Bei der Geschichte mit den mitlaufenden Buchsen würde ich mich trauen dir zu widersprechen. (lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen!)
Und zwar: was genau ist verkanten für dich?
Für mich ist es, dass du mit dem Rohr so eine starke Winkelauslenkung in der Buchse hast, dass ein gewisser Maximaldruck zwischen Rohr und Gleitlager überschritten wird, bei dem die Reibung stark erhöht wird: Die Gabel klemmt.
Das Problem ist: die Buchsen von Rohr zu Gleitlager haben eine Abstützung von 100-200mm (Pike: rund 100mm Abstand von Buchsenmitte/Mitte, die Edge hat 145mm meine Hero hat rund 180mm, die Infinity rund 200mm) und ein Buchsenspiel von radial 0,1-0,2mm.
Mit diesen Maßen ist es gar nicht möglich, dass die Buchsen "verkanten". Wenn man ein Federgabelrohr nimmt, das in die Buchsen einführt und mit einer Kraft stark auslenkt UND axial bewegt, kommt man nie zu einem Punkt, wo das Rohr verklemmt.
Anders gesagt: warum sollte das bei einer mitlaufenden Buchse anders sein? die geometrischen Bedingungen sind gleich, die Reibverhältnisse sind identisch, die Buchsen aus dem gleichen Material.
Klar ist: die Steifigkeit durch die steigende Abstützlänge steigt umso weiter man einfedert - das ist klar.
Im Falle vom CR-Conception ist es dafür aber so, dass die innere Wandstärke konstant bleiben muss. Das hat den Nachteil dass man die Steifigkeit nicht durch Wandstärkenerhöhung nach innen größer machen kann. In meinen Augen bringt es summa summarum mehr, die Rohre von der Wandstärke optimieren zu können, und ein nicht mitlaufendes Buchsensystem zu verwenden, weil:
Die Toleranzkette von Rohr/Buchse/Standrohr ist sehr kritisch und Buchsenspiel wesentlich warscheinlicher als beim klassischen Buchsensystem. Zudem ist die Oberflächengüte vom Standrohr innen ein Risiko. Dass es zudem so zu einem "Verschleißteil" wird kommt noch dazu. Und es gibt noch ein weiteres Problem, wo ic hauch ncht selbst drauf gekommen bin: beim Einfedern komprimiert man den Raum im oberen rohr überhalb der mitlaufenden Buchse. Die Luft muss an der Buchse vorbei in den Raum zwischen den Buchsen. Bauart bedingt ist dort wenig Platz für die Luft, vorbeizuströmen. Es kann also wenn auch noch Schmieröl dazukommt dazu kommen dass man eine pneumatische Dämpfung ins System bekommt, die man nicht will.
Wenn man alle Daten zusammenrechnet, finde ich das System mit den nicht mitlaufenden Buchsen besser:
- Kein erhöhtes Risiko von Buchsenspiel
- Verschleißteil ist alleine das untere Rohr
- Buchsen sind sehr präzise durch das Einpressen und Kalibrieren
- keine bzw stark reduizierte Luft-Stau-Probleme
- Oberes Rohr kann strukturell optimiert werden wegen wegfallender Restriktionen beim Innendurchmesser.
Das ist nur meine Sichtweise und heißt nicht, dass es die ultimativ Richtige ist!
die Ausfallenden sind mit den Tauchrohren verpresst und axial mit einer Topkappe gesichert. Wegen letzterer ist ein Kleben nicht erforderlich.
Ich kann diese einfach auspressen und das Rohr durch ein neues ersetzen.
Das geht bei "normalen" Gabeln auch problemlos, die Firmen bieten das lediglich nicht an. was ich auc hverstehen kann.