ich behaupte mal, dass ich dem Nachwuchs (meiner Jugendgruppe, meiner Schul-Ag) vermittle, dass es außer Bikeparks und Murmelbahnen auch noch weitere Bereiche gibt, die man mit dem Rad erfahren kann. Ich hab sogar mal einen Artikel darüber geschrieben:
https://www.mtb-news.de/news/jakob-breitwieser-jugendausfahrt/
Sehr gut bzw lobenswert
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Zu deinen anderen Punkten: Ja, in meinen Augen gibt es nur noch gebuddelte Strecken. Kein Weg ist einfach so, schwups die schwups, aufgetaucht. Es gibt KEINE natürlichen Wege. Es gibt von Hand/Maschinen angelegte Wanderwege, Mountainbikewege, Eselwege....
Ich würde mal sagen das ALLE Wege die du hier ansprichst irgendwann mal von Menschen erschaffen wurden. Viele der besten alpinen Wege waren früher mal Schmugglerpfade. Somit wohl auch illegal angelegt....
Ich finde die Definition bzw die Ursache, wie und von wem die Wege angelegt worden sind, schon wichtig.
Und es ist ein großer Unterschied, von den Wegen, die entweder für Wanderer, Schmuggler, Karren/Esel etc angelegt wurden, oder eben den glattgeleckten Flowfun"trails" bzw Murmelbahnstrecken.
Und zum Teil sind im alpinen Gelände die (großen) Steine oder Platten nicht von den Menschen extra dorthin transportiert worden
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Abgesehen davon können auch Wege entstehen, indem man oft bzw viele dort gehen; oder (mit dem MTB, Crosser etc) fahren.
Wir können uns daher auch Wege machen. Ist keiner Vorhanden, so macht dies auch nichts. Wozu haben wir denn ein langhubiges 29 Zoll Enduro mit 14-16 KG, 2,8 Zoll Reifen...
Zwei mal drei macht vier widdewiddewitt und drei macht neune, ich mach mir die Welt (Weg/Trail), widdewidde wie es mir gefällt.
Es gibt vllt noch Wildpfade, die man als besonders natürlich beschreiben könnte. Diese machen aber wenig Sinn auf dem Mountainbike. Und theoretisch könnte man natürlich zu Fuß und mit dem Rad querfeldein ziehen. Dies ist allerdings zu Recht verboten, da es dem Untergrund nicht gut tut.
Wie von jemand anderen schon geschrieben, zu Fuß darf man.
Wo die große Zerstörungsaktion mit einem MTB wäre, kann ich nicht nachvollziehen.
Außer, die Masse (machts).
1) machen es ohnehin sehr sehr wenige und
2) von denen die es machen, fahren sicher noch weniger durch Jungwald oder Jungpflanzenanbauten etc.
3) gibts dann meistens eh zumindest Hinweisschilder oder gar Absperrungen
4) derzeit ist das Querfeldeinfahren eine sehr große Herausforderung, Stichwort Borkenkäfer und viel Holz, Äste, die im Wald herumliegt...
Wir haben in Freiburg das Glück, dank dem Schwarzwaldverein über viele Wanderwege – die du vermutlich mit den "schönen Naturwegen" meinst – zu verfügen, die mittlerweile auch für uns Biker freigegeben sind. Und dass hier irgendwann hoffentlich Wege alle freigegeben werden und man miteinander gut auskommt, dafür setze ich mich ein.
Das wünsch ich euch.
Allerdings kenne ich die Politik und die politische Lage.
Als vorübergehender Kompromiss erklärten wir vom Verein uns bereit, die meisten der illegalen Strecken abzubauen und als Übergangslösung nur noch eine einzige Linie offenzulassen.
Wenn ihr nicht aufpasst, kann es nämlich leicht passieren, dass die Verantwortlichen oder Interessensgruppen (Forst, Grundbesitzer, Stadt/Gemeinde/Land etc) auf ihr Versprechen vergessen, mit dem Hinweis (Killerargument), dass sich die Umstände eben geändert hätten und die Mehrheit der Bevölkerung doch keine weiteren Strecken haben will. Ua weil Konflikte ent- oder bestehen (können).
Dann fühlt man sich an den Kompromiss, siehe oben, nicht mehr gebunden.
Oder es fallen ihnen noch andere Ausreden ein.
Ein gutes Geschäft. Wie immer. Der durchaus legitime Wunsch einiger Mountainbiker, also eigenlich von Kindern (die ziehen immer bzw bringen oft gute Stimmung bzw [Eltern-]Wählerstimmen und läßt sich eben auch gut verkaufen),
eine Strecke zu bekommen.
Der Forst, die (Groß-)Grundbesitzer, die Stadt/Gemeinde, das Land etc freuen sich, weil man jetzt alles "kanalisieren" kann (èv werden an bestimmten Stellen dann Freß- und Kirmesbuden aufgestellt) und sie von einst vielen unerwünschten Strecken, jetzt nur mehr eine dulden müssen. Ein weiterer Vorteil für sie: Der Verein ist für die Überwachung zuständig. Dh der muß illegal fahrende, nach Möglichkeit darauf hinweisen. Oder die Hinweisschilder in Stand halten. Wenn es probleme mit illegal fahrenden gibt, dann ist wohl die erste Adresse bzw Ansprechpartner, der Verein.
Und auch die Wanderer, Spaziergeher, Schwammerl sucher, die Hundehalter etc profitieren von dieser Lösung, weil sie jetzt überall hingehen könnn, eben bis auf die eine Strecke, ohne von den bösen rücksichtslosen MTB gestört zu werden.
Und ihr seid auf froh, weil es so eine gute Zusammenarbeit gegeben hat, weil die anderen ja so gesprächsbereit und freundlich waren und ihr nun, eine hochoffizielle legale Strecke habt.
Und für alle beteiligten ist dies eine mustergültige Aktion, ein herzeige Projekt, ein Vorbild für ähnliche Lösungen.
Zynisch: die berühmt berüchtigte Ghetto-/Reservate Lösung.
Aber vielleicht sehe ich das auch nur zu negativ.
Einen letzten Aspekt möchte ich auch noch nennen: In Mountainbike-Hotspots, wie es Freiburg und die nähere Umgebung nun mal sind, tun möglichst standfeste Strecken Not, denn unsere Trails sind enorm häufig frequentiert. Steile, technische Strecken mit offenen Kurven sind leider genau das Gegenteil von dauerhaft und man hat hier schon nach wenigen Tagen mit enormen Schäden zu rechnen. Baut man für sich und seine drei Kumpel einen Weg, geht das natürlich. Fahren an einem schönen Wochenende auch mal 400-500 Biker eine Strecke hinunter, muss man auf Anlieger und vergleichsweise breite Strecken zurückgreifen.
Also ich bin über die von dir genannte Zahl erstaunt
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Ich hab zwar in Wien und Umgebung noch keine Statistik erhoben, aber ich würde bei der Millionenstadt eher auf 40-50 Biker pro Strecke kommen.