All-Mountain Reifen

ja, die Empfehlung habe ich nicht mehr im Kopf gehabt.
Genauer gesagt:
1. Kombi, weil alles da ist und damit einfach zu testen: alter Nobby hinten (vor Super Karakasse) mit Mary Super Trail, soft vorne. Vielleicht rollt das ja schon soviel besser, dass ich glücklich werde
2/3. Kombi: Onza Ibex/Ibex oder Ibex/Porcupine. Muss ich mir noch überlegen, was mich eher reizen würde.
2/3. Kombi könnte dann auch Will und Nobby sein, falls die vorherigen noch nicht gepasst haben.
Zu den Schwalbe-Kombinationen noch ne Ergänzung, da ich beide fahre:

NN SG/Soft + WW ST/SpeedGrip ist an meinem DC Rad.
Die Reifen sind für den Grip, den sie bieten, angenehm leichtfüßig. Ich hatte vorher die typische XC Kombi aus RR/RR und die rollt kaum besser hat aber viel weniger Grip.
Grad der WW am Hinterrad schmiert zwar gern weg, wie andere schon gesagt haben aber man muss Bedenken, dass es halt doch nur ein XC Reifen ist.

Am Trailbike fahr ich MM ST/Soft + NN ST/SpeedGrip und das rollt schon wieder deutlich schlechter als die andere Kombination. Vorallem auf Asphalt.
Beide Reifen, vorallem MM vorne, bieten jedoch nochmal deutlich mehr Grip.

In Sachen Effizienz (also Grip in Relation zum Rollwiderstand) würde ich beide Kombinationen etwa auf einem Niveau sehen.
Bei den aktuellen Bedingungen wäre für mich die ideale Kombination am Trailbike Magic Mary ST/Soft vorne und irgendwas zwischen Nobby Nic und Wicked Will an der Hinterachse.
Der Rollwiderstand der Mary als VR ist vernachlässigbar im Vergleich dazu, wie viel mehr Sicherheit der Reifen in Kurven gibt.
Am DC Rad würde ich wohl den Nobby Nic in SuperTrail-Karkasse nehmen.
Der Unterschied in Sachen RW zwischen den beiden Karkassen am VR ist marginal aber Reifen mit ST Karkasse kann man mit weniger Druck fahren und mir persönlich ist der NN mit dem Druck den ich aktuell fahren muss vorne zu "prellig".

Im Endeffekt musst du testen, wie viel Grip für dich ausreichend ist. Ich find beide Varianten gut, wenn auch nicht perfekt.
Wenn weniger Grip reicht wirst du wahrscheinlich mit NN/WW glücklich.
Für alles ab Trail würde ich aber tatsächlich die SuperGround-Karkasse ignorieren.
Ja, ST wiegt mehr aber das ist IMO vernachlässigbar, da die Reifen wesentlich pannensicherer sind und mit weniger Druck gefahren werden können.

Wenn du irgendwas zwischen NN/WW und MM/NN suchst, wirst du wahrscheinlich bei anderen Herstellern suchen müssen. Die imo relativ große Lücke zwischen den beiden Kombinationen wird von Schwalbe nicht bedient. Onza wird da wohl eher zum Ziel führen. Oder vielleicht Maxxis mit Dissector/Forekaster, jeweils Exo+.
Ich würden den Dissector etwas oberhalb von NN sehen, Forekaster (Gen 2) etwas drunter.
 
Zuletzt bearbeitet:
BTW, wenn man sich ein Rad sparen will und einen Rahmen für unterschiedliche Anwendungsfälle benutzen möchte, dann macht tatsächlich ein unterschiedlicher Laufradsatz, wie das etwa @JensDey macht, sehr viel Sinn. Im Idealfall sollte man dann natürlich auch das Fahrwerk mit anpassen, wenn man den Laufradsatz wechselt, und eventuell auch am Cockpit optimieren, weshalb es sicherlich einfacher ist, dafür verschiedene Räder zu haben; aber die Möglichkeit sollte man nicht außer Acht lassen.
Fahrwerk ändere ich nie. Bei den 130mm, die ich ohnehin gerne recht stramm fahre, müsste ich dann wohl mit Token tunen, was mir zu viel Aufwand wäre.
Cockpit mache ich tatsächlich. Am Anfang habe +5mm Spacer und Vorbau von -7° auf Plus gedreht. Habe festgestellt, dass 10mm Spacer hoch runter schneller geht.
Und die GA20 Griffe werden gegen runde Ergos getauscht, weil das im BP einfach sicherer ist.

