Bikeparks in Europa - Fallgrube statt Hüpfburg? Ein Interview mit Dimitri Lehner von FREERIDE.

Die ganze Welt schwärmt vom Bikepark Whistler. Doch in Europa geht nichts voran. Sind wir unfähig spaßige Bikeparks zu bauen? Oder betreiben die Bikepark-Kritiker Nestbeschmutzung, wenn sie an unserer Bikepark-Landschaft rumnörgeln. Ein Interview mit Dimitri Lehner, Chefredakteur des FREERIDE-Magazins und Bikepark-Tester.


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Die Anfängertauglichste Strecke (kennen sicher viele) ist die Freeride in Willingen. Bis zum Wald wirklich von jedem der Fahrradfahren kann zu bewältigen. Nur muss das halt dann auch das Gelände hergeben. Im Wald wo sich an steileren Stellen dann Bremsswellen bilden kann es für die Anfänger ungemütlich werden.

Aber sowas sollten sich die anderen Parks mal vornehmen umzusetzen.
 
Ich fand den Satz "Während ich in Kanada mit Lust und Spaß in den Bikepark starten kann, muss ich bei uns hoffen, den Tag unverletzt zu überstehen." sehr treffend.

Ich hatte keinen Tag in einem Bikepark, bei dem sich niemand, ob einer meiner Freunde/Bekannte oder sich selbst, etwas zugezogen hat.
Das geht von Blauen Flecken bis zum Schlüsselbeinbruch.

Das hat dazu geführt das wir mittlerweile Parks meiden, und uns auf angenehmeren Gelände bewegen.

Biken macht jedem Spaß und Adrenalin gehört dazu. Etwas Risiko will jeder bei der Sache eingehen und sein Freeride-Bike ans Limit ziehen. Aber genau da trifft er den Punkt.

Das Maß das in manchen Parks verlangt wird, an Risiko und Verletzungsbereitschaft ist mir einfach zu Hoch.

Der Bikepark am Ochsenkopf ist schön gelegen, aber ist für Einsteiger eine Katastrophe. Es gibt auch hier kleinere und größere Sprünge und auch einen "Übungspark". Das ganze ändert aber nichts daran, dass du die eigentliche Abfahrt nicht üben kannst, und dich an die Obstacles nicht rantasten kannst. Tue es oder lass es, friss oder stirb heißt es leider viel zu oft.
 
Downhillen ist noch immer ein Extremsport deshalb sollen die Strecken auch schwierig sein, aber trotzdem braucht man auch Flow strecken :)
 
Wenn die Bikepark Betreiber ihre Trails mal selbst ausprobieren würden, würden sie merken das 70% ihrer Strecken nur Schrott ist.
Da manche Betreiber aber nicht mal selbst fahren oder zum Testen nur sehr Gute Fahrer auswählen kann da ja nichts besser werden.
 
Das Problem ist ja offensichtlich nicht mangelnder Wille, sondern dass zum Streckenbau wirkliches Wissen dazu gehört und das besitzt in Deutschland leider kaum einer...

Es gibt ja auch hier Beispiele für Parks bei denen aus "nicht viel bzw. nichts" extrem gute Sachen gebaut wurden.
Z.B. Geisskopf, Osternohe, Schulenberg, Filthy Trails etc.
Da haben sich leute Gedanken gemacht bevor sie die erste Schaufel in die Hand genommen haben!

Andersrum gibt es genug negative Beispiele für verschenktes Potential ... Thale, Braunlage, Hahnenklee, Leermoos, Waldautobahn Willingen :D
 
Am Ochsenkopf wird mMn auch "VIEL" zu viel Potenzial verschenkt. Viele Stunts sind für Anfänger in der Tat schlicht nicht zu bewältigen und im Endefekt zu heavy.
Bin schon öfter dort gefahren und habe mir im Herbst dort nen schönen Rippenbruch mit Knorpelriss zugezogen.

Insgesamt sind viele Parks einfach zu gefährlich und es fehlt der Flow. Bin auch jedes Mal froh, wenn ich nen langen Parkbesuch ohne Crash oder Verletzung überstanden habe.
 
