Mit dem ShockWhizz habe ich eine ganze Zeit experimentiert. Es kann ein hilfreiches Werkzeug sein, wenn man eher unbedarft ist und sich in das Thema Setup einarbeiten möchte.
Im Testbetrieb betrachte ich das komplette Bike und da bräuchte es eine komplexere Version des ShockWiz an Front und Heck, welche die Daten teilen und dann Empfehlungen aussprechen kann.
Ist dein Heck beispielsweise zu weich abgestimmt, dann kann es sein, dass du eine ungünstige Position auf dem Rad einnimmst. Sprich du hast nicht genug Druck auf der Front/dem Lenker. Hängt das ShockWiz nur an der Gabel, dann kann das natürlich nicht wissen, dass mit deinem Heck etwas nicht stimmt und wird dir tendenziell empfehlen die Front weicher zu machen, weil du den Federweg nicht so nutzt (aufgrund zu wenig Gegendruck von oben). Das ist nur ein Beispiel und es gibt noch ein paar andere Faktoren, die dieses Tool nicht unbedingt ideal für jeden machen aber das sollte man an anderer Stelle mal ausführlich erklären. Wie gesagt – wenn man nicht unbedingt ein großes Interesse am Setup hat und am Experimentieren, kann es recht nützlich sein, um einen Grundsetup zu bekommen.
In einem solchen Federgabelvergleichstest nutzt jeder Tester sein eigenes Bike. Sprich es ist vorausgesetzt, dass jeder sein Bike sehr genau kennt und man ändert nur einen Parameter: Die Federgabel. Von den Herstellerempfehlungen ausgehend erarbeitete sich jeder Tester einen Setup mit dem die Gesamtbalance gepasst hat. Dann wird gefahren, umgebaut, verglichen, gefahren, umgebaut … In Summe ist das ziemlich zeitintensiv. Anders kann man aber eigentlich kaum die teilweise feinen Unterschiede herausarbeiten.
Eine der Hauptdiskussionen die wir hier im Testteam-Süd führen ist die Haltbarkeit von Produkten. Wir wollen einfach Fahrrad fahren. Niemand hat gerne einen Platten, eine gerissene Felge oder sonstige Probleme, welche einen in die Werkstatt zwingen anstatt auf den Trail.
Man mag da teilweise immer wieder daran zweifeln, aber Bikes haben sich weiterentwickelt und ich mache heute Sachen auf dem Enduro, wo ich vor einigen Jahren noch ein Downhillbike (zumindest für den ersten Versuch) hergenommen hätte. Diese Bikes können wirklich verdammt schnell durchs Gelände bewegt werden. Entsprechend höher sind die auftretenden Belastungen geworden. Klar ist Gewicht ein Faktor, der darüber entscheiden kann, ob sich ein Bike im Gelände lebendig und agil fährt. Letztendlich bringt es aber niemandem etwas, wenn man im Wald steht mit einem Defekt.
Das ist auch der Grund, warum viele Enduro-Bikes teilweise schwerer als Downhillbikes geworden sind. Variostütze, riesengroße Kassetten, vergleichbare Belastungen auf dem Trail … Es gibt in jeder Kategorie (ob Enduro, Trail, CC etc.) immer Bikes mit einem bestimmten Fokus auf eine bestimmte Ausrichtung. Das hat auch sehr eindrücklich unter
Trailbiketest gezeigt. Da hatte das leichteste Bike einen Felgenbruch. So eine Last tritt aber vielleicht auch nicht unter jedem Anwender auf. Hier sollte jeder ehrlich mit sich selbst sein und überlegen, ob das Produkt den persönlichen Anforderungen standhalten könnte oder nicht.
Dabei kommt es nicht nur auf den Fahrstil an, sondern auch auf das Gelände, das Körpergewicht und die Kombination mit der gefahren Geschwindigkeit und Fahrstil.