Bambusfahrrad Rahmenbau Selbstbausatz

Wenn man sie nicht durchstößt kommt auch nichts rein. Allerdings sollte man die angebohrten innen versiegeln. Das stimmt.

Edit: da sie aber innen liegen sind sie doch nicht wasserdicht also muss man doch etwas machen. Stimmt ;) wenigstens an den offenen Enden, also am Tretlager, Steuerrohr, etc.
 
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.... Teil 2...

durch einige Antworten hier im Thread habe ich als erstes Veränderungen an meiner Konstruktion vorgenommen.
Das grüne Gummiband habe ich durch einen richtigen Spanngurt ersetzt und muss sagen das es eine gleichmäßigere Spannung auf die einzelnen Halter ausübt als vorher.

Um mal einen Vergleich zu erhaschen, habe ich euch das vom Set beiliegende Hanfband mit einer 40m Rolle Carbonband abgelichtet.
Dann wisst ihr auch was ich nutzen werde :hüpf:.
Allein schon auf den fertigen Bildern eines Bambusrahmens mit dem gewickelten Hanfband ist die Proportion des Steuerrohres und des Tretlagers durch die Masse der Wicklungen so massiv, dass es mir gar nicht mehr gefallen mag.
Schaut sehr unförmig aus, weswegen ich die Carbonfaser vorziehen werde.

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Im Anschluss nach dem Austausch des Spanngurtes habe ich die Bambusrohre mit Klarsichtfolie umwickelt und abgeklebt.

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Zum Schluss waren noch Metallverstrebungen dabei, die mit Kabelbinder befestigt wurden und anschließend habe ich alle Rahmenteile in finaler Position ausgerichtet und fixiert, soweit es ging.

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Das Ausrichten ist eine heiden Arbeit, weil die Halter der Fixpunkte sich leicht unter der Spannung bewegen. Mit weniger Spannung, die Rohre aber nicht auf Position gehalten werden können und wenn sich nur ein Teil bewegt hat es Konsequenzen für das gesamte System :heul:.

Ich glaube ich habe mehr als 5 mal den Rahmen komplett neu ausgerichtet und nachgemessen bevor ich ein für mich zufrieden stellendes Ergebnis bekam :wut:.

Zu guter letzt habe ich den Rahmen an den Nahtstellen verklebt für die schlussendliche Laminieraktion. Ich weiss leider nicht ob er stabil genug ist und benötigt eventuell eine zweite Kleberschicht. Ich plane am kommenden Samstag das zu checken......

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Die Rohre sind von innen nicht versiegelt, ich werde die aber nicht weiter behandeln. Weder von innen noch von außen!

Noch bevor ich den Rahmen verklebte, habe ich mir ein paar Versuchsobjekte zurechtgebastelt (angeschliffen, entgratet, usw.)

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Leider habe ich ziemlich wenig Erfahrung mit Epoxidharz und Carbonband geschweige denn der Verarbeitung und Anzahl der Wicklungen/ Schichten die ich für eine stabile Konstruktion benötige.
Ich habe mir einen guten Meter von der Rolle abgeschnitten und jeweils in unterschiedlichen Lagendicken an den Versuchsobjekten ausprobiert um mitunter ein Gefühl für die Verarbeitung zu bekommen.
Leider kann ich euch bislang auch nur den Zustand des fertigen "Nasszustandes" präsentieren.
Ich denke am Samstag finde ich wieder Zeit um meine Bastelgarage aufzusuchen, um zu schauen was die ausgehärteten Prototypen machen :lol:.

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Bis demnächst zu Teil 3....
 
Ich habe mir bislang noch keine großen Gedanken gemacht wie ich es danach weiter aufbauen werde, außer das es ein Singlespeeder sein wird.
Ich sehe einfach das Problem, dass der Rahmen mir zu kleine sein wird......!

Bevor ich aber meinen Hirnschmalz in den Aufbau stecken werde, will ich den fertigen Rahmen in meinen Händen halten und mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Ihr wisst doch, ein Schritt nach dem Anderen :D.


@ Moderator... Thread in den Beriech "Rahmenbau" verschieben, Danke!
 
Sehr schön dokumentiert!

In wie fern denn zu klein? War das bei dem Kickstarter Projekt eine Einheitsgröße oder hast du dich mit der Größe verschätzt?
 
