Erstes Fully: Canyon Spectral oder Canyon Strive oder XXX?

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Hallo zusammen,

die Frage "Canyon Spectral oder Canyon Strive oder was anderes?" wurde hier ja schon oft gestellt, aber ich habe mich in den Bikerprofilen nicht so recht wiederentdeckt, weshalb ich einen neuen Thread eröffne.

Zur mir: Nach stümperhaftem Geradel in meiner Jugend und einer anschließenden Bike-Pause habe ich mir vor 4 Jahren ein Hardtail zugelegt. Nun bin ich 40, wiege irgendwas zw. 105 und 110kg bei 1,93m Körpergröße und möchte mir ein Fully zulegen.

Zum Einsatzbereich: Ich fahre im Schnitt 1mal pro Woche zw. 20 und 25 Kilometer mit 300 bis 600 Höhenmetern im Rheinischen Mittelgebirge. Feldwege und Waldautobahnen reizen mich nicht, ich mag lieber Trailsurfen und etwas technischere Strecken bis Niveau S2. Stufen bis 50cm zu fahren oder zu droppen geht auch ganz gut. Ich will mich auf Niveau S3 steigern und an höhere Drops und kleine Sprünge rantasten. Maximale Endgeschwindigkeit in der Geraden ist mir eher wurscht. Vielleicht will ich auch mal in einen Bikepark fahren und schauen, was so geht.

Mein aktuelles Rad ist ein Grand Canyon AL 29" in Größe XL von 2013. Für Waldautobahn und Feldwege gut, aber für schmale Trails und enge Kurven ist es zu sperrig. Bei ruppigem Untergrund und schneller Abfahrt wird es echt wacklig und in die kleinen Bremsscheiben und die Robustheit habe ich angesichts meines Kampfgewichts immer weniger Vertrauen. Auch macht die Geometrie bei Größe XL meine Bunnyhop- und Manualversuche zur Qual.

Daher will ich mir ein neues MTB zulegen. Um die 2500 EUR würde ich ausgeben, die Schmerzgrenze liegt bei 2800 EUR. Gern wieder was von Canyon, die liegen nur 10 Fahrradminuten von meiner Wohnung entfernt. Aber welches?
  • Das Spectral ist günstiger, leichter und scheint mir für meinen Einsatzbereich angemessener.
  • Das Strive ist aber stabiler und für ein höheres Systemgewicht zugelassen; ein paar Sicherheitsreserven wären mir schon lieb.
  • Oder was anderes, nicht von Canyon?
Eine Probefahrt bei Canyon soll natürlich zur Kaufentscheidung beitragen. Aber ich bezweifle, dass ich als Fully-Neuling in den 15 Minuten auf dem Beton-Parkplatz die Unterschiede zwischen Strive und Spectral hinreichend spüre und auf die Trails übertragen kann, die ich später fahren möchte. Und es gibt Dinge, die ich auf dem Canyon-Parkplatz gar nicht austesten kann. Auf die Objektivität und den ehrlichen Beratungswillen der Canyon-Verkäufer will ich mich auch nicht blind verlassen müssen. Daher meine Fragen an euch und eure Erfahrungen:
  • Welches Rad ist stabil genug für meinen Einsatzbereich in Kombination mit 120-130kg Systemgewicht?
  • Mit welchem Rad komme ich in meinem Einsatzbereich besser zurecht?
  • Welche Ausstattungsvariante brauche ich wirklich (Race, EX oder normal - oder eben eine andere Firma)?
 
Hm, du meinst in der Kategorie Neuron (nur als Beispiel, um mal bei Canyon zu bleiben)? Komplett ausschließen würde ich die nicht, aber auch da frage ich mich, ob das Rad die mit meiner Lernkurve steigende Belastung auf Dauer hält. Dass mein Hardtail noch ganz ist wundert mich schon ziemlich :-)

Aber klar, ich müsste so eins eigentlich auch mal probefahren. Zumindest was die Wendigkeit und Verspieltheit angeht kann ich die verschiedenen Klassen ja auch auf dem Parkplatz bei Canyon vergleichen (oder bei einem anderen Laden).
 
Spectral. Wenn du in 2 Jahren merkst das du das Rad überforderst - glaub ich ehrlich gesagt nicht, das Spectral ist durchaus potent - kannst du immer noch eine Klasse höher wechseln.
 
Hm, du meinst in der Kategorie Neuron (nur als Beispiel, um mal bei Canyon zu bleiben)?

Das Neuron ist kein Trailbike, sondern ein sehr sehr biederes Tourenradel. Kona 111, Focus Spine, Banshee Phantom, Trek Fuel Ex - DAS sind Trailbikes.

@aufgehts Wenn der TE in nächster Zeit mehr als S1 fährt, dann fresse ich eine Sattelstütze.
 
