Wieso sind Laufräder in Relation so teuer???

Meine Meinung, auch wenn ich dadurch ein noch größeres Fass aufmache.

Wenn einer Rennen fährt und es beim Kampf um Platz 1 bergauf auf jedes Gramm ankommt: sicher wichtig!
Für den Ottonormal Fahrer (da zähle ich mich mit meinen 2000-3000KM im Jahr dazu) kommt es weder bei Schaltung (z.B. Sprünge von Deore bis zu XTR) noch bei sonstigen Komponenten wie Laufrädern/Naben extrem auf Gewicht an (ne gewisse Mindestqualität vorrausgesetzt). Wenn du dadurch 3 Km/h langsamer bist - piepegal. Wenn du dadurch 5 Minuten länger den Berg hoch brauchst - piepegal.


Gibt ja wohl auch wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass es gar nicht so viel bringt wie viele hier meinen oder behaupten... SIcher fährt es sich anders, aber ich vergleiche das mit nem Sportauspuff beim Auto, rein gefühlsmäßig hat man gleich 20 PS mehr, auch wenns in real gar nix bringt. :D

3kg Wampe weniger spart noch Geld und bringt wohl mehr... Ne ordentliche Fitness auch, bevor man ans Radgewicht geht.

Ich baue meine Laufräder selber. Deore Naben (zählt als MTB EInstieg), günstige Speichen und Nippel von CNC Bike, Felgen je nachdem was ich brauche, sicher nicht das teuerste. Spannung ziehe ich mit dem Tensiometer schon ziemlich genau hin, dass muss schon passen, aber mit der Messuhr bis in die Haarspitze ausjustiert habe ich noch nie, nur mit schleifendem Dorn. Man schaue sich mal die Rundlauftoleranzen eines fetten MTB Reifens an... Aber hauptsache der Laufradbauer hat den LRS ja extra noch von Jungfrauen bei Vollmond aufs tausendstel auszentrieren lassen. Meine LRS sind günstig, laufen alle trotzdem viele tausende KM, auch ganzjährig (Salz!) und für mich als Normalfahrer völllllig ausreichend.

Lange Rede, kurzer Sinn, wenn du auch nur hobbymäßig rumfährst, kauf dir nicht den billigsten Scheiss, versenke aber auch nicht mehrere hundert Euros...
 
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hier mal ne ganz konkrete Einordnungs-Frage, hier mal ein DT Swiss komplett
Laufradsatz für 269,- Euro,
Dein zitierter DT Swiss LRS hat eine Alufelge. Der Fertigungsprozess bei Alu ist weitestgehend automatisiert, bei Carbonfelgen in den teuren Laufradsätzen ist Handarbeit angesagt. Immer.
Hier mal drei Videos die Dir einen Einblick in die Carbonfertigung geben (video 1, video 2, vvideo 3.). 1 kg hochwertige Carbonfaser kann schnell mal in die hunderte Doller gehen, dagegen ist Alu spotbillig.
 
hier mal ne ganz konkrete Einordnungs-Frage, hier mal ein DT Swiss komplett
Laufradsatz für 269,- Euro,

gemäß der Preisspanne tendiere ich dazu, das set pauschal als "etwas besser als Schrott" einzuordnen",
ist das so? Oder ist z.B. ein 1000 Euro Laufradsatz soviel signifikant besser, dass er die knapp 750 Euro
mehr rechtfertigt?

https://www.bike-components.de/de/DT-Swiss/M-1900-SPLINE-25-Disc-Center-Lock-29-Laufradsatz-p67216/

Hält sicher auch.
Soll das Laufrad aber weniger wiegen und dabei nicht deutlich an Steifigkeit und Haltbarkeit einbüßen, steigt der Aufwand für Entwickeln, Testen und den Einsatz anderer Materialien (Carbon) deutlich an. Vermutlich auch der Ausschuss, zumindest bei Carbon.

