Mmmh... die oft zitierte Holytrail-Liste... hast du die eigentlich mal wo veröffentlicht oder muss die ge-forumt-ge-googelt werden?
Weiterhin viel Spaß und auf das der heute Tag auch so flowig für euch wird.
 

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Re: Adriatix - von Rom nach München
Mmmh... die oft zitierte Holytrail-Liste... hast du die eigentlich mal wo veröffentlicht oder muss die ge-forumt-ge-googelt werden?
Weiterhin viel Spaß und auf das der heute Tag auch so flowig für euch wird.
Ich kenne keine veröffentlichte Liste, wäre aber auch interessiert. Obwohl ich alle "Zs" verfolgt habe, könnte ich die aus dem Gedächtnis auch nicht so hinschreiben. Hätte ich bloß mitgeschrieben..
 
Ich gebs ja zu, das Zelten rückt gerade etwas in den Hintergrund. Aber die Gastgeber freuen sich hier alle wie die Honigkuchenschnitzel, wenn endlich wieder Touristen vorbeischauen.
Alles richtig gemacht!

Die lokale Wirtschaft unterstützen, dabei Traumtrails absurfen und den Daheimgebliebenen auch noch Ideen für den nächsten Bikeurlaub liefern! :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
08.06. 17:30 Albergo Rocchetta im Val Vomano, 700m

albergorocchetta-breakfast.jpg

Auch ein Coronafrühstück ist ein Frühstück. Aber den italienischen Wirten geht's mit den neuen Regel auch nicht besonders gut. Die Hälfte der Plätze zum Essen ist weg und bei Übernachtungen gilt die katastrophale Pausenregel: Das Zimmer muss nach einem Gast drei Tage leer stehen. Kein Spaß, derzeit ein Hotel zu betreiben. Wir werden trotzdem gern für jeweils eine Nacht aufgenommen.
 
Ein Zimmer drei (!) Tage leer stehen lassen? Wahnsinn, ob notwendig oder nicht - keine Ahnung. Wenn der Tourismus dann trotz Corona wieder anlaufen sollte, dann wird kaum jemand für ein oder zwei Nächte vermieten wollen, kann ich dann sogar verstehen.
 
So schwierig wär's eigentlich nicht, ein Hotelzimmer zu desinfizieren. Dann könnte man sich die drei Stunden Wartezeit sparen.
 
katastrophale Pausenregel: Das Zimmer muss nach einem Gast drei Tage leer stehen. Kein Spaß, derzeit ein Hotel zu betreiben. Wir werden trotzdem gern für jeweils eine Nacht aufgenommen.
Das mag jetzt noch gehen, weil es leer ist, aber wenn mehr Gäste kommen, wird's für die Alpencrosser mit einer Übernachtung haarig (oder es gibt halt einen deftigen Eintageszuschlag).
Der frühe Vogel fängt den Wurm :)
 

Zusatzschwierigkeit: Die kleinen Lufthansa-Cityline-Flieger erlauben seit einiger Zeit nur noch ein einziges Fahrrad an Bord. Herzlichen Dank auch. Wir versuchen's mit eineinhalb Bikes in ner großen Kiste und nem halben in der koffergroßen Schrumpfschachtel. Klappt.

Wo ihr dort gerade am Business-Schalter steht: Kann man bei LH als FTL/SEN das Rad immernoch als zweites Gepächstück kostenlos mitnehmen? Oder muß das Rad angemeldet werden und fliegt dann als Sportgepäck inkl. Aufschlag?
 
Wo ihr dort gerade am Business-Schalter steht: Kann man bei LH als FTL/SEN das Rad immernoch als zweites Gepächstück kostenlos mitnehmen? Oder muß das Rad angemeldet werden und fliegt dann als Sportgepäck inkl. Aufschlag?
Bei Lufthanse-Senatoren (und ihren Gästen) fliegt je ein Sportgepäck (dh Fahrrad im Karton) umsonst. Die guten Stücke sollte trotzdem telefonisch angemeldet werden. Da erfährt man dann auch so Überraschungen, dass in den kleinen Cityline-Fliegern nur noch ein einziges Bike im Gepäckraum erlaubt ist.

