[A] Die Unvernunft hat gesiegt!

Klasse! Vielen Dank für die spannende Berichterstattung und eine gute, entspannte Fahrt Lese und verfolge so gern mit, bekomme schon richtig fernweh!


In Italien hatte ich letztes Jahr auch einen solchen Tag mit 30 Grad Sonne, 1800 hm, 60km und 35kg Reiserad. Ich war in meinem Leben noch nie so erschöpft.

Dankeschön! Wäre ich mal heute auf die 60KM gekommen. Aber egal, Hauptsache ich kann überhaupt weiterfahren.

Dat is ungefähr so wie wennse Dich auf ein Augustiner Edelstoff als Feierabendbier freust...und im Kühlschrank ist nur Clausthaler...

Da gebe ich dir vollkommen recht. Man darf nie die Hoffnung aufgegeben und irgendwie geht es dann ja auch weiter.

@Ampelhasser, was für ein Urlaub. Da freud man sich doch gleich wieder auf die Arbeit...

Na so schlimm war es jetzt auch nicht
 
Mannomann, da sitzt man zu Hause vor seinem Rechner; plant mal eben eine Tour durch unbekanntes Terrain und denkt sich, ach was soll schon kommen. In den Bikepacking Werbevideos oder beim Bikewanderer läufts doch auch ganz lässig.

Nach meinem Ruhetag fühlte ich mich ausgeruht und war guten Mutes.

Der Garmin zeigte einen Weg links Richtung Berge. Das passte schon mal. Es lief gut und so kurbelte ich die Schotterpiste zum Nationalpark hoch.
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Irgendwann überholte mich ein Jeep der Parkranger, die mich noch nett grüßten. Nach vielen Serpentinen kam ich dann irgendwann oben an einem Aussichtspunkt und dem Einstieg in einen Trail an. Dort warteten auch die beiden Ranger. Die Beiden schauten mich freundlich an und das Gespräch lief dann ungefähr so: „Hola, was für ein schickes Rad! Und die ganze Ausrüstung; war bestimmt sehr anstrengend hier hoch zu kommen. Schade, aber hier geht es mit dem Rad nicht weiter. Prohibido!“ Egal was ich sagte, sie waren nicht davon abzubringen. Hmm, so einfach wollte ich ja nicht aufgeben. Auf der Karte hatte ich etwas tiefer noch einen Einstieg gesehen. Also wieder rauf aufs Rad und los.
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Irgendetwas fühlte sich dann beim Kurbeln komisch an. Waren es meine Beine? Ich hielt an und drehte mit der Hand an der Kurbel. Sie ließ sich nur noch ganz schwergängig drehen und dann sah ich das Öl an der Seite. Ahhhh Panik. Ich erinnerte mich sofort an mein erstes altes Auto, dass mit einem kapitalen Motorschaden wegen Ölverlust das zeitliche segnete. Zum Glück machen die Jungs von Pinion keine Siesta , sondern nur Mittagspause, so dass ich ab 13 Uhr wieder jemanden erreichen konnte. Wie es dann weiterging wisst ihr ja.

Mein ursprünglicher Plan war schon wieder hin. Das war mir aber jetzt total Schnuppe, da ich nur froh war, meinen Trip überhaupt noch weiterfahren zu können. Auf der digitalen Landkarte fand ich ein Refugio (das sind so kostenlose Unterkünfte und/oder Zeltplätze für Wanderer), dass von seiner Lage und Entfernung gut aussah. Also schnell noch ein Eis von der Tanke und dann los. Nach einem kurzen Stück Straße bog ich dann auf eine Schotterpiste in den Nationalpark ein.
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Das entschädigte für den miesen bisherigen Tag. Einfach nur schön, wie sich der Weg durch das Tal hinauf den Berg hinauf schlängelte.
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Am Ziel angekommen war ich echt wieder erstaunt, was die Spanier hier für uns Naturfreunde hinstellen. Ich suchte mir einen schönen Platz für mein Zelt und genoss die Ruhe und Aussicht.
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Als ich gegen Abend meiner Familie gute Nacht sagen wollte, gab es übrigens noch eine nette Geschichte. Rings um meinen Zeltplatz gab es kein Handynetz und so lief ich den Weg, den ich gekommen war, wieder zurück zu einer Lichtung, an der auch ein anderer Weg kreuzte. Mittlerweile war es schon schummerig und auf dem anderen Weg sah ich aus ca. 200 Metern Entfernung ein paar Autoscheinwerfer. Das Auto fuhr vorbei und setzte dann aber zurück und kam mir auf meinem Weg entgegen. Uihhh... ich hatte die ganze Zeit vorher nicht eine Menschenseele getroffen. Als das Auto neben mir stand grinste mich der Fahrer an und fragte sofort, ob alles okay sei und ob ich Hilfe bräuchte. Ich erzählte ihm vom Handynetz. Er lachte nur. Ich sollte kurz einsteigen und er zeigt mir in ein paar hundert Metern eine Stelle, wo man Empfang hat. Was soll ich sagen; wir fuhren 400 Meter zu einer Kurve und volle Lotte LTE. So konnte ich noch rechtzeitig den Kindern gute Nacht sagen.

Hasta luego
Ampel
 
wenn der die das pinion so gebaut ist wie die holy rohkost, dann brauchst Du nur etwas öldampf, dass die geschmeidig läuft.
gut, dass es sich einfach richten lies.

die ranger sind auch zyniker, lassen Dich da komplett hochstrampeln um oben zu sagen: weiter is nich.

weiterhin gute fahrt. deine bilder und texte sind klasse.
 