Ich bin auch gar nicht so sicher, ob eine FW-Änderung in meinem Sinne wäre. So verhält sich das FW auf den Hometrails und im BP gleich. Einzig Dämpfung und Grip (und Robustheit!) ist auf reines Geballer optimiert.
Das gleiche Argument könnte man natürlich für das Cockpit verwenden, aber das Cockpit ist bei mir ja für das Hochfahren optimiert. Runter ist der Unterschied bei meiner Fahrweise auch nicht riesig.
 
Um die Gefühlslage hier mal,ein wenig zu quantifizieren, schmeiße ich mal ein paar Zahlen in den Raum. Die Werte orientieren sich an dem, was ich so aus verschiedenen Tests im Kopf habe und sind so gehalten, dass sich das hier leicht rechnet. Es geht mir hier nicht um exakte Werte, sondern darum, mal die Kategorien einschätzen zu können. Wer will, kann das ja mit exakten Werten nachrechnen. Das Problem dabei ist, dass man einerseits nie so genau weiß, ob Magazintests immer genau gleich durchgeführt werden, zum anderen lassen sich da in den veröffentlichten Werten auch Beispiele finden, die zumindest zweifelhaft sind (Beispiele und Diskussion dazu spare ich mir jetzt).

Zu den Reifen:
Soweit ich das im Kopf habe, dürfte der RoWi eines CK, eines Will Speedgrip oder eines Nic Speedgrip ziemlich gleich sein. Betrachten wir den also hier als Basiseinheit, ich schreibe dafür „RWB“.
Ein Nic in Soft hat etwa 1/6 mehr RoWi als ein Nic Speedgrip, ein Onza Ibex oder Porcupine dürfte in dieselbe Kategorie fallen.
Eine Mary Soft hat etwa ein Drittel mehr RoWi als ein Nic Speedgrip, oder anders gesagt 8/6 RWB. Eine Betty Soft hat in etwa denselben RoWi. Eine Mary Supersoft hat deutlich mehr, das geht in Richtung 2 RWB.
Die betrachteten Reifen sollen alle vergleichbare Karkassen haben, also bei Schwalbe Super Ground oder Super Trail, bei Onza TRC. Der Unterschied zwischen Super Ground und Super Trail hinsichtlich Rollwiderstand ist nicht sehr groß, insbesondere wenn man realistische Szenarien hinsichtlich Druck und Untergrund annimmt, also keine Asphalt-Testszenarien. Bei mehrlagigen Karkassen wie Super Gravity oder GRC wird das wahrscheinlich etwas anders aussehen.

Betrachten wir nun zunächst ein flaches Terrain. Dort trägt der Vorderreifen vielleicht ⅓ zum RoWi bei, der Hinterreifen entsprechend zwei Drittel. (In Realität dürfte es eher wie 25% / 75% sein, wenn man im Sitzen fährt, aber je nach Rad, Fahrer und Sitzposition gibt es da eh kleine Unterschiede.)

Rollwiderstande:
CK/CK -> 1 RWB
Nic Soft/WW SG -> 2/6 x 7/6 RWB + 4/6 x 6/6 RWB = 38/36 RWB also ungefähr 106% RWB
Ibex/Porcupine -> 7/6 RWB also ungefähr 117% RWB
Mary Soft/Nic SG -> 2/6 x 8/6 RWB + 4/6 x 6/6 RWB = 40/36 RWB also ungefähr 111% RWB
Mary Soft/Nic Soft -> 2/6 x 8/6 RWB + 4/6 x 7/6 RWB = 44/36 RWB also ungefähr 122% RWB
MM/BB (beide Soft) -> 8/6 RWB also ungefähr 133% RWB
Mary US/Nic SG -> 2/6 x 12/6 RWB + 4/6 x 6/6 RWB = 48/36 RWB also ungefähr 133% RWB
Mary US/Betty Soft -> 2/6 x 12/6 RWB + 4/6 x 8/6 RWB = 56/36 RWB also ungefähr 156% RWB

Man kann dasselbe für bergauf wiederholen, wobei dann das Vorderrad nur mehr 1/6 zum RoWi beiträgt und das Hinterrad entsprechend 5/6.