Ob du zusätzlich zur kostenlosen Radlkiste noch ein weiteres Gepäckstück frei einchecken darfst, weiss ich nicht. Wir simmern immer alles mit rein. Gewichtslimit interessiert da niemand, die fragen immer nur wie schwer's ungefähr ist. Und selbst wenn, meine was von 32(!) Kilogramm bei Sportgepäck gelesen zu haben. Das sollte nun wirklich jedem reichen.
 
08.06. 11:00 Campotosto am Lago Campotosto, 1400m

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Wir verlassen den Nationalpark Gran Sasso und planen für heute eine Art Überführungsetappe zu den nächste tollen Abruzzenbergen im Nationalpark Monti Sibillini. Wird wohl mehrheitlich eine Teerstraßenfahrt, wenn ich mir die Karten so betrachte. Es stehn zwar durchaus ein Haufen ansprechend hoher Berge in der Gegend, aber vernünftig fahrbare Übergänge oder Gipfel kann ich keine finden. Naja, wir haben auch erst mal auf den "Straßen" genug Action. Die rutschen hier gerne mal dreissig Meter talwärts und werden dann aufgegeben und der Natur zwecks Rückeroberung überlassen.

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Irgendwie kommt man durch... meistens.

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Im Ort Campotosto am gleichnahmigen See sieht's schlimm aus. 2016 war das große Erdbeben von Amatrice... und hier in den Dörfern ist quasi nix passiert. Bar, Supermarkt und Bank sind in Containern untergebracht, die Hälfte der Leute ist weg, die Trümmer nur rudimentär beiseite geschafft. Schlimm.

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Die Zerstörung Kann man kaum glauben, wenn man sich den hübschen See ohne die Ruinen drumherum betrachtet.

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Kurze Trailexperimente im Tal von Amatrice fallen dem gefürchteten lehmigen Pappschlamm zum Opfer. War zu feucht letzte Nacht, abseits der Straßen sind heute keine größeren Blumentöpfe zu gewinnen.

campotosto-road5.jpg

Feucht wird's dann auch bald von oben, ein Regenschauer jagt den nächsten... und uns den Berg runter. Heute folgen dann wohl keine weiteren Pässe und keine weiteren Trailexperimente.
 
08.06. 13:30 Amatrice, 1000m

amatrice-army.jpg

In Amatrice holt uns dann das Erdbeben von 2016 wirklich noch ein. Irgendwie war's mir schon noch im Hinterkopf: Nur zwei Monate nachdem ich bei meinem ersten Abruzzix durch die hübsche Altstadt geradelt bin, brach hier die Hölle los. Die halbe Stadt wurde damals zerstört. Schlimm... aber mittlerweile dann doch fünf Jahre her! Dass sich beim Wiederaufbau in dieser Zeit kaum was getan hat, wirft kein gutes Licht auf Italien. Das Zentrum ist immer noch eine "zona rossa" und wird streng vom Militär bewacht. Einzig freigeräumt wurde wohl eine Fahrspur für Autos, um den Verkehrsfluss im Tal zu gewährleisten. Der Haken daran: Fußgängern und Radfahrern(!) ist ein Durchqueren der Zone nach wie vor verboten. Mitnehmen will uns auch keiner, in Coronazeiten kann man Autostop wohl vergessen in Italien. Glaube es gibt sogar ein landesweites Verbot von mehr als zwei Personen pro Auto. Na wie auch immer: Für uns heisst es jetzt wohl, ewig weit zurück auf den Berg zu strampeln und einen viele Kilometer langen Umweg um Amatrice herum zu fahren... wegen kaum dreihundert Metern durch die "zona rossa". Autos natürlich, Motorräder gerne, aber Fahrräder verboten?! Die Militärs lassen nicht mit sich reden. Herzlichen Dank.

