Aufbau Hardtail (evtl. Stanton Slackline Gen 3)

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Ich spiele mit dem Gedanken, ein Fahrrad aufzubauen. Um das Ganze besser bewerten zu können, möchte ich vor allem 2 Dinge abschätzen:
1. Habe ich den richtigen Rahmen im Auge?
2. Was würde mich ein Aufbau unterm Strich kosten und was darf ich am Ende erwarten?


Zu 1:
Die Idee ist, ein verspieltes aber robustes Rad zu haben, das auf sprunglastigen Spots in der Nähe und auf Pump Tracks eine gute Figur macht, sich aber auch für gelegentliche Touren eignet, wenn ich mal nicht mein 160 mm 29er enduro mitnehmen möchte.
Auf das Slackline Gen 3 kam ich über eine Suche nach Geometriewerten. Ich bin recht groß (1,87) und mag eine hohe Front und keine ultakurzen Kettenstreben. Aufgrund des Einsatzbereiches kam ich trotz Körpergröße auf 650B-Reifen, denn das Rad sollte leicht hin und her zu bewegen sein. Steiler Sitzwinkel muss es außerdem sein und der Lenkwinkel sollte nicht zu flach sein.
Erscheint die Wahl sinnvoll? Aufgrund der Anforderung an den Sitzwinkel in Kombination mit 650B ist das Slackline fast alternativlos, aber vielleicht hat noch jemand eine Idee?

Zu 2:

Erst dachte ich, dass ein Hardtail günstig werden würde. Aber selbst ein Radon Cragger mit mäßiger Ausstattung kostet schon 1.800 € (hab ich mir angeschaut weil ich es ggf. als Teilespender in Betracht gezogen habe). Das lässt mich befürchten, dass ein Eigenaufbau schon Richtung 2.2 - 2.5 k gehen würde.
Was die Teile angeht, dachte ich an eine Marzocchi Bomber Z2 140 mm, dazu eine Shimano SLX oder evtl. sogar nur Deore-Gruppe. Weiter hab ich noch nicht überlegt.
Hauptsächlich habe ich 3 Fragen:
2.1 Welche Teile würdet ihr vorschlagen, insb. für Laufräder, Sattelstütze, Bremsen?
2.2 Wie schwer würde so ein XL Stahlhardtail mit der angepeilten P/L-optimierten Ausstattung wohl werden? Hab etwas Sorge, dass es sackschwer wird und sich damit nicht so agil anfühlt.
3.2 Über den Daumen gepeilt, wie teuer wird ein Aufbau wie ich ihn mir vorstelle in etwa?

Bonusfrage: Darf ich versteckte Kosten erwarten, bspw. für Werkzeug? Montageständer, Drehmomentschlüssel (1 - 25 nm) und einen Werkzeugkasten mit gängigem Kram hab ich hier.
 

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Re: Aufbau Hardtail (evtl. Stanton Slackline Gen 3)
Servus,

mal meine Gedanken zu dem Thema.

Die Idee ist, ein verspieltes aber robustes Rad zu haben, das auf sprunglastigen Spots in der Nähe und auf Pump Tracks eine gute Figur macht, sich aber auch für gelegentliche Touren eignet, wenn ich mal nicht mein 160 mm 29er enduro mitnehmen möchte.
Touren wirst sicherlich deinen Spaß haben, Pumptrack vermutlich eher nicht.
Ich selbst bin 1,86m mit SL 88cm und hab mir November 2019 ein NS Eccentric Alu Evo 29 aufgebaut. Mit 475 Reach und 430 Kettenstreben als 29 Aufbau ähnlich.
Hab selbst ein 29 Enduro und das Bike macht super Laune und Spaß, nicht nur auf einfachen Trails. Aber wendig und verspielt es bei der Länge und 29 sicherlich nicht. Dafür macht es Spaß im groben. So ein Fully ohne Dämpfer, draufhalten.

Erscheint die Wahl sinnvoll? Aufgrund der Anforderung an den Sitzwinkel in Kombination mit 650B ist das Slackline fast alternativlos, aber vielleicht hat noch jemand eine Idee?
Denke das Nordest geht auch in diese Richtung, jedoch als 29.
https://nordestcycles.com/producto/cuadro-britango-2
Das Bird Zero AM 27.5 geht in diese Richtung. Bei den Rahmen sollte es keinen extremen Aufpreis wohl geben wie bei den Komplettbikes wegen dem Thema Brexit. Am Komplettbike ist er laut Bird aktuell 14%, soll in den nächsten Wochen nicht mehr sein, ob es wirklich so sein wird mit Made in UK?
https://www.bird.bike/frame-data-geometry/
Erst dachte ich, dass ein Hardtail günstig werden würde. Aber selbst ein Radon Cragger mit mäßiger Ausstattung kostet schon 1.800 € (hab ich mir angeschaut weil ich es ggf. als Teilespender in Betracht gezogen habe). Das lässt mich befürchten, dass ein Eigenaufbau schon Richtung 2.2 - 2.5 k gehen würde.
Deine Vorstellung ist realistisch wenn der Rahmen nicht zu teuer ist oder anderweitig Kosten einsparen kannst.
Ich war auch in diesem Bereich im November 2019. Da es mir aber zwischenzeitlich so einen Spaß zum großen 29 Ballerbike Enduro macht, ist zwischenzeitlich nur noch Rahmen, Bremse, Schaltwerk, Kassette, KB und Vorbau vom ersten Aufbau :D Dafür bin ich jetzt bevor die Laufräder kommen bei fahrfertigen 12,8-13,0 kg ohne Pedale je nach Reifen.
Zwischenzeitlich musst sogar bei Commencal mindestens 1.600€ hinlegen um eine Luftfedergabel zu haben :eek: Darunter Coil.