Rollwiderstande:
CK/CK -> 1 RWB
Nic Soft/WW SG -> 1/6 x 7/6 RWB + 5/6 x 6/6 RWB = 37/36 RWB also ungefähr 103% RWB
Ibex/Porcupine -> 7/6 RWB also ungefähr 117% RWB
Mary Soft/Nic SG -> 1/6 x 8/6 RWB + 5/6 x 6/6 RWB = 38/36 RWB also ungefähr 106% RWB
Mary Soft/Nic Soft -> 1/6 x 8/6 RWB + 5/6 x 7/6 RWB = 43/36 RWB also ungefähr 119% RWB
MM/BB (beide Soft) -> 8/6 RWB also ungefähr 133% RWB
Mary US/Nic SG -> 1/6 x 12/6 RWB + 5/6 x 6/6 RWB = 42/36 RWB also ungefähr 117% RWB
Mary US/Betty Soft -> 1/6 x 12/6 RWB + 5/6 x 8/6 RWB = 52/36 RWB also ungefähr 144% RWB

Zusammenfassung:
CK/CK ist natürlich am besten hinsichtlich RoWi, aber die nächstbesten Kombis sind nah dran.
Nic Soft/Will SG ist vor allem bergauf sehr nah dran. Im Prinzip könnte man auch Nic Soft/Speedgrip fahren, was wohl kaum anders rollt, aber dafür im wichen/losen Terrain besser gript.
Danach kommt Mary Soft/Nic Speedgrip, was vor allem bergauf deutlich besser ist als die Onza Kombi (im Flachen ist der Unterschied weniger deutlich)
Mary Soft/Nic Soft ist speziell bergauf auch nicht deutlich schlechter als die Onza Kombi.
Mary US/Nic Speedgrip (also im Prinzip die Empfehlung von @525Rainer) ist speziell bergauf sogar gleichauf zur Onza Kombi und besser als Mary Soft/Nic Soft
MM/BB (beide ST Soft) ist deutlich am schwersten zu treten, da bestätigt sich der Eindruck von @Mcmoneysack1988
Mary US/Betty Soft ist dann nochmal drüber und eignet sich wirklich nur für Enduro/Park, wobei man da dann sinnvollerweise bei der Betty auch auf Super Gravity geht, was den Abstand dann nochmals erhöht.

In dem Zusammenhang auch nochmals meinen Respekt an EWS Racer, die sowas wie Cannibal v/h treten.

Mein persönliches Fazit ist, dass - speziell wenn es bergauf-bergab geht - entweder eine sehr leicht rollende Kombi mit trotzdem Grip wie etwa Nic Soft/Nic Speedgrip oder als Stufe drüber dann gleich Mary US/Nic Speedgrip am meisten Sinn macht (außer man fährt viel im Nassen, dann ist Speedgrip hinten vielleicht nicht der Traum).

Die Reifen hier sind natürlich exemplarisch. Gibt von Maxxis sicherlich Vergleichbares und als Marken-Mix wahrscheinlich nochmals Besseres, zum Beispiel der Vorschlag von @525Rainer Assegai MaxxGrip Exo+/Hans Dampf Super Trail Speedgrip.

Und natürlich, Nuancen können durchaus differieren in der Realität, wobei da die Realität bei jedem wegen Terrain, Rad etc auch anders aussieht. Zu Bedenken ist aber, dass die meisten Reifenkombis hier innerhalb eines Spielraums von 20% unterwegs sind. Bedenkt man, dass bergauf der Aufwand für den RoWi speziell mit den aufgeführten Reifen deutlich weniger als die Hälfte ausmacht - wer Cannibal hoch tritt, kommt da vielleicht näher an 1:1 -, dann sieht man auch, dass man das im Alltag nicht so sehr spüren wird. Klar, wer an seine Leistungsgrenze bergauf gehen mag, sollte optimieren, die Spaß-Fraktion darf sich aber über Grip berechtigt mehr Gedanken machen, was im persönlichen Szenario optimal ist.

