Angst vor Abfahrten/Gefälle

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17. August 2009
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Ja, meine Freundin fährt gerne MTB - aber nur in der Ebene und Bergauf. Grobe Wege, Schlamm, fieses Terrain, das macht ihr alles nichts, sie fährt als hätte sie die letzten 20 Jahre nichts anderes gemacht.

Aber sobald es bergab geht und man bremsen müsste, fühlt sie sich überhaupt nicht mehr wohl wenn sie keinen Asphalt unter den Stollen hat, sie hat riesig Angst davor, zu stürzen, auch wenn der Weg keine groben Unebenheiten aufweist (was ihr in der Ebene sowieso total egal wäre, da würde sie mit Todesverachtung drüberfahren ; ) ). Sie weiß, welche Position auf dem Rad die richtige wäre, aber sie kriegts irgendwie nicht umgesetzt. Es fehlt wohl das Vertrauen in die Bremsen (hayes stroker trail 180/160). Mental die totale Blockade : (

Wie krieg ich ihr vermittelt, dass da nichts passiert, wenn sie einfach nur mal runterrollt? Müssen ja keine Geschwindigkeitsrekorde gebrochen werden...
 
Vielleicht gibt ihr das Rad auch das Gefühl dass sie zu schnell über den Lenker geht? Ist ja schnell so bei einem längeren Rahmen/Vorbau bzw. gestreckter Sitzposition.

Hast Du ihr mal erklärt wie man Gewicht nach hinten verlagert und das mal geübt?
 
Servus

tja "bergab" ist ja auch dehnbar. Für den einen sind 30% Gefälle nix, für den anderen freier Fall.:)

Ich habe gute (und leider auch schlechte) Erfahrungen mit Fahrtechnikkursen gemacht.
Es kommt leider öfters auf den Durchschnittslevel und die Größe der Gruppe an. Wenn der Lehrer gut ist, nimmt er sich aber Zeit für "Sonderfälle".
Teuer aber evtl. sinnvoll für ganz lernresistente Biker ist Einzelunterricht.

Je nach Wohnort ist die Auswahl riesig.

B.
 
@funbiker9: Mit Hilfe? wie stellst dir das vor?

Vielleicht gibt ihr das Rad auch das Gefühl dass sie zu schnell über den Lenker geht? Ist ja schnell so bei einem längeren Rahmen/Vorbau bzw. gestreckter Sitzposition.

Hast Du ihr mal erklärt wie man Gewicht nach hinten verlagert und das mal geübt?

Sie hat ein Giant XTC in M, was ihr passt (174cm). Aber ist halt schon ein marathonhardtail, das ist klar.

Ja, die Sache mit Gewicht nach hinten, bei Bedarf aus dem Sattel gehn etc. hab ich ihr gezeigt, sie weiß das im Prinzip auch. Ihre Befürchtung ist, wenn ich das richtig sehe, weniger, vorüberzukippen, sondern eher, einen unerwarteten Schlag aufs Hinterrad zu bekommen, den sie sich dann nichtmehr abzufangen zutraut. (Ich hatte wegen sowas vor Jahren mal einen schlimmen Sturz, mein Dämpfer am Fully hatte beschlossen, einfach mal so das Zugstufenventil zu sprengen. Das führte zu einem Kick auf einer Treppe, das Hinterrad hat dauerhaft den Bodenkontakt verloren und ich bin auf dem Vorderrad den Abhang runter... aber war viel steiler und ausgesetzt. Sie war nicht dabei, aber sie weiß davon und kennt die Narben)

Was ich mir dazu überlegt habe - Hilft es den Reifendruck eklatant zu senken? Derzeit 2.0 bar im Kenda Small Block 8 2.1 Vielleicht mit Hilfe von UST?
 
@funbiker9: Mit Hilfe? wie stellst dir das vor?



Sie hat ein Giant XTC in M, was ihr passt (174cm). Aber ist halt schon ein marathonhardtail, das ist klar.

Ja, die Sache mit Gewicht nach hinten, bei Bedarf aus dem Sattel gehn etc. hab ich ihr gezeigt, sie weiß das im Prinzip auch. Ihre Befürchtung ist, wenn ich das richtig sehe, weniger, vorüberzukippen, sondern eher, einen unerwarteten Schlag aufs Hinterrad zu bekommen, den sie sich dann nichtmehr abzufangen zutraut. (Ich hatte wegen sowas vor Jahren mal einen schlimmen Sturz, mein Dämpfer am Fully hatte beschlossen, einfach mal so das Zugstufenventil zu sprengen. Das führte zu einem Kick auf einer Treppe, das Hinterrad hat dauerhaft den Bodenkontakt verloren und ich bin auf dem Vorderrad den Abhang runter... aber war viel steiler und ausgesetzt. Sie war nicht dabei, aber sie weiß davon und kennt die Narben)

Was ich mir dazu überlegt habe - Hilft es den Reifendruck eklatant zu senken? Derzeit 2.0 bar im Kenda Small Block 8 2.1 Vielleicht mit Hilfe von UST?


