Singletrailskala Knigge

So, als Fazit kann man sagen:
Es ist durchaus möglich, an Fotos Schwierigkeitsgrade festzumachen, die von vielen Leuten zumindest ähnlich bewertet werden.
Das geht aber nur bei Fotos (und Stellen!), die man extra auf der ganzen Festplatte gesucht hat, die möglichst objektiv wirken - nicht bei allen. Manche Fotos verfälschen extrem, andre gehn besser.
Auch funktioniert das am besten im Bereich S3-S4. Drunter ist schwierig, drüber auch.
-> ich kann nicht alle Stellen aufgrund von Fotos bewerten, aber ich kann vermutlich für alle Bewertungen ein Foto finden. Evt wirds oben hinaus schwierig.

Meine Bewertungen der Stellen auf meinen Fotos:
1) S3/S4. Das schwierige ist, wie Ingo schon gesagt hat, der Umsetzer, nachdem man die Stufe gefahren ist.
2) S4. Bremstechnik, unebener Untergrund. Aber gut bremsbar, breite Linie, nicht zu steil.
3) S3. Natürlich könnt ich irgendwie zur Not vielleicht ohne Umsetzen rüberkommen, aber das ist für mich Beginn des Umsetzens und deshalb S3. Die Skala, die Umsetzen = S4 bewertet, müsste der Stelle ein beginnendes S4 geben.
4) S4/S5. Sehr enge Einfahrt, sehr steiler Mittelteil, der exakt angefahren werden muss. Rutschiger Auslauf. (- wenn das vorher S4 (weil Umsetzen) ist, dann hinkt der Vergleich S4/S5 für diese Stelle natürlich schon gewaltig.
5) S4. Die Durchfahrt durch den Zaun steht 90° zu dem weiteren Wegverlauf, der relativ steil ist. Es ist ein enger Versetzer erforderlich, um die Linie dann genau zu treffen.
6) S1/S2. Der Bereich, wo das Bike gerade ist, ist sicherlich sehr leicht, danach teilt sich der Weg etwas, es wird inhomogener, man muss sich die Linie überlegen.
 
wenn das vorher S4 (weil Umsetzen) ist, dann hinkt der Vergleich S4/S5 für diese Stelle natürlich schon gewaltig.

Exakt das ist ja auch immer mein Problem besonders bei "glatten" Kehren. Da umfasst ein S-Grad schon verdammt viel unterschiedlichstes Terrain.
Wie oben schon geschrieben würde ich die Definition (Versetzen zwingend notwendig) nicht grundlegend verändern.
Aber wenn man einen "Knigge" schreibt wäre das ein wichtiger Punkt, den man aufnehmen sollte: bei grenzwertigen Bewertungen eine kurze Begründung dazu schreiben, warum so oder so bewertet wurde. Bei Bild 3) könnte das dann etwa so lauten: "Spitzkehren mit glattem, griffigem Untergrund, die aufgrund ihrer Enge Versetzen des Hinterrads notwendig machen". (Ich hätte die Kehren ehrlich gesagt anhand des Bildes sogar als "gerade noch rollbar" eingeschätzt - daran sieht man mal, dass auch ausgewählte Bilder doch oft verfälschen)
Damit das nicht in Romane ausartet und jede Stelle des Trails einzeln beschrieben wird würde ich das nur machen, wenn damit der Gesamtcharakter des Trails oder die Schlüsselstelle, anhand derer bewertet wurde, beschrieben wird.

Dass das mit dem Kurztext bei OSM-Einstufungen z.B. nicht geht ist klar. Aber das läuft dann einfach unter "Pech gehabt", wenn man anhand der Einstufung etwas anderes erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thomas.h wenn 2) nicht steil ist, warum hängt der Ar*** so weit hinten? Schlecht gefahren ;)
Scherz bei Seite. Die enge Kurve wird immer ein Problem bleiben. Ich habe aber einige Ideen, wie man diesem vernünftig begegnet.
Weiter mit strittigeren Szenen:

1) 00:57 - 2:15
2) 2:46 - 3:00
3) 3:26 - 3:46
Video ansehen
Und mir fällt gerade noch etwas ein:

2:30 - 3:05
Video ansehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dem anderen Thread erlaube ich mir mal das mit rüber zu nehmen:


Gute Sache die STS nach einiger Zeit einmal auf ihre Aktualität hin zu hinterfragen!
Gibt mir auch die Möglichkeit drei Dinge zu korrigieren. ;-)

* Die STS ist per Definition bereits nach oben hin offen.
* In der STS sind bereits Plus-Minus-Abstufungen der einzelnen Grade eingeführt.
* Die STS definiert bereits ganz allgemeine Klassifizierungen nach dem Leicht-Mittel-Schwer-Schema.

Die Diskussion berührt ganz verschiedene Themengebiete, welche die STS an sich, deren Anwendung und die Vermittlung ihrer Inhalte betreffen.
Wäre ggf. sinnvoll die drei Aspekte in separaten Threads zu diskutieren.
Na ja, ich habe die vielen Posts jetzt zwar nur überfliegen können, gebe aber mal meinen Senf zu ein paar Aspekten hinzu.

