Kleiner Nachtrag zu den Onza-Kurbeln und den Brüchen:
Ich hatte an der diesjährigen Eurobike die Gelegenheit, mit Gregg Westmoreland zu plaudern, der in den alten Tagen Onza-Vertriebsleiter war.
Die Kurbeln waren von Anfang an als edle Kleinserie mit limitierte Auflage geplant - teuer, edel, geil. Die ersten Protoypen gingen an einen US-Downhiller, der im Ruf stand, alles kaputtzukriegen (Insane Wayne? - bin mir nicht mehr sicher

) Man wollte ihn einen Monat fahren lassen, und wenn sie bis dann hielten, wollte man produzieren. Der Monat verstrich, und man hörte nix von einem Bruch - also ging die erste Serie in die Fertigung. Gerade aber nach Ordergabe kam eine Meldung, dass die Kurbel am Tag zuvor doch gebrochen ist - der Fahrer hatte nur noch keine Möglichkeit, es mitzuteilen und sah es auch nicht als so wichtig an.
Naja, man versuchte dann mal auf Gut Glück, die paar Kurbeln doch zu verkaufen, doch die Brüche häuften sich. Nach der ersten Häufung der Klagen begann Onza, nach den Gründen zu forschen. Was zu den Brüchen führte, war ganz lapidar:
Wie bekannt wurden die Kurbeln in zwei Halbschalen gegossen. Um die von der Fertigung noch warme Kurbel aus der Form zu lösen, versetzte der Arbeiter dem Spalt zwischen den Schalen mit dem Meissel einen Schlag - und der hat zum Materialstress geführt, welcher die Tretarme in Reihen brechen liessen. Die Rechnung war dann schnell gemacht. Einzige brauchbare Lösung wäre gewesen, die Gussformen per Wasserdruck zu lösen, doch die Investition für eine solche Maschine wäre etwa so hoch gewesen wie die gesamten Verkaufserlöse der geplanten Kurbelserie. Da man sich bewusst war, dass die Kurbel so auch nicht besser, aber immer noch viel teurer war als ein Konkurrenzprodukt, liess man das Projekt klammheimlich einschlafen.....