzlich auf einer vielbefahrenen Kreuzung stand, die ich überquerte um wieder im Wald zu verschwiden.
Auf flowigen Trails erreichte ich Baden und stellte unterwegs fest, dass die Biker wohl in dieser Gegend schon zahlreicher sind als die Wanderer - zumindest an einem schönen Montag nach Feierabend.

In Baden wechselte ich für 15km auf die Strasse, um meinen angepeilten Übernachtungsplatz doch noch zu erreichen. Die 400hm bis zu ihm hoch verlangten dann doch noch etwas Überzeugung.

992913_10201573345282584_1541179693_n.jpg


Ein Feuer war bald gemacht und die Würstchen wurden von meinem Magen freudig empfangen.
 
Am Dienstag dann rächte sich meine motivierte Herangehensweise vom Montag. Schon auf der Staffelegg war mir klar, dass Hügel keine gute Idee mehr sind. Ich fand einen flowigen Downhill runter an die Aare und ass in Aarau erst mal richtig Zmorgen (Frühstück:-P).

Dann folgte ich dem Fluss und war überrascht, wieviele Trails es da gibt. Zwar alle flach, doch häufig sehr hübsch der Aare entlang durch Busch und Wald.

So gondelte ich durch die Gegend - von einem Bahnhof zum nächsten und fand immer, ach nein, den nächsten schaff ich noch. Ich gelangte nach Aarburg

1043896_10201573346842623_299932098_n.jpg


und Aarwangen

1017395_10201573347442638_201066154_n.jpg


traf aber auch auf Industriegeschichte, z.B. mit der ehemaligen Zellulosefabrik Attisholz

998531_10201573348282659_1689802696_n.jpg


Unspektakulär erreichte ich Solothurn, wo ich das Tourende mit Panasch (Radler) begoss.

1013883_10201573350202707_668648155_n.jpg


Nach zwei Büchsen und einer Packung Chips war ich aber wieder motiviert und beschloss auch noch die fehlenden 25km bis zum ursprünglich anvisierten Ziel Biel zu fahren. Auf den letzten Kilometern geriet ich in Ausläufer eines Gewitters und hätte ca. 7km vor Schluss noch ein Panasch gebraucht, um der Motivation nochmals etwas nachzuhelfen.
 
Ich war am Mittwoch solo in den Tafelbergen des Elbsandsteingebirges unterwegs und hab die fixe Idee einer kurzangebundenen Übernachtung im Gebirge umgesetzt, die mir im Kopf rumschwirrte. Alltag ausklinken mit Nachdruck.
Wie das immer so ist, wenn ich alleine unterwegs bin, kam ich erst ziemlich spät los... halb drei ausm Zug raus und aufs Rad... was für das geplante Streckenpensum reichen sollte. Der erste Anstieg war schweißtreibend, obwohl es nicht so warm wirkte. Bewölkt und mächtig schwül wars, der Boden zeugte überall von nicht allzu lang zurückliegendem Regen. Oben aufm Plateau des ersten Tafelberges alles beim Alten. Kurzes Fotopäuschen, stark verkürzter Stop am Frühstücksplatz und weiter.


Warmrollen by all martn, on Flickr

Die Standard-Abfahrt zeigte sich mit Windbruch gespickt und dazwischen mit Farnen und Krauten zugewuchert. Sollte man wohl in näherer Zukunft noch meiden. Dann ging es erst einmal daran, Strecke zu machen bis zum nächsten Berg, dem Quirl. Das zurückliegende Höhentrainingslager in den Alpten machte sich bemerkbar, als ich wohlgermerkt mit Übernachtungsgepäck einige Rampen bezwang, bei denen wir sonst ohne mit der Wimper zu zucken absteigen. So auch den Anstieg auf den Quirl komplett. Dafür scheiterte ich in anderen Passagen, die sonst immer gehen. Der Weg am Sockel des Quirl wurde nach dem Winter aufgeräumt, war erfreulicherweise wieder komplett passierbar und bereitete viel Freude.
Voller Optimismus wollte ich mir dann anschauen, wie der Direktanstieg zur Festung Königstein mittlerweile aussah. Als ich den im Winter auf der Karte entdeckt hatte, war eine Lichtung mit massivem Windbruch blockiert und die Überquerung jener erforderte einiges an Geduld und Mühen. Zu meiner Enttäuschung hatte sich hier nichts getan. Die Lichtung war immernoch völlig verwüstet und der Jahreszeit entsprechend nun auch noch reichhaltig mit meist stacheligem Wildwuchs garniert. Ich sah ohne Machete kein Durchkommen, kehrte um um nahm einen noch steileren Weg nach oben, den Hasenweg. Der war zwar deutlich schweißtreibender, aber immerhin zielführend. Nach der Fast-Umrundung der Festung und einer etwas zurückhaltenden Abfahrt kam ich nach Thürmsdorf, wo zu meiner Freude die Adoratio Schokoladenmanufaktur noch geöffnet hatte. Ich gönnte mir ein Täfelchen Schokolade für später. Wie oft hat man schon die Gelegenheit, Schokolade aus erster Hand zu erstehen. Und ein dunkles Schokoeis für den sofortigen Hirnfrost.
Da die Zeit nun schon recht vorangeschritten war, entschloss ich mich, den nächsten Tafelberg auf der Normalroute auszulassen und fuhr stattdessen einen unbekannten Weg, der sich als gehörig ruppige Abfahrt entpuppte.