Bedeutung von Skalen
Wir hatten damals einfach den Eindruck, dass eine weit verbreitete Skala fehlt und sie auch uns Bikern viele Vorteile bieten würde.
Das wurde mir bei unserem USA-Trip wieder richtig bewusst. Dort werden alle Trails nach der IMBA-Skala klassifiziert und deren Klassifizierung wird teilweise sogar auf Wanderkarten vermerkt.
So findet man sich auch in fremden Regionen recht gut zurecht und kann vor allem abschätzen, ob einem der Trail nicht zu schwierig bzw. spaßfrei ist.
Ich selber orientiere mich mangels anderweitiger Dokumentation in den Alpen übrigens auch primär an der SAC-Wanderskala. ;)
Doch gänzlich ohne Skala würde vieles einfach auf teures "Trial and Error" hinauslaufen.
Diese Skalen sind richtig angewandt ein nützliches Tool, aber letztlich auch nur eines von vielen Bausteinen, wenn es um die Beschreibung von Trails und Touren geht, da das Gesamterlebnis auch von anderen Faktoren abhängt.

Inhalt der STS
Die STS beschreibt primär den Untergrund, Gefälle, Hindernisse etc. Die daraus resultierende Schwierigkeit für den Biker ist eine Frage des Fahrstils, seines Bikes, etc.
Im Schritttempo gefahren hat ein S2-Trail eine ganz andere Charakteristik als im DH-Tempo. Daher taugt die Skala nicht unbedingt zum Schwanzvergleich! ;)
Sie soll den Leser vor allem dazu befähigen die Schwierigkeit individuell und nur grob für sich abzuleiten.

Beschreibung der Klassifizierung
Alleine der S-Grad ist nur eine grobe Kenngröße, wenn es um die Beurteilung einer längeren Abfahrt geht, jedoch von Vorteil um auf einer Karte oder einer Übersicht Trails zu klassifizieren.
Wir haben es hier den Autoren überlassen wie sie die Trails ansonsten genauer beschreiben. Für eine umfassende Beschreibung kommt man um Prosa letztlich nicht herum.
Aber dies ist bewusst nicht Teil der STS. Wir wollten uns auf das Wesentliche konzentrieren und dem Autor ein Werkzeug an die Hand geben, um vielleicht auch nur eine kurze Passage zu beschreiben.

Subjektive Bewertung
Die Bewertung ist ja auch tatsächlich nicht so einfach und benötigt Erfahrung. Vor allem sollte man vorsichtig sein S-Grade zu bewerten die man nicht selber beherrscht und das ggf. kommunizieren.
Der Vorschlag die Objektivität zu erleichtern indem wir die Skala feiner unterteilen und sie mit konkreteren, genaueren Abmessungen für Stufen etc. versehen, scheitert unserer Meinung zum einen an der Handhabbarkeit (ich kann mir keine 10-Grade merken) und zum anderen daran, dass niemand den Zollstock beim Biken auspacken möchte.
Mit den Fotos scheinen wir leider auch nur teilweise erfolgreich zu sein. Wir hatten auf der STS-Website angemerkt die Fotos aufgrund der Schwierigkeit zu klassifizieren, die durch das Motiv suggeriert wird. Das betrifft nicht nur die Beispielbilder im den jeweiligen Alben, sondern alle Fotos.
Wie bereits erwähnt und auch schon damals gedacht, sehe ich die Lösung in einer Community-gestützten Trail-Datenbank, bei welcher der S-Grad aufgrund des Feedbacks auch nachträglich angepasst werden kann. Leider wird es aus den beschriebenen Gründen spätestens bei S4-Trails problematisch. Doch bis S3 würden vermutlich auch viele bekannte Trails zusammenkommen, um deren Geheimhaltung man sich weniger Gedanken machen müsste. Es müsste sich nur jemand finden, dies zu implementieren und zu betreiben. Der IBC Tourguide könnte diesbezüglich eventuell erweitert werden.

Ernsthaftigkeit
Es macht durchaus Sinn die Ernsthaftigkeit separat zu erfassen und zu beschreiben. Wir hatten uns den Schuh aber nicht anziehen wollen, weil wir mit der STS schon genug Diskussionen hatten und auf Willi Hofer verwiesen.

Erweiterung nach oben
Wer Trails abwertet, nur weil sie ihm mit mehr Erfahrung auf einmal einfacher vorkommen, hat die STS in mindestens einem Fall falsch angewandt. Vermutlich in der Vergangenheit. Dies wäre für mich kein legitimer Grund die Skala nach oben zu erweitern.
Es wundert mich nicht, dass Trails vom Bewerter mit zunehmender Erfahrung neu eingeschätzt werden. Die Unterscheidung vorzunehmen zwischen zwei S-Graden die ein, zwei Grade oberhalb der eigenen Könnensstufe liegen, ist naturgemäß sehr schwierig, weil man im Kopf doch mit einem vereinfachten Schema der STS herumfährt und das Wissen fehlt, die möglichen Linien zu erkennen und zu bewerten, um eine scheinbar unfahrbare Passage doch bewältigen zu können. Mit der Zeit erfährt man sich dieses Wissen jedoch und dann erscheint die Passage auf einmal in einem ganz anderen Licht.
Die Diskussion um höhere S-Grade würde ich ansonsten lieber separat mit den Interessierten diskutieren, welche sich tatsächlich auch oberhalb von S5 bewegen.

@Elbambell:
Um noch mal speziell auf deine Fragen einzugehen ...



Vielleicht durch eine Trail-Datenbank, bei welcher durch mehrfache Bewertungen der S-Grad zu einem realistischen Wert hin konvergiert.
Wäre natürlich zu überlegen wie dieser Prozess ausschaut, ob die Bewertungen unterschiedlich gewichtet würden etc.
Fragt sich nur wer das auf die Beine stellt und betreibt ...



s. o.