Vielleicht helfen die Ausführungen ja dem einen oder anderen weiter. Ansonsten viel Spaß beim Zerreißen der Textwand oder beim Zerfieseln meiner Annahmen. ;)
 
Fahrwerk ändere ich nie. Bei den 130mm, die ich ohnehin gerne recht stramm fahre, müsste ich dann wohl mit Token tunen, was mir zu viel Aufwand wäre.
Cockpit mache ich tatsächlich. Am Anfang habe +5mm Spacer und Vorbau von -7° auf Plus gedreht. Habe festgestellt, dass 10mm Spacer hoch runter schneller geht.
Und die GA20 Griffe werden gegen runde Ergos getauscht, weil das im BP einfach sicherer ist.

Ich bin auch gar nicht so sicher, ob eine FW-Änderung in meinem Sinne wäre. So verhält sich das FW auf den Hometrails und im BP gleich. Einzig Dämpfung und Grip (und Robustheit!) ist auf reines Geballer optimiert.
Das gleiche Argument könnte man natürlich für das Cockpit verwenden, aber das Cockpit ist bei mir ja für das Hochfahren optimiert. Runter ist der Unterschied bei meiner Fahrweise auch nicht riesig.
Zum Cockpit-Wechsel: Falls du noch nicht hast, gibt von Bikeyoke z.B. einen Spacer mit Klemmung. Den unten über der Gabel erspart das Neuausrichten, weil die Gabel im Steuersatz fix bleibt. Praktische Sache.

Das mit dem Fahrwerk kann ich nachvollziehen, wird nicht die Welt an Unterschied ausmachen, speziell wenn der Federweg nicht so groß ist. Ich denke, wenn man ein Enduro für einfacheres Terrain nutzen will, sollte man sein Fahrwerk straffer machen, damit es reaktiver wird, sonst macht das keinen Spaß. Bei Short Travel Bike wird es eher so sein, dass man mit dem stabileren Laufradsatz mehr an die Grenzen geht, und mit robusten Reifen ist es dann nicht so schlimm, wenn es auch mal drüber geht.
 
Vielleicht sollte @Mcmoneysack1988 einfach mal fahren und schauen was taugt als hier ständig in der Theorie herumwurschteln.

Denke er wird schon irgendwann feststellen, dass das SJ schneller kann und das es dann andere Reifen bedarf. So ist es mir auch ergangen, der eher tourig fährt.
Irgendwann merkt man dann, dass der Reifen nicht zum Bike passt.

Ansonsten kann er auch mit weniger zurechtkommen, wenn man kontrolliert fährt.

Denke, das Thema ist für @Mcmoneysack1988 jetzt durch.

Reifen kosten auch nicht die Welt. Kann man flott wechseln.
 
Vielleicht sollte @Mcmoneysack1988 einfach mal fahren und schauen was taugt als hier ständig in der Theorie herumwurschteln.

Denke er wird schon irgendwann feststellen, dass das SJ schneller kann und das es dann andere Reifen bedarf. So ist es mir auch ergangen, der eher tourig fährt.
Irgendwann merkt man dann, dass der Reifen nicht zum Bike passt.

Ansonsten kann er auch mit weniger zurechtkommen, wenn man kontrolliert fährt.

Denke, das Thema ist für @Mcmoneysack1988 jetzt durch.

Reifen kosten auch nicht die Welt. Kann man flott wechseln.
Moment, ich bin doch am WE erst gefahren und habe da meine Erkenntnisse gewonnen 😅 und dann heißt es direkt "als ständig in der Theorie rumwurschteln" 🙈

Ich komme leider in der Regel nur am WE auf's Rad und dann bin ich auch nicht unbedingt auf dem Evo. Wird also ein wenig dauern bis der nächste Test mit anderer Reifenkombi stattfindet.
 