Du stellst dich daneben und falls Sie fällt kannst Du Sie abfangen... Geht natürlich nur bei kurzen Abfahrten. Ist aber ein Anfang.
 
Ich glaube er meint nicht verblockt und Spitzkehren sondern überhaupt Bergabfahren (etwas ruppiger).

Es gibt halt Menschen die da mehr Angst haben als andere! Ich würde mir halt auf den Touren immer mal eine nicht ganz so schwere Stelle suchen und sie üben lassen. Gibt auch verblockte Wege mit leichtem Gefälle, dort üben und dann einen mit etwas mehr Gefälle nehmen. Das kann schon einige Monate dauern bis sie sich mehr traut, also immer schön langsam.
 
Mal den bestimmt 110er Vorbau gegen einen 90er tauschen dürfte wunder wirken.Ging mir so.
Da es ein Marathon rad ist dürfte da eher alles andere als ein 90er Vorbau dran sein.
 
Am sinnvollsten wäre es wohl, erstmal herauszufinden, wovor sie genau Angst hat. "Zu stürzen" ist ja sehr vage. Hat sie Angst, über den Lenker zu gehen? Hat sie Angst eben vor dem schlagenden Hinterrad? Hat sie Angst, nicht mehr bremsen zu können? usw.

Je genauer Ihr wißt, was das Problem ist, umso effektiver könnt Ihr dran arbeiten. Also: abklären.

Wenn es tatsächlich mangelndes Vertrauen in die Bremsen sind, wie Du am Anfang schreibst, läge die Lösung ja ziemlich nah. Entweder ihr Vertrauen in die bisherigen Bremsen stärken oder eben eine andere (größere) anbauen.

Ich hoffe, ich konnte helfen.
 
fahren fahren fahren und immer wieder probieren. dann kommt das gefühl für abfahrten ;)

fahr vor sag nix. fahr ne saubere linie und sie soll hinterher fahren
 
Mir ging das bis zu diesem Frühjahr auch noch so. Ich war eher der Bergauf-Fahrer und bergab immer total unsicher und hatte teilweise auch richtig Schiß. Da hat schon nen steilerer Schotterweg gereicht und ich hab meinen Freund gefragt, ob er ne Macke hat und ernsthaft glaubt, daß ich da runterfahre... Und an Trails war garnicht zu denken... :(
Dann habe ich bei Stefan Herrmann einen Fahrtechnik Basic Kurs in Willingen gemacht und seitdem gibt es bei mir kein Halten mehr. Am liebsten würde ich nur noch runterfahren und bin seitdem sogar in Bikeparks unterwegs :D Das tolle an dem Kurs war, daß man die Technik (Kurvenfahren, Bremsen, Gleichgewicht usw.) in der Ebene lernt, bevor man wirklich irgendwo runterfahren muß. Das gibt einem dann die Sicherheit in der Technik und man kann das bergab auch umsetzen :daumen:
Kann ich nur empfehlen!!! :daumen:
 
Herabfahren kann jeder. Bergauffahren, das ist die wahre Kunst. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und da werden Helden gemacht.
 
Jaja, das alte Gerücht. Aber auf meinen Vorschlag, sich mal zu treffen und sich gegenseitig zu messen, ist bis heute niemand eingegangen. Weil die Großmäuler hier schon bei dem kleinsten Gedanken an einen Berg weiche Knie bekommen.

Ach ja, und jetzt bitte noch die Anspielung mit dem alpinen Freising :rolleyes:
 
Jaja, das alte Gerücht. Aber auf meinen Vorschlag, sich mal zu treffen und sich gegenseitig zu messen, ist bis heute niemand eingegangen. Weil die Großmäuler hier schon bei dem kleinsten Gedanken an einen Berg weiche Knie bekommen.

Ach ja, und jetzt bitte noch die Anspielung mit dem alpinen Freising :rolleyes:

Stinkst du etwa? Vielleicht ist das der Grund.
Nehme deine Herausforderung an, wann, wo, welcher Berg, Wahl der Waffen? HT, FR oder Dhler? Und jetzt Butter bei die Fische, bin in der Westschweiz/Wallis. Schlage vor wir treffen uns in der Mitte.
 