Die Frage beschreibt aus unserer Sicht die falsche Herangehensweise bzw. ein kaum lösbares Problem. Daher orientiert sich die STS nach den Gegebenheiten des Weges, d. h. wie man dessen Beschaffenheit in möglichst wenigen Abstufungen beschreiben und dabei eine möglichst augenscheinliche Differenzierung heranziehen kann. Die STS lässt sich trotzdem gut abbilden auf fahrtechnische, aufeinander aufbauende Fertigkeiten.
Würden wir uns als Ausgangslage daran orientieren was als schwierig bzw. schwieriger zu bewerten sei, müssten wir uns z. B. damit auseinandersetzen, dass ein und derselbe Trail bei unterschiedlicher Geschwindigkeit auch unterschiedliche Schwierigkeiten aufweist. Als nächstes kommt der Federweg, etc.



Zweifelsohne wäre es optimal sie mit allen technischen Möglichkeiten zu dokumentieren.
Dir geht es vermutlich darum wie man mit der Kamera die Schwierigkeit möglichst real einfängt, oder? Das fragt sich auch jeder Fotograf und Filmer! :D
 
sieht steil aus Ingo. S5 finde ich trotzdem etwas zu viel. Begründung: Fester Untergrund, "außer" Steilheit und Enge keine zusätzlichen Schwierigkeiten. S4 dürfte aber wunderbar passen. Wer sieht das anders?

Nun weiter:
1.


2. hier bin ich mal gespannt:


3.


4.


und hier mit Einschätzung.
S4 to S5 to fail von heute:

Moin,

ich hab den Thread mal verfolgt und hab eine Frage zu dem ersten Bild. Würdet ihr das alle fahren? Man sieht die Anfahrt nicht genau, aber für mich sieht das wie ein wunderbarer Drop aus.
Daran schließt sich auch der eigentlich diskutable Punkt an. Ist es überhaupt sinnvoll, einzelne, kurze Passagen zu klassifizieren?
Ich hab hier vor der Haustür einige Downhillstrecken, die vergleichbare Stellen enthalten, im allgemeinen ihre Schwierigkeit aber erst durch die Geschwindigkeit erhalten. Wenn ich die Strecke runterkuller und die Drops einzeln bewerte, dann haben sie durchaus S3, S4 Charakter. Ballert man aber, dann bedarf es zwar einigen Mutes, ist aber technisch ziemlich simpel.
 
Siehe Post von Dave und lies dir die erste Seite der STS Homepage durch. Da wird noch einmal wunderbar formuliert was und wie bewertet wird. Die Geschwindigkeit wird nicht in die Bewertung mit einbezogen!!!! Wurde auch hier schon öfter besprochen!

Downhill ist etwas anderes und wird anders bewertet.
 
Sehr interessante Diskussion die ich gespannt verfolge, da ich mich selbst mit Einschätzungen gemäß STS selbst schwer tue.
Ich fände es Klasse wenn es zu einem "Knigge" bzw einer Überarbeitung der Beschreibungen kommt. Ohne dabei die bestehenden Grenzen zu verschieben.
Eine Öffnung/Ergänzung nach oben fände ich auch okay.

Die Vorschläge von Linienbreite, Auslauf und Passagenlänge sehe ich als gute Ergänzung zu den bestehenden Kriterien.
Ebenso einen Verweis auf eine der bestehenden Ernsthaftigkeits/Gefährdungs Skala.

Wobei ich bei Auslauf auch direkt an Geschwindigkeit denke.
Eine Klarstellung, dass es eher um die Beschränkung der maximal möglichen Geschwindigkeit als um die mindest nötige (z.B. für überspringbare Stellen/Sprünge) geht sollte meiner Meinung nach angestrebt werden.

[...]
5) S4. Die Durchfahrt durch den Zaun steht 90° zu dem weiteren Wegverlauf, der relativ steil ist. Es ist ein enger Versetzer erforderlich, um die Linie dann genau zu treffen.
[..]
Leider erkenne ich das auf dem Bild nicht wirklich. Intressant für die Diskussion hier, aber das Bild würde ich (wie auch einige andere hier) daher eher nicht als Referenzbild aufnehmen.

Generell sollte hier ja doch die auf dem Bild zu erkennende Schwierigkeit und nicht die "echte" Schwierigkeit bewertet werden, oder?

Zusätzlich stelle ich folgendes fest: sobald ich die fahrende Person halbwegs einschätzen kann - oder glaube es ungefähr tun zu können, dann ertappe ich mich unterbewusst dabei dies massiv in die Einschätzung/Bewertung einfließen zu lassen.
("..wenn selbst Person xy so weit hinter dem Sattel hängt, dann wird es dort vermutlich sehr steil sein..." )
Aber es sollte dann ja hoffentlich genügend Bilder von verschiedenen Personen/Stellen geben um diesen Problem entgegen zu wirken.

Folgenden Gedanken habe ich: Referenzbilder sollen wie bisher bezüglich der auf dem Bild zu erkennenden Schwierigkeit den Skalen zugeordnet werden. Jedoch könnte man doch zusätzlich in der Bildbeschreibung die "echte" Einordnung der Stelle veröffentlichen. Da Ortsangaben ja nicht erwünscht sind würde das natürlich nur denjenigen Helfen, welche die Stelle bereits kennen.
Wenn man eine Kommentarfunktion zu den Bildern zur Verfügung stellt, könnte man so ggf. auch eine Kletterer ähnliches System von Bewerten und bestätigen/ab-/aufwerten im kleinen Maßstab umsetzten.
Was denkt ihr?

