Pump up the jam
Ok, dann versuche ich mich doch mal an so einer Art Test.
Warum eigentlich?
Der Hintergrund ist ganz einfach: ich werde alt

Digitale Dämpferpumpen lassen sich wesentlich besser ablesen. Bisher habe ich verschiedene Pumpen im Einsatz, hauptsächlich seit Jahren eine
Topeak DXG mit Tasche für unterwegs. Nun ist im Vergleich zur Rock Shox
Pumpe einmassiver Messfehler aufgefallen, jenseits der 30 PSI.
Zudem ist die DXG eine der Pumpen, die wehr schlecht abzulesen sind: Carbon Skalenblatt mit gelben und fast weissen sehr kleinen Zahlen. Das ist nix mehr für mich, die Zeiten sind um.
Auf dem Bild seht Ihr ein Sammelsurium an Pumpen, damit geht es auch direkt los:
Die beiden unteren Pumpen haben den gleichen Pumpenkopf. Mal abgesehen von dem viel zu kurzen
Schlauch der Propain
Pumpe ist der Kopf so gross, dass er am LSC Rad schleift. Damit sind diese beiden Pumpen auch schon raus. Die Gesamtansicht der jeweiligen Pumpen findet ihr ja sicher selbst.
Der erste (Ein-)Druck
Topeak Pocket Shock Digital:
Das ist schon ein richtiger Klopper mit fast 200g Gewicht. Das Alugehäuse sieht nicht nur edel und hochwertig aus, es vermittelt zusätzlich den Eindruck als könnte man notfalls damit Nägel in die Wand schlagen...zumindest lassen sich damit Heringe beim Zelten in den Boden einschlagen. Das Gehäuse ist allerdings recht kratzempfindlich.
Das Display ist sehr gut ablesbar, hat aber im Neuzustand schon Clouding, also dunklere Stellen. Bis 99 PSI werden Zehntel angezeigt. Für den Batteriewechsel müssen alle vier Schrauben geöffnet werden. Die einzige Taste hat kein Feedback, keinen Klick. Sie soll wohl ein etwas "Touch"-Feeling erzeugen, was ehr unpraktisch ist, gerade mit Handschuhen.
Die beiden Gummitüllen für die Crimpanschlüsse liegen lose über dem
Schlauch. Für diesen Preis und Qualitätsklasse ist das nicht so schön. Der Pumpenkopf wird durch den Griff gehalten. Der Griff hat einen Teil aus Hartplastik und einen gummierten Teil.
Damit komme ich auch schon zur Praxis:
die Auflägefläche am Griff für die Hand ist sehr klein, das geht bequemer. Den Geräuschen nach scheint es, als würde die
Pumpe während des Pumpens Luft verlieren. Der Knopf zum Luft ablassen sitzt ungünstig genau da, wo die
Pumpe gegengehalten wird.
Die Bedienkraft steigt merklich jenseits der 210 PSI, wird aber nicht unangenehm hoch. Den Druck wieder definiert abzulassen ist bei hohen Drücken dagegen ein echtes Glücksspiel.
Seltsam: den Pumpenkopf kenne ich schon von der DXG. Die schwarze Rändelschraube läuft auffällig schwerer. Bei Öffnen des Ventils dreht sich der ganze Pumpenkopf mit. Das sollte so nicht sein.
Auch die Messung ist seltsam träge: der gemessene Druck steigt nach 3 bis 5 Sekunden um 1 bis 2 PSI an.
Thinkrider 300 PSI Shockpump:
Sie ist lang, sehr lang. Sie wirkt billig, nun, das ist sie ja auch. Aber sie pumpt und ist ungewöhnlich leicht, nämlich bloss 136g. Die Zahlen sind kleiner, dennoch ist das Display sehr gut ablesbar und auch hier werden Zehntel angezeigt. Zudem hat das Display als einziges eine Hintergrundbeleuchtung. Der Clou: die Hintergrundbeleuchtung schaltet sich ein, sobald Druck auf dem Pumpenschlauch ist. Da könnten sich andere Hersteller ma einen Scheibe abschneiden. Eine gängige 2032
Knopfzelle sitzt unter einem Deckel, der sich mit einer Schraube öffnen lässt. Die Taste funktioniert ordentlich mit Feedback. Nach 2 Sekunden zeigt das Display "on" und es kann los gehen.
Lose Gummitüllen gibt es hier nicht, denn es gibt gar keine. Auch hier gibt es eine Halterung am Griff für den Pumpenkopf, die aber nicht gerade sehr haltbar wirkt. Der Griff ist wirklich winzig, bietet aber eine Handauflage in der Größe der TopeakPumpe. Da das Gehäuse mit der Anzeige seitlich sitzt ist der Ablassknopf nicht im Weg. Der Knopf ist allerdings nur Zierde: definiertes Ablassen der Luft geht gar nicht.
Ab 210 PSI fällt das Pumpen echt schwer. Was überhaupt nicht geht ist der Pumpenkopf:
Warum das ein dualer Kopf für Auto- und französische Ventile ist bleibt mir ein Rätsel. Das Gewinde um das Ventil zu öffnen läuft schwer und rau, nein, vielmehr läuft es so schwer, dass der Pumpenkopf unbrauchbar ist. Schon beim schliessen muss der Kopf vorne gegengehalten werden, sonst schraubt er sich unnötig fest auf den Ventilsitz.
Öffnen ist wirklich unglaublich schwer und mit jedem Einsatz wird es schwerer. Zudem schiesst der Pumpenkopf auseinander, wenn zu wenig geöffnet wird. Das Gewinde wird nicht lange halten.
Schade, mit einem anderen Kopf wäre die
Pumpe wohl erstaunlich gut