Der Vergleich der hier gekommen ist mit Skipisten ist toll! Ich behaupte: Der Bikepark Anfänger brauch blaue Pisten: kennt man die ersten 200m, kennt man die Strecke und weiß wie man sie fahren kann. Der etwas erfahrenere Biker (sehr guter Biker im freien Gelände, wenig Bikepark Erfahrung) braucht ewtwas wie rote Pisten. Da kann schon einmal ein schwererer nicht so flowiger Teil drin sein, man muss das Hirn einschalten, um mit Tempo fahren zu können. Bikepark Freaks wollen natürlich wilde Drops usw. Auch das muss es geben!
Wenn man den Artikel/das Interview aus zwei Perspektiven betrachtet, gefällt er mir sehr gut.
1. Aus der Sicht meiner Freundin
Wenig Bike-erfahren, ängstlich, vorsichtig, aber sehr gewillt mehr zu lernen und etwas weiter zu bekommen, motiviert.
=> Sie braucht Strecken, die flowig sind, wo man sich auf die Körperhaltung konzentrieren kann, das Bike spüren kann, ohne dass man Angst haben muss vom Bike gerüttelt zu werden. Überraschungsmomente am Trail sind sehr schlecht. Sie braucht vollstes Vertrauen in sich und die Strecke. Ich denke, dass sehr viele Biker dieser Kategorie in den Park kommen - einmal....
2. Aus der Sicht von mir
Ich bin ein recht guter Biker, kann mit dem Radl halbwegs umgehen, fahre gerne schweres Zeug und sehr flowig. Richtig Airtime ist für mich etwas eher ungewohntes, weil man das am Trail fast nie wo hat. Ich mag mich herantasten können, bin doch sehr zügig unterwegs, bin aber bei Sprüngen nicht so recht sicher. Ich muss der Strecke vertrauen können...
Ich hab's hier eh schon ein paar Mal gepredigt:
Die Milka Line in Saalbach macht uns beide glücklich. Meine Freundin kommt dort problemlos runter, hat Spaß, keine Airtime, aber lernt eine ordentliche Kurventechnik, kann Wellen drücken, lernt gut zu Bremsen, das Gewicht richtig zu verlagern usw. Ich kann dort auf der schönsten Linie immer mehr Geschwindgkeit rausnehmen und den Punkt "Maximaler Flow zu Maximaler Geschwindigkeit" finden und genießen. Springen lernen geht dort erstklassig. Letztes Jahr gab es eine Falle (dort wo früher noch Wald war, war das Gelände über eine Kante sehr abschüssig und der Hang macht einen leichten Rechtsknick. wenn man dort blind reingefahren ist, war man nahe am Sturz. Zwei Leute hat es vor mir geschmissen. Beide haben sich weh getan. Die Stelle wurde im Sommer ausgebessert.)
Wenn ich von der Milka Line genug habe, geh ich gerne zur Pro Line. Die macht auch im ordentlich flüssigen Tempo richtig viel Spaß und man ist nach zwei bis drei Fahrten erstaunlich schnell unterwegs (mit einem AM oder Enduro bsolut geil zu fahren, auch wenn man richti Gas gibt). Die hohen Drops lasse ich einfach aus und habe trotzdem richtig viel Spaß! Dort gibt's eigentlich keine einzige gemeine Falle.

Ich persönlich fahre halt vorwiegend in den Park, um Trails zu fahren, die man so in der freien Natur nur sehr selten findet. Ich suche da in erster Linie Flow und ein bisserl was zum Hupfen...