Videos:
Viele der Stellen aus den verlinkten Videos kenne ich - in den Videos werden die großen Schwierigkeit jedoch meiner Meinung nach kaum sichtbar.
Weiterhin finde ich spielt bei Videos das können des Fahrers eine größere Rolle - wenn dieser die Stelle sehr gut beherrscht sieht es automatisch wesentlich leichter aus.
Fehlversuche/Outtakes werten die Stelle bei mir oft unterbewusst auf.

Hier müsste man dann wenn überhaupt wirklich gute und möglichst eindeutige Aufnahmen nutzen um die STS damit besser einschätzbar zu machen.
 
@thomas.h wenn 2) nicht steil ist, warum hängt der Ar*** so weit hinten? Schlecht gefahren ;)


Nein, kurzes Rad :p


Zur "so schwer, wie sie am Foto wirken und nicht, wie schwer sie sind": Das hat man aktuell schon, mit den gedrehten Bildern. Das ist eigentlich eher albern...

Ansonsten ists mit Referenzbildern so eine Sache: bis S4 und beginnendes S5 dürfts gehn, drüber wirds nicht leicht...
 
Ansonsten ists mit Referenzbildern so eine Sache: bis S4 und beginnendes S5 dürfts gehn, drüber wirds nicht leicht...

ja, zumal das wie schon erwähnt auch eine immer enger werdenden line bedeutet, in der minimale Hindernisse wie, "Felsnäschen",
Spalten, Schrägstücke und noch so kurze lose/rutschige Abschnitte die Schwierigkeit wesentlich beeinflussen ...
 
Zur "so schwer, wie sie am Foto wirken und nicht, wie schwer sie sind": Das hat man aktuell schon, mit den gedrehten Bildern. Das ist eigentlich eher albern...

finde ich auch. Wenn "so schwer wie es auf dem Foto wirkt" nicht mit "so schwer wie es wirklich ist" übereinstimmt, dann führt das nur zu Verwirrung unter denjenigen, die eine fotografierte Stelle tatsächlich kennen.
Dann lieber einen Text zum Bild in dem beschrieben wird, warum die Einstufung so ist wie sie ist.
 
So liebe Leute,
hinter den Kulissen habe ich fleißig weiter diskutiert und denke es ist Zeit für eine Zwischenbilanz:

1) In der Originalfassung der STS (siehe Homepage) sind schon ganz viele Dinge, die wir fordern, umgesetzt. Dazu gehören:

- Die STS ist nach oben offen! Wer meint eine Stelle mit S6 zu haben, darf sie auch gerne so nennen. Ich persönlich warne aber vor folgendem und dies gilt für alle Grade der Skala: Die STS macht eine grobe Unterteilung, sie ist keine Wettkampfskala. Sie soll dazu dienen einen Eindruck von der Schwierigkeit und Wegbeschaffenheit zu vermitteln. Meine Warnung gilt im Hinblick auf Aussagen wie "S8 kann ich mitlerweile ganz sicher fahren".

- Eine detailliertere Abstufung mittels + und -. Das hatte ich tatsächlich auch überlesen bei der Recherche. Ich denke, dass man in einem Knigge oder sonst wie noch einmal auf diese Möglichkeiten hinweisen sollte. Vor allem bietet es den Fahrtechnikern unter uns die Möglichkeit in der eigenen Gruppe genauere Klassifizierungen zu machen. Bsp: S3+ als im Grunde leichte Kurve, die man aber umsetzen muss. S4 hebt sich dann deutlich davon ab.

- Die STS berücksichtigt nur Wegbeschaffenheiten bei optimalen Bedingungen und langsamer Fahrweise. Geschwindigkeit und Wetterverhältnisse müssen anders beschrieben werden!

2) Es fehlt weiterhin an Referenzen. Dazu gibt es meiner Meinung nach folgende Möglichkeiten zur Verbesserung:

- Mehr Bilder und Videos. Dabei wird Material von Stellen benötigt, die deren Schwierigkeit möglichst gut einfangen. Falls die Schwierigkeit nicht gut eingefangen wird, eignet es sich nicht als Referenzmaterial. Immer wieder diskutiertes Problem, dass Leute die Stellen kennen können. Gerade im hohen Bereich um S5 fehlen gute Bilder für die STS-HP.

- Offener Austausch über Trails. Bei Geheimhaltungspakten, etc. sehr schwierig. Dave hat auf den IBC-Tourguide hingewiesen (http://tourguide.mtb-news.de). Jeder hat auch vor Ort Trails, die lange kein Geheimnis mehr sind oder sogar schon im Tourguide eingetragen wurden. Ich denke, dass man noch einmal darauf aufmerksam machen sollte, dass wer Trails veröffentlicht auch möglichst einen S-Grad dazu angibt. Dieser kann und sollte dann auch mit Rückmeldungen anderer Biker herauf- oder herabgestuft werden können.
Jeder Austausch führt zur besseren Verständigung. Das erleben wir mit diesem Thread! Ich habe vorher Schwierigkeiten vieler Biker nicht mehr wahrgenommen, weil ich durch Techniken wie Umsetzen oder Ähnliches jegliches Verständnis dafür verloren habe. Daraus ergibt sich umgekehrt der nächste Punkt.