Erkundungen by all martn, on Flickr

Offenbar stürzte hier in letzter Zeit des Öfteren reichlich Wasser den Weg hinab. Das ehemals grob gepflasterte Band glich mitunter einem trockenen Bachbett und bot dem geneigten Schussradpiloten reichlich Gelegenheiten sich spektakulär zu zerlegen, sollte der Übermut die Oberhand gewinnen. Dank Unterbrechungen für Fotos konnte ich den Übermut zügeln und kam heil unten an, wo ich nach mehreren unmarkierten Kreuzungen etwas die Orientierung verlor. Ein kleinerer Tafelberg war mein Ziel und immerhin noch vor Acht fand ich den Weg auf den Gipfel.


Hike-a-Bike by all martn, on Flickr

Ein Pärchen saß bereits oben und wartete vermutlich auf den Sonnenuntergang. Außerdem ein Mann mittleren Alters, der seinem Gepäck nach zu urteilen ebenfalls hier nächtigen wollte. Ich schlich etwas auf dem Plateau umher auf der Suche nach einem schönen Platz, nach Möglichkeit mit Blick Richtung Sonnenaufgang. Geschätzt eine Stunde blieb mir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit, als ich mich dazu entschloss, es doch lieber auf dem Nachbarberg zu versuchen, der mir vertrauter war. Dort würde es warscheinlich einsamer sein und schon ohne Suchen zu müssen hatte ich mindestens einen schöneren Schlafplatz im Hinterkopf. Der Bergwechsel ging mit dem Rad rasch vonstatten und direkt auf dem Gipfel fand ich eine lauschige Stelle, Lager aufzuschlagen. Zeit für das Abendbrot und einen angemessenen Nachtisch.


Abendbrot by all martn, on Flickr


Guten Abend by all martn, on Flickr

Lauschig ist allerdings immer etwas relativ und eine erholsame Nacht hat man Gelegenheitsbiwakier nie sicher. Hier veranstaltete ein paar Meter weiter ein Bilch oder ähnliches die halbe Nacht lang ein gehöriges Theater, wovon hauptsächlich Gequäke und Gekeife bei mir ankam.


Gute Nacht by all martn, on Flickr

Später gab es dann aber doch noch ausreichend Ruhe für etwas Schlaf und eh ichs mir versah, graute schon der Morgen mit Nebel im Tal, der mit der Sonne nach und nach aufstieg und für tolle Stimmung sorgte. Da die Arbeit rief, blieb auch keine Zeit, lange im Schlafsack liegen zu bleiben.


Guten Morgen by all martn, on Flickr


Slunce slunct! by all martn, on Flickr

200 Höhenmeter bergab lockten zum Bahnsteig, nur die Fahrtechnik war irgendwie noch nicht wach. Am Waldausgang herrschte herrliche Stimmung. Brennnesseln und anderes den Weg bevölkerndes Kraut förderte die Durchblutung der Beine.


Abfahrt by all martn, on Flickr


\\o\iI/ by all martn, on Flickr

Und dann am Bahnsteig kam die S-Bahn zurück in den plötzlich viel entspannteren Alltag.
 
Das Abfahrt-Bild ist klasse. Was hast du fuer ne Kamera benutzt und was hattest du alles dabei?
 
danke, danke!
ich fotografiere mit ner ollen olympus e-410 und hatte zusätzlich zum normalen tagesgepäck nur den schlafsack, die isomatte, zahnputzzeug und mehr verpflegung mit.
 
Also DSLR - konnt ich mir ja fast denken. :rolleyes:
Wie verpackst du die auf der Tour? Ich scheu mich ja bisher noch meine DSLR mitzunehmen...
 
Also DSLR - konnt ich mir ja fast denken. :rolleyes:
Wie verpackst du die auf der Tour? Ich scheu mich ja bisher noch meine DSLR mitzunehmen...

die liegt idR lose im rucksack. ich achte bisschen drauf, dass sie nicht blöd neben anderen harten gegenständen liegt und jenachdem, was sonst so ringsrum liegt, wickel ich sie in ein buff ein. sonst mach ich mir da keinen kopf... ;)
 
Ich bin dieses Jahr von Basel über das Juragebirge an den Lac Neuchatel, dann zum Genfer See und via Mageve über die Alpen, Voralpen und dem Rhone-Tal bis an die Nordspitze des Ardeche-Gebiets gefahren. Es war aber sehr viel Straße dabei, was vor allem an der extremen Hitze lag. Selbst in den Alpen war mein Sommerschlafsack immer offen - meist lag ich sogar in Unterhose drauf. Da verliert man die Lust auf Trails jenseits der Baumgrenze (wo's auch nur unmerklich kühler war).