Wie habe ich es nur geschafft, einigermaßen gut fahren zu lernen mit den harten unflowigen Strecken von vor 15 Jahren und viel schlechteren Bikes und immer noch zu leben?

Also, man muss die Kirche auch im Dorf lassen, bzw. Wurzeln, Felsen, Absätze und Sprünge (auch mal ein Double) im Bikepark.

Eins muss ich auch sagen: Es muss auch nicht jeder Vollpfosten Downhill fahren.
Können ja wieder Fußball spielen gehen.
 
Er hat recht! Und das wohl die meisten hier davon träumen mal in Whistler zu biken zeigt das ja wohl auch.
Ich war auch in Whistler und in weiteren Parks in Canada und mein Vergleich zu den mir bekannten Parks in D,FR,CH und A fällt sehr ähnlich aus, wobei es wohl in Deutschland am stärksten zu spüren ist.
 
:D lustig wär das ja allemal :) wen nehmen wir mit als Pro und als Beginner ?

Als anfängertolerante Pro's kommen mir Fabian Arzberger, Dominik Mai oder Matthias Reichmann in den Sinn. Anfänger würden sich sicher sofort genug melden. Sollten aber Bikepark Anfänger sein, keine völligen MTB newbees :) Ein Männlein und ein Weiblein vorzugsweise.
 
Naja, ich würde als Anfänger den tollpatschigsten Newbie hernehmen der zu finden ist. wenn er/sie die strecke irgendwie runterkommt ists in ordnung :D
 
Also prinzipiel hat der Herr Lehner ja recht, aber seine polemische Art die Sachen nur Schwarz und Weiss darzustellen ist schon ein wenig nervig.
In Whistler kann man auch nicht jeden Trail ungesehen Top to Bottom fahren und unten behaupten man hat alle Obstacles im puren Flow genommen..Es sollte wenn heissen, man kann jeden Trail recht sicher abrollen und beim 2ten Mal mit Gashahn weit offen, hat man unten das breite Flow Grinsen im Gesicht. Was ja auch schon mal sehr gut ist !
Und in Sunpeaks bei Kamloops sind die meisten Strecken sooo krass, da kann Otto Normal Freerider auch nach dem 2ten mal gucken viele Stunts nicht fahren..
Es gibt Kanada und es gibt Whistler. Finde nicht, dass man das gleichsetzten kann.

Back in Europe:
Ich find ja auch Lac Blanc sehr gelungen was den Kompromiss Spaß auf einfachen Strecken bis zu richtigen Herausforderungen betrifft. Verbessert werden könnten noch die Öffnungszeiten, so dass man ein wenig die Change hat den großen Trubel zu umgehen..
 
Diese Diskussion ist fast schon symptomatisch für unsere Gesellschaft! Mangelnde Selbstverantwortung wird einfach auf dritte abgewälzt...

Ich will nicht bestreiten, dass es in vielen Parks Strecken gibt, die selbst besseren Fahrern keinen Spass machen. Aber wenn es um Drops, Doubles, Gaps usw. geht sollte doch jeder sein Können selbst abschätzen. Wer solche Sachen ohne nötige Fahrtechnik fährt handelt schlichtweg fahrlässig! Derbe Stunts haben auf jeden Fall eine Berechtigung. Ich will mich als Fahrer einerseits weiterentwickeln anderseits gehört die ein oder andere Mutprobe/Nervenkitzel zu unserem Sport dazu. Genauso wie das Risiko sich dabei zu verletzten!

Interessanterweise sind die Parks in denen die erwähnten bösen Sachen stehen, sehr anfängertauglich...Aber cool zu den erlesenen 3% zu gehören :p
 
Wie habe ich es nur geschafft, einigermaßen gut fahren zu lernen mit den harten unflowigen Strecken von vor 15 Jahren und viel schlechteren Bikes und immer noch zu leben?

Also, man muss die Kirche auch im Dorf lassen, bzw. Wurzeln, Felsen, Absätze und Sprünge (auch mal ein Double) im Bikepark.

Eins muss ich auch sagen: Es muss auch nicht jeder Vollpfosten Downhill fahren.
Können ja wieder Fußball spielen gehen.