- Jeder Biker sollte egofrei sein eigenes Limit kennen. Nur weil man seit 15 Jahren fährt, heißt es nicht automatisch, dass man höher als S2 unterwegs ist. Schwere Trails richtig bewerten kann auch nur der, der sie tatsächlich fahren kann! Für den eben von mir skizzierten Biker ist ja wahrscheinlich alles ab S3+ gleichbedeutend mit S5. Aber die Skala wurde nicht nur für den Hobby- und Endurofahrer gemacht, sondern deckt auch unsere verrückte Randsportart ab.
Keine Sorge, ich bin leider schon lange kein Idealist mehr. Das ist ein schwieriger Punkt, der nicht zu erreichen ist. Trotzdem denke ich es wäre nicht falsch an öffentlicher Stelle auf den Punkt hinzuweisen. Falscheinschätzungen sollten durch einen Austausch untereinander wieder verbessert werden.

3) Achtung jetzt kommt das bisher ungelöste:
Es fehlt an mehr klaren Beschreibungen der S-Grade. Was zeichnet S2 aus und trennt es von S3? Ich sehe allerdings die problematischen Punkte eher zwischen S3, S4 und S5 oder gar dem was oben drüber kommt.

Ich denke aus den bisherigen Diskussionen und den vielen guten Vorschlägen sollten wir gemeinsam eine Sammlung aufstellen! Das kann mMn hier in diesem Thread geschehen. D.h. nicht, dass die bisherigen verändert werden sollten und nicht unbedingt, dass unsere Vorschläge auf der STS-Homepage aufgenommen werden müssten. Ich sehe diese mehr als Ergänzung für viele Biker. Falls eine gute Liste rausspringt, lässt sich sicher eine Verlinkung zu dieser auf der STS-HP einbauen.

4) Sich erneut mit der Skala zu beschäftigen, hat bei mir dazu geführt, sie deutlich besser zu verstehen. Die Originalfassung ist wirklich super, aber jetzt schon so ausführlich, dass sie kaum jemand bis zu Ende durchliest. D.h. im Klartext, eine Erweiterung oder "Verkomplizierung" sollte nicht unser primäres Ziel sein! Ich hoffe eine Leitfaden erstellen zu können, um wieder an den richtigen Gebrauch der Originalie zu erinnern.

Wie wir gelernt haben liegen schließlich die Einschätzung von uns, also den hier im BBS-Forum aktiven Mitgliedern, dicht beieinander. Und wir haben uns lediglich Fotos angeguckt. Wahrscheinlich läge noch weniger Abstand dazwischen, wenn wir gemeinsam auf einem Trail stünden.
Will sagen: Ein möglicher Leitfaden richtete sich vor allem an viele Hobbybiker.

Ganz zu Beginn stünde der Hinweis: Die Benutzung der STS freiwillig ist und niemand, der sie für doof hält, muss diese verwenden. Lasst es einfach sein und lest nicht weiter :-)


Was fehlt eurer Meinung nach in dieser Zusammenfassung? Wer sieht noch weiterhin einen Sinn in diesem Bestreben und wer nicht?

Falls es weiter geht: eine Fortsetzung der Sammlung von Fotos und Schwierigkeitsbeschreibungen wäre der nächste Schritt.
 
Den nach oben offenen Charakter könnte man besser vertreten, wenn auf der Seite offiziell auf S6 ausgeweitet wird. Dass S5 derzeit nicht das Ende der Fahnenstange ist, darüber sind wir uns ja einig.

Eine exaktere Beschreibung der Schwierigkeitsgrade in den höheren Graden hat bei den Kletterern nicht funktioniert und wird uns auch nicht erspart bleiben. Ich denke, bis S5 kann mans versuchen, drüber wirds schwer.

Bessere Fotos kann man auch bewusst mit Blick auf die Realität schießen. Derzeit schaut man ja oft, dass das Bild insgesamt einfach schön aussieht. Wenn da ein paar Leute bei jeder Tour 1-2 Fotos in Hinblick auf Realität schießen, sollte eine brauchbarere Sammlung zusammenkommen, als wenn man die Festplatte nach "schönen" Fotos durchstöbert. Leider werden gerade die Leute in höheren Schwierigkeitsgraden da eher nicht mitmachen.
Gerade du, Mario, machst ja sehr schöne Videos, die auch einen relativ realen Blick auf den Trail bieten. Vielleicht kannst du ja einmal explizit ein Video machen/schneiden, das die Grade nacheinander vorstellt?

Grüße, Thomas
 
Den nach oben offenen Charakter könnte man besser vertreten, wenn auf der Seite offiziell auf S6 ausgeweitet wird. Dass S5 derzeit nicht das Ende der Fahnenstange ist, darüber sind wir uns ja einig.

Wir wissen ja, wen man dazu direkt ansprechen kann. Dass es nach oben offen ist steht zwar im Text, aber piktographisch wurde es nicht umgesetzt. Vielleicht kann man das ja realisieren.

Bessere Fotos kann man auch bewusst mit Blick auf die Realität schießen. Derzeit schaut man ja oft, dass das Bild insgesamt einfach schön aussieht. Wenn da ein paar Leute bei jeder Tour 1-2 Fotos in Hinblick auf Realität schießen, sollte eine brauchbarere Sammlung zusammenkommen, als wenn man die Festplatte nach "schönen" Fotos durchstöbert.