Moment, ich bin doch am WE erst gefahren und habe da meine Erkenntnisse gewonnen 😅 und dann heißt es direkt "als ständig in der Theorie rumwurschteln" 🙈

Ich komme leider in der Regel nur am WE auf's Rad und dann bin ich auch nicht unbedingt auf dem Evo. Wird also ein wenig dauern bis der nächste Test mit anderer Reifenkombi stattfindet.
Wenn XL, dann kann ich es auch für dich mal in den Alpen testen😉
 
Platt macht einen bergauf vor allem die Gravitation. Egal welchen Reifen du aufziehst, der Anteil deines Aufwands, der für die Überwindung der Gravitation drauf geht, wird bei allem, was das Wort Anstieg verdient, immer größer sein als der Aufwand für die Überwindung des Rollwiderstands.
Deine Ansätze und Aufsätze in allen Ehren - aber genau diesen Punkt hat @525Rainer vor einiger Zeit mit seinen Messungen recht eindrücklich widerlegt, siehe Fazit z. B. hier.
 
Deine Ansätze und Aufsätze in allen Ehren - aber genau diesen Punkt hat @525Rainer vor einiger Zeit mit seinen Messungen recht eindrücklich widerlegt, siehe Fazit z. B. hier.
Äh nein, das ist nicht korrekt. Da müsstest du dir die Daten mal konkret anschauen. Ich hatte das für ein Beispiel von @525Rainer mal gerechnet (weiß nicht mehr genau wo und bin zu faul zu suchen, da rechne ich das bei Bedarf lieber noch mal neu, ist nicht so kompliziert).

Wenn wir uns die Leistung beim Bergauf-Fahren ansehen, können wir uns auf zwei Komponenten beschränken, einerseits Gravitation, andererseits Rollwiderstand; Luftwiderstand, Reibung im Rad etc. kann man vernachlässigen, da deutlich kleiner.

Die Leistung berechnet sich nach Kraft mal Geschwindigkeit. Da sowohl die Gravitation als auch die Rollreibungskraft genügend unabhängig von der Geschwindigkeit sind, reicht es, die Mittelwerte zu betrachten. Man kann also den Anteil der Leistung, der für die Gravitation draufgeht, einfach aus dem Gewicht und der vertikalen Geschwindigkeit berechnen, das Delta zur gemessenen Leistung ist dann die Leistung, die für den Rollwiderstand draufgeht.

Im Falle, den ich mir damals angeschaut hatte, hatte Rainers Teststrecke ca. 60 m Höhenunterschied und er fuhr ca. 4 min, also 240 s. Die vertikale Geschwindigkeit ist damit im Schnitt 0,25 m/s. Die Gewichtskraft ist natürlich Masse mal Erdbeschleunigung, also näherungsweise 10 N/kg. Es ergibt sich also eine Leistung zur Überwindung der Gravitation von 2,5 W/kg, bzw. auf das Gewicht von damals ziemlich genau 100 kg eine Leistung von 250 W, die zur Überwindung der Gravitation aufgewandt wurde. Die Gesamtleistung im Beispiel schwankte zwischen drei Reifenkombinationen im Bereich von 300 W und 350 W, also anders gesagt zwischen 3,0 W/kg und 3,5 W/kg. Das Delta aus Gesamtleistung und Leistung gegen Gravitation, also der Anteil für den Rollwiderstand, lag also zwischen 0,5 W/kg und 1,0 W/kg, Oder als Anteil ausgedrückt zwischen 1/6 und 2/7, bzw. zwischen 16% und 28% an der Gesamtleistung. Der Anteil der Leistung, der von der Gravitation geschluckt wurde, lag also zwischen 72% und 86%, und das würde ich dann doch als Großteil bezeichnen.

Würde Rainer mit derselben Leistung übrigens flachere Strecken fahren, dann würde weniger für die Gravitation draufgehen, aber dann würde ganz sicher der Luftwiderstand nicht mehr zu vernachlässigen sein.

Und noch kurz eine NB: Das zitierte Beispiel war das, wo Rainer die Strecke auch noch mit Zusatzgewicht fuhr und damit einen W/kg Wert bestimmte. Das war super, denn damit kann man entweder den Fehler der Annahme, dass nur Gravitation und RoWi eine Rolle spielen, abschätzen, oder man bekommt ein Maß für die Genauigkeit von Rainers Messungen. Wenn man den ermittelten Wert für W/kg mit der Gesamtmasse multipliziert, müsste ja genau null rauskommen, wenn nur Beiträge zur Leistung vorkommen, die direkt vom Gewicht abhängen. Dies ist bei Gravitation und RoWi der Fall, bei Luftwiderstand und Reibung im Fahrrad dagegen nur sehr eingeschränkt. In den drei Fällen, die Rainer dokumentiert hatte, gab es jeweils eine Differenz, diese war jedoch nicht immer dieselbe, was dafür spricht, dass die Differenz nicht einem Grundstock aus Leistung gegen Luftwiderstand (wichtig: Rainer fährt immer gleich schnell) oder Reibung im Fahrrad entspricht, sondern zumindest teilweise auch einfach eine Unsicherheit in der Messung ist.
 