:daumen:

G.:)
 
Diese Diskussion ist fast schon symptomatisch für unsere Gesellschaft! Mangelnde Selbstverantwortung wird einfach auf dritte abgewälzt...

Ich will nicht bestreiten, dass es in vielen Parks Strecken gibt, die selbst besseren Fahrern keinen Spass machen. Aber wenn es um Drops, Doubles, Gaps usw. geht sollte doch jeder sein Können selbst abschätzen. Wer solche Sachen ohne nötige Fahrtechnik fährt handelt schlichtweg fahrlässig! Derbe Stunts haben auf jeden Fall eine Berechtigung. Ich will mich als Fahrer einerseits weiterentwickeln anderseits gehört die ein oder andere Mutprobe/Nervenkitzel zu unserem Sport dazu. Genauso wie das Risiko sich dabei zu verletzten!

Interessanterweise sind die Parks in denen die erwähnten bösen Sachen stehen, sehr anfängertauglich...Aber cool zu den erlesenen 3% zu gehören :p

Und gleich nommal 3 :daumen::daumen::daumen:

G.:)
 
Wie habe ich es nur geschafft, einigermaßen gut fahren zu lernen mit den harten unflowigen Strecken von vor 15 Jahren und viel schlechteren Bikes und immer noch zu leben?

Also, man muss die Kirche auch im Dorf lassen, bzw. Wurzeln, Felsen, Absätze und Sprünge (auch mal ein Double) im Bikepark.

Eins muss ich auch sagen: Es muss auch nicht jeder Vollpfosten Downhill fahren.
Können ja wieder Fußball spielen gehen.

Oje, genau solche Typen wie du sind dran schuld, dass wir immer noch in meisten besch..... Bikeparks rumgurken.

Unflowig und hart hat nichts mit sinnlos gefährlich zu tun. Und das sind viele Sachen in Deutschland leider.


Kleines Beispiel: Unter dem alten Betreiber war Todtnau lebensgefährlich. Ich habe dort an einem Tag 4 Leute teilweise schwer verletzt auf der Strecke liegen sehen (gebrochene Hüfte, ausgekugelte Schulter, gebrochene Schulter usw). Irgendwo im Wald hats mich dann auch noch zerlegt, weil sich mein Lenker in einer rostigen Feder einer alten Matratze eingehakt hatte. Die hing am Baum als "Schutz". Seit dem neuen Betreiber ist die Strecke immer noch schwierig, schnell und nicht ungefährlich. Aber man tut alles um sinnlose Gefahren wegzuräumen.
 
stimmiger Artikel!
Darum lieber bissl Kohle sparen und das Ticket für Whistler ziehen!!!
....vielleicht klappt heuer wieder!? I LIKE!!! brraappphhhhhh
 
einfach mal n wegwerf schauspieler aus irgendner fernsehserie der privaten anstalten nehmen...
 
Diese Diskussion ist fast schon symptomatisch für unsere Gesellschaft! Mangelnde Selbstverantwortung wird einfach auf dritte abgewälzt...

Ich will nicht bestreiten, dass es in vielen Parks Strecken gibt, die selbst besseren Fahrern keinen Spass machen. Aber wenn es um Drops, Doubles, Gaps usw. geht sollte doch jeder sein Können selbst abschätzen. Wer solche Sachen ohne nötige Fahrtechnik fährt handelt schlichtweg fahrlässig! Derbe Stunts haben auf jeden Fall eine Berechtigung. Ich will mich als Fahrer einerseits weiterentwickeln anderseits gehört die ein oder andere Mutprobe/Nervenkitzel zu unserem Sport dazu. Genauso wie das Risiko sich dabei zu verletzten!

Interessanterweise sind die Parks in denen die erwähnten bösen Sachen stehen, sehr anfängertauglich...Aber cool zu den erlesenen 3% zu gehören :p

Da gebe ich dir zu 100% Recht. Dennoch sollten die Bikeparks für alle Könnensstufen was zu bieten haben. Und alle Obstacles müssen so sicher als möglich sein egal ob mini Table für Anfänger oder der riesen Drop für Könner.
 
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