:daumen::daumen::daumen:

Gerade du, Mario, machst ja sehr schöne Videos, die auch einen relativ realen Blick auf den Trail bieten. Vielleicht kannst du ja einmal explizit ein Video machen/schneiden, das die Grade nacheinander vorstellt?

Challenge accepted! Super Idee. Ich lege mich mal ins Zeug eine Art "Lehrvideo" für die Grade zu machen. Zum Glück können wir auf eine reich gefüllte Festplatte zurückgreifen.
Ob meine Szenen richtig rüber kommen und richtig eingeschätzt wurden, kann ja dann in der Kommentarfunktion diskutiert werden. (Dauert aber leider noch minimal 2 Wochen, weil mir meine Mitfahrer fehlen.)
Gruß
Mario
 
Mir kam gerade die Erinnerung an Marc B und das IBC Fahrtechnik TV. Ich weiß, sehr kontrovers diskutiert. Aber in ähnlicher Anlehnung könnte man tatsächlich ein Video samt MTB-News Artikel veröffentlichen mit Beispielen zu den S-Graden. Ich stelle mir sowohl Beispiele im Trail, als auch ganz abstrakte Problem vor. Mit abstrakt meine ich z.B. das Felsenmeer, dass in einigen meiner Videos zu sehen ist. Null hochalpin, G0-G1, trotzdem technisch schwer zu fahren.

Allerdings werde ich mich nicht in einem Video hinstellen und Bockmist labern :) Erklärungen dazu sollten also per Text erfolgen ;)


Die Videoidee ist definitiv schon ein gutes Ergebnis für mich.
ich möchte die Diskussion hier aber nicht abwürgen. Also, wer noch was dazu zu sagen hat: feel free to do it!
 
@Elbambell
super Zusammenfassung, ich wüsste nicht, was dem hinzuzufügen wäre

:daumen::daumen::daumen:

Vielen Dank für die ganze Mühe, ich glaube du bringst das hier wirklich ein Stück voran!
 
Mir kam gerade die Erinnerung an Marc B und das IBC Fahrtechnik TV. Ich weiß, sehr kontrovers diskutiert. Aber in ähnlicher Anlehnung könnte man tatsächlich ein Video samt MTB-News Artikel veröffentlichen mit Beispielen zu den S-Graden. Ich stelle mir sowohl Beispiele im Trail, als auch ganz abstrakte Problem vor. Mit abstrakt meine ich z.B. das Felsenmeer, dass in einigen meiner Videos zu sehen ist. Null hochalpin, G0-G1, trotzdem technisch schwer zu fahren.

Allerdings werde ich mich nicht in einem Video hinstellen und Bockmist labern :) Erklärungen dazu sollten also per Text erfolgen ;)


Die Videoidee ist definitiv schon ein gutes Ergebnis für mich.
ich möchte die Diskussion hier aber nicht abwürgen. Also, wer noch was dazu zu sagen hat: feel free to do it!

:daumen:

Finde ich eine großartige Idee!
Auch sonst von mir großes Lob für Deine Arbeit und Dein Engagement
 
Elambell, warum bewertest du die Nase am 111er mit S5? Ich vermute das liegt am Hardtail, mit einem laengeren Bike rollt man die doch einfach ab (und bremst ordentlich) S4 muesste reichen?

Hinterradumsetzen vs S4: Ich bin auch der Meinung das sollte raus. In den Alpen gibts unzaehlige unschwere Spitzkehrenwege. Wer sowas regelmaessig faehrt hat dort keine Probleme.

Einen leichten Weg mit ein paar engen Kurve die nicht mehr gerollt werden können schwerer zu bewerten als z.B den UNTEREN 601 der fuer die meisten Trailfahrer schon nicht mehr 100% fahrbar ist halte ich nicht fuer objektiv.
Hinterrad im einfachen Gelaende ein bisschen Umzusetzen ist doch objektiv nicht schwerer erlernbar als S2 Stellen zu fahren. -> Dieses Kriterium sollte auf alle Faelle in S3 rein und nicht automatisch die Stelle zur S4 machen.
 
Die Linie über die Dalco Nase ist doch super schmal. Ich finde die Schwierigkeit sehr schön im Lago mixtape von Rainer gezeigt. Nebenbei ist da alles rutschig durch den vielen losen Kies. Ich persönlich finde das Ding sehr schwer sauber zu fahrn, aber werde mich da nicht streiten ob S4+ oder schon S5
 
Elambell, warum bewertest du die Nase am 111er mit S5? Ich vermute das liegt am Hardtail, mit einem laengeren Bike rollt man die doch einfach ab (und bremst ordentlich) S4 muesste reichen?

ich zitiere mich mal selbst:

im unterschied zu den kletterern spielt das sportgerät beim technischen biken doch eine sehr große rolle. und die entwicklung läßt es mittlererweile zu sich ein fahrrad sehr speziell für unterschiedlichste fahrtechnische herausforderungen aufzubauen.

ich kenne mittlererweile sehr viele technisch orientierte biker, die ihre ohnehin flachen enduros mit winkelsteuersätzen und klebrigen DH-reifen wie z.B. den baron BCC 2.5 fahren. darüberhinaus haben diese bikes mittlererweile einen langem radstand und sind mit stummel-vorbauten und sehr breiten lenker ausgestattet.

ohne mich jetzt auf diese spezielle stelle am 111er zu beziehen, sind gerade steile sektionen und hohe stufen (eventuell in kombination mit engen spitzkehren) damit doch um einiges einfacher zu bewältigen als mit dem material vor dieser entwicklungsstufen (bzw bewusst gewählte bikes mit anderer geometrie)...

damit wird die beschriebene stelle subjektiv einfacher, jedoch sollte die STS ja die wegbeschaffenheit objektiv ohne bezug auf witterung und wohl auch ausrüstung beschreiben.