Hey Ampel, muchacho, das ist eine tolle Story. Super, dass die Pinion wieder läuft. Ich drücke alle zehn Daumen für gutes Weiterkommen und wünsche viele schöne Erlebnisse.

Hast Du Dir die Originalstrecke selber zusammenrecherchiert oder vorhandene tracks benutzt?
Und was hast Du für ein Zelt?

Rinnjehaun!
 
Kacke hallt es gerade durch das Tal!

Ich glaube nicht, dass der Tourbericht noch lohnt. Nachdem ich mich 2,5 Stunden hier hochgeackert habe
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Und jetzt endlich eine schöne Abfahrt kam
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hat sich die Pinion komplett zerlegt. Die Scheibe mit dem Gewinde hat sich wieder gelöst und beim Treten wieder schief reingedreht. Mit Bordwerkzeug ist da gar nichts mehr zu machen
 
Oh Ampel da kann ich mich nur anschließen dem Stefan. Das darf doch nicht war sein, die ganze Zeit seid deinem Aufbau funktioniert das Getriebe und jetzt wo Du so eine geile abenteuerliche Tour machst verabschiedet sich das Getriebe :wut:. Ich hoffe und drücke die ganz fest die Daumen das Du irgendwo da unten eine Werkstatt findest die dir helfen kann :bier:.
Kopf hoch wir fühlen mit dir macht das Beste draus.
Gruß Maik
 
Shit, das ist richtig ärgerlich! Aber jetzt ist Pinion an der Reihe, in deiner Nähe gibt es laut der Pinion Website leider keinen Händler. In Spanien gibt es vier Händler, die eher bei Andorra sitzen und in Portugal einen, welcher recht zentral im Land ist. Wenn wir vom PC aus helfen können, dann sag bescheid. Ich drücke dir alle Daumen!
 
Ui, das ist ja wirklich übel.
Toi toi toi, dass du das irgendwie wieder repariert bekommst und deine Tour halbwegs fortsetzen kannst!
Alles gute und wie gesagt: wenn wir helfen können, dann gib Bescheid
 
Ich muss irgendwie den Kurbelarm mit einem großen Inbus abbekommen und dann versuchen, die Kappe wieder gerade rauf zu bekommen. Wenn nicht schon das Gewinde im Arsch ist.
Die einzige Tankstelle vor Ort hat eine Kombizange und einen 6er Maulschlüssel Es gibt keine andere Werkstatt und alle Läden machen erst wieder Montag auf. Jetzt war gerade ein älterer Mann hier, der zu Hause schauen will, ob er passendes Werkzeug hat. Drückt mal die Daumen.
Ampel
PS. Ich muss wirklich verzweifelt aussehen. Kinder bieten mir schon Süßigkeiten zum Trost an
 
Das sind hier wirklich mit die hilfsbereitesten Menschen die ich kennengelernt habe. Der Mann hat seine ganzen Freunde abgeklappert, um das Werkzeug zu besorgen. Zwischenzeitlich sah es dann so aus
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Über eine Stunde habe ich dann versucht die verdammte Abdeckung wieder einzubauen. Die Dichtung ging dabei Schrott und jetzt verliert das Getriebe Öl wenn das Rad nicht gerade steht. Ist mir jetzt aber egal. Hauptsache die Kurbel dreht sich wieder. Jemand ne Ahnung, ob das Öl, das unterhalb der Abdeckung noch steht, für die Schmierung des Getriebes reicht?
Jetzt erstmal nen Bier und ein Zimmer für die Nacht suchen.
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:daumen: Definitiv die volle McGuyver-Abenteuerreise...du hast meine größte Hochachtung :daumen:
Vielleicht kannst ja irgendwo so flüssige Dichtmasse bekommen und aufbringen?

Ansonsten kleine Flasche Öl und immer wieder mal was nachkippen - denke die Jungs von Pinion wissen ja jetzt Bescheid und werden dir Hilfe jedweder Art zukommen lassen....hoffe ich zutiefst :daumen:

Alles Gute für die nächste Zeit
 
Mensch Ampel, mehr Spannung, und Story -Twist bietest du uns hier als so manch Hollywood Film. :daumen:.

Ich drücke dir die Daumen das es auch bei deinem Abenteuer ein Happy-End gibt. :)
 
:daumen: Super hinbekommen für's erste. Ich hab' mal so 'ne Knetdichtmasse bei einem gesehen. Konnte man Undichtigkeiten wie mit Plastilin abdichten. Wüsste aber auch nicht, wo man sowas herbekommen könnte *kopfkratz*.
 
:daumen: Definitiv die volle McGuyver-Abenteuerreise...du hast meine größte Hochachtung :daumen:
Vielleicht kannst ja irgendwo so flüssige Dichtmasse bekommen und aufbringen?

Ansonsten kleine Flasche Öl und immer wieder mal was nachkippen - denke die Jungs von Pinion wissen ja jetzt Bescheid und werden dir Hilfe jedweder Art zukommen lassen....hoffe ich zutiefst :daumen:

Alles Gute für die nächste Zeit

Manchmal gibts gerade an so Dorftankstellen Dichtungsmasse (Dirko ist ein Mittelchen) oder sogar Dichtungspapier. Damit kann man recht einfach selber ne‘ Dichtung basteln. Damit habe ich in den 90ern zufällig auch in Spanien sogar ein Motorradgetriebe dicht bekommen.
Das geht u.U. auch mit nem dünnen Karton. In dem Pinion herrscht ja kein nenneswerter Druck.
Vielleicht hilft‘s Dir ja ? Auf jeden Fall alles Gute und viel Glück, dass Du Deine Reise fortsetzen kannst.
Grüße Chris
 
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