Hallo in die Runde! Ich schwanke zwischen einem
Rose Backroad und dem Cannondale Topstone. Vielleicht könnt ihr mir bei der Entscheidung helfen.
Die Ausgangssituation: Eigentlich war ich mir sicher, dass ich ein
Rose Backroad in der Carbon-Ausführung mit elektrischer Schaltung (
SRAM Force eTap oder
Shimano GRX RX810 Di2) möchte (
mehr dazu hier). Da
Rose am 25. März die Preise erhöht, müsste ich bis spätestens Mittwoch bestellen. Leider sind die Räder in meinen Größen mittlerweile gar nicht mehr lieferbar. Derzeit gibt es nur noch die Limited Edition für 4700 Euro. Das sind 1000 Euro mehr, als ich maximal ausgeben wollte. Zudem liegt die Lieferzeit bei 14 Wochen.
Deshalb habe ich mich nach Alternativen umgesehen und entdeckt, dass ein Fahrradladen bei mir ums Eck das
Cannondale Topston Carbon 5 in Größe XL auf Lager hat. Ich könnte am Montag einfach bei Goldsprint vorbeigehen und sofort mein neues Rad mitnehmen – in Corona-Zeiten eine unglaublich reizvolle Vorstellung. Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, mehrere Monate zu warten und erst im Spätsommer zu fahren.
Allerdings hadere ich noch. Das hat folgende drei Gründe:
- Ich misstraue der Kingpin-Federung. Die Testberichte und YouTube-Videos, die ich gelesen und gesehen habe, stimmen mich zwar vorsichtig optimistisch. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein solcher Rahmen auch nur ansatzweise vergleichbare Kraftübertragung und Steifigkeitswerte bietet wie der konventionelle Carbon-Rahmen des Rose. Wie sind eure Erfahrungen mit dem System? (Ich versuche, kommende Woche eine kurze Probefahrt zu machen. Allerdings weiß ich nicht, ob das derzeit möglich ist.)
- Die Ausstattung liest sich für mich wie ein recht wilder Mix aus Mittelklasse-Gruppen (GRX 400 und 600 kombiniert mit 105er-Kassette und Ultegra-Bremshebeln). Zu den Laufrädern finde ich auch auf der Cannondale-Homepage keine hilfreichen Angaben. Dafür kommen mit 3000 Euro recht viel vor. Allerdings kenne ich mich mit Gravelbikes bislang auch nicht aus. Vielleicht lassen sich die Komponenten prima kombinieren, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist fair. (Dass Rose und Canyon als Direktversender andere Konditionen bieten, ist klar.)
- Für mich wirkt das Rad eher wie ein straßentauglichen Mountainbike als ein geländetaugliches Rennrad. Mein Einsatzgebiet dürfte aber größtenteils auf der Straße liegen, mehr als sanfte Waldwege und Schotter fahre ich kaum. Außerdem möchte ich damit im Alltag durch Berlin pendeln. Täusche ich mich da, taugt das Topstone auch als Rennrad-Ersatz?
Trotzdem bleibt natürlich die Verlockung, schon an Ostern meine erste Tour fahren zu können. Mich kribbelt es jetzt schon in den Füßen. Allerdings sind 3000 Euro eine Menge Geld, und ich will mich in ein paar Jahren nicht ärgern, aus Ungeduld zu früh zugeschlagen zu haben.
Das
Rose habe ich seit Mitte 2020 im Auge. In der Zwischenzeit habe ich so ziemlich jeden deutsch- und englischsprachigen Testbericht und jeden Forenthread gelesen. Deshalb kann ich gut einschätzen, was ich bekomme.
Mit dem Topstone beschäftige ich mich erst seit zwei Tagen. Für meine Verhältnisse wäre das ein nahezu unerhörter Impulskauf. Könnt ihr mir etwas Sicherheit geben, dass ich die Entscheidung später nicht bereuen werde?