Dann wäre das ja jetzt geklärt und kann per PN ausgetragen werden, während dieser Thread wieder ontopic gehen kann.
 
@funbiker9: Mit Hilfe? wie stellst dir das vor?



Sie hat ein Giant XTC in M, was ihr passt (174cm). Aber ist halt schon ein marathonhardtail, das ist klar.

Ja, die Sache mit Gewicht nach hinten, bei Bedarf aus dem Sattel gehn etc. hab ich ihr gezeigt, sie weiß das im Prinzip auch. Ihre Befürchtung ist, wenn ich das richtig sehe, weniger, vorüberzukippen, sondern eher, einen unerwarteten Schlag aufs Hinterrad zu bekommen, den sie sich dann nichtmehr abzufangen zutraut. (Ich hatte wegen sowas vor Jahren mal einen schlimmen Sturz, mein Dämpfer am Fully hatte beschlossen, einfach mal so das Zugstufenventil zu sprengen. Das führte zu einem Kick auf einer Treppe, das Hinterrad hat dauerhaft den Bodenkontakt verloren und ich bin auf dem Vorderrad den Abhang runter... aber war viel steiler und ausgesetzt. Sie war nicht dabei, aber sie weiß davon und kennt die Narben)

Was ich mir dazu überlegt habe - Hilft es den Reifendruck eklatant zu senken? Derzeit 2.0 bar im Kenda Small Block 8 2.1 Vielleicht mit Hilfe von UST?


Den Luftdruck würde ich lassen.
Mach ihr klar das man normalerweise keinen Schlag einfach so aufs Hinterrad bekommen kann, stimmt zwar nicht ganz aber es könnte erstmal helfen.
Sucht euch einen kurzen Streckenabschnitt von 50-100 m, erstmal nicht zu technisch und dann soll sie den 20/30 mal fahren. Dann kennt sie die Strecke und kann sich auf andere Dinge konzentrieren als den Trail, bekommt ein Gefühl für den Untergrund und wird automatisch schneller.
Am besten erstmal griffiger Waldboden damit sie nicht das Gefühl dass das Rad "schmiert" sonder recht gut in der Spur bleibt. Kürzeren Vorbau drauf, Sattel ein paar cm runter und dann auch bremsen üben. Mal nur vorne, hinten damit sie merkt wie gut die Reifen halten und die Bremsen beissen.

Macht das mal ein zwei Tage und du wirst merken wie sie die Angst verliert und das vertrauen in sich, Bremsen und Rad steigt.

Viel Spass.
 
Ich denke, die Empfehlung von KrissiRu würde am besten helfen.
In einer Gruppe, mit anderen FahrerInnen, hätte Deine Freundin andere Gedanken.
 
meine tipps wären auch :

-vorerst grundsätzlich bei abfahrten den sattel runter
-hintern nach hinten
-beine locker , nicht durchstrecken und und versuchen alle stösse durch die beine/arme abzufangen ( beinmuskeln sollten ja nach deiner beschreibung ausreichend dimensioniert sein ;)
-rad laufen lassen und nicht direkt vor das rad schauen , sondern je nach geschwindigkeit 15-20m davor .
-wichtig ! bremsen üben , kontrolliert ohne haftverlust zum stillstand zu kommen


edit : evtl kennst du ja jemanden der einen brustpanzer und knieschienbeinschoner hat ( auch wenn das jetzt ein bisschen übertrieben klingt , aber wenn sie solch eine angst davor hat nicht verkehrt )
 
Im Prinzip ist schon alles gesagt worden. Nur das Vertrauen in die Bremse...

Sucht euch eine Abfahrt die sie sich traut zu fahren. Die muss nicht mal lang sein.
Dann erst mit beiden Bremse so LANGSAM wie möglich runter fahren.
Ohne zu blockieren.
So oft üben bis es im Schlaf geht.

Dann nur mal mit der Vorderradbremse... und nur mal hinten...
Achtung! Wenn es zu steil ist, rutscht das Rad hinten nur runter und man wird ggf. sogar schneller. ;)
Dann muss man vorne bremsen.

Dann eine steilere Abfahrt. Usw.

Übt auch das nach hinten absteigen, das gibt Sicherheit im Gelände.

Schnell runterfahren kann jeder. ;)

Seit ihr aus der Nähe von Köln?
 
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