Hinterradumsetzen vs S4: Ich bin auch der Meinung das sollte raus. In den Alpen gibts unzaehlige unschwere Spitzkehrenwege. Wer sowas regelmaessig faehrt hat dort keine Probleme.

Hinterrad im einfachen Gelaende ein bisschen Umzusetzen ist doch objektiv nicht schwerer erlernbar als S2 Stellen zu fahren. -> Dieses Kriterium sollte auf alle Faelle in S3 rein und nicht automatisch die Stelle zur S4 machen.

ob man jetzt das HR-versetzen in der STS neu bewerten muss stelle ich in frage. wenn ich dir auch recht geben muss, v.a. wenn man eben in unmittelbarer umgebung solche trails hat.

wenn man dann sicher das HR versetzen kann, dann wird man es sehr oft auch an stellen anwenden, bei dem man es zwar nicht unbedingt braucht. Dadurch wird so manche stelle einfacher (z.B. bei einer große stufe nach einer engen kurve) oder man kann einen engeren radius bzw linie fahren und so dem abgrund weiter fern bleiben.

Ganz abgesehen davon, dass dies sehr oft in Videos kritisiert wird ;) sind diese HR-Versetzer IMHO nicht unbedingt S4 Spitzkehren bzw werden diese Schlüsselstelle oft von technisch versierten Biker als S3 empfunden. Andererseits kann je nach Kombination mit Steilheit, Untergrund verbunden mit Auslauf und direkt aufeinanderfolgenden Schlüsselstellen zwischen denen nicht stehend balanciert werden kann das aber auch wieder schwieriger als S4 empfunden werden...

Challenge accepted! Super Idee. Ich lege mich mal ins Zeug eine Art "Lehrvideo" für die Grade zu machen. Zum Glück können wir auf eine reich gefüllte Festplatte zurückgreifen.
Ob meine Szenen richtig rüber kommen und richtig eingeschätzt wurden, kann ja dann in der Kommentarfunktion diskutiert werden

Bin schon sehr gespannt :daumen:

Was mich sehr verwundert hat ist, dass du bei ein paar Beispiel-Bildern die Schwierigkeit geringer bewertet hattest als Thomas. Dabei hatte ich den Eindruck, dass eben dieser einer von den Fahrtechnik-Freaks sein könnte, der sich viel und fast ausschließlich im obersten Grenzbereich aufhält und die Tendenz haben könnte die Schwierigkeiten darunter eher abzwerten.

Andererseits hatte ich durch deine Vids den Eindruck, dass du über Trial zum technischen MTB gekommen bist. Wer diesen Zugang hat bewertet die Basic-Trial-Techniken der BBS erfahrungsgemäß auch eher niedrig.

Bin schon gespannt auf deine Beispiel-Vids. Wäre z.B. interessant die gleichen Stellen von Bikern unterschiedlichen fahrtechnischen Niveaus zu sehen (z.B. eine S2 Stelle von jemanden der gerade mal S2 fahren kann und nicht S4). Lässt sich wahrscheinlich aber eher schwer bewerkstelligen, da man ja meist mit Leuten unterwegs ist, die auch die gleichen Trails fahren können.

Bei uns gäbe es die Variante, dass so mancher eine Freundin hat, die zwar gern mal mit dabei ist beim biken, aber fahrtechnisch nicht ganz so stark sind. Damit jetzt die Frauen nicht aufschreien - ich kenne auch ein Ehepaar, da fährt der Mann "nur" stellenweise S4 und seine Frau deutlich darüber :D
 
Was mich sehr verwundert hat ist, dass du bei ein paar Beispiel-Bildern die Schwierigkeit geringer bewertet hattest als Thomas. Dabei hatte ich den Eindruck, dass eben dieser einer von den Fahrtechnik-Freaks sein könnte, der sich viel und fast ausschließlich im obersten Grenzbereich aufhält und die Tendenz haben könnte die Schwierigkeiten darunter eher abzwerten.

Andererseits hatte ich durch deine Vids den Eindruck, dass du über Trial zum technischen MTB gekommen bist. Wer diesen Zugang hat bewertet die Basic-Trial-Techniken der BBS erfahrungsgemäß auch eher niedrig.

Hi, ich habe niemals ein Trialbike besessen und komme auch nicht aus dem Trial. Ich bin und war immer Trailfahrer. Allerdings sehe ich mich auch als einer von den Fahrtechnikfreaks. Nur je weiter man kommt, desto öfter stößt man an physikalische Grenzen. So habe ich angefangen Techniken aus dem Trial zu lernen und einzubauen. Momentan arbeite ich an an mehr Freeride und Downhilltechniken. Und wie ich schon mehrfach zugegeben habe, ich gehörte zu denen, die die STS deutlich abgewertet hat. Wie auch immer, ich lag sicherlich nicht mehr als einen halben Grad unter Thomas. Sehe ich also ganz entspannt.