Ich wäre fürs Spectral. Von der Klasse her auf jeden Fall passend.
Hier wird aber ab und zu von @cxfahrer darauf hingewiesen, dass der Hinterbau bei hohem Gewicht etwas durchsackt. Wie schlimm das ist und ob da was geändert wurde ... keine Ahnung.

Ich bin nur das Neuron gefahren und da ist mir bei 90kg und zu weich eingestelltem Fahrwerk nichts dramatisches aufgefallen.
Fand ich richtig gut.

Ich war direkt vom Spine abgestiegen und auf das Neuron aufgestiegen. Unterschiede in der Biederkeit hab ich eigentlich nicht festgestellt. ;)
 
Danke für die Rückmeldungen! Ich nehme mit, dass das Strive eher zu dick aufgetragen wäre und das Spectral (oder was Vergleichbares) gut passt.
 
Das Spectral ist schon recht steif und macht auch auf ruppigen Trails so manches mit.
Laut Canyon ist es ja für gelegentliche Sprünge bis 60cm freigegeben, das ist nicht wenig aber auch nicht viel. Ich denke für den AM Bereich angemessen. Selber habe ich ein Spectral aus 2016 und bin zufrieden. Ich nutze es für längere Touren zum Konditionstraining, flowige Trails aber auch Alpeneinsätze und ruppigere Trails wie z.B. Urlaube in Latsch, Sölden.

Meine Empfehlung für dich wäre eher das Strive, da dein Fokus vermutlich noch etwas mehr auf der Abfahrt liegt als auf Tour.
Für ausgedehntere Touren könntest du dann dein HT nehmen, wobei das Strive sicherlich auch Tourentauglich ist.

Ob dann das 4.0 Race oder die das 5.0 müsstest du schauen.
Wenn die 1x11 ausreicht nimm das 4.0 Race.
Das 5er ist durch 2x11 ggf. etwas Tourentauglicher und hat die etwas bessere Gabel, kommt aber halt 200€ teurer.
 
Danke! 1x11 muss ich wirklich mal ausprobieren. Es gibt die einen oder anderen Stellen im Stadtwald, die ich mit dem HT nur im kleinsten Gang schaffe. Taugen denn die SRAM-Komponenten an Strive Race (bzw. Spectral EX)? Ich habe hier immer wieder mal gelesen, dass die ziemlich wartungsaufwändig sind.

Das Hardtail werde ich glaube ich wirklich behalten, den Original-Lenker und -Vorbau wieder dranbauen und dann für's Konditionstraining nutzen.
 

Vielleicht hätte ich noch was dazu schreiben sollen :D
Das BMC ist ein totaler Schnapper und ich würde es gerade wegen der Austattung nehmen - da muss man genau nichts mehr dran ändern. Stabiler 25mm-LRS von DT, ebenso sollte der CC DB sich für dein Gewicht anpassen lassen.
Es spricht nichts gegen das Spectral, nur soll der Hinterbau für schwerere Fahrer zu linear sein. Du kannst ja das Spectral EX in XL probefahren, es scheint von der Geo her Recht vergleichbar mit dem BMC zu sein, leider auch in Hinsicht auf das Tretlager (konnte keine genauen Daten finden, aber man sieht einen deutlichen Drop ggü dem HR) Zu der 29er Version gibt es auf MTB News einen Test.
Für beide Räder gilt: Man könnte sie mit Offcenter Dämpferbuchsen und/oder Gabel traveln etwas höher stellen.

SRAM 1x11 finde ich ultrageil :D Wartungsaufwändiger ist nix daran. Manche würden sogar sagen, diese Serie ist hochwertiger als Shimano. Ich mag beide Systeme inzwischen, aber die XD-Kassettenaufnahme ist klar überlegen, da sich im Prinzip die Ritzel nicht hineifressen wie beim klassischen Freilauf (jedoch kann der natürlich ein paar Kassetten überleben). Die Vollstahl XG1150 ist immer noch leichter als eine XT mit Aluritzel und hat hat mehr Bandbreite (10-42 vs 11-42). Das Material scheint härter, bin aber nicht gerade so ein Kassettenzerstörer ;)
 
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Zum Einsatzbereich: Ich fahre im Schnitt 1mal pro Woche zw. 20 und 25 Kilometer mit 300 bis 600 Höhenmetern im Rheinischen Mittelgebirge.

Ändert sich das?
Hast du überhaupt die Landschaft dazu?

Eine 25km Runde mit 600Hm oder gar weniger ist doch ziemlich flach.
Demnach gehts auch nicht lang oder steil runter.
Was die Frage aufwirft in wie weit soviel Federweg, auch schon die vom Spectral, Sinn machen.
 
Hm, naja, um Koblenz herum gibt es ja schon ein paar steile Stellen. Vom Fernmeldeturm durch den Wald, der Fischerpfad, der Hexenpfad an der Mosel, die einen oder anderen von Bikern gebauten Drops und Sprünge ... die 100mm-Federwegs-Gabel vom Hardtail ist mir da schon mal durchgeschlagen.