Anschließend traf ich meine Frau, die per Auto anreiste. Wir fuhren noch etwa zehn Tage an der Küste und in den Cevennen herum - beeindruckend. Letzteren gilt bei mir eine stark priorisierte Vormerkung für eine künftige Tour. Tipp: Etwas südlich von Valence kommen sich Alpen und Massif Central sehr nahe. Wer Zeit hat, kann also beide Gebirgszüge kombinieren - oder gar noch bei St. Guilhelm auf den Jakobsweg abbiegen und nach Spanien weiterfahren.

Mein Basisgewicht lag mit ca. 6,5 Kilo unnötig hoch. Überflüssig war der Kauf eines größeren und schwereren Rucksacks mit Rahmen (zum Transport von viel zu vielen Trekkingspeisen... braucht man nicht). Außerdem muss ich mich dringend um einen besseren Langstreckensattel kümmern. Sehr zufrieden war ich - auch in Wärmegewittern und bei starkem Wind - mit meinem Ultraleichtzelt (SMD Lunar Solo). Und wer heutzutage ohne Neoair-Matratze fährt, ist meines Erachtens ein Masochist. ;) Sinnvolles Mehrgewicht bei der Hitze: eine Badehose (die Franzosen können prüde sein).

Größte Überraschung: Selbst entlang des Genfer Sees ist ein Mountainbike von echtem Vorteil; denn zwischen Lausanne und Nyons lassen sich weite Strecken über einen oft wurzeligen Fußgängerpfad in unmittelbarer Wassernähe fahren. Größte Enttäuschung: Annecy ist im alten Kern zur Touristenhölle verkommen und in den Vororten eine wahre Navigationsqual für Radler. Wer am gleichnamigen See zelten will, sollte übrigens weit außerhalb der Stadt bleiben.

Eine vielleicht nicht ganz unnötige Anmerkung: Die Schweiz ist bekanntlich teuer. Sie ist echt teuer. Es führt auch kein Weg um diese Tatsache herum, und jede Tasse Kaffee erinnert dich dran. Am Genfer See, wo wildes Campen praktisch unmöglich ist, musste ich auf einem Zeltplatz 33 Franken lassen.

Viele Grüße

Martin
 
Wenn ich das so sehe fangen bei mir die Rädchen im Kopf auch an zu drehen. Ich habe bisher einen Alpencross gemacht mit 16 kg Rucksack, ohne irgendwas am Rad dran. Das Fully (Santa Cruz Blur LT Carbon) bietet selbst in XL kaum Platz im Rahmendreieck, so dass ich das was ihr so macht eigentlich vergessen kann. Da müsste ich schon mein Rohloff-Hardtail nehmen um überhaupt irgendwo was unterzukriegen.
Aber trotzdem reizt es mich, weil mein Junior jetzt so langsam in das Alter kommt wo er im Zelt übernachten total spannend findet. Da könnte man ein paar schöne Vater-Sohn Touren drehen für kleines Geld mit großem Abenteuer. Mal schauen.
 
Weil ich nicht wusste, ob mein Knie hält, habe ich eine Mehrtageserkundung in der näheren Umgebung gemacht. Die Idee war, jederzeit abbrechen zu können und per ÖV wieder heimzukommen. Weil ich bei mir vor der Haustüre keine Tafelberge habe, bin ich eben Graspässe gefahren.

Am ersten Tag bin ich erst um 14:00 Uhr los und der erste Graspass wurde bald am Horizont sichtbar:
1095031_10201894221424287_359617141_n.jpg


Und obwohl es nur ein Graspass war, musste man am Schluss doch knapp 200hm hochtragen. Von oben gab es dann eine wunderbare Sicht auf das, was noch kommen soll.

1150897_10201894222464313_948328985_n.jpg


Die Abfahrt stellte sich dann als erstaunlich spassig heraus. Am Anfang nervte zwar ein Abstreifer der Federgabel, der bei kräftigem Einfedern immer aus seiner Halterung gedrückt wurde. Als mit die Idee kam, ihn bei komprimierter Gabel wieder reinzudrücken, damit er keine überflüssige Luft in der Gabel einschliesst, blieb er dann auch drin. Weiter unten nervten diverse Zäune, aber dennoch: 1200hm gute Erfahrung.
Eigentlich wollte ich dann direkt nach Elm fahren. Das wäre das Tal im obigen Bild rein und dann einmal links abbiegen. Das hätte aber bedeutet, ca. 30km Radweg zu fahren. Darum bog ich links in Richtung Walensee ab. Dort hatte ich nämlich noch meinen Plan B.

Ein Übernachtungsort war schnell gefunden. Leider fuhren unmittelbar oben rechts Züge durch. Aber so ist es halt in der Zivilisation.

537225_10201894223944350_2114635958_n.jpg
 
Zurück