Ich bin durchaus optimistisch dass in den kommenden paar Jahren das Pendel wieder mehr zum Konsumenten/Biker umschlägt. Viele Punkte sind ja schon genannt. Was mir auffällt ist, dass sich das Innovationstempo während Corona und danach ebenfalls deutlich verlangsamt habt. Preise hoch, Innovationstempo runter. Die Sprünge von 2014 bis 2019 waren groß. Aber 2022, und was man für 2023 bisher gesehen, scheint nicht mehr viel Unterschied zu 2019 zu bringen. Die Sache mit den Geometrien ist etwas ausgereizt, was die Räder aber auch das Fahrerlebnis massiv in den letzten Jahren schnell verändert hat. Zum Guten wie ich finde. Aber zuletzt ist dieses Tempo deutlich gedrosselt, wie ich finde. Ein Beispiel. Das letzte Update vom Ripmo. Vor Jahren einer der (Mit-)Trendsetter, ist das letzte Update kaum mehr als eine andere Lackierung. Warum soll ein jetziger Ripmo-Fahrer in den kommenden Monaten in den Ibis-Laden gehen, sofern die Preise ihm nicht (sehr) entgegenkommen? Ich will den Herstellern gar kein Vorwurf machen. Es gibt und gab schon immer Innovationsschübe und die sind nicht immer gleichmäßig. Auch waren bestimmt viele in den Bikefirmen zuletzt damit beschäftigt, diese Lieferketten bestmöglich zu managen. Viele haben bestimmt gerödelt bis spät in die Nacht, was aber wenig Zeit für Innovation nach sich zieht. Die Psychologie sagt ja auch, dass Langeweile eigentlich nicht schlecht ist. Sie fördert Kreativität - quasi zwangsweise. Vielleicht entwickelt sich damit auch in der kommenden Ruhe der nächste Innovationsboom. Auch weil die Hersteller müssen, um die Käufer vor dem Ofen hervorzulocken, die sich in den Corona-Jahren mit schon guten Geräten eingedeckt haben. Also erstmal wieder moderater Preise, bei besserer Verfügbarkeit und mittel- bis langfristig nettes Neues.