Ich gebe dir komplett recht - aber es ist noch etwas wichtiges: so gechillt der Sozialstaat Frankreich auch wirken mag, Drill von Kindern/Jugendlichen ist dort ganz anders (man stelle sich vor in einer Schule in DE oder AT würde in jeder Klasse eine Reihung der Kinder nach Noten vom besten zum schlechtesten offen ausgehängt werden). Zudem hat Leistungssport ein sehr hohes Renommee, während bei uns die Leute schnell mal als jene abgestempelt werden, für die es halt geistig nicht für was anderes gereicht hat (mMn sieht man das sogar an den Kommentaren unter manchen DH-Race-Artikeln wobei das tendentiell mehr über die Verfasser aussagt als über die Sportler; Bruni agiert in meinen Augen zB einfach 100% professionell und kalkuliert und überhaupt nicht wahnsinnig, das kann man sich in dem Sport auch kaum leisten - gut Greenland ist da ein bisschen anders, aber der wird sich mMn auch mal wie Brosnan entwickeln - einmal fett einbauen wie zB Bronsnan, dem in Leogang die Milz kassiert wurde - und dann hoffentlich stärker und vernünftiger und letztlich auch schneller zurückkommen).
Eine hochkarätige nationale Rennserie ist sicher auch entscheidend um sich entsprechend zu pushen.
Ich meine das gar nicht wertend, aber es ist doch so, dass auffällt, dass gewisse Länder einfach mehr Leistungssportler in solchen klassischen Renndisziplinen hervorbringen. Kanada zB ist bei Teamsportarten stark aber eigentlich absurd, dass die nicht mehr top DH Athleten haben. DE ist da ähnlich.
Find ich auch komisch, allerdings reden wir beim DH zusätzlich über einen Extremsport. Da muß man sich erst mal dafür begeistern können (In jungen Jahren noch einfach) das Risiko für sein zukünftiges Leben in die eine Schale zu werfen. Gilt in Maßen eigentlich für fast jeden Leistungssport.
Ich habs noch nicht geschaft und bin heil froh darüber mich nicht ernsthaft verletzt zu haben, obwohl grenzwertige Ereignisse dabei waren- eben auch ein bißchen Glück- und ich bin niemand der kopflos draufhält. Aber ganz ehrlich gehört nicht nur Talent dazu sondern auch die Bereitschaft etwas seines Lebens aufs Spiel zu setzen, das tragische Auswirkungen haben kann. Speziell in dem Alter nach der Schule stellen sich die Weichen neu und Perspektiven tun sich auf, daß das früher so geliebte Hobby doch nicht mehr so wichtig ist (bei vielen Leuten selbst erlebt)
Liebe, Kinder, Frauen, Autos, Verpflichtungen, Karriere, Geld, usw. was immer es ist - ein falscher Sturz und nix davon ist mehr möglich oder sehr eingeschränkt. Zerballer dir mal "nur" ein wichtiges Gelenk deines Körpers (Hand, Fuß, Knie, Schulter) und lass die Genesung mal bei 40% auf Grund der Komplexität zu Ende sein. Jedes dieser Gelenke schließt dich von ganz bestimmten Dingen aus. Das bestimmt ab dann dein Leben.
Die Passion musst du erst mal bei jemanden finden, das ist mit Sicherheit auch ein gesellschaftlicher Spiegel. Heute wollen die Leute Nervenkitzel und Sicherheit zugleich. Am besten noch gut bezahlt. Die Kinder im SUV zur Schule. Alles ist gefährlich. Für alles versichert. Brandmelder in der Wohnung, Autos mit 12 Airbags und sämtlichen Unterstützungsfunktionen, Alarmanlagen und Kameras am Haus. Rechtschutzversicherung, bla bla usw.
Da find ich Downhill schon den krassen Gegenentwurf.
Die Gladiatorennummer ist heute nicht mehr ganz so angesagt . Und genau das ist Downhill.