Äh nein, das ist nicht korrekt. Da müsstest du dir die Daten mal konkret anschauen. Ich hatte das für ein Beispiel von @525Rainer mal gerechnet (weiß nicht mehr genau wo und bin zu faul zu suchen, da rechne ich das bei Bedarf lieber noch mal neu, ist nicht so kompliziert).

Wenn wir uns die Leistung beim Bergauf-Fahren ansehen, können wir uns auf zwei Komponenten beschränken, einerseits Gravitation, andererseits Rollwiderstand; Luftwiderstand, Reibung im Rad etc. kann man vernachlässigen, da deutlich kleiner.

Die Leistung berechnet sich nach Kraft mal Geschwindigkeit. Da sowohl die Gravitation als auch die Rollreibungskraft genügend unabhängig von der Geschwindigkeit sind, reicht es, die Mittelwerte zu betrachten. Man kann also den Anteil der Leistung, der für die Gravitation draufgeht, einfach aus dem Gewicht und der vertikalen Geschwindigkeit berechnen, das Delta zur gemessenen Leistung ist dann die Leistung, die für den Rollwiderstand draufgeht.

Im Falle, den ich mir damals angeschaut hatte, hatte Rainers Teststrecke ca. 60 m Höhenunterschied und er fuhr ca. 4 min, also 240 s. Die vertikale Geschwindigkeit ist damit im Schnitt 0,25 m/s. Die Gewichtskraft ist natürlich Masse mal Erdbeschleunigung, also näherungsweise 10 N/kg. Es ergibt sich also eine Leistung zur Überwindung der Gravitation von 2,5 W/kg, bzw. auf das Gewicht von damals ziemlich genau 100 kg eine Leistung von 250 W, die zur Überwindung der Gravitation aufgewandt wurde. Die Gesamtleistung im Beispiel schwankte zwischen drei Reifenkombinationen im Bereich von 300 W und 350 W, also anders gesagt zwischen 3,0 W/kg und 3,5 W/kg. Das Delta aus Gesamtleistung und Leistung gegen Gravitation, also der Anteil für den Rollwiderstand, lag also zwischen 0,5 W/kg und 1,0 W/kg, Oder als Anteil ausgedrückt zwischen 1/6 und 2/7, bzw. zwischen 16% und 28% an der Gesamtleistung. Der Anteil der Leistung, der von der Gravitation geschluckt wurde, lag also zwischen 72% und 86%, und das würde ich dann doch als Großteil bezeichnen.

Würde Rainer mit derselben Leistung übrigens flachere Strecken fahren, dann würde weniger für die Gravitation draufgehen, aber dann würde ganz sicher der Luftwiderstand nicht mehr zu vernachlässigen sein.

Und noch kurz eine NB: Das zitierte Beispiel war das, wo Rainer die Strecke auch noch mit Zusatzgewicht fuhr und damit einen W/kg Wert bestimmte. Das war super, denn damit kann man entweder den Fehler der Annahme, dass nur Gravitation und RoWi eine Rolle spielen, abschätzen, oder man bekommt ein Maß für die Genauigkeit von Rainers Messungen. Wenn man den ermittelten Wert für W/kg mit der Gesamtmasse multipliziert, müsste ja genau null rauskommen, wenn nur Beiträge zur Leistung vorkommen, die direkt vom Gewicht abhängen. Dies ist bei Gravitation und RoWi der Fall, bei Luftwiderstand und Reibung im Fahrrad dagegen nur sehr eingeschränkt. In den drei Fällen, die Rainer dokumentiert hatte, gab es jeweils eine Differenz, diese war jedoch nicht immer dieselbe, was dafür spricht, dass die Differenz nicht einem Grundstock aus Leistung gegen Luftwiderstand (wichtig: Rainer fährt immer gleich schnell) oder Reibung im Fahrrad entspricht, sondern zumindest teilweise auch einfach eine Unsicherheit in der Messung ist.
OK, war ungünstig zitiert / geschrieben. Natürlich frisst Gravitation die meiste Leistung. Aber zu sagen, dass Unterschiede zwischen Reifen so gering sind, dass sie quasi nicht ins Gewicht (pun intended) fallen, ist eben auch nicht korrekt. Wenn 12kg Gewicht an Rainer's Referenzanstieg das Äquivalent zum Unterschied des Rollwiderstands zwischen CC Reifen / DH Reifen ist, kann man ja nicht behaupten, dass der Rollwiderstand bergauf "unerheblich" wäre.
 
