Ich wollt mich jetzt auch nochmal nach dem Lagerwechsel melden. Das war nach über 2 Jahren und wahrscheinlich 4000km reinem Wald-, Trail- und Bikeparkbetrieb dringend nötig, der Hinterbau funktioniert jetzt wieder butterweich.
Ich hatte auch zwei Lager, die sich im eingebauten Zustand überhaupt nicht mehr drehen ließen. Allerdings keinerlei Korrosion erkennbar und nach dem Ausbau dieser extrem fest sitzenden Lager drehen die sich auch wieder problemlos. Sind nicht mehr Neuzustand, aber wirken auch nicht vollständig verschlissen.
Die zwei betroffenen Lagersitze (beides Trunnion-Lager, einmal oben in der Schwinge, einmal unten am Rahmen) zeigten sich auch beim Einbau der neuen Lager als problematisch: Extrem viel mehr Kraft nötig zum Einbau als an allen anderen Lagerpunkten und die brandneuen Lagen fühlen sich beim Drehen minimal rastend an. Meine Interpretation: Untermaßige Lagersitze.
Benutzt wurde das hier empfohlene RRP Lagerein- und -ausbauwerkzeug. Das führt die Lager schön koaxial auf exakt gedrehten Aluteilen. Eines davon ist mittlerweile leicht verdrückt, weil ich das alte Lager nur mit 40cm Zusatzhebel überhaupt lösen konnte.
Klingt so negativ, daher als Ausgleich: Ansonsten alles super. Die Dichtungen funktionieren recht gut, trockener feinster Staub kam über die letzten zwei Jahre zwar rein, aber es gab keine Korrosion. Eine Dichtung am Horstlink ist leicht beschädigt und hat vor dem Umbau gequietscht.
An manchen Lagern hatte ich damals vor Inbetriebnahme noch zusätzliches Fett reingetan. Das war größtenteils unberührt (bis auf etwas Staub), das Fett war sogar noch in der gleichen "Wurstform" wie es aus der Presse kam. Im Endeffekt waren die zusätzlich gefetteten Lager schwieriger zu warten, da ich dort mehr putzen musste
Also lieber trocken einbauen! Denn in den anderen Lagern konnte man den eingedrungenen Staub einfach abklopfen.
Die Konstruktion ist insgesamt extrem wartungsfreundlich. Keine sinnlosen Unterlegscheiben, etc. Rahmen zerlegen, Lager wechseln und zusammenbau funktioniert in zwei Stunden. Mit meinen zusätzlichen Problemen habe ich dann vielleicht drei gebraucht.
Danach gings direkt in die Dolomiten. Enjoy.