Wenn Du Dir Schaltungen anschaust, wird bei den günstigen Teilen einfache eine „Kopie“ der teuren mit günstigeren Materialien aufgelegt. Also im Grunde der andere Weg und da dürften die Lastfälle auch nicht so diffizil und problematisch sein wie bei Laufrädern oder Rahmen.
 
@maggus75
danke Dir für die Erläuterung

ich bin auch "nur" Hobbymäßig unterwegs, jetzt schaue ich in den letzten Monaten, wo es am Bike
sogenannte "easy wins" gibt, also upgrades, die für relativ wenig Geld viel bringen.
Und da sind mir jetzt die Laufräder irgendwie als "negativer Ausreißer" nach oben aufgefallen,
wenn ich da "aufrüste", möchte ich da so wie Du auch schreibst nicht in Sphären von 500 Euro, schon gar nicht über 1000 Euro gehen.
 
@maggus75
danke Dir für die Erläuterung

ich bin auch "nur" Hobbymäßig unterwegs, jetzt schaue ich in den letzten Monaten, wo es am Bike
sogenannte "easy wins" gibt, also upgrades, die für relativ wenig Geld viel bringen.
Und da sind mir jetzt die Laufräder irgendwie als "negativer Ausreißer" nach oben aufgefallen

Dann schau dir bloß keine Preise von Rahmen oder Gabeln an...

Felix (baut und verkauft "teure" Laufräder)
 
@maggus75
danke Dir für die Erläuterung

ich bin auch "nur" Hobbymäßig unterwegs, jetzt schaue ich in den letzten Monaten, wo es am Bike
sogenannte "easy wins" gibt, also upgrades, die für relativ wenig Geld viel bringen.
Und da sind mir jetzt die Laufräder irgendwie als "negativer Ausreißer" nach oben aufgefallen,
wenn ich da "aufrüste", möchte ich da so wie Du auch schreibst nicht in Sphären von 500 Euro, schon gar nicht über 1000 Euro gehen.

Wir sind im Hobby- Bereich, da ist Liebhaberei im Spiel und der Preis oft zweitrangig, wenns gefällt.
Laufräder im Bereich 500 Euro ist zumeist haltbare, gute Mittelklasse, mal mehr oder weniger gut zu Servicen.
Wenn Du mal nach "Hausbesuche" filtert, wirst Du Beiträge zu Herstellern finden und im Idelfall ein Bild davon bekommen was für Firmen hinter den Teilen stecken. Komponenten-Riesen wie Shimano und SRAM, kleinere wie Hope oder kleine Buden mit grossen Namen wie Tune, Syntace, Newman mit unterschiedlichster Fertigungstiefe, Engineering Kapazitäten, Vertriebs- und Marketingmöglichkeiten.
 
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@maggus75
danke Dir für die Erläuterung

ich bin auch "nur" Hobbymäßig unterwegs,
Ich will hier auch nicht falsch verstanden werden. Sicher haben solche Räder mehr oder weniger ihren Sinn in manchen Bereichen und für manche Fahrer. Thema Gewicht oder was auch noch genannt wurde Steifigkeit/Festigkeit. Aber in die Leistungsklasse, sei es bei Zeiten oder Geländeschwierigkeit musst du erst mal kommen, wo du das dann wirklich brauchst!
Ein handgebauter LRS ist sicher auch genauer gespannt (ich weiß ja selber wieviel Zeit man da investieren kann). Es gibt aber eben viele LRS an Fertigbikes, die genauso problemlos viele tausend KM laufen... Ich rede jetzt nicht vom 300 Euro Komplettrad, ich hatte aber selber schon Räder der tausend Euro Klasse (wo man zumindest lt. Shimano mindestens schon die "echten MTB Gruppen" oder höher verbaut hat), ob damals 26er oder jetzt 29er, die ganz viele viele KM laufen und die auch (trotz meiner 100 Kilo) auch bei häufigerem Geländeeinsatz nicht brechen oder ne Acht bekommen. Was so ein LRS an so nem Bike in der Herstellung kostet, wenn das ganze Bike im Laden für 1000 VK steht, sollte klar sein.