Nein. Denn der Rollwiderstand steigt mit der Geschwindigkeit. Wenn du also nicht wie der Rainer 340W bergauf tritts um deine Lunge auszuhusten, dann hast du auch kein plus an 70W Rollwiderstand.
Kurze Richtigstellung:
Der Rollwiderstand steigt im für uns relevanten Geschwindigkeitsbereich nicht mit der Geschwindigkeit, aber die Leistung, die vom Rollwiderstand verbraucht wird, schon. Kommt einfach daher, dass Leistung gleich Kraft mal Geschwindigkeit.

Das Missverständnis kommt daher, dass Rollwiderstände - wahrscheinlich aus Gründen der Einfachhheit - von den meisten immer in Watt angegeben werden, was genau genommen aber nicht der Rollwiderstand ist, sondern einfach die Messgröße, die beim Versuch ermittelt wird. Der Rollwiderstand - genauer: Rollwiderstandsbeiwert - ist einfach der Proportionalitätsfaktor aus der Beziehung F(Reibung) = Konstante x F(Normal). Die Normalkraft ist die Kraft senkrecht zum Untergrund und beim Radfahrer immer ein Anteil der Gewichtskraft, auf ebenem Untergrund ist das die Gewichtskraft (beim Auto ist das wegen Aerodynamik gegebenenfalls anders). Diese Konstante wird nun gemessen, indem man ein Rad auf einem definierten Untergrund (Rolle) mit einer definierten Kraft (sollte im Kleingedruckten des Tests stehen, wenn man Messwerte vergleichen will) belastet und dann mit einer definierten Geschwindigkeit rollen lässt (die sollte ebenso dokumentiert sein) und dann die Leistung misst, die es braucht, um den definierten Zustand zu erreichen.
 
Natürlich frisst Gravitation die meiste Leistung. Aber zu sagen, dass Unterschiede zwischen Reifen so gering sind, dass sie quasi nicht ins Gewicht (pun intended) fallen, ist eben auch nicht korrekt
Das hat @Dahigez doch garnicht gesagt.

Direkt nach dem von dir zitierten teil kommt:
Natürlich macht der Reifen was aus, bergauf vor allem der Hinterreifen, und wenn man lange Touren fährt, wirkt sich das auch entsprechend aus auf Körner und/oder Fahrzeit
 
Kurze Richtigstellung:
Der Rollwiderstand steigt im für uns relevanten Geschwindigkeitsbereich nicht mit der Geschwindigkeit, aber die Leistung, die vom Rollwiderstand verbraucht wird, schon. Kommt einfach daher, dass Leistung gleich Kraft mal Geschwindigkeit.

Das Missverständnis kommt daher, dass Rollwiderstände - wahrscheinlich aus Gründen der Einfachhheit - von den meisten immer in Watt angegeben werden, was genau genommen aber nicht der Rollwiderstand ist, sondern einfach die Messgröße, die beim Versuch ermittelt wird. Der Rollwiderstand - genauer: Rollwiderstandsbeiwert - ist einfach der Proportionalitätsfaktor aus der Beziehung F(Reibung) = Konstante x F(Normal). Die Normalkraft ist die Kraft senkrecht zum Untergrund und beim Radfahrer immer ein Anteil der Gewichtskraft, auf ebenem Untergrund ist das die Gewichtskraft (beim Auto ist das wegen Aerodynamik gegebenenfalls anders). Diese Konstante wird nun gemessen, indem man ein Rad auf einem definierten Untergrund (Rolle) mit einer definierten Kraft (sollte im Kleingedruckten des Tests stehen, wenn man Messwerte vergleichen will) belastet und dann mit einer definierten Geschwindigkeit rollen lässt (die sollte ebenso dokumentiert sein) und dann die Leistung misst, die es braucht, um den definierten Zustand zu erreichen.
Was bedeutet das am ende am Rad?
Wie viel Watt würde ein Reifen mit einem beispielhaften Rollwiderstand z.b. bei 3kmh, 5kmh 10kmh bergauf benötigen?
 