Du willst den Rahmen garnicht behandeln? Dann sollte er nie nie nie nass werden.
Aus meinen Erfahrungen vom Bogenbau kann ich dir zu Epoxy folgende Tips geben: Alle Klebestellen gut anrauen (60er oder 80er Schleifpapier) und immer schön alles mit Aceton entfetten. Außerdem solltest du immer Einmalhandschuhe tragen! Was für einen Epoxy verwedest du denn? Was flüssiges, oder eher so Richtung Honigkonsistenz? Epoxy wird übrigens unter Hitze flüssiger und "fließt" besser, härtet aber auch schneller aus. Außerdem wird die Endfestigkeit höher, wenn er unter Temperatur aushärtet (bei meinem Bogenbauepoxy kann man sagen bei Raumtemperatur etwa 15-20 Stunden, bei 70 Grad in der Wärmekiste 3 Stunden).
Das mit der Oberflächenversiegelung solltest du dir aber wirklich nochmal überlegen. Du kannst es auch aus Epoxy machen, das gibt eine sehr resistente Oberfäche. Dazu den Epoxy mit Aceton verdünnen und dann mit dem Pinsel auftragen. Wenn du dann mit dem Fön drüber gehst, fließt der schön und bildet eine sehr gleichmäßige Oberfläche aus.
 
epoxy als versiegelung einfach mit aceton etwas verdünnen?

ich benutze für GFK/CFK arbeiten immer das yachtcare von voss, honigartig.
da geht das auch?
 
Hier ein paar Beispiele von der 2012er ISPO in München, wie solche Bambusrahmen aussehen können:
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Die "Wickelungen" sehen nach in Epoxi gedränkten "Lumpen" aus. :ka:
 
Der Youtubekanal mit den Schritten zum Aufbau wo ich mein Set gekauft habe:
https://www.youtube.com/channel/UCd5pb9UydLJYd_8Eo7JWQNA

Hmmm, dann werde ich das Bambus nach der Fertigstellung wohl doch behandeln. Und wenn es mit Epoxidharz und Aceton so einfach funktioniert, werde ich das sicherlich ausprobieren.

Die Rahmen wurden in den Größen S,M und L angeboten. Mein Rahmen ist L (58cm) und wird damit zu klein. Normalerweise fahre ich 60er oder größer bei meinen 195cm Körpergröße.
Der "neue" wird damit nicht ganz zu meiner Körpergröße passen :rolleyes:.
 
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ok, danke schonmal.
aber könnte eigentlich sein, wenn die oberfläche noch leicht klebrig ist nutze ich ja auch aceton.
mal probieren.
 
.... willkommen zu Teil 3....

Die Arbeitsproben wurden begutachtet und von mir als gut befunden was die Stabilität und Aushärtung anging.
Die anschließende Kraftprobe ließ nur den Bambus am Ansatz brechen, aber keine Spur an der Carbonwicklung der jeweiligen Probeteile.

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Die anderen sahen fertig ausgehärtet so aus:

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Die obere Wicklung habe ich zum Ende noch einmal mit einer dicken Schicht Epoxidharz bestrichen ( zu erkennen an der letzen Faser ), während ich mir den Schritt bei der unteren Variante gespart habe.
Fühlt sich sogleich auch besser und abgeschlossener an mit einer extra Schicht zu Ende!

Da ich doch etwas Respekt vor der Wicklung hatte, habe ich mir zu aller Erst die Ausfallenden vorgenommen. Laut Anleitung muss ein 1,8m Hanfband dafür herhalten, aber komplett für eine Seite. Also um Kettenstrebe und Sitzstrebe am Ausfallende zu fixieren.
Ich muss aufgrund der dünnen Carbonfaser aber mindestens 3 Lagen verwenden. Auch die Verwendung eines Bandes für beide Seiten war mir zu unsinnig.
Also schnell überschlagen/ 1,8m für beide Enden : 2, weil ich nur eine Strebe einzeln verarbeiten werde * 3 (drei Lagen Carbon anstatt einer Lage Hanf ) = 2,7m.

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Wenn jemand die fast drei Meter und die ca. 10 cm zu laminieren an der Strebe gesehen hätte, würde mir zustimmen, dass es viel zu viel Band sein wird.
Aber erst einmal ausprobieren, schneiden kann ich zuletzt immer noch :crash:.


Beim Laminieren wurde mir dann bewusst, dass durch das ewige umsetzen und durchziehen des langen Bandes, gepaart mit dem allgegenwärtigen Epoxidharz das Carbonband langsam ausfaserte.
War jetzt kein großes Problem bei der Bearbeitung, weil die losen Fäden einfach mit unter die nächste Wicklung gerieten, aber des öfteren ein kleines Faserknäul am Handschuh hängen blieb und mich einfach störten.
Und natürlich auf der letzten Schicht eine mehrmalige Epoxidharzkur bedurfte :D.

Ich weiss nicht genau wie lange ich für alle vier Stellen benötigte, weil die Zeit nur so verflog. Schätze aber um die 2 Stunden.

Beim nächsten mal werde ich das Band zum Wickeln auf eine separate Rolle bringen, damit das Durchziehen unter den Rohren einfacher wird und das Aufspleißen des Bandes verhindert wird.

Die Ausfallenden habe ich zu guter Letzt noch mit einem Lappen von dem vielen Harz befreit und vor der letzten Schicht für euch fotografiert.