Aber nein, ändern wird sich das wohl nicht. Wie gesagt, irgendwann will ich mal einen nahegelegenen Bikepark antesten und die Eifel etc. ist ja auch nicht weit, aber die meiste Zeit werde ihn in der direkten Koblenzer Umgebung fahren.
 
Und das BMC ist ja wirklich ein feines Ding :-) Muss man in mich gehen und überlegen, ob ich Carbon will oder nicht. Ich hatte mich dazu mal eingelesen und die Online-Meinungen gehen ja stark auseinander.
 
Ich weiss, bin schon ein paar mal den Marathon in Rhens gefahren.

Das Trailfox ist auch völlig übermotorisiert für die Region, meine Meinung.
Speedfox, wenn ich bitten darf :)
Ob nun diese AMs übermototisiert sind oder nicht, weiß ich nicht, aber du plädierest ja tendenziell eher für weniger FW, nicht wahr? Ich finde das nämlich nicht übertrieben, muss ja nicht jeder erst CC-Feilen fahren, bevor er mehr FW haben "darf". Aber das ist bestimmt auch Glaubenssache.

Zu Carbon kann ich nur anekdotisches Wissen anbieten, dh. ich kenne niemanden, der so einen Rahmen zerstört hat ;). Ob bei diesem oder jenem Sturz Carbon hinüber wäre, alu aber nicht.... Kann immer noch keiner sagen.
 
Vorab möchte ich sagen dass ich die obrigen Kommentare nur überflogen habe.
Ich möchte dir lediglich meine Erfahrung mit dem Strive als erstes Fully teilen.

Ich komme aus dem BMX Sport, bin ca 10 Jahre ausschließlich Dirt und Skateparks gefahren und habe mich dann entschlossen ein Enduro zu zulegen. War dato (Jahr 2015) auch absoluter Neuling im MTB Bereich, jedoch war für mich klar, dass ich relativ viel im Bikepark unterwegs sein werde, jedoch auch heimische Trails ( 20-30km & ca. 700 HM ) besuchen will.

Für mich viel die Entscheidung relativ schnell aufs Strive, da total fasziniert von der Shapeshifter Funktion war.

Jetzt, nach 1,5 Jahren mit dem Strive, kann ich sagen dass ich es in keinster Weise bereut habe, auch als Neuling im MTB Bereich, direkt ein Bike mit 160 Federweg zu kaufen.

Durch den Shapeshifter geht das Bike spielend leicht den Berg hoch und abwärts hast du notfalls auch noch genug Reserven.

Also warum nicht gleich ein 160er Bike nehmen, anstatt ein 140 bzw. 150mm Trailbike?

In meinen Augen gäbe es keinen Grund mit 140/150 mm anzufangen, um dann nach 2 oder 3 Jahre auf ein 160er Bike zu wechseln.


Gruß Phil
 
Hm, naja, um Koblenz herum gibt es ja schon ein paar steile Stellen. Vom Fernmeldeturm durch den Wald, der Fischerpfad, der Hexenpfad an der Mosel, die einen oder anderen von Bikern gebauten Drops und Sprünge ... die 100mm-Federwegs-Gabel vom Hardtail ist mir da schon mal durchgeschlagen.

Aber nein, ändern wird sich das wohl nicht. Wie gesagt, irgendwann will ich mal einen nahegelegenen Bikepark antesten und die Eifel etc. ist ja auch nicht weit, aber die meiste Zeit werde ihn in der direkten Koblenzer Umgebung fahren.

versuch doch mal das in die STS einzuordnen.
S3 ginge ja bereits ins --stolperbiken--
und dafür ist das spectral nix.
 
Ich komme ursprünglich auch von einem Hardtail. Hatte mir danach ein Nerve bzw. jetzt Neuron angeschafft. Das habe ich dann aber relativ schnell wieder verkauft und mich daraufhin in das Strive verliebt. Das Nerve war auch ein tolles Bike, allerdings war es beim Trail fahren nicht das, was ich wollte. Vom Fully habe ich mir erhofft, dass es die Unebenheiten quasi aufsaugt. Schlussendlich habe ich mir das Strive im Sale gekauft und bin SEHR happy damit! :daumen: Nicht weil ich die 160mm Federweg zwangsläufig bräuchte, wie viele hier schreiben, sondern weil diese 160mm einfach unfassbar viel Spaß machen! Mit dem Strive fahre ich mittlerweile außerdem Trails, die ich mir vorher nie zugetraut hätte. Meine Fahrtechnik hat sich zwar schon deutlich verbessert. Dass ich die schwierigen Trails schaffe liegt aber sehr wahrscheinlich auch an dem Bike! Dank des Shapeshifters ist das Rad auch sehr Uphill tauglich. Von daher nimm das Strive! Du wirst dich verlieben und deinem Bike danken, dass es dir Fahrfehler verzeiht. Außerdem hast du bei jeder Abfahrt ein mega breites Grinsen im Gesicht.:bier:
 
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