OK, war ungünstig zitiert / geschrieben. Natürlich frisst Gravitation die meiste Leistung. Aber zu sagen, dass Unterschiede zwischen Reifen so gering sind, dass sie quasi nicht ins Gewicht (pun intended) fallen, ist eben auch nicht korrekt. Wenn 12kg Gewicht an Rainer's Referenzanstieg das Äquivalent zum Unterschied des Rollwiderstands zwischen CC Reifen / DH Reifen ist, kann man ja nicht behaupten, dass der Rollwiderstand bergauf "unerheblich" wäre.
Ich weiß nicht, was der Schluss genau soll. Wahrscheinlich, weil ich nicht demselben Missverständnis unterliege wie die meisten? Es ist zu bedenken, dass wenn die Masse erhöht wird, sowohl der Anteil für den Rollwiderstand zunimmt (die Kaft hängt ja direkt von der Normalkraft ab) als auch natürlich der Anteil für die Gravitation. Genauso ist es mit der Leistung, wenn die Geschwindigkeit zunimmt. Das Verhältnis zwischen Anteil für RoWi und für Gravitation bleibt am selben Anstieg und beim selben Reifen aber gleich, egal wie schnell ich fahre oder wie schwer ich bin. Das ist auch gut so, denn sonst hätten die Messwerte von @525Rainer für andere ja gar keine Aussagekraft.

Wenn der Anteil der Leistung für den RoWi ca. 1/5 der Gesamtleistung ist - was wie oben gezeigt ja schon viel ist - und dann du zwei verschiedene Reifen nimmst, wo der eine 50% mehr RoWi hat als der andere, dann macht das an der Gesamtleistung etwa 10% Unterschied aus, oder anders ausgedrückt, wenn du mit derselben Antrengung eine Stunde lang einen Berg hoch fährst, dann brauchst du mit dem einen Reifen sechs Minuten länger. 50% Unterschied im RoWi ist aber mindestens der Sprung von einem Wicked Will Super Ground Speedgrip zu einer Magic Mary Supertrail Soft, wenn ich das richtig im Kopf habe, und das dann am Vorder- und am Hinterrad!

Wenn ich dagegen mal einen etwas realistischeren Fall betrachte, dass ich etwa denke, von einem Nobby Nic Soft auf einen Magic Mary Soft am Vorderrad upzugraden, dann haben wir maximal 20% mehr RoWi, das Vorderrad trägt aber in diesem Fall (nicht zu steiler Antieg bei Rainer) maximal mit 20% zum Gesamt-RoWi bei. Dann haben wir also jedenfalls weniger als 5% Unterschied in der Leistung gegen RoWi, und da die Leistung gegen RoWi nur 20% der Gesamtleistung ausmacht, bleibt dir da bei der Stunde bergauf weniger als eine Minute Unterschied übrig. Das ist das, was ich damit meine, dass dies praktisch für mich keine Rolle spielt. Wenn es für dich von Bedeutung ist, dass du eine halbe Minute schneller am Traileinstieg bist, liegt die Sache natürlich anders. Das muss dann aber jeder für sich selbst entscheiden.

So, und jetzt hab ich fürs erste genug Nachhilfe in Physik gegeben, bei weiterem Bedarf vielleicht einfach bei den früheren Schullehrern beschweren. ;) Oder vielleicht ist eure Erde ja auch flach, aber warum macht man sich dann Gedanken übers Mountainbiken?
 
Oder vielleicht ist eure Erde ja auch flach, aber warum macht man sich dann Gedanken übers Mountainbiken?
Naja, wenn du deine theoretischen Ansätze den Messungen aus der Praxis für überlegen hältst, sitzt du vielleicht auch auf einem bestimmten Berg, dessen Namen ich jetzt mal nicht nenne.
 
Zurück