Zu technischen Vorausstzungen des Bikes Verweise ich immer gerne auf diesen Herrn Phillip. Der fährt mit Fatal Berts ziemlich krankes Zeug. Allerdings stößt er an Grenzen, die man mit anderem Material schnell überschreiten kann. Aber wie monkey schon sagte, das fließt nicht in die STS ein.
 
ich kenne mittlererweile sehr viele technisch orientierte biker, die ihre ohnehin flachen enduros mit winkelsteuersätzen und klebrigen DH-reifen wie z.B. den baron BCC 2.5 fahren. darüberhinaus haben diese bikes mittlererweile einen langem radstand und sind mit stummel-vorbauten und sehr breiten lenker ausgestattet.

ohne mich jetzt auf diese spezielle stelle am 111er zu beziehen, sind gerade steile sektionen und hohe stufen (eventuell in kombination mit engen spitzkehren) damit doch um einiges einfacher zu bewältigen als mit dem material vor dieser entwicklungsstufen (bzw bewusst gewählte bikes mit anderer geometrie)...

damit wird die beschriebene stelle subjektiv einfacher, jedoch sollte die STS ja die wegbeschaffenheit objektiv ohne bezug auf witterung und wohl auch ausrüstung beschreiben.[/SIZE]
Die Frage von objektiv / subjektiv gibt immer wieder mal zu Diskussionen Anlass. Die Weg- resp. Routenbeschaffenheit wird objektiv mit Bezug auf die Witterung gemacht. Es muss trocken (der Pfad oder die Wand), der Gletscher aper, gute Sicht u.a.m. sein (ich habe bewusst Beispiele aus dem Mountainbiking, dem Klettern und der Hochtouren gewählt). Bei schlechtem Wetter ändert sich die Weg-/Routenbeschaffenheit z.T. drastisch und es macht m.E. wenig Sinn, dazu noch eine weitere Skala bzw. weitere Skalen zu schaffen.
Das Gerät spielt auch eine Rolle, allerdings nicht in der Weise, dass es den Schwierigkeitsgrad verändert, sondern in jener, dass es neue Möglichkeiten eröffnet (eröffnen kann). So kann der Baron BCC 2.5 Stellen fahrbar machen, die vorher noch zu riskant schienen.
Im Klettersport haben die Kletterfinken mit ihren Klebegummis ja auch ein grosse Veränderung bewirkt. Stellen wurden machbar, die vorher kaum geklettert wurden. Durch die Kletterfinken wurden aber nicht der untere Bereich der UIAA-Skala verändert, sondern nach oben wurde sie erweitert.

Wenn ich nun mit dem Baron plötzlich eine Stelle fahre, die ich vorher nicht gefahren bin, komme ich möglicherweise einen Level höher. Die Schwierigkeit der Stelle wird aber nicht abgewertet. Ich denke, eine nach oben offene Skala würde sich erübrigen, wenn man mit jeder technischen Entwicklung der Ausrüstung den unteren Teil immer wieder anpasst.

Wenn mir eine Ausrüstung subjektiv den Antrieb gibt, eine Stelle zu fahren und das gelingt mir dann auch, dann ist das toll.
 
Ich denke, eine nach oben offene Skala würde sich erübrigen, wenn man mit jeder technischen Entwicklung der Ausrüstung den unteren Teil immer wieder anpasst.

Nein. Eine Skala ist nur sinnvoll, wenn sie ausschließlich am oberen Ende erweitert wird. Sonst kannst du jedes Jahr sämtliche Trails neu bewerten, weil sich im unteren Bereich die Kriterien verschieben. Technische Neuerungen verschieben nicht die Skala, sondern nur die eigene Grenze, was man fahren kann. Außerdem, keine Federgabel und kein Reifen wird plözlich S4 zu S3 zurückstufen (HR Versetzen). Es werden neue Sachen fahrbar, von mir aus, aber deswegen wird für Fahrer, die nicht jedes Jahr Unsummen in Material investieren das untere Ende der Skala nicht plötzlich leichter.

Im übrigen plädiere auch ich (als Fahrer der unteren Klassen) dafür, die Abgrenzung S3/S4 am notwendigen Umsetzen des Hinterrads beizubehalten. Gerade in diesem Bereich, wenn die allgemein Fahrtechnik noch nicht so fortgeschritten ist, ist eine genaue Unterteilung und genaues Wissen, was einen erwartet wichtig für Spaß auf den Touren. Auch Treppen als S2 finde ich vollkommen richtig - S1 ist die Abstufung von Piste zu Trail, erst bei S2 kommen die ersten "echten" Hindernisse wie eben Stufen oder Treppen. Dementsprechend sollte S3 auch noch "komplett rollbar" bleiben.

Nach oben gibt es ja genug Platz, um weitere, genauere Abstufungen einzuführen.

Die Zusatzeinstufung Ausgesetzheit / Verletzungsgefahr finde ich gut, denn auch wenn das keine fahrtechnische Auswirkungen hat (siehe Beispielfotos am Anfang), hat das durchaus auch seine Berechtigung in der Beurteilung von Trails.
 
Hier bin ich auf eure Vorschläge zur Einstufung sehr gespannt:




Wir hatten da erhebliche Abweichungen in der Einschätzung VOR dem Fahren,
NACH dem Fahren waren wir dann deutlich näher beinander - zum Foto muß man
sagen, dass die flache Ein- und Ausfahrt täuschen und der Absatz in der Kehre
selbst nicht so gut zu erkennen ist.
 
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