amatrice-nzzgrab.jpg

Amatrice 2016, 2017, 2018: Stillstand in Trümmern. Hier ein Artikel dazu aus der NZZ: https://www.nzz.ch/international/die-truemmer-sind-noch-immer-nicht-weggeraeumt-ld.1414455

Ein paar bewegte Bilder, halbwegs aktuell. Mann mann... damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Fünf Jahre sind doch ne halbe Ewigkeit.

amatrice-map.jpg

Die unkooperativen Militärs haben uns ein wenig auf Krawall gebürstet. Wir haben überhaupt keine Lust, statt einer Minute bergab zu rollen über ne Stunde Umweg in Kauf zu nehmen. Statt dessen entschließen wir uns, mit der Geographie von Amatrice zu kämpfen und das Radlerverbotszentrum irgendwie in den angrenzenden Wäldern zu umgehen.

amatrice-crap1.jpg

Sollte doch machbar sein??!

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Hmm... der erste Versuch am Fluss im Tal entlang... scheint doch ein wenig schwierig zu werden.

amatrice-crap3.jpg

Dreihundert Meter sind echt weit... in elendem Gestrüpp und nem Bike an der Backe.

amatrice-crap4.jpg

Nach ner halben Stunde elendem Gewürge in miefigem Matsch kommen wir kaum hundert Meter weit. Zeit aufzugeben.
 
Ihr seid aber auch die geborenen Abenteurer für so unterfangen quer durch den Busch zu pflügen.?

Schon ein leidiges Thema da unten, das wird sicher auch in 10 Jahren so noch aussehen, das damalige Geld ist irgendwo versickert und das wars.?
 
Dein Server scheint Rum zu mucken, viele Biker Fehlern, und auch nichts mehr direkt abrufbar.
Edith sagt läuft wieder aber eher sehr langssm
 
Zuletzt bearbeitet:
... und ich wollte mal darauf hinweisen, dass die Verortung der Bilder auf deiner Karte ein bisschen durcheinander ist.
Alle Bilder von Amatrice werden z.B. südöstlich bei Nerito angezeigt.
Ein bestimmtes System kann ich dahinter allerdings nicht erkennen.

Echt schöne Gegend. Wenn's halt nur nicht so weit wäre ... Allerdings eher Kurztripp-Cross-tauglich (7 Tage) als die Pyrenäen.
 
Geil, hier geht echt das Abenteuer!
Erst der Holy Trail und dann das.
Und vor einigen Wochen war ja quasi mit dem Deutschland-Cross zu rechnen. Das wäre auf seine Art auch spannend geworden.
Und hinterher hätte man eine "Best-Trails-Of-Germany" Runde zum nachfahren gehabt :)

Bei uns war eigentlich ein Alpencross geplant, jetzt wird daraus eher ein Deutschland-Mittelgebirgs-Tagestouren Urlaub. Also mehr Urlaub statt Abenteuer.

... ein Blick auf die 16 Tage vorraussicht des Wetterbericht zeigte für den Brenner auch viel mehr Regen an, als für Heidelberg und den Schwarzwald. So viel die Entscheidung leichter.

Ich kann leider nicht häufig schreiben, fahre jedoch lesend und staunend begeistert mit.
 
Hab 2018 auf ähnlicher Route eine Bikegruppe durch die Abruzzen geführt. Hat sich anscheinend leider noch nicht allzusehr gebessert. Wir sind damals - nach besagtem Umweg in Armatrice - weiter nach Castelluccio.
Hierbei konnten wir über einen gesperrten Strassentunnel die Militärkontrolle umgehen.
Im "Linsenhochland" gab's dann keine Absperrungen mehr und im zerstörten Castelluccio zwei noch existente (und empfehlenswerte) Albergos.
Viel Spass Euch weiterhin - die Fotos wecken jede Menge toller Erinnerungen!
 
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