Olympia Tokio 2020
Startlisten der olympischen XC-Rennen

Am kommenden Montag und Dienstag steigen auf der Halbinsel Izu die olympischen XC-Wettkämpfe. Obwohl die Rennen die bedeutendsten im 4-Jahres-Zyklus sind, nimmt nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Welt-Elite an den Olympischen Spielen teil. Das liegt in erster Linie am komplizierten Qualifikationsmodus. Hier gibt es die vollständigen Starterlisten für die Rennen am Montag und Dienstag!

Der Qualifikationsmodus

Um bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, genügt es nicht einfach, in der Weltspitze vertreten zu sein. Eine komplizierte Startplatzvergabe stellt den besten Nationen entsprechende Kontingente zur Verfügung, die dann jedes Nationale Olympische Komitee füllen kann. Tom Pidcock, als Mitfavorit auf Olympia-Gold, ist aufgrund dieser Regularien nur mit Ach und Krach bei den Spielen dabei. Ein kurzer Überblick über den Quali-Modus:

• Zunächst stehen für die Damen und Herren jeweils 38 Startplätze zur Verfügung – zum Vergleich: Im Weltcup stehen bei den Herren regelmäßig um die 120 Fahrer am Start. 37 Plätze werden über die Qualifikation vergeben, ein Startplatz steht jeweils dem Ausrichterland (dieses Jahr also Japan) zu.
• Die Qualifikation wird über ein separates Nationenranking (getrennt nach Damen und Herren) ermöglicht. Die Weltranglistenpunkte der jeweils drei bestplatziertesten Fahrerinnen bzw. Fahrer einer Nation in einem Zeitraum von zwei Jahren (in diesem Jahr aufgrund von Corona etwas verlängert) fließen in dieses Ranking mit ein.
• Über dieses Ranking werden jeweils 30 der 37 Startplätze vergeben. Die Nationen auf den Plätzen eins und zwei dürfen je drei Athlet*innen zu den Spielen schicken, die auf den Plätzen drei bis sieben je zwei und die auf den Plätzen acht bis 21 je eine*n.
• Sonderregelung 1: Da die stärksten MTB-Nationen größtenteils aus Europa kommen, darf die am höchsten gelistete Nation der Kontinente Afrika, Nord- und Südamerika sowie Asien jeweils einen Starter nach Tokio entsenden.
• Sonderregelung 2: Vier starke Nationen der WM 2019 in Mont-Sainte-Anne (die zwei besten in den Eliterennen sowie die zwei besten in den U23-Rennen), die sich aber keinen regulären Startplatz ergattern konnten, dürfen ebenfalls jeweils eine Athletin bzw. einen Athleten zu Olympia schicken. Die Regelung kommt vor allem Nationen zugute, die lediglich eine*n Fahrer*in auf Weltklasseniveau haben – also zu wenige starke Sportler*innen, um im Nationenranking vorne dabei zu sein.

Ohne die zweite Sonderregel dürften beispielsweise Jenny Rissveds und Tom Pidcock in Izu nicht mit dabei sein. Die Olympiasiegerin aus dem Jahr 2016 wurde in Mont-Saine-Anne 16. und sicherte damit ihren eigenen Startplatz ab, da sich Schweden im Nationenranking nicht unter den ersten 21 Ländern einreihen konnte. Im Falle von Tom Pidcock wird es noch komplizierter: Auch Großbritannien findet sich nicht unter den besten 21 Nationen in der Auflistung der Herren wieder. Frazer Clacherty wurde bei der U23-WM 2019 jedoch 14. und war damit hinter dem Chilenen Martin Vidaurre Kossmann, der damals Vierter wurde, als zweitbester U23-Fahrer eines Landes, das nicht über das Nationenranking qualifiziert war. Dementsprechend steht den Briten ein Startplatz bei den Herren zu, den Clachertry sicherte und nun Tom Pidcock in Tokio einnimmt.

Das finale Nationenranking der Damen

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Das finale Nationenranking der Herren

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Die Startlisten

Wer schlussendlich in kommende Woche in Izu dabei sein wird, kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden.

Damen

Herren

Was denkt ihr: Wer holt sich Gold in Tokio?

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