Sowas reicht aber trotzdem für die meisten von uns...
 
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Die benötigten Maschinen zum fertigen einer Felge sind groß und teuer dazu kommt, dass eine Felge viel Platz zur Lagerung benötigt.
Naben sind ziemlich präzise gefertigt und komplex was sie ebenso kostspielig macht.
Dazu kommt noch der Aufbau - maschinell ist nur in großen Stückzahlen ertragreich und ein händsicher Aufbau benötigt Zeit und somit einen Fachmann der bezahlt werden will.
Dazu kommen noch gefühlte 38 Standards bei fertigen Laufradsätzen und da hast du deinen Preis.
 
Das sind so Bodenprofile, bei denen bergauf sowie bergab ein hochwertiger leichter, stabiler (und niederdrucktauglicher) Lrs keine Geldausgabe sondern eine "gute Investition" ist.

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Laufräder sind mit wenn nicht das wichtigste an einem Radel ! Viele Denken das Rahmen und Schaltung etc. wichtig an einem Radel ist dem ist aber nicht so, klar ist ein guter Rahmen wichtig aber wichtiger sind gute Laufräder + Reifen
 
Hmm, ich habe immer das Gefühl daß man gerade bei Felgen nicht all zu viel Geld ausgeben muss. Ne DT Swiss E511 geht für 70 Tacken Straßenpreis her. Und so viel bessere Felgen gibt es halt einfach nicht im AM/Enduro Segment. Klar kann man ein kleines Vermögen für Carbon ausgeben, aber stabile Carbonfelgen sind dann auch nicht so viel leichter. Und ob sie sich besser fahren ist ja auch sehr umstritten. Nicht umsonst sind die Enduro pros hauptsächlich auf Alu unterwegs. Daher mein Fazit: Klar kann man da viel Geld ausgeben, aber es gibt wirklich wenig Gründe dafür.
Wobei ich diese rumwackel Zipp Laufräder schon auch charmant finde. Aber die überlasse ich den Zahnärzten und Anwälten.
 
Messerspeichen sind den Aufpreis IMMER(!) wert.
Ich wollte keinerlei Aussage über Sinn oder Unsinn von Messerspeichen machen! Teure Laufräder haben sie meistens, und wenn man sich die Preise einer einzigen Messerspeiche anguckt, dann weiß man wo alleine 150-250€ Aufpreis im LRS herkommen. Es geht ja hier darum, Preise zu erklären, nicht unbedingt zu rechtfertigen ;)
 
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Ich wollte keinerlei Aussage über Sinn oder Unsinn von Messerspeichen machen! Teure Laufräder haben sie meistens, und wenn man sich die Preise einer einzigen Messerspeiche angucken und dann weiß man wo alleine 150-250€ Aufpreis herkommen. Es geht ja hier darum, Preise zu erklären, nicht unbedingt zu rechtfertigen ;)
Messerspeichen sind nur ein PR Gag , in der Praxis hat sich die D-Light durchgesetzt !
 
Vergleich mal die Festigkeit der CX-Ray mit einer D-Light. Ein PR Gag ist es sicherlich nicht. Wenn jemand den Aufpreis zahlt, ist er auch gerechtfertigt. So funktioniert die Wirtschaft. Ich benutzte die CX weil man sie gut beim Einspeichen fixieren kann, und sie sich dann nicht mitdreht. Mir erspart es Zeit.
 
Bei der Gewichtseinsparung geht es nicht immer nur um Wettkampf und Platz eins. Man „kann“ damit auch in einer Gruppe Trainingszustände ausgleichen. Wenn die Kumpels fitter sind , man selber das besser Material hat. 400 g (1600 zu 2000g) merkt man schon sehr gut. Man kann deswegen die 3 Stundentour mitfahren was den Spaß am Sport erhöht und auch motiviert. .... oder ein E-Bike zulegen:teufel:
 
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