17:30 Vent
uff... ein zuckerschlecken ist dieser trail wahrlich nicht. ganz im gegenteil, zwei stunden harte "trailarbeit" liegen hinter mir.
zunächst die fleißaufgabe, mit der gondel bin ich ja nun 300m über dem hochjoch gelandet und muß erst mal wieder runter. die entscheidung für den "panoramaweg 3" stellt sich als fragwürdig heraus.

der "weg" verläuft direkt am pfeil.
ehrlich... wer hierher zum wandern geht, hat einen sockenschuss. auch mit dem bike bin ich auf dieser moräne eher fehl am platz, riesige schotterbrocken und später steile, drahtseilgesicherte abbrüche erfordern eine viertelstunde berab-schlepperei und viel mut für die "fahrbaren" passagen. vielleicht wäre der jämmerliche rest des dahinschmelzenden gletschers die bessere alternative für den downhill gewesen.
endlich am hochjoch folgt ein kurzer gegenanstieg, vorbei an stinkenden dieselbaggern, bis zum trail nach vent auf der andern talseite. und der ist wahrlich kein leichter. fast ohne gefälle quer er grob verblockt riesige schotterfelder. immerhin ist er in dieser richtung leidlich fahrbar, sofern man die riesigen brocken mit etwas speed oder mit viel balance-gefühl überwindet. knackiger s3, aber fahrspaß kommt keiner auf. ständig muß ich vom rad und kurze stücke schieben. die vorgeschlagene alternative weiter unten direkt am bach sieht allerdings auch nicht vielversprechend aus, einen weg gibt's da schon überhaupt nicht, nur eisig schlammige graue wassermassen die sich talwärts wälzen.
nach langem, hartem k(r)ampf wird der weg zögerlich ein wenig flüssiger zu fahren, schlussendlich folgt sogar ein richtiges flowstück in einigen kehren bergab zum zusammenfluss mit dem venter bach. ein paar schiebepassagen weiter auf dem trampelpfad unterm hochjoch-hospiz hab ichs dann endlich geschafft.
der weg wird zum wunderbar flowigen schluchttrail. einfach zu fahren, aber teilweise sehr ausgesetzt. fahrfehler verboten, sonst landet man unweigerlich 50m tiefer in ...
... den tosenden fluten. lieber nicht!
bis vent gibt's dann noch eine highspeed-forstpiste mit eingebauten sprüngen, eine hängebrücke und noch mehr einfache highspeed-trails. coole sache das.
fazit zum hochjoch-übergang: die gegend oben unterhalb der gondel ist schon sehr gruslig anzuschaun, besonders wenn man am morgen noch im idyllischen martell-tal war. die erste stunde bergab ist kampf und krampf, später wird's ein traum. eine durchaus zweischneidige angelegenheit. aber man kanns schon mal machen, wenn man eisjöchl und timmelsjoch schon in beiden richtungen kennt.
19:30 Zwieselstein, AV-Talunterkunft
online via handy ist innösterreich erst mal nicht mehr, drum schalt ich das wlan ein und gehe "warbiking". in vent find ich zwei netze, keins lässt mich rein. also gemütlich weiter auf teer nach sölden rollen.
kurz vorher in zwieselstein piepst plötzlich mein spielzeug, er hat ein offenes netz gefunden. scheint vom gasthof post zu kommen. netterweise ist gegenüber auch eine Alpenvereins-Selbstversorgerhütte, hier check ich ein und bekomm einen lagerplatz für lächerliche 9E. zum essen geht's dann in besagten gasthof post, um das schlechte gewissen fürs wlan-hacking zu beruhigen. aber was tu ich nicht alles für den live-bericht