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Ach, das Band war nur etwas zu lang. Um die Spannung zu erhalten habe ich es einfach um die weiteren Streben Gewickelt und mit Kabelbinder fixiert, den ich schon vorbereitet hatte, damit ich die Spannung nicht verliere.
Schließlich ist das umgreifen mit Epoxidharz getränkten Handschuhen so gut wie unmöglich.

Um im allgemeinen Prozess das Harz aufzutragen, empfehle ich immer nur in Wickelrichtung zu pinseln. So wird verhindert das die Fäden kreuz und quer liegen und lose Fäden entstehen die später abstehen werden. Leider ist mir die Einsicht/das Wissen erst zu spät gekommen, wie man auf einigen Bilder sehen kann.

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Aktueller Stand:

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Falls jemand das nachbauen sollte, bitte umwickelt den Spanngurt mit Klarsichtfolie. Schützt ungemein und macht eine Weiternutzung möglich ;).

Teil 4 wird in ca. 14 Tagen folgen......
 
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Sehr schick geworden, vor allem sieht das recht schlank aus im Gegensatz zu den Bambusrahmen die ich sonst so gesehenhabe wo die Verbindungen immer recht dick wirkten.
 
Dort werden die ausgerichteten Rohre, vor dem umwickeln mit in Harz getränkten Hanffasern, noch mit Holz-?)Leim fixiert.

Bei mir wurden alle Bauteile miteinander verklebt um sicherzustellen, dass sie auch ihre Position behalten während meiner Bearbeitung und natürlich auch während meiner Abwesenheit, da ich den Aufbau nicht in einem Rutsch bewältigen kann.
Vorarbeiten mit Leim habe ich auch schon gesehen, aber da bei mir die Teile am Anschlag anliegen, sehe ich keinen Bedarf zum Ausfüllen der minimalen Kanten. Zudem wird dort das Epoxidharz hinein fließen.
 
Hallo,

sehr nettes Projekt. Bezüglich Kohlerovings, google mal nach Rovingtränkvorrichtung oder so ähnlich. Bin selbst Modellflieger und lese in den Foren öfters davon. Ziel muss es sein dass jede Faser im Faden harz abbekommt.

Habe selbst schon erlebt, dass nur die äußeren Fasern harzgetränkt waren, aber die inneren nichts abbekommen haben, auch nur etwas umwickelt und von außen bepinselt. Das reduziert natürlich die zu erreichende Festigkeit enorm und ein Fahhrad ist ja in dem Sinne dann auch kein Spielzeug, man sitzt drauf und kann sich ordentlich weh tun wenn mal was bricht.

Bei so ner Vorrichtung zieht man den Roving beim abwickeln gleich durch ein Harzbad und streift überschüssiges Harz wieder ab. Beim Bike ist überschüssiges Harz nicht so wild, bei Modellfliegern kann es je nach größe auch auf jedes Gramm ankommen. Aber überschüssiges Harz trägt nix zur Festikeit bei, ist einfach nur als würde man weil man zuviel Lack hat den Rahmen sehr dick lackieren, also unnützer Ballast.

Evtl. hab ichs überlesen, hast du Laminierharz oder Klebeharz genommen? Laminierharz ist recht flüssig oder wird beim Abbinden nochmal richtig flüssig. Evtl. würde dann ein Heißluftföhn helfen, damit sich das Harz etwas verflüssigt und sich in die Fasern zieht.

Der im Modellbau gern verwendete Uhu Endfest 300 ist erstmal wie Honig, aber durchläuft beim abbinden nochmal eine Konsitenz von annähernd Wasser und zieht dadurch gut in Spalten. Nur so als Beispiel.

Gruß
Rainer
 
Hallo Rainer,

danke für den Tipp.
Habe ich gestern gleich einmal bei Google eingegeben.
Leider ist da ein Problem mit dem Wickeln der Carbonfaser und dem Auftragen des Harzes bei solch einer Vorrichtung.
Ich habe 20m am Stück und kann die Form/ den Aufbau nicht bewegen.
Somit muss ich das Band um die Stellen wickeln die ich verbunden haben möchte. Und zwar die ganzen 20m immer wieder, um später überhaupt das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Es bleibt mir deswegen nichts anderes übrig als mit dem Pinsel fleißig zu laminieren, vor- und nach jeder Wicklung.
Die gesamten 20m vorzubehandeln sind keine Option, falls jemand das denkt.
Ich kann nur hoffen das ich akribisch genug war und später alles hält was ich mir verspreche.
Einen kleinen Härtetest wird es dann sicher geben.
Steuerrohr ist seit Freitag auch laminiert und der genaue Fortschritt folgt die Tage in Bild und Schrift.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr coole Sache - danke für die tolle Doku. :daumen:
Bin dabei, das wäre was für die nächsten Winterabende :D

Gruß
Roman
 
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