Marzocchi Bomber Z2 140 mm
Würde ich auch fahren, leider nicht leicht.

War damals teurer und etwas schwerer als GX bei mir, deswegen weitere GX. Sonst wohl auch SLX.

2.1 Welche Teile würdet ihr vorschlagen, insb. für Laufräder, Sattelstütze, Bremsen?
Ich hab zwei linke Hände deswegen habe ich den Rahmen und paar Einzelteile organisiert und Rest mein Dealer neu oder aus seiner "neuen Restekiste". Er hat es mir auch zusammengesteckt. Ich repariere zu viel kaputt.

E1900 LR habe ich bisher, problemloser LRS der gut wegsteckt. Nie was machen müssen, die weißen DT Swiss Decals gehen mit Aceton oder acetonhaltigen Nagellackentferner weg. Falls es doch ein 29 wird bei dir, in 3 Wochen ist meiner im Bikemarkt ;)

Bei mir wurde es eine günstige Contec Dropper mit 150mm. Hebel wollte ich aber unbedingt matchen ist ein Wolftooth geworden. Gibt glaube ich von ZTTO oder so ähnlich welche von Ali, glaube aber nicht matchbar. Bei Ali habe ich auch meine Matchmaker GX auf SLX Bremse her für 6€.

Ich hab die SLX M7000 mit 2 Kolben und gesinterten Belägen dazu aktuell Galfer 203/180, die ungefahren wieder runter müssen wegen neuem Laufradsatz. Nimm bloß keine ice-tec Beläge, die scheppern gerne. Denke die MT500 oder MT520 mit 4 Kolben dürften preislich auch interessant sein.
Die SLX taugt mir am HT genauso wie die Code RSC 200/200 am großen Bike.

2.2 Wie schwer würde so ein XL Stahlhardtail mit der angepeilten P/L-optimierten Ausstattung wohl werden? Hab etwas Sorge, dass es sackschwer wird und sich damit nicht so agil anfühlt.
Das ist der Grund wieso ich mich damals gegen das Komplettbike von NS (1.600 €damals) entschieden habe, laut Mountainbike Magazin sollte es 14,1 oder 14,5 ohne Pedale wiegen in L. Ich wollte kein schweres Trail-HT wenn das große Bike bei 14,8-14,9kg liegt.
Ich hab einen ca. 2kg Alurahmen, denke du musst mit Stahl mit 14 kg aufwärts ohne Pedal rechnen je nach Budget und was dran kommt. Vermutlich bist eher bei 14,5-15kg.

Hier findest ein paar nette Threads zu dem Thema

Fragerunde hier
https://www.mtb-news.de/forum/t/enduro-freeride-hardtail-tech-thread.470397/
Bilder und Anregungen hier
https://www.mtb-news.de/forum/t/zeigt-her-eure-freeride-hardtails-teil-3.490119/
https://www.mtb-news.de/forum/t/zeigt-stahl-steelisreal-trustinsteel-stahlrudel.855504/
 
Besten Dank für deine Antwort!
Ich glaube allerdings, dass du eine etwas andere Richtung mit deinem Hardtail eingeschlagen hast als ich das vorhabe.,
Meine Idee war eher, ein verspieltes Rad aufzubauen, das sich deutlich vom Enduro unterscheidet und nicht ein "Ballerhardtail".
Stellt sich halt noch die Frage ob man das wirklich unter einen Hut gebracht bekommt, wie ich mir das vorstelle.
 
Meine Idee war eher, ein verspieltes Rad aufzubauen, das sich deutlich vom Enduro unterscheidet und nicht ein "Ballerhardtail".
Im Vergleich zum großen Bike ist es leichtfüßig und braucht deutlich weniger Input als das große Bike. Ich vermute nur du meinst noch eine Stufe verspielter.
Vermutlich wird dir da aber die Länge auch bei 27.5 einen Strich durch die Rechnung machen. Ich hab noch ein Dirt mit 26, verspielt für mich ja, aber mit 440 Reach macht es auch nicht zu einem Wuselbike. Wobei wenn natürlich sonst 29 und 475 Reach hast mit 64° und 65° LW, ist es schon was ganz anderes.

Vermutlich könnte es funktionieren mit 27.5, sehr kurzen Kettenstreben vielleicht 420 oder sowas und kein zu flacher Lenkwinkel z.B 67°. Ob dann aber einen steilen Sitzwinkel hin bekommst?
Theoretisch könntest in das Bird eine 140mm Gabel probieren, was Sitzwinkel und Lenkwinkel steiler macht.
Wobei es dem Stanton nicht unähnlich wäre dann.
 
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