Das können wir gelten lassen
Hier steht echte Geschichte versteckt im Wald. An dieser Stelle stand die erste Trestlebrücke Europas (1886 gebaut).
https://de.wikipedia.org/wiki/Trestle-Brücke
Der Ursprung der Schmalspurbahn Freital-Potschappel–Nossen liegt in der Niederhermsdorfer Kohlezweigbahn. Diese Normalspurbahn schloss den Oppel- sowie den Albertschacht an die Bahnstrecke Dresen-Werdau an (seit 1856). 1886 wurde in diese Strecke eine dritte Schiene eingelegt, um sie für die Schmalspurbahn Freital-Potschappel–Nossen mit zu benutzen (Dreischienengleis). Die bis Wilsdruff fahrende Schmalspurbahn wurde 1899 bis Nossen und 1909 über Meißen/Lommatzsch nach Döbeln verlängert.
1935 gab es einen schweren Unfall. Dabei riss der Untergurt der schönen Trestleworkbrücke und die Lok sackte rund einen Meter ab, fiel aber nicht runter. Immerhin hatte die Brücke 49 Jahre gehalten.
Daraufhin wurde die Brücke abgerissen. Von dieser Brücke existiert noch der südseitige Brückenkopf im Wald. (1. Etappe)
1936 wurde irgendwo anders eine Stahlkastenkonstruktion geklaut und eine völlig neue Brücke errichtet. (2. Etappe)
Davon existiert noch der besser sichtbare Brückenkopf.
1966 -1973 erfolgte Stück für Stück die Stillegung der Strecke. 1974 wurde besagte Brücke abgerissen.
Die hätten die Brücke mal stehen lassen können.

Dann müsste man jetzt nicht die stark befahrene (Freitaler) Kesselsdorfer Straße queren um auf dem Radweg (3. Etappe) zu bleiben. Der Radweg eignet sich gut um vom Freitaler Revier über Kesselsdorf zum Zschoner Grund zu kommen (Schön mit 1/30 den Berg hoch). Das ist einer meiner Hausrunden.
Oben sieht man auch noch Reste einer alten Bahnschwelle. Liegt irgendwas zwischen 52 und 89 Jahre dort im Dreck.
Nun stehen sie einsam im Wald die stummen Zeugen einer andern Zeit.
Danke an meinen Vater für den erhellenden Tripp durchs Dickicht!
